erklecklich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌɛɐ̯ˈklɛklɪç ]

Silbentrennung

erklecklich

Definition bzw. Bedeutung

In erheblichem Maße (an Wert), in erheblicher Menge (an Zahl); ziemlich groß, ziemlich viel.

Begriffsursprung

Es handelt sich um ein seit dem 17. Jahrhundert bezeugtes Adjektiv, welches eine Ableitung zu dem im 19. Jahrhundert untergegangenen Präfixverb erklecken „ausreichen, genügen, helfen, nützen“ ist. Das Verb ist mindestens seit dem 16. Jahrhundert bezeugt, wobei ebenfalls ein früherer, jedoch zweifelhafter Beleg im mittelhochdeutschen erklecken besteht. Das Verb selbst (siehe klecken) hat weit auseinanderfallende Bedeutungen, deren Zusammenhang noch nicht ausreichend untersucht ist.

Steigerung (Komparation)

  1. erklecklich (Positiv)
  2. erklecklicher (Komparativ)
  3. am erklecklichsten (Superlativ)

Anderes Wort für er­kleck­lich (Synonyme)

ansehnlich (Summe):
Eindruck machend, gut aussehend
von beträchtlicher Größe, von beträchtlichem Umfang
beträchlich
dick (ugs., fig.):
(an)geschwollen
beträchtlich, in der Körperfülle einer Personen
fett (derb, fig.):
Ausdruck bei einer geschehenen Unverschämtheit (im Gegensatz zu ; für Jugendliche meist irreführend)
betrunken
großzügig:
etwas nicht zu genau nehmend, viel Spielraum lassend
von dem, was man besitzt, gern und viel anderen gebend
nicht unerheblich
reichlich bemessen
stattlich:
der Erscheinung nach eindrucksvoll, kräftig, imposant, würdevoll
zahlenmäßig groß, beträchtlich
üppig:
in großer Fülle (vorhanden)

Sinnverwandte Wörter

an­stän­dig:
den Benimmregeln entsprechend
im Einklang mit der (eher prüden) Sexualmoral
aus­neh­mend:
ungewöhnlich, überaus (als Adverb)
au­ßer­or­dent­lich:
außerhalb einer verfassten Ordnung liegend
sehr, viel
ban­nig:
außerordentlich stark, groß oder intensiv
be­ach­tens­wert:
Beachtung und meist auch Lob und Bewunderung verdienend
be­acht­lich:
Beachtung hervorrufend
be­deu­tend:
mit viel Ansehen und Einfluss; von großer Wichtigkeit seiend
sehr, viel
be­deut­sam:
sinnträchtig, Information tragend
wichtig, von Belang
be­ein­dru­ckend:
einen (positiven) Eindruck hinterlassend
be­mer­kens­wert:
Aufmerksamkeit verdienend; so beschaffen, dass es bemerkt werden sollte
def­tig:
grob und direkt
nahrhafte, gehaltvolle und gut gewürzte Speisen
deut­lich:
eindeutig erkennbar, wahrnehmbar durch die Sinne
inhaltlich verständlich
ein­drucks­voll:
Eindruck, starke Wirkung hervorrufend
emi­nent:
herausragend, hervorragend, außerordentlich
enorm:
adverbielle Verwendung, Verstärkung: sehr, über die Maßen
bedeutend, weitaus mehr als durchschnittlich
ent­waff­nend:
in einer Art und Weise, die beruhigt, beeindruckt und jede Spur von Feindseligkeit zerstreut
er­heb­lich:
beträchtlich, ins Gewicht fallend, wichtig, ernst
er­staun­lich:
sehr groß, riesig, sehr viel oder viele
ungewöhnlich und dabei etwas anderes erwartend, dabei ein (leichtes) Staunen oder ein Gefühl des Befremdens auslösend
ex­or­bi­tant:
gewaltig, außerhalb der Maßstäbe, außergewöhnlich, enorm
ex­t­rem:
außerordentlich, besonders; übermäßig
äußerst, unübertrefflich
ge­hö­rig:
einer Sache angemessen, wie es sich gehört
nicht steigerbar: zu jemandem oder etwas gehörend
ge­pfef­fert:
scharf gewürzt, scharf
umgangssprachlich: übertrieben hoch, unverschämt hoch (in Bezug auf geforderte Preise)
ge­sal­zen:
mit Salz versehen
übertragen, von Preisen: hoch, schwer erschwinglich
ge­wal­tig:
mit viel Macht ausgestattet
sehr groß oder sehr bedeutend
groß:
erwachsen
in Verbindung mit Maßangaben und Maßeinheiten diesen häufig nachgestellt: in dieser (bestimmten) Größe, diese Größe aufweisend
hübsch:
angenehm, nett
ebenmäßig, schön
im­mens:
derart unermesslich, über die Maßen, überdimensioniert, groß oder riesig, dass es in Erstaunen versetzt
im­po­sant:
durch seine Abmessungen einen starken Eindruck, Respekt oder Bewunderung bei jemandem hinterlassend
ins Gewicht fallen
ko­los­sal:
umgangssprachlich: großartig
wie ein Koloss
mäch­tig:
beeindruckende, große Ausmaße oder Funktion habend
etwas beherrschend
nam­haft:
vergleichsweise groß
weithin bekannt und angesehen
nen­nens­wert:
die Nennung wert sein
nett:
lieb, liebenswürdig, angenehm
nicht:
den Sinn nicht verändernde Partikel in Sätzen oder Satzteilen (Nebensätzen), die schon anders als durch das Wort „nicht“ funktional negiert sind
Negation, Negator
or­dent­lich:
auf eine Person bezogen: ordnungsliebend
aufgeräumt und geordnet
recht­schaf­fen:
veraltend: anständig, ehrlich
re­s­pek­ta­bel:
Achtung und Respekt verdienend
respektierlich
rie­sig:
im Sinne von großartig
überdimensional groß
schön:
angenehm, gut, anständig
ästhetisch, eine angenehme Wirkung auf die Sinne habend: zum Beispiel ein gutes Aussehen habend, sich gut anhörend
si­g­ni­fi­kant:
in deutlicher Weise als wesentlich, wichtig, bedeutend, erheblich, erkennbar
Sprachwissenschaft (selten): eher signifikativ
we­sent­lich:
den größten Anteil ausmachend
den wirklichen Kern, das Wesen (einer Sache) betreffend
ziemlich

