Pech

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ pɛç ]

Silbentrennung

Einzahl:Pech
Mehrzahl:Peche

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Althochdeutsch peh, im 8. Jahrhundert entlehnt von lateinisch pix und altgriechisch πίσσα „Teer, Pech“ wahrscheinlich vom Vogelfang mit Pechruten, möglicherweise auch durch Assoziation mit der Hölle

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Pechdie Peche
Genitivdes Peches/​Pechsder Peche
Dativdem Pech/​Pecheden Pechen
Akkusativdas Pechdie Peche

Anderes Wort für Pech (Synonyme)

(den) schwarzen Peter haben (ugs.)
(die) Arschkarte (gezogen) haben (ugs., variabel)
dummer Zufall
Künstlerpech (ironisch)
Misere:
schlimme Situation, schlimmer Zustand
Unbill:
Kränkung, ungerechte Behandlung
Unannehmlichkeit
Ungemach (geh., veraltet):
veraltend: Unannehmlichkeit oder Ärger
Unglück:
folgenschwerer Vorfall mit einem tragischen Ende
negatives Ereignis
Harz:
zähflüssige, klebrige, stark duftende Absonderung von weißer bis gelbbrauner Farbe, meist aus dem Holz von Nadelbäumen
Teer:
braunschwarze, dicke, fette, klumpige, ölig-klebrige Flüssigkeit von scharfem Geruch, die durch trockenes Erhitzen organischer Stoffe (zum Beispiel Kohle) unter Luftabschluss entsteht
da hast du einfach Pech gehabt (ugs.)
dumm gelaufen (ugs.)
kann passieren (ugs.)
Pech gehabt!
Scheißspiel! (derb)
shit happens (ugs., engl.)
so'n Pech aber auch! (ugs., ironisch)
dumm (nur), dass
dummer Zufall (ugs.)
dummerweise:
aus Dummheit, Leichtsinn
durch einen unglücklichen Umstand, Zufall
fatalerweise:
in einer Art und Weise, die bedauerlich ist
Ironie des Schicksals (geh., Hauptform)
ironischerweise:
Ironie anzeigend
nur blöd, dass (ugs.)
nur dumm, dass (ugs.)
so ein Pech! (ironisch)
unglücklicherweise:
Bedauern ausdrückend
was für ein Pech!
zu blöd, dass (ugs.)
Missgeschick:
nachteiliges Ergebnis einer Handlung

Gegenteil von Pech (Antonyme)

Glück:
hypostatisch: das personifizierte Glück
sich positiv auswirkender Zufall

Redensarten & Redewendungen

  • Zusammenhalten wie Pech und Schwefel
  • Pech haben
  • Pech im Spiel, Glück in der Liebe

Beispielsätze

  • Pech ist eine schwarze klebrige Masse.

  • Als er den Ast abgebrochen hatte, drang Pech aus dem Baum.

  • Er hatte viel Pech in seinem Leben; vieles, was er anpackte, missglückte.

  • Mann sagt daß ein zerbrochener Spiegel sieben Jahre Pech bringt.

  • Ich bin Euch nicht gram, weder meines Pechs noch Eurer bessren Schwertkunst wegen.

  • Ich finde manchmal, wir denken zu sehr an das Glück des frühen Vogels und vergessen dabei das Pech des frühen Wurms.

  • Ich habe kein Pech.

  • Tom hat wirklich Pech gehabt.

  • Tom hatte noch nie Pech.

  • Denken ist Glücksache, doch leider sind viele vom Pech verfolgt.

  • Sie hatten eben Pech.

  • Diesmal habe ich Glück und die anderen haben Pech gehabt.

  • Tom machte für seinen Misserfolg Pech verantwortlich.

  • Das Pech, das wir nicht haben, ist unser Glück.

  • Hatten Sie Pech?

  • Hattet ihr Pech?

  • Wir haben wohl Pech.

  • Pech!

  • Das ist wirklich Pech!

