Unbehagen

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnbəˌhaːɡn̩ ]

Silbentrennung

Unbehagen

Definition bzw. Bedeutung

Ein unbestimmtes Gefühl des Sich-Nicht-Wohlfühlens (körperlich oder seelisch).

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Unbehagen
Genitivdes Unbehagens
Dativdem Unbehagen
Akkusativdas Unbehagen

Anderes Wort für Un­be­ha­gen (Synonyme)

Befindlichkeitsstörung
Malaise (franz.):
bildungssprachlich: Misere; Situation, die nicht zufriedenstellend ist
bildungssprachlich: schlechte Stimmung
Missstimmung (geh.)
Unpässlichkeit (Hauptform):
Zustand des körperlichen Unwohlseins
Unwohlsein:
gefühlte körperliche oder psychische Unstimmigkeit
Verstimmung:
verschlechterte Laune, Verärgerung
Besorgnis:
über eine längere Zeit andauerndes quälendes, bedrückendes Gefühl wegen bestimmter unangenehmer Erwartungen an die Zukunft
Brast (veraltet):
überflüssiges Beiwerk
Gedanken:
im engeren Sinne: eine Erkenntnis
Vorgang des Denkens
Missbehagen
Sorge (wegen, um):
bedrückendes Gefühl der Unruhe und Angst, durch eine unangenehme und/oder gefahrvolle Situation hervorgerufen
Bemühen um die als positiv empfundene Entwicklung einer Situation, speziell um das Wohlergehen eines anderen
Unausgeglichenheit
Unruhe:
(als unangenehm oder lästig empfundene) Bewegungen oder Geräusche
Aufstand gegen bestehende Verhältnisse
Mulmigkeit

Gegenteil von Un­be­ha­gen (Antonyme)

Be­ha­gen:
Gefühl der Zufriedenheit
Be­hag­lich­keit:
wohliges Gefühl der Zufriedenheit, stilles Vergnügen

Beispielsätze

  • Wesentlicher Antrieb für die Entwicklung des Projektes ist ein Unbehagen gegenüber der Vormachtstellung der USA im Plattformmarkt.

  • Meine Dienstzeit in Indien hatte mich Hitze besser als Kälte ertragen gelehrt, und Temperaturen von 30 Grad bereiteten mir überhaupt kein Unbehagen.

  • Tom ruft durch sein sehr vom Normalen abweichendes Erscheinungsbild bei vielen Unbehagen hervor.

  • Dinge die mir Unbehagen verursachen, die will ich nicht tun.

  • Tom teilte mir mit, es hätte ihn Unbehagen bereitet.

  • In der Folge haben sich die Leute so sehr daran gewöhnt, auf diese Weise bezahlt zu werden, dass jede andere zu Unbehagen führt.

  • Voller Magen lernt mit Unbehagen.

  • Dein unnatürliches Verhalten bereitet mir Unbehagen.

  • Tom und Maria sahen sich mit Unbehagen an.

  • Die Nachricht verursachte mir Unbehagen.

  • Es wird viele Amerikaner ins Unbehagen bringen, wenn Sie auf deren Akzeptanz teurer Präsente bestehen.

  • Um Verletzung oder Unbehagen zu vermeiden, stellen Sie sicher, dass die Scheide vor dem Geschlechtsverkehr feucht ist.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ansammlungen mehrerer Männer in Parks oder öffentlichen Plätzen lösen bei vielen Unbehagen aus.

  • Begrüßen Sie dabei das Unbehagen als Gelegenheit, die Schattenarbeit zu leisten und sich auf Seelenebene weiterzuentwickeln.

  • Das Erste, was sehr viele Menschen von sahen, war notdürftig weggegrinstes Unbehagen.

  • Aber der Virus selbst bereitete ihm kein Unbehagen, nach dem Krieg und allem, was er schon durchgemacht hat, sagt Paterno.

  • Aber die würde ihm größtes Unbehagen bereiten.

  • Aber ihn beschleicht Unbehagen.

  • Aber sie nahm ein Unbehagen über die sichtbare Präsenz von Muslimen auf, das in der Schweiz weit verbreitet ist.

  • Das bereitet manchem westlichen Büroangestellten, der um seinen Arbeitsplatz fürchtet, Unbehagen.

  • Auch Kaliba musste im Gemeinderat dem monströsen Kanal mit Unbehagen zustimmen.

  • Auch aus dieser Sorge rührt wohl das Unbehagen, Homosexualität zur Normalität zu verklären.

