Ungemach

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnɡəˌmaːx ]

Silbentrennung

Ungemach

Definition bzw. Bedeutung

veraltend: Unannehmlichkeit oder Ärger

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch ungemach, althochdeutsch ungimah, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Ungemach
Genitivdes Ungemachs/​Ungemaches
Dativdem Ungemach
Akkusativdas Ungemach

Anderes Wort für Un­ge­mach (Synonyme)

(den) schwarzen Peter haben (ugs.)
(die) Arschkarte (gezogen) haben (ugs., variabel)
dummer Zufall
Künstlerpech (ironisch)
Misere:
schlimme Situation, schlimmer Zustand
Pech:
nur Singular: Misserfolg, unglücklicher Zufall
Rückstand bei der Teerherstellung
Unbill:
Kränkung, ungerechte Behandlung
Unannehmlichkeit
Unglück:
folgenschwerer Vorfall mit einem tragischen Ende
negatives Ereignis
(der) Haussegen hängt schief (ugs., fig.)
(die) Kacke ist am dampfen (derb, fig.)
Ärger:
spontane, innere, emotionale Reaktion hochgradiger Unzufriedenheit auf eine Situation, eine Person oder eine Erinnerung, die der Verärgerte lieber anders gesehen hätte
umgangssprachlich: ein ärgerliches Erlebnis
Ärgerlichkeiten (geh., seltener)
Huddel (ugs., saarländisch)
Misshelligkeiten (geh., sehr selten)
Scherereien (ugs.)
Stress (ugs.):
anhaltende geistige, seelische oder körperliche Anspannung durch Überbeanspruchung oder schädliche Reize; seelischer Druck
Ärger, Druck
Trouble (ugs., Anglizismus):
Situation, die als unangenehm aufregend empfunden wird
Verdrießlichkeiten (geh., selten)
Malesche (ugs., norddeutsch):
unangenehme Sache/Angelegenheit
Schererei (ugs.):
vermeidbarer Ärger
Umstände (machen)
Unannehmlichkeiten
Widrigkeit:
etwas, das sich als Hemmnis erweist
Ärgerlichkeit(en)
Ärgernis(se):
negatives Gefühl der Erregung, das dem Ärger gleicht
Vorkommnis, das ein negatives Gefühl wie einen kleinen Ärger, eine Verstimmung oder Irritation auslöst
Beschwernis(se):
gehoben: die mit einer Angelegenheit verbundene Mühe oder Anstrengung
unangenehme Begleiterscheinung(en)
unangenehme Folge(n)
Unannehmlichkeit(en):
abstrakt: unangenehme Sache, Ärgernis
Unbilden (nur Plural):
negative Erscheinungen, Lasten, Mühen, Unbequemlichkeiten, Unannehmlichkeiten, Widrigkeiten – gerade auch durch Kräfte, gegen die der Mensch wenig Macht hat, wie Jahreszeiten
Unerfreulichkeit(en)
Unerquicklichkeit(en) (geh.)
Ungelegenheit(en)
Übel:
Leiden, das zum Beispiel auf eine Krankheit zurückgeht
unerfreulicher Zustand oder schlimme Situation
Zoff:
heftige Auseinandersetzung; durch Meinungsverschiedenheiten, Zwist hervorgerufene Gereiztheit oder Spannung; heftiger Unmut
Zeitpunkt, an dem etwas endet bzw. beendigt wird

Sinnverwandte Wörter

Em­pö­rung:
Auflehnung gegen bestehende (Hierarchie-)Verhältnisse
stark emotionale Verärgerung über etwas
Er­bit­te­rung:
Eigenschaft/Zustand, über etwas erbittert zu sein, einen Sachverhalt emotional heftig abzulehnen
Groll:
gehoben: lang anhaltender, aber stiller Zorn, versteckter Hass, verborgene Feindschaft
veraltet: plötzlich aufwallender und hervorbrechender Zorn
Kum­mer:
Sorgegefühl bzw. Niedergeschlagenheit
Sor­ge:
bedrückendes Gefühl der Unruhe und Angst, durch eine unangenehme und/oder gefahrvolle Situation hervorgerufen
Bemühen um die als positiv empfundene Entwicklung einer Situation, speziell um das Wohlergehen eines anderen
Un­mut:
negative Einstellung zu etwas
Unwillen

Beispielsätze

  • Durch die zu erwartende Sturmflut droht vielen Küstenbewohnern Ungemach.

