Gebrechen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

 ➠ siehe auch: ge­bre­chen (Verb)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈbʁɛçn̩ ]

Silbentrennung

Gebrechen (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Eine seit dem 13. Jahrhundert bezeugte Substantivierung durch Konversion bzw. durch syntaktische Umsetzung des Verbs gebrechen, welche älteres mittelhochdeutsch gebreche „Mangel, Beschwerde, Krankheit“ verdrängte; im Laufe der frühneuhochdeutschen Zeit setzte sich die übertragene Bedeutung „Krankheit“ als einzige durch

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gebrechendie Gebrechen
Genitivdes Gebrechensder Gebrechen
Dativdem Gebrechenden Gebrechen
Akkusativdas Gebrechendie Gebrechen

Anderes Wort für Ge­bre­chen (Synonyme)

Beschwerden (ugs.)
Defekt:
fehlerhafte Stelle, Funktionsfehler
Erkrankung:
Störung der körperlichen, kognitiven, sozialen und/oder seelischen Funktionen, die die Leistungsfähigkeit oder das Wohlbefinden eines Lebewesens subjektiv oder intersubjektiv deutlich wahrnehmbar negativ beeinflusst oder eine solche Beeinflussung erwarten lässt
Gebresten (schweiz.):
andauernde (körperliche, gesundheitliche) Beeinträchtigung
gesundheitliche Beschwerden
gesundheitliche Einschränkungen
gesundheitliche Probleme
Gesundheitsbeschwerden
Gesundheitsprobleme
Gesundheitsschaden
Krankheit:
das Kranksein
die Störung oder Einschränkung der normalen körperlichen oder seelischen Funktionen
Leiden:
alle vom Begriff des Schmerzes nicht erfassten Beeinträchtigungen des Wohlbefindens, die über ein schlichtes Unbehagen hinausgehen und eine nicht ganz unwesentliche Zeitspanne fortdauern
Maleste(n) (ugs., regional)
Siechtum (geh., veraltet):
Zustand langwierigen Krankseins, besonders aufgrund fortgeschrittenen Alters

Sinnverwandte Wörter

bil­dungs­sprach­lich:
dem Vokabular der gebildeten Schicht angehörend, gewisse Kenntnisse voraussetzend
Molesten
Pro­b­lem:
etwas, was sich für einen bei einem Vorhaben als Hindernis herausstellt
schwierige, noch ungelöste Aufgabe
Stö­rung:
unerwünschte Beeinträchtigung
vorübergehende Fehlfunktion
Übel:
Leiden, das zum Beispiel auf eine Krankheit zurückgeht
unerfreulicher Zustand oder schlimme Situation
um­gangs­sprach­lich:
sich auf die Umgangssprache beziehend, die Umgangssprache betreffend, in der Art und Weise der Umgangssprache
Weh­weh­chen:
kleiner, harmloser Schmerz
Zip­per­lein:
allgemein: kleinere Beschwerden
Medizin, veraltend (ohne Plural): die Gicht des Fußes

Beispielsätze

  • In letzter Zeit litt er sehr stark an seinen Gebrechen.

  • Das Gebrechen an der Wasserleitung wurde binnen einer Stunde repariert.

  • Ungern will man des andern Gebrechen dulden, sondern ein jeder fordert von dem andern, dass er vollkommen sei.

  • Wer dann einmal nicht mehr jammert über seine Gebrechen, der muss dann wohl wirklich tot sein.

  • Sei vorsichtig in Gesprächen über anderer Gebrechen!

  • Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen.

  • Jegliches menschliche Gebrechen sühnet reine Menschlichkeit.

  • Eigenes Gebrechen sieht man nicht.

  • Geistige Größe kann alle körperlichen Gebrechen unsichtbar machen.

  • Das Alter bringt mancherlei Gebrechen mit sich.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ob Wetterkapriolen oder ein technisches Gebrechen den Absturz auslösten, klären noch Kriminalisten und Sachverständige.

