edel

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈeːdl̩ ]

Silbentrennung

edel

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „edel(e)“, althochdeutsch „edili“, westgermanisch *„aþal-ja-“ „edel“, belegt seit dem 8. Jahrhundert in der Form „edili“

Steigerung (Komparation)

  1. edel (Positiv)
  2. edler (Komparativ)
  3. am edelsten (Superlativ)

Anderes Wort für edel (Synonyme)

anmutig:
reizend, mit Anmut
elegant:
auf eine feine und meist kultivierte Art und Weise
auf gewandte, geschickte Weise zustandegekommen
gazellenhaft (selten)
geschmeidig:
fähig, sich anzupassen
flink und geschickt beweglich
grazil:
zart gebaut, zierlich
graziös:
voll Anmut, mit Anmut, voll Grazie, mit Grazie
voller Anmut
zart:
als angenehm wahrnehmbar
weich (von Speisen)
zierlich:
graziös, feingliedrig, zart gebaut, auf ansprechende Weise fein und klein
ästhetisch:
auf die Sinne des Betrachters harmonisch wirkend
die Ästhetik betreffend; der Ästhetik entsprechend; den Gesetzen der Ästhetik folgend
formvollendet:
hinsichtlich der Form vollendet
geschmackvoll:
den gesellschaftlich geteilten Vorstellungen von gutem Geschmack entsprechend
einen guten Geschmack habend
kultiviert:
Agrarwirtschaft: urbar gemacht, den Boden so vorbereitet und bearbeitet habend, dass dieser nutzbar für den Anbau von Pflanzen geworden ist, z.B. für Gemüse, Getreide, Obst, etc.
das Wachstum von Bakterien, Pilzen oder Zellen betreffend: in einer Petrischale angesiedelt sein
schön:
angenehm, gut, anständig
ästhetisch, eine angenehme Wirkung auf die Sinne habend: zum Beispiel ein gutes Aussehen habend, sich gut anhörend
stilvoll:
einem bestimmten Stil entsprechend
stylisch
stylish:
stilvoll; cool; besonders gut
adlig:
eine edle, vornehme Haltung oder Gesinnung habend
einen Adelstitel habend und damit dem Adel angehörend
adliger Abstammung
aristokratisch:
der Aristokratie, dem Adel angehörend
vornehm
aus hohem Hause
blaublütig:
adlig, von aristokratischer Abstammung
erlaucht:
von herausragender Art, Bedeutung
von hohem Stand
feudal:
unter sehr guten (finanziellen) Bedingungen existierend; reich, luxuriös seiend
von Luxus und Adel beeinflusst und/oder darin lebend
hochwohlgeboren (auch ironisch):
Anrede für ein Mitglied des niedrigen Adelsstandes
nobel:
edelmütig
reich und zugleich vornehm
von Adel
von blauem Blute
von edlem Geblüt
von edlem Geschlecht
von Rang
von Stand
von vornehmem Geschlecht
von vornehmer Abstammung
altruistisch (geh.):
gehoben: auf dem Altruismus beruhend
aufopfernd
edelmütig:
die wertvollsten Charakterzüge in einem Gemüt vereint
hilfsbereit:
bereit, jemandem zu helfen
selbstlos (Hauptform):
das Wohlergehen anderer über das eigene stellend
selbstvergessen
solidarisch:
auf Solidarität beruhend; zueinander stehend, sich unterstützend
sozial eingestellt
uneigennützig:
nicht auf seinen eigenen Vorteil bedacht sein
erlesen:
gehoben: ausgesucht, besonders ausgewählt, von hoher Qualität
exzellent:
herausragende Qualität aufweisend
fein:
die soziale Stellung betreffend: feine Leute, feine Herrschaften
gute Qualität bezeichnend: genau, scharf
hochklassig:
eine sehr gute Qualität aufweisend
hochwertig:
eine gute Qualität besitzend
kostbar:
etwas, das ideell oder real sehr wertvoll oder teuer ist
luxuriös:
mit Luxus ausgestattet, voller Luxus
meisterhaft:
die Art und Weise, wie ein Meister in seinem Fach agiert und das, was er hervorbringt
pipifein (derb)
qualitätsvoll:
von hervorragender Güte, von ausgezeichneter Beschaffenheit
qualitativ hochstehend
vortrefflich:
in besonderer (zum Wohle dienender) Weise
wertvoll:
einen hohen materiellen oder emotionalen Wert habend
einen Nutzen habend
distinguiert:
vornehm; sich durch betont gepflegtes Auftreten oder Ähnliches von anderen abhebend
erhaben:
(als Mensch) darüberstehend, unangreifbar; andere weit übertreffend
aus der Fläche nach oben gewölbt
hehr (veraltet):
beeindruckend durch Großartigkeit und Erhabenheit, Ehrfurcht einflößend
fein, dünn, schmal
illuster:
Bewunderung hervorrufend; Respekt verlangend
von gehobener Eleganz
vornehm:
dem äußeren Erscheinungsbild nach höheren, besser gestellten gesellschaftlichen Kreisen zugehörig, in der Art und Weise dieser Kreise oder sich auf diese Kreise beziehend, von besonderer Feinheit und Feinfühligkeit oder sich durch andere positive Eigenschaften auszeichnend
im Superlativ auch: äußerst wichtig, äußerst bedeutend, äußerst dringend (als erstes vorzunehmen)
(ein) feiner Zug (von jemandem)
gentlemanlike