  • Alisas Unbehagen, Gabi betreffend, wird von Tag zu Tag größer.

  • Wir haben starkes Unbehagen darüber, was im 21. Jahrhundert kommen wird.

  • Bei den Mainzern machte sich dennoch Unbehagen breit und der Rest des Spiels geriet zur nervlichen Zerreissprobe.

  • Und löst beim Publikum alles andere als Unbehagen aus.

  • Bei vielen Hochschulen gibt es aber ein Unbehagen, mit der ZVS zusammenarbeiten zu müssen.

Übersetzungen

  • Englisch:
    • discomfort
    • discontent
  • Französisch:
    • gêne (weiblich)
    • malaise (weiblich)
    • embarras (männlich)
    • déplaisir (männlich)
  • Italienisch:
    • fastidio (männlich)
    • disagio (männlich)
  • Katalanisch:
    • malestar (männlich)
    • neguit (männlich)
  • Rumänisch: disconfort (sächlich)
  • Russisch:
    • неприя́тное чу́вство
    • неприя́тное ощуще́ние
  • Schwedisch: obehag (sächlich)
  • Ukrainisch: дискомфорт (männlich)
  • Ungarisch:
    • kellemetlen érzés
    • kényelmetlenség
    • nyugtalanság

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Un­be­ha­gen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × G, 1 × H & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × G, 1 × H

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten E und A mög­lich.

Das Alphagramm von Un­be­ha­gen lautet: ABEEGHNNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Ber­lin
  4. Essen
  5. Ham­burg
  6. Aachen
  7. Gos­lar
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Berta
  4. Emil
  5. Hein­reich
  6. Anton
  7. Gus­tav
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Hotel
  6. Alfa
  7. Golf
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

Unbehagen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­be­ha­gen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Lei­den:
alle vom Begriff des Schmerzes nicht erfassten Beeinträchtigungen des Wohlbefindens, die über ein schlichtes Unbehagen hinausgehen und eine nicht ganz unwesentliche Zeitspanne fortdauern
scheu:
aus Angst, Unbehagen oder Scham zurückhaltend und soziale Kontakte vermeidend
un­be­hag­lich:
Unbehagen auslösend, unangenehmes Gefühl empfindend
un­er­freu­lich:
so, dass es keine Freude erweckt, sondern Ärger, Sorgen, Unbehagen bereitet
ver­wöh­nen:
jemandem Gutes tun, indem man ihm besondere Vorteile zukommen lässt und vor Unbehagen schützt und dies, ohne eine besondere Gegenleistung zu erwarten/erhalten
win­seln:
fiepende, jammernde, leise Töne des Unbehagens von sich geben

Buchtitel

  • Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur Aleida Assmann | ISBN: 978-3-40674-894-3
  • Das Unbehagen an der Moderne Charles Taylor | ISBN: 978-3-51828-778-1
  • Das Unbehagen der Geschlechter Judith Butler | ISBN: 978-3-51811-722-4
  • Das Unbehagen in der Kultur Sigmund Freud | ISBN: 978-3-15018-697-8
  • Digitales Unbehagen Manfred Spitzer | ISBN: 978-3-74740-224-5
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Unbehagen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Unbehagen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8295033, 7941132, 7705823, 7048068, 6835480, 5458134, 4785140, 2493301, 2419110, 1929834, 1466363 & 778063. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. krone.at, 27.02.2023
  2. berliner-kurier.de, 07.10.2022
  3. spiegel.de, 20.01.2021
  4. kurier.at, 07.08.2020
  5. verlagshaus-jaumann.de, 14.06.2019
  6. welt.de, 06.02.2018
  7. nzz.ch, 30.11.2017
  8. lvz.de, 09.11.2016
  9. nachrichten.at, 10.08.2015
  10. zeit.de, 02.02.2014
  11. tv.orf.at, 08.02.2013
  12. faz.net, 24.12.2012
  13. de.eurosport.yahoo.com, 23.06.2011
  14. sueddeutsche.de, 22.07.2010
  15. jetzt.sueddeutsche.de, 03.03.2009
  16. stuttgarter-nachrichten.de, 20.10.2008
  17. nzz.ch, 06.09.2007
  18. berlinonline.de, 23.07.2006
  19. welt.de, 03.03.2005
  20. welt.de, 10.09.2004
  21. sueddeutsche.de, 02.12.2003
  22. sueddeutsche.de, 29.11.2002
  23. DIE WELT 2001
  24. Junge Welt 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Die Zeit (51/1997)
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. TAZ 1995