Usus

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈuːzʊs ]

Silbentrennung

Usus

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von lateinisch usus „Gewohnheit, Praxis“ entlehnt. Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Usus
Genitivdes Usus
Dativdem Usus
Akkusativden Usus

Anderes Wort für Usus (Synonyme)

Brauch:
das Benutzen, Verwenden einer Sache zu ihrem Zweck, das Gebrauchen
übliche oder traditionelle Verhaltensweise in einer Gesellschaft
Gepflogenheit:
eine nicht verbindliche Übereinkunft, die durch häufiges Wiederholen zur Konvention geworden ist
Sitte:
in der Gesellschaft durch Tradition, Brauch und/oder moralische/religiöse Gebote legitimierte soziale Norm
Kurzwort für Sittendezernat oder Sittenpolizei
Spielregel(n) (ugs., fig.):
übertragen: allgemeinverbindliche Übereinkunft, nach der irgendwelche Interaktionen ablaufen
verbindliche Vorgabe, nach der ein Spiel (im Sport oder als Gesellschaftsspiel) durchgeführt wird
Sprachgebrauch:
Linguistik: Anwendung der Sprache in Äußerungen
Linguistik: die bei der Anwendung der Sprache in Äußerungen übliche Ausdrucksweise (= Usus)
Sprachverwendung:
Linguistik: Anwendung der Sprache in Äußerungen
Usance (fachspr.):
gewohnheitsmäßiges Verhalten, vor allem auch im geschäftlichen Bereich

Sinnverwandte Wörter

Ge­wohn­heit:
Handlung, die zur Routine wurde und immer wieder, oft unbewusst, wiederholt wird

Gegenteil von Usus (Antonyme)

Sprach­sys­tem:
Linguistik: Menge sprachlicher Einheiten und die Beziehungen, Regeln, die zwischen ihnen gelten

Beispielsätze

  • Es ist bei uns Usus, sich zu grüßen.

  • Der Usus ist eine Ebene des Sprachgebrauchs, die aus den üblicherweise verwendeten Möglichkeiten des Sprachsystems besteht. Zum Usus der Wissenschaftssprache gehört es weithin, nicht in der Ich-Form, sondern in einem unpersönlichen Stil zu schreiben.

  • Der Usus externer Vokabeln sollte auf ein Minimum reduziert werden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Nicht nur bei Stellenausschreibungen ist es seit Jahren nahezu Usus, nach „m/w/d“ zu suchen, also männlich, weiblich oder divers.

  • Mal sehen wie lange es dauert bis die beiden wieder getrennt sind denn das „Bäumchen wechsel dich“ Spiel ist in dieser Szene Usus.

  • Das ist Usus hier.

  • Ganz allgemein scheint es wohl Usus zu sein, Frauen für ein allgemeines Anliegen mit Sex bezahlen zu lassen.

  • Deen een oder aneren erënnert sech bestëmmt nach drun zeréck, datt et eng Zäit gouf, wou dat an där Partei Usus war.

  • Auch dort ist die 5R-Regel Usus.

  • AK Kaske: „Flexible Arbeitszeiten schon längst Usus

  • Allerdings hantiert da dabei weniger mit rot-weißen Stangen wie es vor einigen Jahren noch weitgehend Usus war.

  • Die Angebote eines Gastgebers also, wie sie im christlichen Europa seit jeher Usus sind.

  • Damit kehrt die Tourenwagenserie zu ihren Wurzeln zurück, denn bis zum Jahr 2000 war es Usus, an einem Wochenende zwei Läufe zu absolvieren.

  • Die Neuerung in Genf ist in anderen Kantonen bereits Usus.

  • Bereits Usus ist es, via E-Card chefarztpflichte Medikamente zu beantragen.

  • Auch Bestellungen per Post oder E-Mail sind Usus.

  • In den letzten Rennen einer Saison war es schon immer Usus, dass der in der WM abgeschlagene Fahrer seinem Teamkollegen geholfen hat.

  • "Das ist in der Szene üblich und funktioniert normalerweise auch", erklärt KG-Sportmanager Thomas Kugel diesen Usus.

  • Für das Schweißen ist eine vergleichbare Norm bereits seit Jahren Usus.

  • Das ist ja Usus bei freiheitlich-demokratischen Gewerkschaften, die Branchengewerkschaften sind.

  • Nach diesem Ereignis war es Usus, die beiden per Bügelbrett in die Wohnung zu holen!

  • Die Spitzen von CDU und CSU liegen derart über Kreuz, wie es sonst nur unter politischen Gegnern Usus ist.

  • Zwar musste die arme Toni Collette - und das scheint in Frauenfilmen Usus zu werden - mal wieder 25 Pfund zunehmen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das Substantiv Usus be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S & 2 × U

  • Vokale: 2 × U
  • Konsonanten: 2 × S

Das Alphagramm von Usus lautet: SSUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Salz­wedel
  3. Unna
  4. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Samuel
  3. Ulrich
  4. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Sierra
  3. Uni­form
  4. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 4 Punkte für das Wort.

Usus

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Usus kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ein­bür­gern:
reflexiv: sich nach und nach zum Usus, zur Gewohnheit entwickeln
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Usus. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Usus. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1177835. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. tagesspiegel.de, 22.01.2023
  3. focus.de, 14.03.2022
  4. wochenblatt.cc, 09.11.2021
  5. kino-zeit.de, 01.07.2020
  6. rtl.lu, 20.12.2019
  7. stuttgarter-nachrichten.de, 20.09.2018
  8. ots.at, 10.01.2017
  9. nzz.ch, 30.03.2016
  10. tagesanzeiger.ch, 07.11.2015
  11. motorsport-magazin.com, 03.12.2014
  12. bazonline.ch, 27.06.2013
  13. kurier.at, 25.12.2012
  14. feeds.wirtschaftsblatt.at, 01.07.2011
  15. feedsportal.com, 09.11.2010
  16. szon.de, 25.11.2008
  17. uni-protokolle.de, 03.08.2007
  18. dradio.de, 07.07.2007
  19. ngz-online.de, 23.04.2006
  20. an-online.de, 18.10.2005
  21. de.news.yahoo.com, 07.11.2005
  22. f-r.de, 24.02.2003
  23. sueddeutsche.de, 06.05.2003
  24. berlinonline.de, 13.06.2002
  25. f-r.de, 15.06.2002
  26. Die Welt 2001
  27. Die Zeit (4/2000)
  28. Junge Welt 1999
  29. Berliner Zeitung 1997