Stollen

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtɔlən ]

Silbentrennung

Stollen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • Pfosten an einem Möbelstück

  • Strophe des Aufgesanges

  • traditionell in der Weihnachtszeit gebackener länglicher, brotförmiger Weihnachtskuchen aus Hefeteig, Rosinen, Mandeln sowie Zitronat und verschiedenen Gewürzen

  • unterirdischer, waagerechter Gang

  • Zapfen im Hufeisen

  • Zapfen, der ein Ausrutschen verhindern soll

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch stolle, althochdeutsch stollo „Pfosten, Stütze“, belegt seit dem 9. Jahrhundert, zur indogermanischen Wurzel *stel- „(auf)stellen; stehend, steif; Pfosten, Stamm“ und damit verwandt mit Stall (vergleiche griechisch στήλη „Säule, Pfosten“). Aus „tragende Stütze, Pfosten“ entwickelte sich die Bedeutung „unterirdischer Gang“ (13. Jahrhundert) heraus; die Bedeutung „Weihnachtsgebäck“ entstand aus einem Vergleich mit der klotzartigen Stütze (18. Jahrhundert).

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Stollendie Stollen
Genitivdes Stollensder Stollen
Dativdem Stollenden Stollen
Akkusativden Stollendie Stollen

Anderes Wort für Stol­len (Synonyme)

Bergwerk:
Betrieb zur Förderung von Rohstoffen aus einem Berg
Grube:
Bergwerk
kurz für: Fäkaliengrube
Mine:
altgriechische Währungseinheit
antike, besonders altgriechische Gewichtseinheit
Pütt (ugs., Jargon):
rheinisch-westfälische Bergmannssprache: der Bergbau, das Bergwerk
Zeche:
Anlage, um wertvolle Materialien aus der Erde zu gewinnen
Rechnung für Getränke oder Speisen, die in einer Gaststätte getrunken oder verzehrt wurden
Stolln

Weitere mögliche Alternativen für Stol­len

Christstollen:
traditionell in der Weihnachtszeit gebackener länglicher, brotförmiger Weihnachtskuchen aus Hefeteig, Rosinen, Mandeln sowie Zitronat und verschiedenen Gewürzen
Schittchen
Stolle:
Gebäck zur Weihnachtszeit
Strecke:
beidseitig begrenzte gerade Linie
gesamte Beute einer Jagd
Tunnel:
längere Unterführung, Durchbruch durch Bergmassive oder unter bebauten Flächen oder Gewässern für Verkehrswege
Weihnachtsstollen:
traditionell in der Weihnachtszeit gebackener länglicher, brotförmiger Weihnachtskuchen aus Hefeteig, Rosinen, Mandeln sowie Zitronat und verschiedenen Gewürzen

Beispielsätze

  • Unser Stollen war mit Rosinen und kandierten Früchten im Teig gebacken.

  • Um den Rasen zu schonen, durften die Spieler keine Spikes tragen, sondern nur Stollen aus Plastik.

  • Der Meistersinger musste auf Grund des Beifalls den Stollen wiederholen.

  • Die Stollen waren so stark abgenutzt, dass das Pferd kaum Halt hatte.

  • Zur Verschönerung des Kastens gab es rechts und links verzierte Stollen.

  • Taubes Gestein wurde im Stollen rechts und links abgelagert.

  • In braune Kuchen und Stollen gehört Kardamom.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber gilt das auch für die Stollen?

  • Alle drei Jahre werden die unterirdisch verlaufenden Stollen einer Überprüfung unterzogen.

  • Außerdem ist Barbara Namensgeberin für Frauen, Städte, Straßen, Gotteshäuser, Kliniken sowie Gruben, Stollen und Tunnel.

  • Am 5. August 2010 werden in Chile 33 Bergleute in einem Stollen eingeschlossen.

  • Am Samstagnachmittag, 15.45 Uhr wird dann das Messer geschwungen beim traditionellen Anschnitt des gesponsorten Stollens der Bäckerei Beck.

  • Der neu entdeckte alte Stollen.

  • Bergmannsleute in stilechter Kleidung zogen in den Stollen ein, simulierten Sprengungen und beluden Loren.

  • Auf einem langen Tisch sind sie aufgereiht: Mohnstollen, Stollen mit Quark, Nüssen, Marzipan, Walnuss und klassischer Christstollen.

  • Da die Topographie steil ist, werden die meisten kommenden Bohrungen aus vorhandenen unterirdischen Stollen heraus durchgeführt.

  • Das Obwaldner Volk entscheidet am 28. September über ein Gesetz zum Bau eines Stollens, der Fluten um das Dorf herumleiten soll.

