keimen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkaɪ̯mən ]

Silbentrennung

keimen

Definition bzw. Bedeutung

  • aus einem Keim wachsen, aus der Erde wachsen

  • sich zu entwickeln beginnen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch kīmen „sich spalten, keimen, (aus)wachsen“

Konjugation

  • Präsens: keime, du keimst, er/sie/es keimt
  • Präteritum: ich keim­te
  • Konjunktiv II: ich keim­te
  • Imperativ: keim/​keime! (Einzahl), keimt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­keimt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für kei­men (Synonyme)

anfangen zu wachsen
aufgehen:
Division: ein Ergebnis ohne Rest liefern
Gestirne: über dem Horizont sichtbar werden
aufkeimen:
als Saatgut: aufgehen, einen Keim zeigen
anfangen, sich zu entfalten beginnen
auflaufen (fachspr., Jargon):
anwachsen, sich ansammeln, anhäufen
aufgehen, anwachsen
aus dem Boden wachsen
aus der Erde kommen
auskeimen:
Keime hervorbringen, sich keimend entwickeln
(langsam) entstehen:
durch etwas hervorgerufen werden
seine Existenz beginnen
hervorkommen:
aus dem Schutz von etwas nach vorne/außen treten und sichtbar werden
hervorwachsen:
aus etwas herauswachsen; sich aus etwas entwickeln
Keime bilden
Keime treiben
(sich) regen:
allmählich entstehen, sichtbar/spürbar werden
eine kleine, oft unbewusste Bewegung ausführen
sprießen:
neu entstehen
zu wachsen beginnen, keimen; austreiben
(sich) vorwagen (geh., fig.):
sich trotz Gefahr nach vorne bewegen

Sinnverwandte Wörter

aus­schla­gen:
anzeigen, dass etwas nicht mehr im Gleichgewicht oder im Ruhezustand ist
aus dem Gleichgewicht oder aus der Ruhe geraten
aus­trei­ben:
den Teig ausrollen
durch Beschwörung verbannen
emporkommen
ent­fal­ten:
etwas Gefaltetes auspacken
übertragen: sich entwickeln, sich zeigen
grün:
die Farbe Grün zeigend, die im Lichtspektrum zwischen Gelb und Blau liegt (Wellenlänge 520–565 nm).
grün leuchtend und damit Durchfahrt gestattend
heranbilden
knos­pen:
Sprossspitzen entwickeln
spros­sen:
sich zeigen, wachsend hervorkommen
Triebe (Sprossen) austreiben
trei­ben:
(Blech) in eine bestimmte Form hämmern
(Blüten und so weiter, auch medizinisch) physiologische Reaktionen hervorbringen
Vor­schein:
Präsenz vor aller Augen (fast nur in der Kombination mit den Verben bringen: hervorziehen und zeigen, sichtbar machen oder kommen, treten und gelangen:hervorkommen und sich zeigen, sichtbar werden)

Beispielsätze

  • Damit Gurkensamen keimen, brauchen sie mindestens 20°C, besser 23° oder 24°C.

  • Man sollte die Töpfe mit Plastikfolie überziehen, bis die Sämlinge gekeimt haben.

  • In ihm keimte der Verdacht, seine Frau könnte fremdgegangen sein.

  • Kann man Knoblauch auch noch essen, wenn er keimt?

  • Samen, die zu tief in der Erde liegen, bekommen keinen Sauerstoff und keimen schlecht.

  • Lange Zeit keimte die Rachsucht in seinem Herzen ohne sich zu zeigen.

  • Vor jedem neuen Versuch keimte Hoffnung in Maria auf, aber es blieb vergebens.

  • Wahre Liebe keimt in Schwierigkeiten.

  • Die Zwiebeln haben schon gekeimt.

  • Als Maria hinging, um das Abendessen zuzubereiten, stellte sie fest, dass ihre Kartoffeln im Schrank gekeimt hatten.

  • Die Zwiebeln keimen schon.

  • Man sieht die Blumen welken und die Blätter fallen, aber man sieht auch die Früchte reifen und neue Knospen keimen.

  • Die Samen haben schon gekeimt.

  • In mir keimte der Wunsch dich zu treffen.

  • In ihrem Herzen keimte Hass auf.

  • In ihrem Herz keimte Hass auf.

  • Bei ihm keimte allmählich Angst auf.

  • Er sah in ihren Augen, dass sie ihn noch liebte, und Hoffnung keimte in ihm auf.

  • Verdammt, mein Dinkelkissen keimt.

  • Um zu keimen, brauchen Samen Luft und Wasser.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Außerdem gelangen Unkrautsamen aus den unteren Bodenschichten an die Oberfläche und keimen dort.

  • Dafür eignen sich Radieschen, die nach wenigen Tagen keimen.

  • Nach einem guten Start in die neue Spielzeit, keimen in Cottbus derzeit sogar wieder Aufstiegshoffnungen.

  • Das läge daran, dass durch eine feucht-warme Witterung bei der Ernte der Weizen gekeimt habe.

  • Bei dieser Art keimen manche Gewächse im Herbst, entwickeln innerhalb eines Jahres Blüten und Früchte und sterben dann ab.

  • Bei Temperaturen von 20 Grad und gleichmäßiger Bodenfeuchte keimen die Samen nach etwa zehn Tagen.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adjektiv: plötzlich/schnell/wieder keimt
  • mit Substantiv: die Bohnen/​Gurken/​Kartoffeln/​Tomaten/​Zwiebeln keimen
  • mit Substantiv: die Gerste/die Saat/der Weizen keimt
  • mit Substantiv: eine Ahnung/​ein Gedanke/​eine Idee/​die Liebe/​ein Verdacht/​ein Wunsch keimt
  • mit Substantiv: Hoffnung/​Mißtrauen/​Optimismus/​Zuversicht keimt, Zweifel keimen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf kei­men?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb kei­men be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × M & 1 × N

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von kei­men lautet: EEIKMN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Mün­chen
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Emil
  3. Ida
  4. Martha
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Echo
  3. India
  4. Mike
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

keimen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort kei­men ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Dun­kel­kei­mer:
Pflanze, deren Saatgut nur keimt, wenn der Samen kein Licht erhält
Hi­ber­na­kel:
im Herbst gebildete Knospe von Wasserpflanzen, die zum Grund sinkt, dort überwintert und im Frühling keimt und wieder an die Oberfläche steigt
ja­ro­wi­sie­ren:
pflanzliches Keimgut mit künstlichen Reizen (Temperatur, Licht) so behandeln, dass es keimfähig wird oder zu keimen beginnt
Kalt­kei­mer:
Pflanze, deren Samen eine Kälte- oder Frostperiode durchgemacht haben müssen, um zu keimen
Kei­mung:
Botanik: Vorgang des keimen; Keime ausbilden und zu sprießen beginnen; Beginn des Wachstums einer Samenpflanze
Licht­kei­mer:
Pflanze, deren Saatgut nur keimt, wenn der Samen Licht erhält
vor­trei­ben:
Saatgut unter geschützten Bedingungen keimen lassen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: keimen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: keimen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10828335, 9848942, 8457159, 8072609, 3799484, 3759088, 3695181, 2290234, 1683113, 1352067, 1352053, 1352052, 1352051, 1343385, 1080716, 991127 & 538103. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. presseportal.de, 12.06.2023
  3. ga.de, 04.03.2021
  4. fussball24.de, 06.10.2012
  5. an-online.de, 02.10.2008
  6. BerlinOnline.de, 16.11.2007
  7. Berliner Zeitung 1996