Grube

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡʁuːbə ]

Silbentrennung

Einzahl:Grube
Mehrzahl:Gruben

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch gruobe, althochdeutsch gruoba, germanisch *grōbō „Grube“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Abkürzung

  • Gr.

Verkleinerungsform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Grubedie Gruben
Genitivdie Grubeder Gruben
Dativder Grubeden Gruben
Akkusativdie Grubedie Gruben

Anderes Wort für Gru­be (Synonyme)

Bergwerk:
Betrieb zur Förderung von Rohstoffen aus einem Berg
Mine:
altgriechische Währungseinheit
antike, besonders altgriechische Gewichtseinheit
Pütt (ugs., Jargon):
rheinisch-westfälische Bergmannssprache: der Bergbau, das Bergwerk
Stollen:
Pfosten an einem Möbelstück
Strophe des Aufgesanges
Zeche:
Anlage, um wertvolle Materialien aus der Erde zu gewinnen
Rechnung für Getränke oder Speisen, die in einer Gaststätte getrunken oder verzehrt wurden
Grab:
Bestattungsort; letzte Ruhestätte; Stelle, an der ein oder mehrere Verstorbene beigesetzt wurden
Ort oder Zeitpunkt, an dem etwas endet
Grabstätte:
der Ruheplatz eines Verstorbenen
letzte Ruhe (fig.)
letzte Ruhestätte
Schacht:
hohler, meist senkrechter Raum
Vereinigung von Handwerkern, die auf Wanderschaft sind oder waren
Kuhle (fachspr., Jägersprache):
eine kleine Vertiefung
windgeschützter, trockener Ruhe- bzw. Schlafplatz von Wild
Loch:
Bett, Kinderbett
das Ziel beim Golfspiel
Mulde:
Behältnis zum Transport verschiedener Materialien im Bauwesen
Gesteinssenke
Nische:
Einbuchtung, Vertiefung in einer Wand
kleine Raumerweiterung
Senke:
Empfänger einer Nachricht
Endpunkt einer Strömung bei Vektorfeldern mit negativer Divergenz (das Gegenteil einer)
Senkung:
Blutsenkungsgeschwindigkeit, Messgröße für die Diagnose entzündlicher Erkrankungen
eine Abwärtsbewegung von Organen
Vertiefung:
das gedankliche Vertiefen durch intensive Beschäftigung mit etwas
eine Delle auf einer Oberfläche

Weitere mögliche Alternativen für Gru­be

Erdloch:
ein Loch im Erdboden
Latrine:
auch soldatensprachlich: ein behelfsmäßiger Abort, welcher der Notdurft von Menschen dient
Ruhestätte:
Ort, der zur Erholung/Entspannung dient
Platz/Stelle der Bestattung

Gegenteil von Gru­be (Antonyme)

Hü­gel:
ein künstlich angelegter Erdhaufen, der sowohl von Menschen als auch von Tieren (Maulwurfhügel) angelegt sein kann
Erhebung auf der Erdoberfläche unter etwa 300 Meter Höhe, meist von gerundeter Form

Redensarten & Redewendungen

  • wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein
  • jemandem eine Grube graben
  • jemanden in die Grube bringen
  • in die Grube fahren

Beispielsätze

  • Die Indios bauen eine Grube, um Tapire einzufangen.

  • Die Grube wurde wegen wiederholter Wassereinbrüche geschlossen.

  • Der Sarg wird in die Grube herabgelassen.

  • Die Grube muss mindestens einmal im Jahr geleert werden.

  • Ein Diplomat ist, wer anderen eine Grube gräbt und nicht selbst hineinfällt.

  • Während wir in die Grube einfuhren, grübelte ich darüber nach, ob ich mir nicht doch besser eine Arbeit an der Oberfläche suchen sollte.

  • Die Grube ist tief genug.

  • Die Grube ist voll geworden.

  • Er hob eine Grube im Garten aus.

  • Er gräbt eine Grube.

  • Erwartungen sind der Fallstrick vor der Grube der Enttäuschungen.

  • Ich grabe eine Grube in die Erde.

  • Im Garten gräbt Tom eine große Grube.

  • Wer eine Grube macht, wird hineinfallen und wer einen Stein wälzt, auf den wird er zurückkommen.

  • Statt dem Feind eine Grube zu graben, bau dem Freund ein Haus.

  • Wer dreimal in dieselbe Grube fällt, ist blind, wer sich dreimal von demselben Menschen betrügen lässt, ist dumm.

  • Wenn du dich in einer Grube befindest, hör auf zu graben.

  • Wer anderen eine Grube gräbt, der hat ein Grubengrabgerät.

  • Ich habe in nur einem Tag mit meiner Schaufel eine riesige Grube gegraben.

  • Wer anderen eine Grube gräbt, der hat noch lange kein Baugeschäft!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als dieser nicht in die vorgesehen Richtung kippte, habe sich der Mann erschreckt und sei in eine tiefe Grube gefallen.

  • Als Live-Reporter haben Volker Grube und Herbert Fritzenwenger Loipe und Schießstand im Blick, als Moderator ist Alexander Ruda im Einsatz.

  • Außerdem ist Barbara Namensgeberin für Frauen, Städte, Straßen, Gotteshäuser, Kliniken sowie Gruben, Stollen und Tunnel.