Sinnverwandte Wörter

an­stän­dig:
den Benimmregeln entsprechend
im Einklang mit der (eher prüden) Sexualmoral
ge­ne­rös:
großzügig
hoch­her­zig:
gehoben: eine edle Gesinnung zeigend
ho­no­rig:
ehrenhaft
freigebig
teu­er:
einen hohen Preis oder hohe Kosten aufweisend oder verursachend
geliebt, von persönlichem Wert

Gegenteil von edel (Antonyme)

bil­lig:
angemessen (recht und billig)
einen niedrigen Preis oder niedrige Kosten habend
cha­rak­ter­los:
mangelnde (positive) Charakterzüge aufweisend, zeigend

Beispielsätze

  • Oh, was für ein edles Teil! Bist du sicher, dass die Uhr echt ist? Wo hast du sie denn her?

  • Das ist sehr edel von dir, aber du musst mich nicht in Schutz nehmen.

  • Da haben Sie sich aber ein edles Möbelstück gekauft!

  • Seine edle Abstammung hat ihn dann auch nicht vor dem Gefängnis bewahrt.

  • Unter den Wilden des Landes findet sich manch wahrhaft edler Mensch.

  • Es ist keine Tugend, edel geboren zu werden, sondern sich edel machen.

  • Wenn ein Mann etwas Blödsinniges tut, so tut er es immer aus den edelsten Motiven.

  • Sie ist eine Frau von edler Herkunft.

  • Sie ist eine Dame von edler Geburt.

  • Was hat Euch hierher verschlagen, edler Kapitän?

  • Wir bekamen einen Rotwein von der edelsten Sorte eingeschenkt.

  • Maria würde sehr gern in die Vergangenheit reisen, denn sie denkt mit Wehmut an die Zeit, in der die Rechtschreibung noch edel und würdevoll war.

  • Er ist ein Mann edler Abstammung.

  • Wenn ein Mann etwas ganz Blödsinniges tut, so tut er es immer aus den edelsten Motiven.

  • Ein edler Geist kennt keine Furcht.

  • Nirgends kann das Leben so roh wirken, wie konfrontiert mit edler Musik.

  • Auch wenn das Brett vor dem Kopf aus Teakholz ist, wird sein Träger dadurch nicht edler.

  • Ein edler Mensch widmet sich dem Erreichen hoher Ziele.

  • Geduld ist ein edel Kraut, wächst aber nicht in allen Gärten.

