Keim

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kaɪ̯m ]

Silbentrennung

Einzahl:Keim
Mehrzahl:Keime

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Aus gmh. kīm[e], goh. kīmo, diese bedeuteten vermutlich, ähnlich wie die Worte aus denen Keil hervorgegangen ist, aufbrechen, aufspalten. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Keimdie Keime
Genitivdes Keims/​Keimesder Keime
Dativdem Keim/​Keimeden Keimen
Akkusativden Keimdie Keime

Anderes Wort für Keim (Synonyme)

Erreger:
aktiver Teil, der das Signal empfängt
Auslöser einer Krankheit
Infektionserreger (medizinisch)
Krankheitserreger:
Organismus oder seltener ein Stoff, der eine Krankheit verursacht
Krankheitskeim
Keimling (ugs.):
Pflanze im frühesten Entwicklungsstadium
ungeborenes Lebewesen, bei Mensch und Tier gleichermaßen
Knospenansatz
Pflanzentrieb
Sämling:
junge, aus Samen durch Keimung selbstständig hervorgegangene oder vom Menschen gezogene Pflanze
Kurzform für die Rebsorte Sämling 88
Wurzeltrieb

Weitere mögliche Alternativen für Keim

Anfang:
zeitlicher oder räumlicher Beginn oder Ausgangspunkt eines Vorgangs oder einer Sache
Ansatz:
Art und Menge der Ausgangsstoffe bei einer chemischen Reaktion
erste erkennbare Zeichen von etwas
Bakterium:
sich teilendes, einzelliges, prokaryotisches Lebewesen ohne Zellkern
Beginn:
Zeitpunkt, an dem etwas anfängt oder gestartet wird
Kristallisationskeim
Kristallisationskern

Gegenteil von Keim (Antonyme)

Ent­kei­mung:
Entfernung oder Abtötung von Mikroorganismen in jedem Entwicklungsstadium; Vorgang, bei dem Krankheitserreger durch Beschädigung der DNA inaktiviert oder entfernt und abgetötet werden
Schöss­ling:
länglicher junger Auswuchs am Stamm eines Baumes oder Strauches
Spross:
Botanik: junger Trieb an einer Pflanze, neu wachsender Teil einer Pflanze
Nachkomme, Kind der Familie
Trieb:
das Lockern des Gebäcks mit Triebmitteln
ein Zahnrad mit einer nur geringen Anzahl an Zähnen

Redensarten & Redewendungen

  • etwas im Keim ersticken

Beispielsätze

  • Die Pathogenität dieser Keime wird als besonders hoch eingestuft.

  • Die seit Jahren erstmalig von beiden Seiten eingehaltene Waffenruhe könnte einen Keim des Friedens beherbergen.

  • Oft liegt in der Verwicklung ernster Lebensverhältnisse der Keim eines befriedigenden Ersatzes.

  • Keime kann man nur unter dem Mikroskop sehen.

  • Tom hat Angst vor Keimen.

  • Quellwasser aus den Alpen gilt als Inbegriff des reinen Wassers, dabei ist es häufig stark mit Keimen belastet.

  • Studien haben erbracht, dass sich auf einer Tastatur im Durchschnitt mehr Keime als auf einer Toilettenbrille befinden.

  • Eine erste Liebe schlägt tiefe Wurzeln im Herzen, welche frühere Gefühle im Keim ersticken.

  • Soweit ich weiß, wird diese Chemikalie verhindern, dass sich Keime entwickeln.

  • Keime sind für unsere Augen zu winzig.

  • Die Keime sind zu winzig, um sie mit bloßem Auge sehen zu können.

  • Louis Pasteur hat entdeckt, dass die meisten ansteckenden Krankheiten von Keimen verursacht werden.

  • Diese Chemikalie wird verhindern, dass sich Keime entwickeln.

  • Keime können Krankheiten hervorrufen.

  • Der Keim der Revolution ist Unterdrückung.

  • Ein Keim ist eine anfängliche Form des Embryos, welcher eine Pflanze oder ein Tier reproduziert.

  • Diese Keime werden bis zur vollen Reife heranwachsen.

  • Dinge wahrzunehmen ist der Keim der Intelligenz.

  • Schnell wachsende Keime welken geschwinde, zu lange Bäume brechen im Winde.

  • Die Selbstüberschätzung tötet den Erfolg im Keim.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Antiseptika werden verwendet, um Keime und Bakterien abzutöten, die auf den Instrumenten vorhanden sein könnten.

  • Aber alkoholhaltige Gesichtswässer zerstören den Säureschutzmantel der Haut und die Oberflächenbesiedlung mit guten Keimen.

  • Auf diese Weise wird ein Konformitätsdruck erzeugt, der immer häufiger dazu führt, wissenschaftliche Debatten im Keim zu ersticken.

  • Das nächste Mal kann man sie so vielleicht besser im Keim ersticken.

  • Am Kantonsspital Schaffhausen sind in den vergangenen Tagen bei einzelnen Patienten multiresistente Keime nachgewiesen worden.

  • Andere Geräte wie die Kamera Withings Home messen die Luftqualität und melden Keime im Innenraum.

  • Am 17. März kam es zu dem verhängnisvollen Stich am Arm, durch die Einstichstelle dringen damals Keime in Sonjas Körper.

  • Außerdem wird ein Belüftungssystem installiert, das die Übertragung von Keimen verhindert.

  • Aber offenbar hat auch er selbst erkannt, daß seine Zeit ist vorbei ist und versucht nun jede Opposition gegen ihn im Keim zu ersticken.

  • Heinrich Schreiber Das GPR-Klinikum kämpft mit einem multiresistenten Keim.