  • Maria sagte, dass sie Pech gehabt habe.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beim 2:1 (2:0) im Kraichgau profitierten der Europa-League-Teilnehmer zunächst von gleich doppeltem Pech der Platzherren.

  • Aber die Serie hat möglicherweise das Pech, in den aktuellen Welt-Hype um „Stranger Things“ hineinzugeraten und unterzugehen.

  • Aber die MT hat auch Pech: Kühn scheitert am Pfosten.

  • Aber das Gegentor war auch Pech.

  • Aber wir hatten einfach Pech mit dem Problem am Ende", glaubt Magnussen.

  • Aber dieses Pech ist schon krass.

  • Ähnlich viel Pech hatte später auf der anderen Seite Demir, dessen Freistoß die Latte traf.

  • Aber wir hatten auch unglaublich viel Pech.

  • Antwort schreiben weitere Kommentare (1) Das ist meist recht einfach zu erklären Pech mit Männern haben Frauen meist aus einfachen Gründen.

  • Am Ende hatten die Gäste Pech, als City-Keeper Asmir Begovic einen Freistoß von Rooney glänzend parierte.

  • Aber die letzte Saison war nicht gut, und immer ist es nicht nur Pech, wenn der Ball nicht reingeht.

  • Besonderes Pech obendrein: In der Nacht wurden aus seinem Schrank im Umkleideraum die Golfschuhe gestohlen.

  • Aber Pech ist Pech.

  • Ritt in die Freiheit und Alarm in Peking hätten einfach Pech gehabt.

  • Das Kolles-Team hatte erneut Pech: Beim Privatteam gab es nach Johannes Seidlitz' Crash am ersten Dijon-Tag erneut Kleinholz.

Häufige Wortkombinationen

  • Pech und Schwefel

Wortbildungen

  • Pech-Kiefer
  • pechartig
  • Pechbaum
  • Pechbecher
  • Pechbeleuchtung
  • Pechbier
  • Pechblende
  • Pechblume
  • Pechbrand
  • Pechbraun
  • Pechbrenner
  • Pechbrunnen
  • Pechdampf
  • Pechdraht
  • Pecher
  • Pecherei
  • Pech­fa­ckel
  • pechfarbig
  • Pechfeuer
  • pechfinster
  • Pech­ge­ruch
  • Pechglanz
  • Pechglut
  • Pechgranat
  • Pechgrube
  • Pechharz
  • Pechhauer
  • Pechhütte
  • pechig
  • Pechkelle
  • Pechkerze
  • Pechkessel
  • Pechkiefer
  • Pechklumpen
  • Pechkohle
  • Pechkrämer
  • Pechlöffel
  • Pechmacher
  • Pechmännlein
  • Pechmarie
  • Pechmeister
  • Pech­na­se
  • Pechnasenkranz
  • Pechnelke
  • Pechöl
  • Pechofen
  • Pechpfanne
  • Pechpittel
  • pech­ra­ben­schwarz
  • Pechrinne
  • Pechrute
  • Pechscharte
  • Pechschiff
  • pech­schwarz
  • Pechsee
  • Pechseele
  • Pechsieder
  • Pechsteiger
  • Pech­stein
  • Pechsteinkohle
  • Pechsteinmasse
  • pechstinkend
  • Pech­sträh­ne
  • Pechtag
  • Pech­vo­gel
  • pi­chen
  • verpichen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Pech?

Wortaufbau

Das Isogramm Pech be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × E, 1 × H & 1 × P

  • Vokale: 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × P

Das Alphagramm von Pech lautet: CEHP

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Essen
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Emil
  3. Cäsar
  4. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Echo
  3. Char­lie
  4. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Pech (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Pe­che (Plural).

