weinen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvaɪ̯nən ]

Silbentrennung

weinen

Definition bzw. Bedeutung

Tränen vergießen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch weinen, althochdeutsch weinōn, germanisch *weinō-, vermutlich mit der ursprünglichen Bedeutung weh rufen, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: weine, du weinst, er/sie/es weint
  • Präteritum: ich wein­te
  • Konjunktiv II: ich wein­te
  • Imperativ: weine! (Einzahl), weint! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­weint
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für wei­nen (Synonyme)

bejammern:
wortreich, ausdauernd, wehleidig über etwas klagen, das man sehr bedauert
(den Verlust einer Person) beklagen:
einen Missstand oder ein schmerzliches Ereignis bedauern; um etwas trauern
seinen Unmut über etwas äußern
betrauern:
Traurigkeit über den Verlust einer Person oder auch Sache (Trauer) zeigen
(jemanden / jemandes Tod) beweinen:
sich betrinken
weinend um jemanden oder über etwas trauern
klagen (über):
einen Verlust bejammern
etwas Trauriges oder Unerfreuliches erzählen
trauern (über):
sich wegen eines Verlustes in gedrückter Stimmung, Verfassung befinden
Trauerkleidung tragen
(es) fließen Tränen
(jemandem) kullern die Tränen (über das Gesicht) (ugs., fig., variabel)
(jemandem) laufen die Tränen (über das Gesicht) (variabel)
(sich) ein Tränchen verdrücken (ugs.)
barmen (geh., poetisch):
abwertend: etwas weinerlich beklagen, lamentieren
regional, veraltet: jemandes Mitgefühl, Mitleid erregen
bläken (ugs., abwertend, regional)
das heulende Elend haben (ugs.)
greinen (ugs.):
weinen; weinerlich schimpfen, wimmern
heulen (ugs.):
ein bestimmtes Geräusch (ein Heulen) erzeugen
Tränen vergießen
jammern:
sich weinerlich (und traurig) beschweren, wehklagen
transitiv: etwas oder jemand betrübt, bekümmert, dauert jemanden
leise weinend (in der Ecke) (ugs., floskelhaft)
plärren (ugs., abwertend, regional):
laut schreien, brüllen
laut tönen
plieren (ugs.)
plinsen (ugs., norddeutsch):
(meist theatralisch) Tränen vergießen
schluchzen:
heftig, krampfartig, stoßweise und mit kurzen, (schnell) aufeinanderfolgenden Lauten weinen
schreien (Baby):
einen plötzlichen, lauten Ruf ausstoßen (zum Beispiel Schmerzschrei) oder auch längere Zeit unartikulierte, laute Geräusche von sich geben
mit lauter Stimme äußern
Tränen vergießen
wimmern:
leise Klagelaute von sich geben, kläglich weinen
krähen (Kind, Baby):
den typischen Tierlaut eines Hahnes machen
hohe (unartikulierte) Laute von sich geben

Weitere mögliche Alternativen für wei­nen

platzen:
bildhaft von Personen: einen emotionalen Ausbruch haben
durch hohen Innendruck explodieren
rean
rehren

Gegenteil von wei­nen (Antonyme)

la­chen:
wegen Belustigung den Mund öffnen und Laute ausstoßen

Beispielsätze

  • Das Baby weint.

  • Hast du schon wieder die ganze Nacht lang geweint?

  • Wein nicht, mein Schatz, alles wird wieder gut. Bitte nicht weinen!

  • Weinend lief Gernot aus dem Zimmer heraus.

  • Wenn ein Mensch lacht, lacht er über andere, wenn er weint, dann weint er nur für sich.

  • Ich weiß nicht, warum der Säugling weint.

  • Mary hat auf dem Heimweg geweint.

  • Sie weinte vor Fruede.

  • Ich habe gedacht, dass Tom gleich weinen würde.

  • Ich habe heute viel geweint!

  • Sie hat wieder angefangen zu weinen.

  • Die Schubkarre weint.

  • Wir hörten sie weinen.

  • Wir haben gehört, wie sie weinte.

  • Versucht nicht zu weinen.

  • Es gab auch einige Nächte, in denen ich weinte.

  • Fadil begann zu weinen.

  • Sie sahen aus, als würden sie gleich weinen.

  • Ich umarmte ihn fest und weinte.

  • Meine Mutter weinte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alle von uns haben vor der Partie geweint.

  • Alle haben geweint, und niemand hat sich getraut, es mir zu sagen”, erinnert sie sich.

  • Alles egal, denn seine gefühlvolle Darbietung des Adesse-Songs "Männer weinen nicht" brachte ihn einstimmig in den Recall.

  • Aber dann habe ich meine Klubkollegin Seraina Ulber, die zurücktritt, weinen gesehen.

  • Als ein Kind auf der Tribüne bei seinem Service zu weinen beginnt, schaut er zu Roger auf und fragt: «Sind das deine?»

  • Als ich ihn zum ersten Mal am Set als meinen Vater sah, habe ich angefangen zu weinen und zu zittern.

  • Aber die meisten haben sich mit Clinton abgefunden - oder im Stillen geweint.

  • Aber wenn jemand deine Hilfe braucht, dann ist es nicht an der Zeit zu weinen", sagte sie dem US-Portal "USA Today".