  • Bei Beschwerden und einem entsprechenden Verdacht sollte immer eine Endoskopie durchgeführt werden, um den Keim zu identifizieren.

  • Zwei Babys sind betroffen: Auf der Bremer Frühchenstation wurden erneut Keime gefunden.

  • Als ob diese Keime erst vor kurzem aufgetaucht wären!

  • Ein Machtwort der Kanzlerin hatte den Streit allerdings im Keim erstickt.

  • Auch Warmwasserbecken sind stark mit Keimen belastet.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Verb: Keime abtöten

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bulgarisch: микроб (mikrob) (männlich)
  • Englisch:
    • seed
    • shoot
    • sprout
    • germ
  • Estnisch: idu
  • Französisch:
    • prémices (weiblich)
    • germe (männlich)
  • Interlingua: germine
  • Inuktitut: ᓇᐹᖅᑐᓴᔭᖅ (napaaqtusajaq)
  • Isländisch:
    • frjó
    • frjóangi
    • kím
    • sýkill
    • örvera
  • Italienisch: germe (männlich)
  • Katalanisch:
    • embrió
    • germen (männlich)
  • Niederländisch: nucleatiekern (männlich)
  • Norwegisch:
    • kime (männlich)
    • kim (männlich)
    • patogen (sächlich)
  • Polnisch:
    • zarodek (männlich)
    • zarazek (männlich)
  • Portugiesisch: germe
  • Rumänisch: germen
  • Russisch:
    • ростки
    • завязь (weiblich)
    • росток (männlich)
    • зародыш (männlich)
    • микроб (männlich)
    • центр кристаллизации (männlich)
    • начало (sächlich)
  • Schwedisch:
    • frö
    • grodd
    • bacill
    • bakterie
    • kristallisationskärna
  • Spanisch:
    • embrión
    • germen
    • núcleo de cristalización (männlich)
  • Türkisch:
    • tohum
    • sürgün
    • bakteri
    • mikrop
  • Ungarisch:
    • csíra
    • palánta
    • kórokozó

Was reimt sich auf Keim?

Wortaufbau

Das Isogramm Keim be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × K & 1 × M

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × M

Das Alphagramm von Keim lautet: EIKM

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Emil
  3. Ida
  4. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Echo
  3. India
  4. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Keim (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Kei­me (Plural).

Keim

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Keim kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Au­to­in­fek­ti­on:
Medizin: Infektion des eigenen Körpers durch Keime, die bereits im eigen Körper leben
Emp­fäng­nis:
das Schwangerwerden, die Verschmelzung der Eizelle mit einem Spermium bei der Befruchtung und die Entstehung eines Keims beim Menschen
Keim­be­fall:
Befall durch Keime
Keim­be­las­tung:
fachsprachlich: quantifizierte Konzentration der in Wasser oder Luft enthaltenen Keime, Pilze oder Sporen
kei­men:
aus einem Keim wachsen, aus der Erde wachsen
Kei­mung:
Botanik: Vorgang des keimen; Keime ausbilden und zu sprießen beginnen; Beginn des Wachstums einer Samenpflanze
Pan­ge­ne­sis­the­o­rie:
Genetik, historisch: eine Arbeitshypothese von Charles Darwin zur Erklärung der Vererbungserscheinungen, nach der alle Körperzellen winzige Keime abgeben sollen, die in die Keimzellen gelangen und darüber die nächste Generation in ihren Merkmalen gestalten
Re­in­fek­ti­on:
wiederholte Ansteckung eines Organismus mit denselben pathogenen Keimen
So­la­ri­sa­ti­on:
Mikrobiologie: die Pasteurisierung von Keimen bzw. Krankheitserregern
Wei­zen­keim:
(der aus der Erde sprießende) Keim eines Weizenkorns, Weizenpflanze in sehr frühem Entwicklungsstadium

Buchtitel

  • Das große Buch der Sprossen und Keime Rose-Marie Nöcker | ISBN: 978-3-45305-422-6
  • Der Keim Tarjei Vesaas | ISBN: 978-3-42314-911-2
  • Händewaschen – ich mach mit oder Wie man sich vor ansteckenden Keimen schützen kann Julia Volmert | ISBN: 978-3-86559-091-6
  • Keim daheim Dirk Bockmühl | ISBN: 978-3-42627-759-1
  • Kyttaro ¿ Keim des Lebens Christian F. Schultze | ISBN: 978-3-99146-115-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Keim. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Keim. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6905357, 6694693, 6296687, 5969691, 3880732, 3759130, 3759127, 3759119, 3759108, 3759100, 3759093, 3759086, 2909711, 2909043, 2898052, 2570631, 2406777 & 2393440. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. blogigo.de, 01.09.2023
  3. nrz.de, 01.04.2022
  4. jungefreiheit.de, 14.02.2021
  5. bild.de, 10.05.2020
  6. shn.ch, 09.08.2019
  7. channelpartner.de, 31.01.2018
  8. focus.de, 23.08.2017
  9. giessener-allgemeine.de, 21.03.2016
  10. zeit.de, 07.06.2015
  11. echo-online.de, 29.05.2014
  12. openpr.de, 26.06.2013
  13. spiegel.de, 23.02.2012
  14. rss2.focus.de, 20.06.2011
  15. wdr.de, 07.02.2010
  16. szon.de, 05.08.2009
  17. spiegel.de, 26.05.2008
  18. sueddeutsche.de, 04.07.2007
  19. lvz-online.de, 14.04.2006
  20. handelsblatt.com, 19.11.2005
  21. berlinonline.de, 18.12.2004
  22. abendblatt.de, 10.12.2003
  23. bz, 01.03.2002
  24. Die Welt 2001
  25. FREITAG 2000
  26. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998
  27. TAZ 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Die Zeit 1995