  • Der ist recht edel in der Welt, der Tugend liebt und nicht das Geld.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Speisemorchel ist einer der edelsten Pilze und erzielt auf dem Markt nicht nur wegen ihres Geschmacks hohe Preise.

  • Darüber hinaus ist das Holz der Linde robust und edel.

  • Apropos Beige: Auch diese Farbe ist unbestritten und unangefochten der absolute Klassiker, der einfach immer edel wirkt.

  • Das ist okay, das Design der 5G-Smartphones ist schick und edel - nur eben nicht außergewöhnlich oder raffiniert.

  • Die edelsten Flächen, die aufwendigste Dekoration und die größte Auswahl.

  • An diesem Abend präsentierte sich zugleich die Stadthalle innen edel und in „groß“ – „Unter Wasser“.

  • Das sind die edelsten Wellness-Oasen der Welt Sie wollen sich einen Moment der Ruhe gönnen?

  • Als "Bond Street" soll der Lifestyle-Flitzer besonders chic und edel wirken.

  • Ganz edel ist gebratenes Rinderfilet mit einer Rotwein-Kakao-Schalotten-Soße.

  • Auf hüfthohen Säulen sind weitere Gedecke und Kaffeeservices von Engler im Scheinwerferlicht edel in Szene gesetzt.

  • Im Klartext: stylisch, kosmopolitisch, cool, edel und doch irgendwie auf Anhieb gemütlich.

  • Das Angebot in der City ist vielfältig und reicht von edel bis einfach, von gemütlich bis zweckmäßig, von gediegen bis originell.

  • Damals hielt er es mit den Attributen "dunkelhaarig, heldenhaft, edel", die Brice alias Winnetou ausmachten.

  • Verarbeitet wurden nur die edelsten Bohnen.

  • Die meisten waren ganz schmal und edel, in Schwarz, Weiß oder Grau, mit Spitzen und Stickerei verziert.

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Häufige Wortkombinationen

  • edle Gesinnung, edlen Geblüts sein

Wortbildungen

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das Adjektiv edel be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × D & 1 × L

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L

Das Alphagramm von edel lautet: DEEL

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Düssel­dorf
  3. Essen
  4. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Dora
  3. Emil
  4. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Delta
  3. Echo
  4. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 5 Punkte für das Wort.

edel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort edel kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ari­er:
Bezeichnung für Menschen mit körperlichen Merkmalen, die unter Anhängern der Rassentheorie als besonders edel galten
edeln:
edel machen
Sa­tin­kleid:
Kleid, das aus Satin gefertigt ist – einem leicht glänzenden, sehr edel scheinenden Gewebe

Buchtitel

  • Ganz in Schwarz – Mode und Accessoires stricken in der edelsten Farbe der Welt Claudia Laermann | ISBN: 978-3-84106-758-6
  • Im Glanz edler Steine Bernhard Graf | ISBN: 978-3-96233-049-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: edel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: edel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2682388, 8875262, 8641492, 8641488, 7757532, 5898560, 3239957, 3059768, 3041753, 2878682, 2705866, 2550746, 2460321, 2223167 & 2149424. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. wn.de, 16.08.2023
  3. desired.de, 24.07.2022
  4. desired.de, 10.02.2021
  5. n-tv.de, 06.03.2020
  6. welt.de, 09.01.2018
  7. shz.de, 09.10.2017
  8. focus.de, 17.01.2015
  9. feedproxy.google.com, 02.02.2013
  10. manager-magazin.de, 29.01.2012
  11. schwaebische.de, 01.12.2011
  12. abendzeitung.de, 19.05.2010
  13. abendblatt.de, 17.05.2009
  14. hbxtracking.sueddeutsche.de, 18.04.2008
  15. volksstimme.de, 07.12.2007
  16. welt.de, 26.01.2005
  17. lvz.de, 02.01.2004
  18. Die Welt 2001
  19. DIE WELT 2000
  20. Welt 1998
  21. Die Zeit (02/1997)
  22. Die Zeit 1996
  23. Berliner Zeitung 1995