  • Aufgrund eines technischen Gebrechens wurde die A11 für mehr als eine Stunde gesperrt, was zu zehn Kilometern Stau führte.

  • Auf einzelne Ziele tragt ihr eure DoTs Agonie, Verderbnis und Instabiles Gebrechen auf und haltet sie am Laufen.

  • Bis zuletzt nahm Zuckerbauer Hans Wöhrle trotz einiger körperlicher Gebrechen aktiv am Leben teil.

  • An irgendeiner Krankheit oder einem Gebrechen sterben wir alle, ist halt mal so.

  • Ein Pilotprojekt auf Kosten älterer Patienten mit mehreren Gebrechen, wie die Initianten entgegnen würden.

  • Miller kann bis zu 20 Prozent weniger Luft einatmen, als wenn er das Gebrechen nicht hätte.

  • Hat er ein abstoßendes körperliches Gebrechen?

  • Ich fühle mich aber noch nicht wie 65. Mir geht es gut, ich habe keine Gebrechen.

  • Österreich-Hoffnung Lars Enöckl musste nach einem technischen Gebrechen aufgeben.

  • Sie leidet an Asthma, Diabetes, dem grünen Star und war bereits mehrfach wegen psychischen Gebrechen in Behandlung.

  • Ein Name den die Weißkittel den Menschen gegeben haben die sich im Netz über ihre Gebrechen unterhalten.

  • "Sie verstehen die Menschen und ihre Gebrechen und die Diagnosen der Ärzte", sagt Dierolf.

  • Kaum ein schwerwiegendes körperliches Gebrechen kann ohne Röntgenaufnahmen diagnostiziert werden.

  • Es sei klar geworden, dass konventionelle Medizin nicht die Lösung für alle Gebrechen sei.

Häufige Wortkombinationen

  • geistige Gebrechen, menschliche Gebrechen; ein großes/​kleines/​körperliches/​schweres Gebrechen haben, mit einem Gebrechen behaftet sein; jemandem von seinen Gebrechen heilen; an allen möglichen Gebrechen leiden
  • technisches Gebrechen

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ge­bre­chen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ge­bre­chen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­bre­chen lautet: BCEEEGHNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ber­lin
  4. Ros­tock
  5. Essen
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Berta
  4. Richard
  5. Emil
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Bravo
  4. Romeo
  5. Echo
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

Gebrechen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­bre­chen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Krebs­lei­den:
Krankheit oder Gebrechen, das durch Krebs verursacht wird
The­ra­peu­ti­kum:
Mittel zur Behandlung oder Linderung einer Krankheit oder eines Gebrechens
The­ri­ak:
ein im Mittelalter gegen alle möglichen Krankheiten und Gebrechen verwendetes Universalheilmittel, das heute noch – jedoch mit abgewandelter Rezeptur und Indikation – hergestellt wird
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gebrechen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gebrechen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11857612, 10762899, 2515355, 2504532, 2467186, 1941813, 1338971 & 1312087. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. krone.at, 10.11.2023
  3. derstandard.at, 23.07.2022
  4. gamestar.de, 09.12.2020
  5. bo.de, 27.09.2019
  6. focus.de, 24.10.2018
  7. bazonline.ch, 26.04.2017
  8. basellandschaftlichezeitung.ch, 08.08.2016
  9. zeit.de, 17.01.2015
  10. blick.ch, 12.01.2014
  11. motorsport-magazin.com, 03.06.2013
  12. bernerzeitung.ch, 28.01.2012
  13. blogigo.de, 12.11.2011
  14. news.de, 05.09.2010
  15. uni-protokolle.de, 31.08.2007
  16. szon.de, 08.09.2006
  17. welt.de, 05.07.2005
  18. Neues Deutschland, 02.03.2004
  19. lvz.de, 13.09.2003
  20. f-r.de, 29.11.2002
  21. berlinonline.de, 20.09.2002
  22. sz, 18.12.2001
  23. jw, 02.08.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Spektrum der Wissenschaft 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995