Mulde

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmʊldə ]

Silbentrennung

Einzahl:Mulde
Mehrzahl:Mulden

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch mulde, mu(o)lter, althochdeutsch muolt(e)ra, mulhtra, muolter, multa, mulde, aus dem lateinischen mulctra „Melkfass“. Das Wort ist seit dem 10. Jahrhundert belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Muldedie Mulden
Genitivdie Muldeder Mulden
Dativder Muldeden Mulden
Akkusativdie Muldedie Mulden

Anderes Wort für Mul­de (Synonyme)

Falte:
längliche Unebenheit in ebenen, glatten Oberflächen insbesondere bei textilen Stoffen, Papier, Haut und Ähnlichem
Furche:
eine längliche, enge und flache Bodenvertiefung, für gewöhnlich auf einem Acker
im übertragenen Sinne: eine tiefe Falte, meist im Gesicht
Graben:
allgemein: länglicher Erdaushub
militärisch, kurz für: Schützengraben, befestigte Stellung an der Front
Riefe:
längliche, schmale Vertiefung (etwa in Holz oder Metall)
Spur:
die Summe der Diagonalelemente einer Matrix
fest vorgegebene Bahn einer Fortbewegung
Vertiefung:
das gedankliche Vertiefen durch intensive Beschäftigung mit etwas
eine Delle auf einer Oberfläche
Grube:
Bergwerk
kurz für: Fäkaliengrube
Kuhle (fachspr., Jägersprache):
eine kleine Vertiefung
windgeschützter, trockener Ruhe- bzw. Schlafplatz von Wild
Loch:
Bett, Kinderbett
das Ziel beim Golfspiel
Nische:
Einbuchtung, Vertiefung in einer Wand
kleine Raumerweiterung
Senke:
Empfänger einer Nachricht
Endpunkt einer Strömung bei Vektorfeldern mit negativer Divergenz (das Gegenteil einer)
Senkung:
Blutsenkungsgeschwindigkeit, Messgröße für die Diagnose entzündlicher Erkrankungen
eine Abwärtsbewegung von Organen
Sasse (fachspr., Jägersprache):
veraltet oder dichterisch: Grundbesitzer, Eigentümer; Bewohner, Einwohner

Weitere mögliche Alternativen für Mul­de

Absetzmulde
Backtrog:
hölzerner Trog, der unter anderem zum Kneten von Brotteigen, aber auch beim Schweineschlachten benutzt wurde
Delle:
durch mechanische Einwirkung entstandene Vertiefung
Schuttmulde
Trog:
größeres längliches Gefäß, in das man zum Beispiel Wasser oder Futter für Tiere gibt oder in dem Teig zubereitet wurde
mit Sedimenten angefülltes Becken

Gegenteil von Mul­de (Antonyme)

Berg:
feste Erdkruste, Untertagebereich; „im Berg“
große, steile Erhebung auf der Landoberfläche der Erde und anderer Himmelskörper und des Meeresbodens
Hü­gel:
ein künstlich angelegter Erdhaufen, der sowohl von Menschen als auch von Tieren (Maulwurfhügel) angelegt sein kann
Erhebung auf der Erdoberfläche unter etwa 300 Meter Höhe, meist von gerundeter Form
Rü­cken:
Buchrücken
die hintere Seite des Rumpfes

Beispielsätze

  • Das Tarim-Sedimentbecken in Asien ist eine riesige Mulde.

  • Der Teig wird in einer Mulde gebacken.

  • Tom machte eine Mulde in der Mitte seines Kartoffelbreis.

  • Tom machte sich eine Mulde in den Kartoffelbrei.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bis dahin liegen sie in Mulden auf Feldern oder im Wald.

  • Dies erreichen wir zum Beispiel durch diverse Sickerflächen wie Mulden und freie Grünflächen für Oberflächenwasser sowie Bepflanzungen.

  • Die Mulde ist mit schwarzen Plastikplanen ausgelegt, darin steht etwas Wasser, über dem unzählige Insekten kreisen.

  • Betriebsangehörige teilten mit, dass ein Zylinder an der Mulde nicht verriegelt hatte.

  • Das Projekt „Lebendige Mulde wischen Eilenburg und Bad Düben“ könnte dafür sorgen, dass der Hochwasserschutz schneller realisiert wird.

  • Das Nest ist eine Mulde am Boden, die mit Pflanzenteilen und anderen Materialien ausgelegt ist.

  • Der war in einer angelieferten Mulde unter Müllsäcken versteckt.

  • Die Alte Spitzenfabrik ist über 100 Jahre alt und befindet sich direkt an der Mulde.