  • Tom erduldet viel Ungemach.

  • Er setzt sich dem Ungemach der Witterung aus.

  • Krankheiten und Unfälle verursachen nicht nur körperliches Ungemach, sondern oft auch Probleme mit dem Arbeitgeber.

  • Wer kein Ungemach ertragen kann, ist nicht zu großen Dingen berufen.

  • Wer das Ungemach fürchtet, muß daheim bleiben.

  • Ich folge Christo nach, von ihm will ich nicht lassen im Wohl und Ungemach, im Leben und Erblassen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ihm droht aber weiteres Ungemach.

  • Das Kieler Institut für Weltwirtschaft sieht für die deutsche Industrie ebenfalls weiteres Ungemach aufziehen.

  • Dieses Mal droht vor allem sportbegeisterten Kindern und Jugendlichen Ungemach.

  • Als Oberbefehlshaber der Streitkräfte hat der Präsident eine besondere Verantwortung, die US-Truppen vor Ungemach zu beschützen.

  • Das Verkehrsministerium bestätigt Befürchtungen der Landes-CDU: Reisenden droht neues Ungemach.

  • Beide Länder werden zwar von Autokraten regiert, die schon für viel Ungemach gesorgt haben.

  • Abgesehen von den USA droht VW auch in Europa und Asien weiteres Ungemach.

  • Ungemach droht vor allem aus den USA.

  • Es droht jedoch Ungemach.

  • Allerdings droht für das Unternehmen Ungemach: Nach Darstellung von Horst Klein muss es sich 2018 wohl dem Wettbewerb stellen.

  • Auch am Abend, wenn die ermatteten Angestellten ihren wohlverdienten Feierabend genießen möchten, droht Ungemach.

  • Ungemach droht auch von der dritten Generation der Ersatzstoffe, den Fluorkohlenwasserstoffen (FKW).

  • Aber nicht nur in den USA droht Ferrero Ungemach.

  • "Von dieser Seite droht momentan kein Ungemach", erklärte der GfK-Experte.

  • Angekündigt hatte sich das Ungemach für den Veranstalter bereits Anfang des Jahres während der Detroiter Motorshow.

  • Der Kader muss auf jeden Fall substantiell verstärkt werden, sonst droht dem FCA am Ende der nächsten Saison dasselbe Ungemach!

  • Doch den Meeresbewohnern droht gleichwohl Ungemach.

  • München - Der Private-Equity-Branche droht Ungemach aus Berlin.

  • Berlin - Deutschlands Büromärkte haben das gröbste Ungemach hinter sich.

  • Jetzt droht der deutschen eBay-Niederlassung neues Ungemach - und zwar von den eigenen Mitarbeitern.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Un­ge­mach be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × M, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem N und E mög­lich.

Das Alphagramm von Un­ge­mach lautet: ACEGHMNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Mün­chen
  6. Aachen
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Martha
  6. Anton
  7. Cäsar
  8. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Golf
  4. Echo
  5. Mike
  6. Alfa
  7. Char­lie
  8. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

Ungemach

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­ge­mach kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

lei­dig:
in der Art und Weise des Leids; so, dass es zu Leid, zu Ungemach führt; ärgerlich; lästig; unangenehm
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ungemach. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ungemach. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12140492, 12140489, 6024035, 5096718, 1972452 & 812749. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. landbote.ch, 15.11.2023
  3. n-tv.de, 09.08.2022
  4. kurier.at, 11.12.2021
  5. spiegel.de, 01.07.2020
  6. stuttgarter-nachrichten.de, 24.09.2019
  7. freitag.de, 28.08.2018
  8. nzz.ch, 10.01.2017
  9. wolfsburger-nachrichten.de, 20.12.2016
  10. derbund.ch, 28.10.2015
  11. rhein-zeitung.de, 18.12.2014
  12. merkur-online.de, 17.12.2013
  13. verivox.de, 10.09.2012
  14. diepresse.com, 05.02.2011
  15. heute.de, 27.07.2010
  16. feedsportal.com, 29.03.2009
  17. augsburger-allgemeine.de, 23.05.2008
  18. abendblatt.de, 24.03.2007
  19. welt.de, 10.05.2006
  20. welt.de, 06.10.2005
  21. spiegel.de, 30.03.2004
  22. archiv.tagesspiegel.de, 21.09.2003
  23. Die Zeit (03/2002)
  24. DIE WELT 2001
  25. BILD 2000
  26. Welt 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995