Leim

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ laɪ̯m ]

Silbentrennung

Einzahl:Leim
Mehrzahl:Leime

Definition bzw. Bedeutung

  • Plural: verschiedene Arten von Leimen

  • Singular: flüssiger, wasserlöslicher Klebstoff, meist auf organischer Basis

  • wässrige Lösung von Klebstoffen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch, althochdeutsch, altsächsisch līm; aus dem Altgermanischen *leima- ‚Leim, Kalk

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Leimdie Leime
Genitivdes Leimes/​Leimsder Leime
Dativdem Leim/​Leimeden Leimen
Akkusativden Leimdie Leime

Anderes Wort für Leim (Synonyme)

Adhesiv (fachspr.)
(die) Klebe (ugs.):
Substanz, die genutzt werden kann, um zwei Teile miteinander zu verbinden
Kleber (ugs.):
aus dem Korn des Weizens gewinnbare klebrige Masse
gM Person, die etwas verklebt
Klebstoff:
nichtmetallischer Werkstoff, der Teile miteinander verbindet

Redensarten & Redewendungen

  • auf den Leim gehen
  • aus dem Leim gehen

Beispielsätze

  • Ich brauche den Leim, um die Holzplatten zu kleben.

  • Heute sind so phantastische Fälschungen von Bildmaterial möglich, dass man ihnen leicht auf den Leim gehen kann.

  • Fortuna ist eine Fliege, die auf den Leim der Leistung kriecht.

  • Diesmal gehe ich dir nicht auf den Leim!

  • Mir ist das aus dem Leim gegangen.

  • Sie sind einem Betrüger auf den Leim gegangen.

  • Maria geht Tom auf den Leim.

  • Du bist aus dem Leim gegangen.

  • Wie ist dir das Werkzeug aus dem Leim gegangen?

  • Durch Anwendung eines neuen Holzbausystems konnte der Rohbau des Hauses ausschließlich in Holz, ohne Leim oder Nägel, ausgeführt werden.

  • Hier bist du einem falschen Freund auf den Leim gegangen, Tom.

  • Einige Möbel werden mit Leim zusammengesetzt.

  • Ich bin einem Betrüger auf den Leim gegangen.

  • Der Stuhl ist aus dem Leim gegangen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Er war einem Mann auf den Leim gegangen, der sich als Polizist ausgegeben hatte.

  • Der 2+2-Sitzer nimmt die Linienführung des Effizienz-Weltmeisters EQXX auf, geht aber in jeder Dimension ein wenig aus dem Leim.

  • Der Leim sollte sich gut auf das Klopapier träufeln lassen, daher sollte er nicht zu zähflüssig sein.

  • Das kann an natürlichen Werkstoffen wie Holz oder Leder liegen, aber auch an Leim, Kleber, Lacken oder anderen Beschichtungen.

  • Ein Abonnement der hilft dabei, den Herrschenden und ihren Handlangern nicht auf den Leim zu gehen.

  • Damit geht man den Rechtspopulisten auf den Leim.

  • Geradezu skurril ist, wie ihm das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf den Leim geht.

  • Aber wahrscheinlich gehe ich dann doch wieder auf den Leim und schaue wieder.

  • Ein Anführer mit königlichen Qualitäten wird diesen Händlerseelen nicht auf den Leim gehen.

  • Der Auf- und Abbau ist ohne Werkzeug, Schrauben oder Leim möglich.

  • Die Runde der Kursteilnehmer geht dem Vorstandsmitglied vom Landesimkerverband und passionierten Hobbyimker nicht mehr auf den Leim.

  • Die 60-Jährige wollte das Geld gewinnbringend anlegen und ging der damals schon maroden spanischen Sparkasse Caja Madrid auf den Leim.

  • Aber 4406 europäische Juden sind den Teigbatzen schon auf den Leim gekrochen.

  • Ich habe beobachtet, dass ihm zum Teil dieselben Leute auf den Leim gegangen sind, die auch bei Harksen verloren haben.

  • Besagte Patientin ist der falschen Schwester nicht auf den Leim gegangen.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Hautleim
  • Holzleim
  • Kaseinleim
  • Knochenleim

Übersetzungen

Was reimt sich auf Leim?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm Leim be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × L & 1 × M

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × M

Das Alphagramm von Leim lautet: EILM

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Emil
  3. Ida
  4. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Echo
  3. India
  4. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort Leim (Sin­gu­lar) bzw. 8 Punkte für Lei­me (Plural).

Leim

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Leim kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­kle­ben:
etwas an/auf etwas mit Hilfe eines Leims (Kleber, Klebstoff) befestigen, oftmals so, dass nur noch wenig vom Untergrund zu sehen ist
ein­kle­ben:
mit Leim (Kleber) in etwas befestigen
Flie­gen­fän­ger:
mit klebrigem Leim versehener Papierstreifen zur Befestigung an der Zimmerdecke, an dem Fliegen und andere störende Insekten haften bleiben
Ganz­hol­län­der:
Maschine, die als letzten Verarbeitungsschritt die Masse (Halbstoffe) weiterhin mahlt und Füllstoffe, Leim sowie Farbe beimischt
Ge­la­ti­ne:
ein tierisches, geschmacksneutrales Eiweiß, ein organischer Leim
lid­schäf­tig:
landschaftlich, von Gegenständen: alt und schadhaft, verbraucht, aus dem Leim gehend
Rau­pen­leim:
Leim aus Mischungen von Harzen, Ölen, Fetten, Wachsen oder Teerprodukten, die in Form von Leimringen an Bäumen als Mittel der Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden
Tün­che:
aus weißer (oder oft mit Farbstoffen getönter) Kalkmilch bestehende, mitunter auch Leim als Bindemittel enthaltende Anstrichfarbe, mit der Wände gestrichen werden
ver­kle­ben:
Hilfsverb haben: Dinge mit einem Leim (Kleber, Klebstoff) aneinander befestigen, auch: etwas mittels Kleber verschließen
ver­kleis­tern:
etwas mit Leim (Kleister) zumachen/zusammenkleben

Film- & Serientitel

  • Der Rebell – Von Leimen nach Wimbledon (Fernsehfilm, 2021)
  • Leim (Kurzfilm, 2014)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Leim. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Leim. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10976544, 10433606, 7982697, 7957070, 7939626, 7035114, 6845644, 6103591, 3594593, 3321156, 1856301, 1248334 & 1049117. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  2. schwarzwaelder-bote.de, 27.10.2023
  3. kreiszeitung.de, 20.05.2022
  4. hna.de, 22.03.2021
  5. berliner-woche.de, 29.10.2020
  6. jungewelt.de, 06.12.2019
  7. focus.de, 02.12.2018
  8. morgenpost.de, 12.12.2017
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  10. de.sputniknews.com, 25.11.2015
  11. kurier.at, 18.06.2014
  12. mz-web.de, 15.07.2013
  13. welt.de, 04.08.2012
  14. steinbergrecherche.com, 01.04.2011
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  17. faz.net, 19.07.2008
  18. an-online.de, 02.12.2007
  19. spiegel.de, 02.12.2006
  20. handelsblatt.com, 22.06.2005
  21. abendblatt.de, 28.05.2004
  22. sueddeutsche.de, 16.07.2003
  23. sueddeutsche.de, 18.04.2002
  24. bz, 07.11.2001
  25. Die Zeit (34/2000)
  26. Tagesspiegel 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. bild der wissenschaft 1995