stechen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Ste­chen (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃtɛçn̩ ]

Silbentrennung

stechen

Definition bzw. Bedeutung

  • als brennende Sonne unangenehm für die Haut und das Wohlbefinden sein

  • als Tier (Biene) oder auch Pflanze (Dornen, Nadeln) Personen mit stechenden Werkzeugen verletzen

  • Bilder in Kupfer oder Stahl einritzen

  • den Geschlechtsakt ausüben

  • eine höherwertige Karte auf den Tisch legen

  • einen spitzen Gegenstand wie eine Nadel in einen anderen Gegenstand treiben

  • jemanden oder sich selbst durch einen Stich verletzen

  • Schmerzen oder Ähnliches, die sich wie ein Stich anfühlen, bereiten

  • unentschiedenen Wettkampf durch Wiederholung entscheiden

Konjugation

  • Präsens: steche, du stichst, er/sie/es sticht
  • Präteritum: ich stach
  • Konjunktiv II: ich stäche
  • Imperativ: stich! (Einzahl), stecht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­sto­chen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ste­chen (Synonyme)

ausstechen:
aus einem ausgerollten Teig für Kekse oder Plätzchen Figuren (beispielsweise Sterne, Monde, Rentiere) mit speziellen Formen (Ausstechformen) bilden
den Puck durch eine schnelle Bewegung vom Gegner wegtreiben
durchlöchern:
(durch viele kleine Handlungen) angreifen und so auf Dauer beschädigen/schwächen
Löcher machen
durchstechen:
mit einem Stich durchdringen, durchbohren
einstechen:
ein Muster schaffen, indem Stich an Stich gesetzt wird
eine Trumpfkarte spielen
lochen:
etwas mit einem Loch oder mehreren Löchern versehen
piercen (engl.):
eine Körperstelle durchstechen, um dort ein Schmuckstück anzubringen
piken (ugs.):
punktuell mit einer Spitze leichten Schmerz zufügen
piksen (ugs.):
die Spitze eines Gegenstands in etwas stechen
schmerzen, wobei der Schmerz durch Piksen verursacht wurde oder an einen solchen Schmerz erinnert
stanzen:
durch Druck aufprägen
eine Form durch Pressen, Stoßen, Schlagen herausschneiden, herstellen
stoßen:
an etwas angrenzen
auch übertragen benutzt: etwas durch einen Stoß zu einer anderen Stelle bewegen
punktieren (fachspr.):
auf eine Fläche einen oder mehrere Punkte machen/zeichnen
eine Note im Sinne von spielen oder singen
tätowieren:
durch Farbstoffe, die in die Haut eingebracht werden, ein ein- oder mehrfarbiges, von selbst nicht mehr verschwindendes Motiv erschaffen
durch Tätowieren zur Entstehung bringen

Redensarten & Redewendungen

  • in ein Wespennest stechen
  • wie von der Tarantel gestochen
  • jemanden sticht der Hafer
  • weder gehauen noch gestochen sein
  • in See stechen
  • jemandem in die Augen stechen
  • wie gestochen

Beispielsätze

  • Da sitzt eine Wespe! Sei vorsichtig, damit sie dich nicht sticht!

  • Für einen Kupferstich wird das Bild zunächst in eine Kupferplatte gestochen und dann auf Papier gedruckt.

  • Toni ist jetzt mit Gabi zusammen. Er hat sie sogar schon gestochen.

  • Lass uns nach drinnen gehen. Überall sind Mücken und die Sonne sticht unbarmherzig.

  • Es ist Gleichstand, also müssen wir noch ein Stechen ausführen.

  • Gestern habe ich mich beim Nähen viermal gestochen.

  • Zur sicheren Aufbewahrung sticht man Nadeln am besten in ein Nadelkissen.

  • Es sticht mich in der Magengegend.

  • König sticht Dame.

  • Das Schiff sticht morgen in See.

  • Wurdet ihr je von einer Biene gestochen?

  • Wurdest du je von einer Biene gestochen?

  • Er hat sich das rechte Ohr stechen lassen.

  • Dieses Mistvieh von Mücke war voller Blut, und trotzdem wollte sie mich stechen.

  • Eine tapfere Biene stach auf den Angreifer ein.

  • Das Schiff stach in See.

  • Eine Biene sticht nur, wenn sie angegriffen wird.

  • Ich bin von einer Hummel gestochen worden!

  • Wer von einer Wespe gestochen wird, rächt sich an einem Grashüpfer.

