weggehen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvɛkˌɡeːən ]

Silbentrennung

weggehen

Definition bzw. Bedeutung

  • ausgehen, ein Lokal oder eine Diskothek aufsuchen

  • sich entfernen; einen Ort verlassen

  • verschwinden, beseitigt werden können; auch bei Krankheit: geheilt werden, verschwinden

Begriffsursprung

Kompositum aus dem Adverb weg und dem Verb gehen.

Konjugation

  • Präsens: gehe weg, du gehst weg, er/sie/es geht weg
  • Präteritum: ich ging weg
  • Konjunktiv II: ich ginge weg
  • Imperativ: geh weg! / gehe weg! (Einzahl), geht weg! (Mehrzahl)
  • Partizip II: weg­ge­gan­gen
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für weg­ge­hen (Synonyme)

(sich) selbständig machen (scherzhaft)
(sich) von dannen machen (geh., literarisch)
abdampfen (ugs.):
Fahrt aufnehmen, die Geschwindigkeit erhöhen, (sich) entfernen; ursprünglich von Dampf betriebenen Fahrzeugen wie Lokomotiven oder Schiffen, jetzt von Personen: weggehen, wegfahren, weglaufen, verschwinden, (sich) davonmachen, (sich) vom Acker machen
Gas als Folge eines chemischen Prozesses/einer chemischen Reaktion abgeben, abscheiden, entweichen lassen, ausstoßen
abhauen (ugs.):
etwas abschlagen, abtrennen (starke und schwache Konjugation: hieb/haute ab und abgehauen/abgehaut)
sich entfernen, davonmachen (Präteritum nur schwache Konjugation: haute; Partizip II abgehaut oder abgehauen)
(sich) absentieren (geh., veraltend):
sich von einem Ort wegbewegen
abzischen (ugs.):
intransitiv, salopp: sich schnell von einem Ort wegbegeben
auf und davon gehen
(sich) davonmachen (ugs.):
einen Ort verlassen
sterben
davonziehen (altertümlich):
sich stetig entfernen
stetigen Vorsprung gegenüber Konkurrenten gewinnen
(sich) empfehlen (geh.):
anzuraten, geraten, nutzbringend, nützlich, von Vorteil sein
einen guten Eindruck hinterlassen
enteilen (altertümlich):
schnell weglaufen, sich rasch entfernen, einen unerreichbaren Vorsprung herausarbeiten
übertragen, in Verbindung mit Zeitangaben: schnell vergehen
(sich) entfernen:
Abstand nehmen; sich von etwas wegbewegen
hinwegnehmen oder herausnehmen; dafür sorgen, dass jemand oder etwas nicht da ist
entfleuchen (literarisch, scherzhaft):
sich dem Zugriff entziehen
plötzlich weg sein (ugs.)
(sich) retirieren (geh., veraltet):
die Toilette aufsuchen
sich (rasch) zurückziehen, fliehen
sich auf Französisch empfehlen (geh.)
sich auf Französisch verabschieden (ugs.)
sich unbemerkt verabschieden
(sich) verdünnisieren (ugs., scherzhaft):
sich unauffällig davonstehlen, sich verdrücken; von Dingen: sich verflüchtigen, geringer werden
verduften (ugs.):
den Geruch verlieren
sich unauffällig davonmachen, verschwinden
verschwinden:
aufhören zu existieren, sich in Nichts auflösen
den wahrnehmbaren Bereich verlassen
(sich) zurückziehen:
(Truppen) wieder zum Ausgangsort verlegen
den Kontakt zu anderen Menschen abbrechen oder sich von anderen Menschen entfernen, um ungestört allein zu sein
aus dem Weg gehen
aus der Schusslinie gehen (ugs., fig.)
ausweichen:
eine Bewegung machen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden; jemandem Platz machen
eine unangenehme Situation vermeiden
Platz machen
zur Seite gehen
zur Seite springen
(den) Rückzug antreten (auch figurativ, militärisch)
abdackeln (ugs.)
abschieben (ugs.):
jemanden ins Ausland ausweisen
jemanden verdrängen, ins Abseits drängen
abschwirren (ugs., salopp)
abtreten (fachspr.):
die Schuhe säubern
durch Gebrauch abnutzen
abziehen (ugs.):
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
die Düse machen (ugs.)
entrauschen (geh., ironisierend):
eine zufällige Störung (Rauschen) aus einem Signal (Bild oder Ton) entfernen
schnell von dannen ziehen, mit einem Rauschen verlassen
entschwinden (geh., scherzhaft):
sich von etwas entfernen
fortgehen:
ohne Unterbrechung verlaufen
sich von einer Stelle entfernen
