Brut

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

 ➠ siehe auch: brut (Adjektiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bʁuːt ]

Silbentrennung

Einzahl:Brut
Mehrzahl:Bruten

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch bruot, eventuell eine Rückbildung zum Verb brüten, belegt seit dem 14. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Brutdie Bruten
Genitivdie Brutder Bruten
Dativder Brutden Bruten
Akkusativdie Brutdie Bruten

Anderes Wort für Brut (Synonyme)

(die) lieben Kleinen (scherzhaft)
Abschaum (derb):
beim Kochen entstehender Schaum auf der Oberfläche von Flüssigkeiten, der mit einem Schaumlöffel entfernt wird
übertragen, abwertend: besonders moralisch minderwertiger, verachtenswerter Mensch
Asis (derb)
Asoziale (derb):
meist abwertend: weibliche Person, die sich in die Gesellschaft nicht einfügt und zum Zusammenleben in der Gemeinschaft nicht fähig oder nicht willens ist
Bälger (ugs.)
Bagage (ugs.):
Gruppe von Personen, die wenig geschätzt werden
Menge von Gegenständen, die man unterwegs mit sich führt
Blagen (ugs.)
Bodensatz (geh., fig., literarisch):
allgemein: feste Bestandteile in einer Flüssigkeit, die sich auf dem Boden derselben abgesetzt haben
speziell Weinbau: das dunkelgelbe Depot am Boden eines Weinfasses, das aus toten Hefezellen, Weinsäure und anderen, nach der Gärung verbliebenen Feststoffen besteht
Gelichter (lit.) (geh., veraltet):
dubiose/zweifelhafte Leute
Geschmeiß (derb):
den Menschen belästigende Insekten
Ornithologie: der Kot von Raubvögeln
Gesindel (derb):
abwertend: heruntergekommene, kriminelle Menschen
Gesocks (derb):
umgangssprachlich: abwertende Beleidigung für eine Gruppe von Menschen, denen man nicht traut
Gezücht (geh., abwertend):
das Aufgezogene, gebraucht im Sinne von die böse Brut
Gschleaf (ugs., bayr.)
Gschwerl (ugs., bayr.):
Gruppe von Menschen, die wenig geschätzt werden
Kanaken (derb)
Kinder
Kroppzeug (derb, norddeutsch):
abwertend für soziale Gruppen, die als kriminell oder asozial angesehen werden; Pack
unnützes Zeug, nutzloser Kram, minderwertige Dinge
Lumpenpack (derb):
verächtliche Gruppe von Personen
Mischpoke (derb, jiddisch):
salopp, abwertend
Mob (derb):
aufgewiegelte, aufrührerische Volksmenge
kriminelle Bande
Nachkommen
Nachkommenschaft:
Gesamtheit der Nachkommen (Kinder, Enkel, Urenkel, …) einer Person
Nachwuchs:
Kinder einer Familie, Nachkommen, auch bei Tieren
nachfolgende Generation, Nachfolger
nächste Generation
niederes Volk
Pack (derb):
abwertend: heruntergekommene, (teils kriminelle) Menschen; Gesindel
Paselacken (derb, ruhrdt.)
Plebs (geh., bildungssprachlich):
das gemeine Volk im antiken Rom
Pöbel (geh., abwertend):
abwertend: unterste Gesellschaftsschicht
randalierende, unkontrollierbare Menschenmenge
Sippschaft:
alle Angehörigen des weiteren Verwandtenkreises
Volks (ugs., abwertend, regional)
Wänster (thür.) (ugs.)
White trash (derb, engl.)

Beispielsätze

  • Die Henne behält ihre Brut unter sich.

  • In Felsennestern haust der Drachen Brut.

  • Im menschlichen Herzen liegt eine unzerstörbare Brut von Leidenschaften, und das Ende der einen ist fast immer der Anfang einer anderen.

  • Die Brut des Drachen haben wir getötet, der aus den Sümpfen giftgeschwollen stieg.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Arbeiterinnen des Bienenvolkes müssten dann die Brut versorgen und machten sich auf Futtersuche.

  • Auch nach dem Ende der „Brut- und Setzzeit“ gilt es, in in einigen Bereichen zu beachten, teilt die Stadt mit.

  • Doch alle Hinweise auf Bruten sind willkommen!

  • Die Weltklasse-Liga gehört der Prestige Pinot Brut Blanc de Noir 2010 vom Sekthaus Raumland aus Rheinhessen (Foto).

  • Denn eine Brut in freier Natur ist Fritz in Nordtirol nicht bekannt.

  • Nur Kritisieren ohne weitere Gedanken über die Zukunft anzustellen ist typisch für die linke Brut, vor allem in diesem Fall.

  • In großen Hühnerzuchtanlagen können Eier, die zur Brut genutzt werden, von Keimen geschädigt werden – das reduziert den Schlupferfolg.

  • Denn dann schwankt die Temperatur im Nistkasten und gefährdet die junge Brut.

  • Diese Brut handelt man sich ein, weil die Bayern sie wählen.