Gegenteil von er­kleck­lich (Antonyme)

be­lang­los:
allgemein: ohne Bedeutung, von geringem Belang
mit Akkusativ (für): nicht zu einer Sache gehörig, keinen Einfluss auf etwas ausübend
be­schei­den:
einfach, schlicht und ohne großen Luxus
umgangssprachlich: anstelle von scheiße oder beschissen benutzt, als weniger vulgäre Variante zu verstehen, weil sonst eine Strafe oder Verwarnung drohen kann
ge­ring:
jung, schwach, klein
klein oder unbedeutend in Bezug auf die Menge, die Anzahl, den Umfang, die Qualität
ge­ring­fü­gig:
in kleinem Ausmaß; ohne große Auswirkungen
klein:
als Kleinbuchstabe, in Kleinbuchstaben oder mit kleinem Anfangsbuchstaben
unbedeutend
lä­cher­lich:
besonders, in hohem Maße
gering; (ärgerlich) klein
läp­pisch:
ohne Bedeutung, nicht der Rede wert, sehr gering
unangemessen kindisch, einfach
läss­lich:
leicht zu verzeihen
wenig bedeutsam
mar­gi­nal:
am Rande liegend, auf der Grenze liegend
eine Lage- und Richtungsbezeichnung an den Zähnen: „zum Zahnfleischrand gehörend“
mick­rig:
außergewöhnlich klein und schmächtig
mi­nim:
nur über eine äußerst geringe Größe, ein äußerst geringes Ausmaß, einen äußerst geringen Umfang oder Ähnliches verfügend; überaus gering
mi­ni­mal:
kleinstmöglich, so gering, wie es nur geht
sehr gering, sehr klein
nied­rig:
böswillig, einfach
unten befindlich, tief gelegen, nicht hoch
spär­lich:
in geringen Mengen, wenig
knapp bemessen, kaum ausreichend
un­be­deu­tend:
unwichtig; nicht von Bedeutung; nicht bedeutsam
unbeträchtlich
un­er­heb­lich:
nicht von Bedeutung
un­we­sent­lich:
den Kern einer Sache nicht bestimmend, von geringer Bedeutung
in sehr geringem Maße
un­wich­tig:
nicht wichtig
verschwindend
we­nig:
eine unbestimmte, kleine Anzahl oder Menge von etwas
in adverbialer Verwendung: in unbedeutendem Umfang
win­zig:
sehr klein

Beispielsätze

  • Sein Umfang war ganz erklecklich.