  • Aber wenn es sich um eine uralte Grube ohne Boden handelt, macht das keinen Sinn“, sagt der Sachgebietsleiter.

  • Bis dahin sei es zu gefährlich, sagte Grube.

  • Die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr Altenmarkt bargen den 80-Jährigen aus der Grube.

  • Am 27. Mai 1987 wurde die Grube, die 1986 nur noch 24 000 Tonnen Förderleistung hatte, wegen Erschöpfung der Lagerstätte stillgelegt.

  • Allerdings muss Grube damit rechnen, trotz seiner anstehenden Vertragsverlängerung nach der Bundestagswahl abgelöst zu werden.

  • Als es starb, wurde es nicht verwertet, sondern in einer Grube vergraben.

  • Als die Grube ausgeschöpft und die Backsteinfabrik geschlossen war, blieb mitten in der Stadt ein wertvolles Stück Bauland.

  • Am Freitag hatte sich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eingeschaltet und mit Bahnchef Rüdiger Grube über das Chaos gesprochen.

  • Sie erinnern an Maos Ausspruch von 1957: Wenn man Gegner mundtot machen will, müsse man die Schlangen aus der Grube locken.

  • Als Grund für die steigenden Ticketpreise nannte Grube vor allem die finanziellen Auswirkungen der Energiewende.

  • In den kommenden Jahren werde allein der Schienen-Güterverkehr um die Hälfte zunehmen, sagte Grube dem Berliner "Tagesspiegel".

  • Berlin - Der neue Bahnchef Rüdiger Grube darf seinen bisherigen Arbeitgeber Daimler zum 30. April verlassen.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Gru­be?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Gru­be be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich. Im Plu­ral Gru­ben an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Gru­be lautet: BEGRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Unna
  4. Ber­lin
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Ulrich
  4. Berta
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Uni­form
  4. Bravo
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Gru­be (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für Gru­ben (Plural).

Grube

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Gru­be ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ach­sel­höh­le:
die Grube unter dem Schultergelenk
Aus­hub:
der Vorgang des Aushebens einer Grube
Material, das aus einer Grube gebaggert wurde
Ge­stän­ge:
Bergmannssprache: Gleis einer Grube
Gru­ben­ka­pel­le:
Musik: kleines Musiker-Ensemble einer Grube oder Köhlerei, die Musik spielen
Gül­le­gru­be:
Grube zur Aufnahme und Lagerung von Gülle
Kalk­gru­be:
Grube zur Löschung und Aufbewahrung von Kalk
Kryp­te:
eine mehr oder weniger tiefe Grube, die mit Epithel bzw. mit einer Schleimhaut ausgekleidet ist
Schacht­meis­ter:
Vorarbeiter in einer Arbeitsgruppe, die Ausschachtungen vornimmt, zum Beispiel Gruben aushebt
Schnit­zel­gru­be:
eine mit Schaumstoffschnitzeln gefüllte Grube zur Verhinderung von Sportunfällen
Si­cker­gru­be:
Grube, die dazu bestimmt ist, Flüssigkeiten versickern zu lassen

Buchtitel

  • Der Hund, der eine Grube gräbt Carine Bernard | ISBN: 978-3-42621-675-0
  • Die Grube Erik Kriek | ISBN: 978-3-96445-106-4
  • Die Gruben von Perth David Whish-Wilson | ISBN: 978-3-51846-891-3
  • Gruben – Rand – Notizen Jurij Koch | ISBN: 978-3-74202-638-5
  • Häschen in der Grube Friedrich Fröbel | ISBN: 978-3-35901-188-0
  • Mörder in der Grube Erwin Kohl | ISBN: 978-3-74081-763-3
  • Unsere Grube Emma Adbåge | ISBN: 978-3-40775-495-0

Film- & Serientitel

  • Die Grube (Fernsehfilm, 1995)
  • Die Grube und das Pendel (Film, 2009)
  • Häschen in der Grube (Kurzfilm, 2004)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Grube. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Grube. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11825068, 11140195, 10245893, 9752092, 7778425, 6565905, 6525778, 6172039, 5932058, 5485849, 5369163, 5187503, 4361278, 3758129, 2849543 & 1919683. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. wz.de, 30.01.2023
  3. digitalfernsehen.de, 07.12.2022
  4. thueringer-allgemeine.de, 02.12.2021
  5. thueringer-allgemeine.de, 10.02.2020
  6. rp-online.de, 21.04.2019
  7. vienna.at, 08.06.2018
  8. onetz.de, 18.05.2017
  9. spiegel.de, 09.12.2016
  10. noe.orf.at, 01.04.2015
  11. nzz.ch, 26.06.2014
  12. swr.de, 11.08.2013
  13. welt.de, 01.04.2012
  14. spiegel.de, 19.09.2011
  15. feedsportal.com, 14.06.2010
  16. net-tribune.de, 08.04.2009
  17. nzz.ch, 08.06.2008
  18. taz.de, 10.09.2007
  19. tagesschau.de, 22.11.2006
  20. welt.de, 08.12.2005
  21. abendblatt.de, 30.04.2004
  22. spiegel.de, 23.09.2003
  23. spiegel.de, 30.04.2002
  24. sz, 23.08.2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Welt 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995