  • Die Kritik von Naturschützern, die auf die derzeitige Brut der Vögel im Park hinwiesen, lässt er gelten.

  • Sie ziehen schon Ende Mai/Anfang Juni Richtung Süden, während die Eltern noch eine zweite Brut versuchen.

  • Ein Hornissenvolk jagt täglich bis zu 500 Gramm kleinere Insekten, darunter auch Schädlinge, die sie zur Aufzucht ihrer Brut benötigen.

  • Der Sachschaden ist zwar gering bei den 20 beschädigten Kästen, die Brut der Vögel ist aber zerstört worden.

  • Im nächsten Jahr haben wir dann eben die doppelte Brut.

  • Aber noch etwas anderes setzt dem Spatz zu: der Mangel an Nahrung für die Brut.

  • In der Brut waren die Milben also gut versteckt.

  • Überhaupt - die sollte sich mal ihre eigene Brut anschauen.

  • Daß aber Slowenien indirekt Vorwürfe gemacht wurden, diese "Brut" nicht in den Griff bekommen zu haben, ist frech.

  • Die Paarungszeit ist heftig, die Aufzucht der Brut erfordert den ganzen Sommer.

  • Schwarzriesling aus der roten Traube, Brut Rosé Sekt, 11, 90 Euro (Theo Minges).

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

  • Afterbrut
  • Drachenbrut
  • Fischbrut
  • Froschbrut
  • Höllenbrut
  • Katzenbrut
  • Natternbrut
  • Otternbrut
  • Satansbrut
  • Schlangenbrut
  • Teufelsbrut

Übersetzungen

Was reimt sich auf Brut?

Wortaufbau

Das Isogramm Brut be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × R, 1 × T

Das Alphagramm von Brut lautet: BRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Ros­tock
  3. Unna
  4. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Richard
  3. Ulrich
  4. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Romeo
  3. Uni­form
  4. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort Brut (Sin­gu­lar) bzw. 8 Punkte für Bru­ten (Plural).

Brut

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Brut kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fu­ra­ge:
Verhaltensbiologie: die Nahrung, welche die Arbeiterinnen staatenbildender Insekten für die Brut herbeischaffen
oli­go­lek­tisch:
die Brut mit Pollen von Pflanzenarten nur einer Familie ernährend
po­ly­lek­tisch:
die Brut mit Pollen von Pflanzen vieler Familien ernährend
ver­tei­di­gungs­be­reit:
fähig und willens, sich selbst, die Brut, das Rudel oder das Revier zu verteidigen
Ver­tei­di­gungs­be­reit­schaft:
Wille eines Tiers, sich selbst, die Brut, das Rudel oder das Revier zu verteidigen
Wes­pen­bus­sard:
Greifvogel aus der Gattung Buteo, der sich hauptsächlich von der Brut sozialer Faltenwespen ernährt

Buchtitel

  • Die Mundart des Münchener Brut Karl Jenrich | ISBN: 978-3-38655-961-4
  • Verdorbene Brut Andrea Reinhardt | ISBN: 978-3-94773-835-9

Film- & Serientitel

  • Art Brut – Die andere Kunst (Doku, 2023)
  • Basket Case 3 – Die Brut (Film, 1991)
  • Brut (Film, 2017)
  • Brut Force (Film, 2022)
  • Bug – Tödliche Brut (Film, 2006)
  • Cabal – Die Brut der Nacht (Film, 1990)
  • Des Teufels Brut (Film, 2012)
  • Die Brut der schönen Seele (Fernsehfilm, 1992)
  • Die Brut des Adlers (Film, 1984)
  • Die Brut des Teufels (Film, 1975)
  • Djinn – Des Teufels Brut (Film, 2013)
  • Dolly Dearest – Die Brut des Satans (Film, 1991)
  • Gierige Brut (Fernsehfilm, 2003)
  • Loch Ness – Die Brut aus der Tiefe (Film, 2001)
  • Mutantenhöfer's Brut (Kurzfilm, 2003)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Brut. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Brut. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5788032, 3614212, 2566249 & 1823360. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. augsburger-allgemeine.de, 11.01.2023
  3. wp.de, 02.09.2022
  4. ots.at, 29.05.2021
  5. blick.ch, 20.12.2020
  6. tt.com, 07.08.2019
  7. blick.ch, 09.09.2018
  8. diepresse.com, 20.10.2017
  9. schwarzwaelder-bote.de, 22.05.2016
  10. zeit.de, 09.12.2014
  11. derstandard.at, 23.04.2013
  12. schwaebische.de, 04.08.2012
  13. stuttgart-journal.de, 02.07.2011
  14. schwaebische.de, 31.05.2010
  15. derwesten.de, 24.09.2009
  16. mopo.de, 02.06.2008
  17. sueddeutsche.de, 22.11.2007
  18. ngz-online.de, 22.02.2006
  19. abendblatt.de, 30.03.2005
  20. spiegel.de, 15.04.2004
  21. welt.de, 27.08.2003
  22. fr, 24.01.2002
  23. bz, 10.07.2001
  24. BILD 2000
  25. Tagesspiegel 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995