gehen (= 'weggehen'):
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
Leine ziehen (ugs., salopp)
scheiden (geh.):
etwas von etwas: unterscheiden
sich entfernen, fortgehen; auch euphemisch: sterben
sich entfernen (geh.)
sich trollen (ugs.)
sich verziehen (ugs.)
sich vom Acker machen (ugs.)
sich von dannen machen (geh., veraltend)
sich zurückziehen
von dannen eilen (geh., altertümelnd)
von dannen rauschen (geh., ironisierend)
von dannen ziehen (geh., veraltend)
wieder gehen (nach Besuch) (ugs.)
(einer Sache / einem Ort) auf Wiedersehen sagen (fig.)
(einer Sache / einem Ort) Goodbye sagen (fig.)
(einer Sache) den Rücken kehren (fig.)
(seine) Zelte abbrechen (fig.)
alle Zelte hinter sich abbrechen (fig.)
alles hinter sich lassen
fortziehen:
jemanden von dort, wo er steht wegziehen, am Arm fassend wegführen
vom Wohnort weg an einen anderen Ort umziehen, seinen Haushalt verlegen
sich abwenden (geh.)
sich lösen
sich lossagen (von) (auch figurativ)
(einen Ort) verlassen:
eine Person verlassen: die Beziehung beenden; jemanden alleine lassen
einen Ort verlassen: weggehen, sich entfernen
wegziehen:
intransitiv den Wohnsitz wechseln
transitiv etwas von seinem Ort fortbewegen (in einer ziehenden Bewegung)
(den) Bettel hinschmeißen (ugs.)
(den) Dienst quittieren
(den) Job an den Nagel hängen (fig.)
(eine) neue Herausforderung suchen (Bewerbungssprache)
(sein) Bündel schnüren (fig.)
(sein) Büro räumen
(seine) Kündigung einreichen
(seinen) Abschied nehmen
(sich) was anderes suchen (ugs.)
abheuern (fachspr., seemännisch)
abmustern (fachspr., seemännisch):
jemanden aus dem Arbeitsverhältnis auf einem Schiff entlassen
sein Arbeitsverhältnis auf einem Schiff beenden
aufhören (bei) (ugs.):
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
ausscheiden:
als Option nicht zur Verfügung stehen
aus einem Wettbewerb herausfallen (im Sinne von Disqualifikation oder Niederlage im KO-System)
das Handtuch werfen (ugs., fig.)
(den Kram) hinschmeißen (ugs.):
(etwas) irgendwohin werfen, in die Richtung von jemandem oder etwas werfen (schmeißen)
plötzlich keine Lust mehr auf etwas haben und nicht mehr weitermachen oder durch äußere Umstände gezwungen sein, etwas aufzugeben, nicht mehr weiterzumachen
in den Sack hauen (ugs., fig.)
künden (schweiz.):
eine Aussage über etwas machen (manchmal auch auf indirekte Art und Weise)
kündigen
kündigen:
das eigene Arbeitsverhältnis einseitig beenden
etwas/jemandem etwas kündigen: einen Vertrag/eine Vertragsbeziehung einseitig beenden
seinen Hut nehmen (fig.)
was Besseres finden
(den) Besitzer wechseln
(einen) Abnehmer finden
(einen) Käufer finden
(sich) verkaufen lassen
Absatz finden
über den Ladentisch gehen (auch figurativ)
über die Ladentheke gehen (ugs.)
verkauft werden
(sich) lösen (geh.):
eine Aufgabe, ein Problem bewältigen
eine Fahrkarte, ein Ticket kaufen
in Ruhe lassen (mit) (Aufforderung)
nicht (wieder) kommen (mit) (Aufforderung)
zufrieden lassen (mit) (Aufforderung)
(von etwas) abgehen (für):
aktiv sein, aus sich herausgehen
bedauern, darunter leiden, dass jemand oder etwas nicht anwesend oder vorhanden ist
abgezogen werden (Hauptform)
(von etwas) runtergehen (für) (ugs., salopp):
von hier oben nach dort unten gehen
subtrahiert werden
(irgendwo) herausspazieren

Sinnverwandte Wörter

aus­ge­hen:
(Feuer oder Kunstlicht wie Straßenlaternen) erlöschen
(Geräte) ihre Funktion einstellen
be­sei­ti­gen:
etwas beiseite schaffen; etwas entfernen
jemanden töten
ver­flüch­ti­gen:
etwas in den gasförmigen Aggregatzustand überführen, gasförmig machen
heimlich weggehen, sich heimlich entfernen

Gegenteil von weg­ge­hen (Antonyme)

blei­ben:
einen bestimmten Zustand beibehalten
einen Ort beibehalten
hin­ge­hen:
sich an einen bestimmten Ort begeben

Beispielsätze

  • Nachdem ich die Medizin aufgetragen hatte, ist der Ausschlag innerhalb kürzester Zeit weggegangen.