Pech

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Pech ent­spricht dem Sprach­niveau A2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Arsch­kar­te:
übertragen, meist in Redewendung „die Arschkarte ziehen“ oder haben: Pech, Missgeschick
Bir­ken­wel­le:
ein gebundener Kranz aus Birkenzweigen, der mit Pech und Harz überzogen ist; Im Mittelalter wurden die Kränze als Brandsatz verwendet
Jagd­pech:
Pech bei der Jagd
Mal­heur:
Unglücksfall, (peinliches) Missgeschick, Unfall, Pech (immer in Verbindung mit einem Ereignis)
Pech­fa­ckel:
Fackel, deren Brennstoff eine Schicht aus Pech ist
Pech­ge­ruch:
Wahrnehmung von Geruch in der Umgebungsluft oder an sich selbst, der nach Pech riecht
pech­ra­ben­schwarz:
sehr schwarz, tiefschwarz, so schwarz wie Pech und/oder ein Kolkrabe
pech­schwarz:
von der Farbe von Pech; tiefschwarz
pi­chen:
etwas mit Pech versehen
Un­glücks­vo­gel:
Person, die viel Pech hat

Buchtitel

  • Angler – Pech & Pannen Rainer Korn | ISBN: 978-3-27502-204-5
  • Der Dachs hat heute einfach Pech Moritz Petz | ISBN: 978-3-31410-231-8
  • Die drei !!!, Kims Tagebuch, Pleiten, Pech und Pannen Sina Flammang | ISBN: 978-3-44017-564-4
  • Pech im Spiel Lena Häfermann | ISBN: 978-3-95651-427-2
  • Pfeifen, Pech und Pannen André Franquin | ISBN: 978-3-55174-220-9
  • Pleiten, Pech & Leichen Elke Schwab | ISBN: 978-3-96741-009-9
  • Pleiten, Pech und Ponyhof Christiane Gohl | ISBN: 978-3-57017-845-4
  • Young Donald Duck – Immer ich! Vom Pech verfolgt Walt Disney | ISBN: 978-3-84132-620-1

Film- & Serientitel

  • 7 Jahre… Pech? (Kurzfilm, 2020)
  • Almuth und Rita – Zwei wie Pech und Schwefel (Fernsehfilm, 2016)
  • Das Phänomen WWM – Zwischen Pech und Glück (Doku, 2022)
  • Happily – Glück in der Ehe, Pech beim Mord (Film, 2021)
  • Mehr Pech als Verstand (Film, 1997)
  • Pläne, Pech und Pleiten (Dokuserie, 2012)
  • Wie Pech und Schwefel (TV-Serie, 1994)
  • Zwei wie Pech und Schwefel (Film, 1974)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Pech. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Pech. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11508640, 11157947, 10283856, 10063582, 10021498, 10003122, 9689720, 9033921, 8972602, 8964620, 8902042, 8802845, 8802844, 8566138, 8158105, 7812898 & 7755047. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. kn-online.de, 19.08.2023
  4. faz.net, 30.07.2022
  5. hna.de, 28.02.2021
  6. waz.de, 19.01.2020
  7. motorsport-total.com, 09.09.2019
  8. bz-berlin.de, 01.11.2018
  9. onetz.de, 22.10.2017
  10. haz.de, 03.11.2016
  11. focus.de, 01.05.2015
  12. schwaebische.de, 01.02.2014
  13. bernerzeitung.ch, 24.06.2013
  14. kicker.de, 22.06.2012
  15. fr-online.de, 20.09.2011
  16. heise.de, 24.05.2010
  17. feedsportal.com, 27.04.2009
  18. feedsportal.com, 13.09.2008
  19. rp-online.de, 11.09.2007
  20. berlinonline.de, 09.03.2006
  21. handelsblatt.com, 12.06.2005
  22. welt.de, 24.06.2004
  23. sueddeutsche.de, 02.04.2003
  24. sz, 13.02.2002
  25. Die Welt 2001
  26. DIE WELT 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Rhein-Neckar Zeitung, 05.06.1997
  29. Stuttgarter Zeitung 1996
  30. Berliner Zeitung 1995