Streber

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtʁeːbɐ ]

Silbentrennung

Streber (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • Seemannssprache, veraltet: Teil der Schiffstakelung, das dazu dient, die Klüverbackstage zu spreizen

  • Veraltet: Teil des Salinenofens im Salzbergbau.

  • veraltet: wertneutrale Bezeichnung für einen Menschen, der irgendetwas anstrebt

  • veraltet: Widerstreiter

  • Zoologie: ein Fisch des Donaugebiets

  • Umgangssprachlich, abwertend: jemand, der mit Fleiß, Zielstrebigkeit und Ehrgeiz auf die eigene Laufbahn vor allem in der Schule, aber auch in Ausbildung, Studium und Beruf hinarbeitet; zu den eigenen Lernerfolgen erfolgreich und vor allem aktiv beiträgt; je nach Hintergrund auch zur Überdeckung eigener Defizite oder als unsachliches Schimpfwort benutzt.

Begriffsursprung

Substantivbildung zu streben, die sich zunächst auf dessen Bedeutung ‚widerstreiten‘ bezog, dann aber in Richtungtrachten‘ interpretiert wurde Die Gebrüder Grimm vermuten, dass der Fisch entsprechend einer Bedeutungsvariante des Verbs streben im Sinne von ‚rau, starr sein‘ benannt worden ist. Substantivbildung zum Verb streben in der Bedeutung ‚stützen‘.

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Streberdie Streber
Genitivdes Strebersder Streber
Dativdem Streberden Strebern
Akkusativden Streberdie Streber

Anderes Wort für Stre­ber (Synonyme)

Ehrgeizler:
Person, die in übersteigerter Art und Weise nach etwas strebt
Ehrgeizling:
Person, die in übersteigerter Art und Weise nach etwas strebt
Hochkaräter:
jemand oder etwas Bedeutsames, Gewichtiges
vergleichsweise schwerer Edelstein
Karrieremacher
Karrierist (Hauptform)
Klassenbester:
leistungsstärkster Schüler einer Schulklasse
Klassenerster:
leistungsstärkster Schüler einer Schulklasse
Klassenprimus:
leistungsstärkster Schüler einer Schulklasse
Lehrers Liebling
Musterknabe
Musterschüler:
Schüler, der durch vorbildliche Leistungen und Verhaltensweisen auffällt
Primus:
leistungsstärkster Schüler einer Schulklasse

Sinnverwandte Wörter

Auf­stei­ger:
Sport: Sportler (oder Mannschaft), der (beziehungsweise die) in die nächsthöhere Leistungsklasse aufgestiegen ist oder dabei ist, aufzusteigen
umgangssprachlich: Person, die in eine höhere soziale oder berufliche Stellung aufgestiegen ist
Bes­ser­wis­ser:
Person, die immer alles besser wissen will und damit angibt
Op­por­tu­nist:
ein Anlegertyp, der Trends für seine Kapitalanlageentscheidungen nutzt
jemand, der dem Opportunismus folgt, der sich der jeweiligen Lage anpasst
Streberbarsch
Streberling
Zingel streber

Gegenteil von Stre­ber (Antonyme)

Lo­ser:
Jugendsprache derb: Trottel
Jugendsprache, Yuppiesprache: Verlierer, Versager

Beispielsätze

  • Der Junge hat extrem gute Noten, ist aber auch ein echter Streber.

  • Ich spräche lieber mit einem Streber.

  • Mein Freund, dieser Streber, hat gesagt, es sei gefährlich, Salzsäure mit Bleichmittel zu mischen.

  • Ein Streber ist ein Mensch, der nach dir die Drehtür betritt und vor dir herauskommt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Für mich bleibt er dieser blasse junge Mann mit der Beatles-Frisur, eher der Typ Streber.

  • Fallen gleich am ersten Tag als Streber auf.

  • Man wollte wie ein mieser, kleiner Streber um jeden Preis Toyota vom Thron stoßen und auf Platz 1 kommen.

  • "Wer wird Millionär – Promi-Ausgabe": Waldis Hoden, die Dödel-Geissens und Streber Daum 03.06.

  • Das ist nichts für Streber wie Sebastian (Noah Josten), Henriette (Elisabeth Kastenholz) und Augustine (Lara Holzem).

  • All die Schranzen, Schleimer und Streber, die Überstunden machen - wo hat sie die Ministerin kennen gelernt?

  • Für einen gemeinsamen EU-Energiemarkt müssten die „Streber“ zurückstecken, damit die anderen Länder mitkommen können.

  • Aber immerhin hatten hier nicht nur Streber aus den Jugendorganisationen etablierter Parteien das Sagen.

  • Dafür können doch die anderen nichts, dass sich da so ein Streber eingeschlichen hat.

  • Wer kaum Fehler macht, gilt oft als Streber.

  • Damit Streber beim guten Betragen noch besser durchflutschen können.

  • Auf dem Klassentreffen wird er von seinen ehemaligen Mitschülern genau beschrieben - der "Streber".

  • George W. Bush ist im Vergleich mit seinen späteren Amtskollegen ebenfalls in die Riege der Streber einzuordnen.

  • Und besonders gute Schüler werden immer noch als Streber beschimpft und dann von den anderen gemieden.

  • Oliver Seidel spielt den eifrigen Schreiber Licht ganz unschuldig ohne jegliche böse Dimension des Strebers.

  • Und Armin ist froh, "dass man hier nicht nur als der Streber angesehen wird, wie sonst immer in der Schule."

  • Als Streber wird er trotzdem nicht abgestempelt.

  • Mitschüler hätten ihn deswegen oft als "Streber" gehänselt.

  • Übel dran sind eigentlich nur die Streber, die auf die Gesamtwertung oder das gepunktete Bergtrikot schielen.

  • So betonte Stoiber seine Strebsamkeit, auch wenn er den negativ besetzten Begriff des Strebers von sich wies.

Wortbildungen

  • streberhaft
  • streberisch
  • Strebertum
  • Strebertyp

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Stre­ber?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Stre­ber be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × R, 1 × B, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × B, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von Stre­ber lautet: BEERRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Ros­tock
  4. Essen
  5. Ber­lin
  6. Essen
  7. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Richard
  4. Emil
  5. Berta
  6. Emil
  7. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Romeo
  4. Echo
  5. Bravo
  6. Echo
  7. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

Streber

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Stre­ber kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kal­fak­tor:
Streber
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Streber. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Streber. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3948591, 3440441 & 1439198. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  2. t-online.de, 10.10.2019
  3. zeit.de, 09.02.2018
  4. focus.de, 29.11.2015
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  6. general-anzeiger-bonn.de, 07.11.2014
  7. faz.net, 14.03.2013
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  9. stern.de, 02.05.2012
  10. kn-online.de, 21.03.2010
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  12. muensterschezeitung.de, 30.06.2009
  13. br-online.de, 12.03.2008
  14. spiegel.de, 04.04.2007
  15. heise.de, 05.05.2007
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  17. welt.de, 03.08.2004
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  19. svz.de, 07.01.2003
  20. sueddeutsche.de, 20.07.2002
  21. svz.de, 08.07.2002
  22. DIE WELT 2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Die Zeit (13/1998)
  26. BILD 1997
  27. BILD 1996
  28. Die Zeit 1995