Übel

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈyːbl̩]

Silbentrennung

Übel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • Leiden, das zum Beispiel auf eine Krankheit zurückgeht

  • unerfreulicher Zustand oder schlimme Situation

Begriffsursprung

Nullableitung (Konversion) des Adjektivs übel.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Übeldie Übel
Genitivdes Übelsder Übel
Dativdem Übelden Übeln
Akkusativdas Übeldie Übel

Anderes Wort für Übel (Synonyme)

(das) Schlechte
angespannte Lage
Elend (geh., übertreibend):
materieller Mangel
Zustand von Hilf- und Rechtlosigkeit und die daraus resultierende Befindlichkeit des Leides, des Kummers und des Unglücks
Kalamität (geh., lat.):
massenhafte Schädigung von Pflanzen (zum Beispiel durch Hagel, Erkrankung, Schädlinge)
peinliche Lage, arge Verlegenheit
Krise:
instabiler Zustand
Krisis (geh., veraltend):
instabiler Zustand
kritische Situation
Malaise (fachspr.):
bildungssprachlich: Misere; Situation, die nicht zufriedenstellend ist
bildungssprachlich: schlechte Stimmung
Malum (sehr selten):
das Böse, Übel, als eine Bewertung im Gegensatz zum Guten/Vollkommenen
Krankheit (auch als führender Bestandteil in Krankheitsbezeichnungen)
Misere:
schlimme Situation, schlimmer Zustand
missliche Lage
Missstand:
ein schlechter Zustand, der nicht der Erwartung, den Gesetzen, Vorschriften und Ähnlichem entspricht
Schlamassel (ugs.):
umgangssprachlich: schwierige, (zunächst) ausweglos scheinende Situation, in die jemand wegen eines leidigen Missgeschicks gerät; im weitesten Sinne: hinderliche Umstände; Unglück
schlimmer Zustand
Tragik
Verhängnis:
ein Ereignis oder ein Zusammenwirken verschiedener Ereignisse, wodurch eine ungünstige Wendung des Schicksals herbeigeführt wird

Sinnverwandte Wörter

Pech:
nur Singular: Misserfolg, unglücklicher Zufall
Rückstand bei der Teerherstellung
Un­glück:
folgenschwerer Vorfall mit einem tragischen Ende
negatives Ereignis

Redensarten & Redewendungen

  • die Wurzel allen Übels
  • das Übel an der Wurzel packen
  • das kleine Übel
  • das kleinere Übel

Beispielsätze

  • Mein Großvater leidet an einem alten Übel aus Kriegszeiten.

  • Es mag zeitweilig notwendig sein, ein kleineres Übel zu akzeptieren, aber man sollte niemals ein notwendiges Übel als gut einstufen.

  • Jedes Übel ist bei der Geburt leicht zu vernichten.

  • Wir wählten das kleinere der beiden Übel.

  • Wir haben das kleinere der beiden Übel gewählt.

  • Unwissenheit ist die Mutter allen Übels.

  • Es heißt, Geld sei die Wurzel allen Übels.

  • Im Leben wählt ein Mann unter zwei Übeln meist das hübschere.

  • Das Handy ist das Übel des Jahrhunderts.

  • Wir wählten das kleinere Übel.

  • Geist und Körper, innig sind sie ja verwandt, ist jener froh, gleich fühlt sich dieser frei und wohl, und manches Übel flüchtet vor der Heiterkeit.

  • Wähle das kleinere Übel von beiden!

  • Schweigen ist von Übel, da die Weisen wie die Dummen, wenn sie nichts sagen, gleich aussehen.

  • Langsamkeit ist die Mutter allen Übels.

  • Wir werden älter, unsere Übel werden jünger.

  • Frauen und Wind sind notwendige Übel.

  • Sie hielten es für ein notwendiges Übel.

  • Meer, Feuer und Weib sind die drei größten Übel.

  • Es gibt Leute, die fälschlicherweise glauben, Videospiele seien die Wurzel allen Übels.

  • Gier ist die Wurzel allen Übels.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Atomstrom "das kleinere Übel"

  • Ausgangspunkt allen Übels war laut Ermittlungen Martin Pucher.

  • Aber es ist weder normal noch eine akzeptable Meinung zu pöbeln: "Schwarze sind das Übel."

  • Antisemitismus ist auch in der Gegenwart ein Übel, nicht nur in der Vergangenheit.

  • Angela Merkel hat einmal mehr «Abschottung» als Übel hingestellt.

  • Aber als die Wurzel allen Übels wird die Verbreitung des lokalen Salafismus Saudi-Arabiens, des Wahhabismus, ausgemacht.

  • Aber eben, man nehme das kleinere Übel, welches aus meiner Sicht dann halt eben Trump wäre.

  • Aber sie hätten sich für das kleinere Übel entschieden.

  • Cyberkriminalität ist ein wachsendes und gefährliches Übel.