  • Es ging dabei um eine erkleckliche Summe.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ein erkleckliches Sümmchen, wenn du mich fragst.

  • Mehr als 300.000 Kinder und Jugendliche gelten in Österreich als armutsgefährdet, eine erkleckliche Anzahl von ihnen lebt in der Hauptstadt.

  • Der Amazon-Chef zahlt einen erklecklichen Betrag.

  • Das Schöne ist,dass wir schon eine sehr erkleckliche Migrantenquote haben und uns dadurch wieder für höhere pro Kopf Zahlen bewerben.

  • Dieses Geschichtsbild erklärt einen erklecklichen Teil der historischen Begrifflichkeiten in dschihadistischen Veröffentlichungen.

  • Laufende Kosten in erklecklicher Höhe würde der Wunsch verursachen, den Kulturbetrieb der Wagenhallen dauerhaft abzusichern.

  • Dabei kam eine erkleckliche Geldmenge für einen jungen Langenenslinger zusammen.

  • Das Ansinnen, erkleckliche Teile davon auf die Mühlen durchaus familienfeindlicher Wohlfahrtsstrukturen zu leiten, ist verständlich.

  • Das volldigitale Einseiten-Messgerät ESO bekommt sie alle und macht sich daher trotz erklecklichen Preises schnell bezahlt.

  • Am Ende freut sich der Staat über erkleckliche Einnahmen.

  • Doch auch in Sachen Kohle geht es um erkleckliche Geldsummen.

  • Da komme ein erkleckliches Sümmchen zusammen, sagt ein Analyst.

  • Undisziplinierte Autofahrer bescheren den finanziell gebeutelten Kommunen in Hessen mancherorts erkleckliche Einnahmen.

  • Der erkleckliche Anteil 2005 aus PR-Aktivitäten und Werbung soll 4,3 Millionen, für 2006 gar 5,1 Millionen Euro betragen.

  • Und so einen erklecklichen Anteil daran haben, dass die Frankenpost zur Stimme der Region wurde.

  • Schon bei durchschnittlichen Kaufpreisen fallen dabei erkleckliche Summen ab.

  • Eine erkleckliche Summe, fürwahr.

  • Tanja blieb in den Händen der Südwest-Landesbank, ein Hamburger Boulevardverleger soll einen erklecklichen Prozentsatz der Anteile halten.

  • Eine erkleckliche Zahl von 40 Journalisten und noch mal so vielen schwäbischen Rentnern schaut zu.

  • Die Traditionsvereine waren bislang die Markenartikler der Regionalliga - und damit der Garant für erkleckliche Fernsehgelder.

Häufige Wortkombinationen

  • eine erkleckliche Anzahl, Erbschaft, Summe; einen erklecklichen Gewinn, Profit erzielen; erkleckliche Einbußen, Verluste erleiden; eine erkleckliche Menge, Summe sparen; eine erkleckliche Strecke zurücklegen; (bereits, schon) eine erkleckliche Weile (auf etwas, jemanden) warten

Übersetzungen

Was reimt sich auf er­kleck­lich?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv er­kleck­lich be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × E, 2 × K, 2 × L, 1 × H, 1 × I & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × C, 2 × K, 2 × L, 1 × H, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R und zwei­ten K mög­lich.

Das Alphagramm von er­kleck­lich lautet: CCEEHIKKLLR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Köln
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Chem­nitz
  7. Köln
  8. Leip­zig
  9. Ingel­heim
  10. Chem­nitz
  11. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Kauf­mann
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Cäsar
  7. Kauf­mann
  8. Lud­wig
  9. Ida
  10. Cäsar
  11. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Kilo
  4. Lima
  5. Echo
  6. Char­lie
  7. Kilo
  8. Lima
  9. India
  10. Char­lie
  11. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 26 Punkte für das Wort.

erklecklich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort er­kleck­lich kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: erklecklich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: erklecklich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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