  • Ich kann mein neues Hemd wegschmeißen. Der Fleck geht nicht mehr weg.

  • Anstatt mich auf irgendwelche Diskussionen einzulassen, bin ich sofort weggegangen.

  • Hier hat sich vieles geändert, seit Sie weggegangen sind.

  • Hier hat sich vieles geändert, seit du weggegangen bist.

  • Sie bestreitet, verfrüht weggegangen zu sein.

  • Sie werden doch nicht weggehen, oder?

  • Er wird bald weggehen.

  • Sie haben gesagt, sie würden diese Arbeit nicht machen, und sind weggegangen.

  • Hat Tom noch geschlafen, als du heute Morgen weggegangen bist?

  • Maria ist gerade weggegangen.

  • Sie würde weggehen.

  • Er würde weggehen.

  • Er ist nie weggegangen.

  • Mehrere Personen haben Sie vom Tatort weggehen sehen.

  • Wieso ist Tom weggegangen?

  • Ich habe dir noch nicht gesagt, dass du weggehen kannst!

  • Eines Tages werde ich weggehen, ohne alles gesagt zu haben.

  • Seid ihr zusammen weggegangen?

  • Mein Vater war noch zu Hause, als ich weggegangen bin.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als die 31-Jährige die Polizei rief, soll der Unbekannte in Richtung Hallstraße weggegangen sein.

  • E-Mobilität wird nicht mehr weggehen.

  • Dann aber wollte der Zustand nicht mehr weggehen.

  • Aber ich fühle mich hier bei der Zusammenarbeit mit Matthias und Alain und auch in der Region so wohl, warum sollte ich weggehen?

  • Als ich von Stuttgart weggegangen bin, musste ich mich an das viel höhere Niveau in England gewöhnen.

  • Überhaupt, wenn man wüsste, dass diese Symptome gleich wieder weggehen würden.

  • Alle 2400 Lose seien, so berichtete Meinhard Koch, Vorsitzender des Spielmannszuges Langenhorn, bei der Tombola weggegangen.

  • Drei Wochen lang spielte er der Welt danach vor, dass sie weggegangen sei.

  • Ich bin weggegangen, ich habe meinen Master in Belgien gemacht, mein Doktorat in Südafrika und meine Post-Doc-Ausbildung in den USA.

  • Der Mausmann sei einfach irgendwann beim Zeichnen entstanden und dann nicht mehr weggegangen.

  • Als ich 14 war, bin ich als Wanderarbeiter weggegangen.

  • Aber nach den ersten beiden Toren ist das von allein weggegangen", erzählte der Olympia-Zweite.

  • Auch Stoxx 600-Tracker seien gut weggegangen (WKN DBX1A7), ebenso Russell 2000-ETFs (WKN A0Q8NE) mit US-amerikanischen Nebenwerten.

  • Die Finger-Flecken sind prima damit weggegangen.

  • "Es stimmt nicht, dass wir sowieso von hier weggehen wollten", betont Dimitra Chouchourelou.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb weg­ge­hen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × G, 1 × H, 1 × N & 1 × W

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 2 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten G und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von weg­ge­hen lautet: EEEGGHNW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Gos­lar
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Gus­tav
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. Golf
  4. Golf
  5. Echo
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

weggehen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort weg­ge­hen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­zie­hen:
von seinem derzeitigen Wohnort oder Arbeitsraum weggehen, um sich meist an einem anderen Ort niederzulassen
fort­ma­chen:
weggehen, den Ort verlassen, an dem man gerade ist
fort­pa­cken:
schnell von irgendwo weggehen
fort­schlei­chen:
still und leise vom Ort weggehen
steh­len:
unbemerkt weggehen
trol­len:
sich (meist in eher unerfreuter Stimmung) von einem Ort entfernen, weggehen, sich wegbegeben
ver­pis­sen:
reflexiv, abwertend, derb: sich von einem (meist als unbehaglich empfundenen) Ort entfernen; weggehen
weg­pa­cken:
weggehen
weg­sol­len:
verschwinden sollen, weggehen oder wegfahren, sich entfernen sollen
weg­wol­len:
sich von einem Ort, von jemandem entfernen wollen; weggehen wollen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: weggehen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: weggehen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12431866, 12431864, 12289416, 12285534, 12204187, 11846110, 11058810, 10712816, 10055767, 10017337, 10003150, 9973860, 9811881, 9482331, 9481197, 9387874 & 8788736. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  21. Die Zeit (22/2003)
  22. welt.de, 07.04.2002
  23. Die Welt 2001
  24. Tagesspiegel 2000
  25. Tagesspiegel 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Rhein-Neckar Zeitung, 24.06.1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995