  • Amerika sei auch nicht der Polizist, der die Welt von allem Übel befreien könne.

  • Deshalb der Versuch das Übel an der Wurzel zu packen, die Pflanze auszurotten.

  • Aber die Haare sind bloß das kleinere Übel.

  • Da Arsenal-Talent Samir Nasri zu allem Übel wegen einer Knieverletzung vier Wochen zuschauen muss, fehlt Blanc ein weiterer Leistungsträger.

  • Das war damals das kleinere Übel.

  • Den Grund für das Übel hat die SVP in der Parteienherrschaft ausgemacht, die mitunter zu nicht nachvollziehbaren Personalentscheiden führe.

  • Buchhaltung muss kein notwendiges Übel sein.

  • Kardinal hält Kondome für das "kleinere Übel" Kredite aus dem In - und Ausland.

  • Vorrangig müssten sich die politischen Strategien auf den Abbau von Arbeitslosigkeit als "Wurzel des Übels" richten.

  • Darüber hinaus aber auch darauf zu vertrauen, dass es kein Übel auf der Welt gibt, das man nicht überwinden könnte.

  • Die kleineren Staaten könnten eine Enthaltung als kleinstes Übel wählen.

  • Sie sehen sich an die "wohlbekannten Übel der Diktatur erinnert".

  • Das sind die Übel dieser Zeit: RTL 2, Phil Collins, Mercedes, Tofu unter anderem.

  • Als Wurzel allen Übels macht der ehemalige Sportminister Pelé die langjährige Herrschaft des Havelange-Clans aus.

  • Sie ist das geringste Übel.

  • Eine große Koalition wird zwar von der Bonner SPD-Führung als das kleinere Übel bewertet.

  • Die staatliche Schikane hält er im Vergleich zum Terror der Glaubensfanatiker jedoch für das geringere Übel.

  • Die Privatisierung der Politik ist von Übel.

  • Wünderich zerstört, leise im Tonfall, wie en passant, das beliebte Klischee, die bösen Yankees seien die Wurzel allen Übels.

Häufige Wortkombinationen

  • das Übel kommen sehen, bekämpfen
  • von einem alten Übel geplagt werden

Übersetzungen

Was reimt sich auf Übel?

Wortaufbau

Das Isogramm Übel be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × L & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × L
  • Umlaute: 1 × Ü

Das Alphagramm von Übel lautet: BELÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Umlaut-Unna
  2. Ber­lin
  3. Essen
  4. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Über­mut
  2. Berta
  3. Emil
  4. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Echo
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

Übel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Übel ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Das eigentliche Übel Michel Serres | ISBN: 978-3-88396-260-3
  • Das kleinere Übel Andrzej Sapkowski | ISBN: 978-3-45332-208-0
  • Der Ursprung des Übels Jean-Luc Istin | ISBN: 978-3-95839-305-9
  • Ein notwendiges Übel Abir Mukherjee | ISBN: 978-3-45343-920-7
  • Gott und das Übel Selahattin Akti | ISBN: 978-3-94291-415-4
  • Nicht der Klimawandel, wir sind das Übel. Gernot Kloss | ISBN: 978-3-75653-003-8
  • Übel Blatt Etorouji Shiono | ISBN: 978-2-88921-568-3
  • Versuche in der Theodisee über die Güte Gottes, die Freiheit des Menschen und den Ursprung des Übels Gottfried Wilhelm Leibniz | ISBN: 978-3-78731-395-2

Film- & Serientitel

  • Alles Übel der Welt (Kurzfilm, 2021)
  • Die Übel bleiben doch immer unter ihren Möglichkeiten (Doku, 2011)
  • Übel (Film, 2020)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Übel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Übel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4925744, 11063240, 11043421, 11043420, 10157207, 9512610, 8714444, 7141471, 6639886, 6369241, 6041604, 6004711, 5442944, 5342244, 5313634, 5304694, 5272826, 4505386 & 3834760. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. pnp.de, 13.11.2022
  2. krone.at, 19.10.2021
  3. n-tv.de, 06.06.2020
  4. hagalil.com, 21.01.2019
  5. cash.ch, 24.01.2018
  6. derstandard.at, 01.10.2017
  7. blick.ch, 18.09.2016
  8. bernerzeitung.ch, 18.01.2015
  9. berneroberlaender.ch, 22.05.2014
  10. faz.net, 11.09.2013
  11. tv.orf.at, 14.08.2012
  12. ftd.de, 20.10.2011
  13. spiegel.de, 19.08.2010
  14. pnp.de, 02.10.2009
  15. cash.ch, 24.07.2008
  16. channelpartner.de, 26.11.2007
  17. sat1.de, 22.04.2006
  18. fr-aktuell.de, 28.01.2005
  19. lvz.de, 29.12.2004
  20. heute.t-online.de, 13.03.2003
  21. Die Zeit (02/2002)
  22. DIE WELT 2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Die Zeit (29/1999)
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995