  • Ich wurde von Mücken gestochen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber "tätowiert" sagt man doch nicht mehr, nur noch die "fünfzig plus" wissen das nicht, dass es längst "stechen" heißt.

  • Achtung ich kann auch mit Worten stechen.

  • Aber die M2-Modelle stechen hervor: "Ich habe fünf, und sie sind die einzigen fünf, die es in Europa gibt", sagt er.

  • Abgemagert, grau, die Knochen des Brustbeins stechen hervor, die Wangen sind eingefallen.

  • Am frühen Dienstagmorgen hat ein 27-Jähriger am Bahnhof von Grafing in Oberbayern wahllos um sich gestochen und mehrere Menschen verletzt.

  • Als die 67-Jährige in der Küche die Spülmaschine einräumte, soll der Mann ihr mit einem Tortenmesser in den Rücken gestochen haben.

  • Ob sich Lewis Hamilton hier wohl Roscoe auf den Arm stechen lässt?

  • Aber die kleine Biene kann eben doch ganz schön stechen.

  • Bei Bienen, Hummeln und Wespen können alle weiblichen Tiere, also Arbeiterinnen und Königinnen, stechen.

  • In deren Verlauf hat der 14-Jährige dem Mitschüler durch die Kleidung mit einer Art Fahrtenmesser in den Po gestochen.

  • Dem Feldwebel wird vorgeworfen, am frühen Sonntagmorgen einem 28-Jährigen mit einer Flaschenscherbe in den Hals gestochen zu haben.

  • Bereits sechs Tage später - am 14. Januarsoll die "Queen Mary 2" zu ihrer großen Jungfernfahrt in See stechen.

  • Er hofft, dass 5000 bis 6000 Besucher kommen, um sich die Arbeiten der Tätowierer anzuschauen, und sich selbst stechen zu lassen.

  • Alle zehn Minuten überträgt eine Kamera ein Foto des Front-Desk-Bereichs gestochen scharf ins Netz.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ste­chen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb ste­chen be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von ste­chen lautet: CEEHNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Essen
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Emil
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Echo
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

stechen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ste­chen ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ae­ri­fi­zie­ren:
mit einem entsprechenden Gerät Löcher in etwas (meist ein Stück Rasen) stechen, damit der Boden gelockert wird
Aku­punk­tur:
Medizin: traditionelles chinesisches Heilverfahren, bei dem Nadeln in die Haut gestochen werden
kon­t­ra­hie­ren:
einen gegnerischen Angriff abwehren und zum Gegenangriff übergehen, ihn versuchen zu stechen (Fechtschlag)
Pfrie­me:
Ahle, Werkzeug zum Löcher stechen
schnei­den:
wenn der Gegner keine lückenlose Kette von Karten von oben herab besitzt, eine unsichere untere Karte von ihm mit einer stärkeren eigenen Karte stechen
Stech­flie­ge:
Fliege, die stechen kann
Torf­ste­cher:
Arbeiter, der Torf in Mooren sticht
Was­ser­bie­ne:
Wasserwanze, die schmerzhaft stechen kann, Rückenschwimmer
über­trump­fen:
Karten einer anderen Farbe mit einem Trumpf stechen
zer­ste­chen:
von Insekten: jemanden sehr oft stechen

Buchtitel

  • ABC, ABC, Arche Noah sticht in See James Krüss | ISBN: 978-3-52230-618-8
  • Und sticht in meine Seele Parujr Sewak | ISBN: 978-3-89930-037-6
  • Wen hat hier der Hafer gestochen? Anne Wolff | ISBN: 978-3-41482-583-4

Film- & Serientitel

  • Sau sticht (Fernsehfilm, 1995)
  • Schweben wie Schmetterlinge, stechen wie Bienen (Doku, 2013)
  • Tattoo – Berlin sticht zu (TV-Serie, 2008)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: stechen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: stechen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12421446, 11939766, 11939764, 11565190, 11044514, 10908530, 10031736, 9840684, 8809364, 8286444 & 8161154. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. derstandard.at, 06.05.2023
  2. focus.de, 03.12.2021
  3. augsburger-allgemeine.de, 18.09.2020
  4. welt.de, 30.01.2017
  5. welt.de, 10.05.2016
  6. nordbayern.de, 10.10.2015
  7. motorsport-magazin.com, 23.02.2013
  8. finanznachrichten.de, 06.09.2011
  9. fuldaerzeitung.de, 10.08.2009
  10. an-online.de, 23.02.2007
  11. fr-aktuell.de, 21.07.2004
  12. heute.t-online.de, 18.11.2003
  13. daily, 23.03.2002
  14. DIE WELT 2000