  • Am 6. April besetzten die Russen das Dorf, um 1/2 12 Uhr sah man sie schon im Stollen.

  • Alte Stollen werden geöffnet, scheinbar erschöpfte Öl- und Gasfelder neu sondiert.

  • Anfangs konnten sie den Erdaushub aus dem Stollen noch unauffällig auf dem Grundstück verteilen, doch schon bald war das nicht mehr möglich.

  • Bis zu 200 Meter tief trieben Arbeiter Stollen in die Berge, um an das "aes cyprium" zu kommen, das der Insel ihren Namen gab.

  • Der Stollen wurde von 1890 bis 1895 gegraben und trägt den Namen nach der Frau des Industriellen Karl Friedrich von Stumm-Hallberg.

  • Der Verlauf des über 200 Jahre alten Stollens war zunächst völlig unbekannt.

  • Der Deutsche Fußball-Bund und Adidas - das gehörte einmal so untrennbar zusammen wie Fußball-Töppen und Stollen.

  • Dies gilt auch für Stollen, die jede Kaffeetafel bereichern.

  • Darauf folgten die Dresdner Stollen von Emil Reimann und Eisold.

  • Die Gastgeber boten ihm Stollen an, der ihm aber nicht schmeckte.

Häufige Wortkombinationen

  • Dresdner Stollen

Wortbildungen

  • Stollenbäckerei
  • Stollenmund

Untergeordnete Begriffe

  • Berg­werks­stol­len
  • Butterstollen
  • Kohlestollen
  • Lederstollen
  • Marzipanstollen
  • Mohnstollen
  • Plastikstollen
  • Probestollen
  • Sondierstollen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Stol­len?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Stol­len be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × E, 1 × N, 1 × O, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von Stol­len lautet: ELLNOST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Offen­bach
  4. Leip­zig
  5. Leip­zig
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Otto
  4. Lud­wig
  5. Lud­wig
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Oscar
  4. Lima
  5. Lima
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

Stollen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Stol­len ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Durch­schlag:
Bergbau: Herstellung von Verbindungen mehrerer Stollen
Ga­le­rie:
ein Stollen
Mi­nier­holz:
Hölzer (Balken, Stempel oder dergleichen), um einen Stollen oder Ähnliches abzusichern
Mi­nier­rah­men:
Rahmenkonstruktion aus Platten, um einen Stollen oder Ähnliches abzusichern
Ort­gang:
Bergbau: Gesteinswand am Ende eines Stollens, wo der Abbau fortgesetzt wird.
Schacht:
vertikaler Grubenbau zu einem Stollen
un­ter­mi­nie­ren:
Hohlräume und Stollen unterhalb eines Bauwerks anlegen (Festung, Stadtmauer etc.) zu dessen Zerstörung etwa durch eine anschließende Sprengung
Un­ter­mi­nie­rung:
Handlung, Hohlräume und Stollen unterhalb eines Bauwerks (Festung, Stadtmauer etc.) zu dessen Zerstörung, etwa durch eine anschließende Sprengung, anzulegen
un­ter­teu­fen:
einen Bergwerkstollen mit einem anderen Stollen untergraben oder unterfahren
Ver­bre­chen:
Einstürzen eines Schachtes, eines Stollens oder einer Strecke

Buchtitel

  • Letzter Stollen Herbert Dutzler | ISBN: 978-3-70997-910-5

Film- & Serientitel

  • Stollen (Doku, 2021)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Stollen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Stollen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 928729. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  3. saechsische.de, 25.11.2023
  4. noen.at, 25.12.2022
  5. thueringer-allgemeine.de, 02.12.2021
  6. fr.de, 03.08.2020
  7. thueringer-allgemeine.de, 25.11.2019
  8. shn.ch, 17.07.2018
  9. nfz.ch, 03.10.2017
  10. derwesten.de, 02.12.2016
  11. goldseiten.de, 03.07.2015
  12. bazonline.ch, 29.08.2014
  13. meinbezirk.at, 14.03.2013
  14. focus.de, 27.04.2012
  15. welt.de, 18.04.2011
  16. haz.de, 14.03.2010
  17. giessener-allgemeine.de, 27.05.2009
  18. ruhrnachrichten.de, 03.11.2008
  19. netzeitung.de, 06.02.2007
  20. sat1.de, 16.12.2006
  21. welt.de, 18.11.2005
  22. lvz.de, 18.12.2004
  23. Rhein-Neckar Zeitung, 27.10.2003
  24. Rhein-Neckar Zeitung, 28.07.2002
  25. bz, 05.05.2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. BILD 1998
  28. TAZ 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
  30. Berliner Zeitung 1995