  • Aber sie macht das anders: Bundeswehr - das ist für sie nicht ein Haufen harter Männer, die niemals weinen.

  • Als Lysander in den frühen Morgenstunden zu weinen beginnt, rastet der Vater offensichtlich genervt aus.

  • Hauptdarsteller Daniel Radcliffe habe "geweint wie ein Mädchen".

  • Ich fing an zu weinen, weil mich das Buch an ihn erinnerte.

  • Ja doch, Völler ist zurückgetreten nach der Europameisterschaft in Portugal, und das Volk hat sehr geweint.

  • Sie erstarrt, schaut fassungslos hoch, fängt an zu weinen, heult und heult.

  • Oder brüllen oder weinen oder das Boot küssen oder den ersten Menschen, der vorbei kommt.

  • Als er das erzählt, wendet er sich zur Seite und fängt an zu weinen.

  • Und im stillen geweint.

  • Erst in der Haft, sagt Safwan Eid, sei er zu einem wirklich gläubigen Moslem geworden. „Am Anfang habe ich dort nur geweint.

  • Sie selbst haben nach Spielende geweint?

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf wei­nen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb wei­nen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × I & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von wei­nen lautet: EEINNW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Ida
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. India
  4. Novem­ber
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

weinen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort wei­nen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

auf­schluch­zen:
einmal kurz, stoßweise laut weinen
aus­wei­nen:
die Tränen nicht unterdrücken, sondern so lange weinen, bis der Tränenstrom endlich versiegt
röh­ren:
(laut) weinen
schluck­sen:
heftig weinen
tren­zen:
jammern oder weinen

Buchtitel

  • Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte Paulo Coelho | ISBN: 978-3-25723-146-5
  • Bloß nicht weinen, Akbar! Frauke Kässbohrer | ISBN: 978-3-86760-180-1
  • Das Tier, das weint Michael Kleeberg | ISBN: 978-3-42313-601-3
  • Die Kuh, die weinte Ajahn Brahm | ISBN: 978-3-77878-183-8
  • Echte Angler weinen nicht Martin Wehrle | ISBN: 978-3-27502-075-1
  • Echte Golfer weinen nicht Kurt W Zimmermann | ISBN: 978-3-76791-021-8
  • Elefanten weinen nicht Gesa Neitzel | ISBN: 978-3-55152-175-0
  • Frag doch mal … die Maus: Lachen, weinen, wütend sein Petra Klose | ISBN: 978-3-55125-370-5
  • Geister weinen nicht Ane Riel | ISBN: 978-3-44277-427-2
  • Gelacht und geweint Jürgen B. Hausmann | ISBN: 978-3-89710-910-0
  • Grummeln, weinen, lachen – was kleine Monster so machen Susanne Böse | ISBN: 978-3-40171-763-0
  • Lipödem – lieben leben weinen Petra Jahrend | ISBN: 978-3-74605-704-0
  • Männer weinen Jonty Howley | ISBN: 978-3-98213-791-9
  • Man möchte immer weinen und lachen in einem Victor Klemperer | ISBN: 978-3-74663-236-0
  • Möge der Tigris um dich weinen Emilienne Malfatto | ISBN: 978-3-94954-530-6

Film- & Serientitel

  • Auch die Reichen weinen (TV-Serie, 1979)
  • Bis einer weint (Kurzfilm, 2016)
  • Cowboys weinen auch (Kurzfilm, 2013)
  • Das weinen der frauen (Film, 2021)
  • Der Mann der nicht weinen wollte (Kurzfilm, 2009)
  • Der Tod kann weinen (Film, 1991)
  • Der Tod weint rote Tränen (Film, 2013)
  • Die Kunst im Chor zu weinen (Film, 2006)
  • Eine Schauspielerin versucht zu weinen (Kurzdoku, 2007)
  • Große Mädchen weinen nicht (Film, 2002)
  • Hätte der Mond auch Schokolade geweint? (Kurzdoku, 2010)
  • Ich hab' um dich geweint (Fernsehfilm, 1998)
  • Im Himmel hört dich niemand weinen (Film, 1993)
  • Männer weinen nicht (Film, 2017)
  • Mama weint in Strömen (Kurzfilm, 2021)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: weinen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: weinen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5099520, 12383150, 12356890, 12300920, 12233300, 11496860, 11482960, 11257280, 11182520, 11182500, 11125310, 10600890, 10303980, 10301420, 10236430 & 10178870. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. faz.net, 05.08.2022
  3. wochenblatt.cc, 28.12.2021
  4. focus.de, 12.01.2020
  5. blick.ch, 16.12.2019
  6. blick.ch, 16.06.2018
  7. stern.de, 22.09.2017
  8. spiegel.de, 08.11.2016
  9. morgenpost.de, 26.08.2015
  10. presseportal.de, 13.01.2014
  11. feedproxy.google.com, 04.01.2013
  12. rp-online.de, 25.07.2010
  13. berlinerliteraturkritik.de, 04.09.2007
  14. berlinonline.de, 24.07.2004
  15. Die Zeit (11/2003)
  16. sz, 27.08.2001
  17. Berliner Zeitung 2000
  18. BILD 1997
  19. Süddeutsche Zeitung 1996
  20. Berliner Zeitung 1995