  • Der an einen Lolli erinnernde Halm hat dort, wo beim Trinken die Zunge seine Unterseite berührt, eine Mulde mit zwei Silberelektroden.

  • Später legte sie den Leichnam in eine Mulde, die im Februar 2012 in der Abfalldeponie Steinigand geleert wurde.

  • Am Sonnabend holt Antony Hermus die legendäre „Last Night of the Proms“ von der Themse an die Mulde.

  • Für den Hin- und Rücktransport einer kleinen Mulde bezahlt man rund 150 Franken, für die richtige Entsorgung nochmals etwa gleich viel.

  • Bilden sich in Senken und Mulden auf den Äckern großePfützen, geht das Saatgut zugrunde, erklärte der Wetterexperte JurikMüller.

  • Der Laster kam aus Richtung der Baustelle Bielefelder Berg, wo er die Mulde zuvor entladen hatte.

  • Am Mittwoch wurde Corinnas Leiche im Mühlgraben, einem Seitenarm des Flusses Mulde, gefunden.

  • Das Fleisch stammt von Schafen, die auf den Grünflächen an Elbe und Mulde geweidet haben.

  • Ein Hauch von Dolce Vita zieht an schönen Sommertagen durch die beschauliche Kreisstadt an der Mulde.

  • Hohe Wasserstände verzeichnete ebenso die Freiberger Mulde bei Erlln mit 4,09 Metern.

  • Die ebenfalls kompostierbaren Essschalen haben sechs Mulden - das Essen müssen jeweils sechs Leute auslöffeln.

  • Überall liegen neuerdings diese Teiche wie Swimmingpools in den Mulden.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Mul­de be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × E, 1 × L, 1 × M & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich. Im Plu­ral Mul­den an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Mul­de lautet: DELMU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Unna
  3. Leip­zig
  4. Düssel­dorf
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ulrich
  3. Lud­wig
  4. Dora
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Uni­form
  3. Lima
  4. Delta
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Mul­de (Sin­gu­lar) bzw. 9 Punkte für Mul­den (Plural).

Mulde

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mul­de kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ach­sel:
Mulde unter der Ansatzstelle des Oberarms
Auf­fang­be­häl­ter:
Mulden, Wannen oder sonstige Gefäße, die dem Auffangen von Flüssigkeiten dienen
Fe­en­kreis:
Phänomen im Südwesten Namibias, das sich als kreisrunde kahle Mulde darstellt und durch Termiten verursacht wird.
Frei­ber­ger Mul­de:
Fluss in Sachsen, Deutschland, rechter Nebenfluss und Quellfluss der Mulde
Heiz­pilz:
elektrische Heizvorrichtung, die vom Prinzip her wie eine Herdplatte arbeitet und die für Rundkolben eine passende Mulde hat, die den Kolben unten (an der zu beheizenden Stelle) umfasst
hohl:
nach innen gebogen, eine Mulde bildend
Lich­ter­stein:
rundliche Steinplatten mit kreisrunden Mulden; christliches Kultgerät
Mol­le:
norddeutsch: Mulde (insbesondere ein Backtrog oder für Kartoffeln)
Mul­den­lüf­tung:
Technik: gezielte Absaugung einer ebenen Fläche über eine seitlich integrierte Mulde
Tüm­pel­quel­le:
Hydrologie: Quelltyp, dessen Austritt an einer Mulde liegt und dort ein Stillgewässer bildet, bevor dieses abfließt

Buchtitel

  • Glauchau – Die Stadt an der Mulde Werner Haueisen | ISBN: 978-3-89702-177-8
  • Landschaftsökologie am Beispiel des Biosphärenreservatausschnittes "Mittlere Elbe" zwischen den Zuflüssen von Mulde und Saale Gundula Klämt | ISBN: 978-3-64047-847-7
  • Mulde abwärts Lutz Heydick | ISBN: 978-3-86729-188-0
  • Über die Flötzablagerung in der Stoppenberger und Horst-Hertener Mulde John Haniel | ISBN: 978-3-38657-313-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Mulde. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Mulde. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6451766 & 6401948. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  7. shz.de, 24.02.2018
  8. wienerzeitung.at, 20.10.2017
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  10. welt.de, 07.02.2015
  11. derbund.ch, 17.12.2014
  12. mz-web.de, 09.05.2013
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  21. Die Zeit (19/2004)
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  24. bz, 19.10.2001
  25. FREITAG 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. DLF - aus Naturwissenschaft und Technik 1996
  29. Berliner Zeitung 1995