freilich

Adverb (Umstandswort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfʁaɪ̯lɪç ]

Silbentrennung

freilich

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Einschränkung beschreibend: indessen, jedoch

  • klare Zustimmung, süddeutsch: selbstverständlich

Begriffsursprung

alte Adverbform zu frei

Anderes Wort für frei­lich (Synonyme)

direkt:
in gerader Richtung, ohne Umwege, ohne Umschweife, ohne Verzögerung
direktemang (ugs., berlinerisch, norddeutsch)
durchaus:
nach Abwägung oder Erfahrung denkbar und möglich, oder alles in allem machbar; schon
unter allen denkbaren Umständen und besonders auch gegen Widerstand; unbedingt
einfach:
nicht aufwändig, luxuriös
nicht besonders; gewöhnlich; unwichtig
gerade:
aufrecht, ehrlich
Mathematik: durch 2 teilbare ganze Zahl
geradewegs:
ohne Umweg
übertragen: ohne Umschweife, offen
geradezu:
geradeheraus, direkt, rückhaltlos offen
partikelhaft, ohne eigentliche Bedeutung; dient als Verstärkung: durchaus, wahrlich
geradezus (ugs., regional)
glatt:
adverbieller Gebrauch: ohne Umstände, schlichtweg, schlechterdings
fein gemahlen
glattweg
glattwegs
gradweg (ugs.)
nachgerade (geh.):
endlich, letztlich
geradezu, direkt
platterdings:
ohne Bedingung oder Einschränkung
praktisch (ugs.):
handlich anzuwenden, gut zu gebrauchen
in der Praxis, auf die Realität bezogen
rein (ugs.):
ausschließlich, voll und ganz
ganz unverschmutzt
reinewegs
reinweg
reinwegs
rundheraus
rundweg:
direkt und mit Nachdruck; ohne Wenn und Aber
schier (geh.):
rein, von gleichmäßiger Beschaffenheit, ohne Beimengung
sich in einem außerordentlichen, erstaunlichen Zustand oder Ausmaß befindend
schlankweg (ugs.):
ohne lange Überlegung, ohne Zögern, direkt und offen
schlankwegs
schlechterdings (geh., veraltend):
gehoben bzw. veraltet: ganz und gar, alles in allem
schlechthin (geh.):
als ausdrucksverstärkendes Satzelement, ohne echte Bedeutung: bloß, einfach, gerade, glatt, eben
einem Substantiv nachgestellt: an sich, im eigentlichen Sinn, in Reinkultur, par excellence, per se, ohne Einschränkung
schlechtweg
schlechtwegs
schlicht:
einfach gehalten, nicht sehr aufwändig gestaltet
schlicht und einfach
schlichtweg:
ganz einfach
schlichtwegs
schon:
zu einem früheren Zeitpunkt als erwartet
wohl:
gut, gesund, angenehm, behaglich
zwar (… aber):
Gegensätzliches einräumend (zwar – aber)
genauere Beschreibung (und zwar)
aber:
Ausdruck eines Einwands, einer Entgegnung
das Anknüpfen an etwas ausdrückend: jedoch
abgesehen davon
abseits dessen (geh.)
allein (geh.):
ausschließlich anderer Personen, Gegenstände, Umstände; nur
für sich, getrennt, einsam, einzeln sein; nur; ohne Beistand, Zeugen, Anwesenheit von anderen Personen, ohne Hilfe sein
allerdings (Hauptform):
betont: eine verstärkte Bejahung
unbetont: Kennzeichnung eines Widerspruches oder Einwandes
davon ab (ugs.)
dessen ungeachtet:
gehoben: ohne Rücksicht auf etwas zuvor Gesagtes
dies sei zugestanden (geh.)
gewiss:
adjektivisch: bekannt, aber nicht genannt
adjektivisch: nicht genau bestimmbar oder bestimmt
gleichwohl:
gehoben: den vorigen (Teil-)Satz abschwächend, in der Gültigkeit einschränkend, indem auf einen Widerspruch hingewiesen wird
immerhin:
im Konzessivsatz: auch
konzessiv, erläuternd oder erinnernd: schließlich, jedenfalls
indes (geh.):
Gegensatz ausdrückend: jedoch, hingegen, aber, allerdings, andererseits, hinwiederum, unabhängig davon, trotz dessen, trotzdem, indessen
Gleichzeitigkeit ausdrückend: währenddessen, indessen
indessen:
nebenordnend: leitet einen modalen Gliedsatz ein, der den Gegensatz angibt
unterordnend: leitet einen temporalen Gliedsatz ein, der die Gleichzeitigkeit angibt
jedenfalls:
an Vorangegangenes anknüpfend: auf alle Fälle, bestimmt
an Vorangegangenes anknüpfend: nach, trotz dem, was vorher geschehen ist
jedoch
nichtsdestominder
nichtsdestotrotz
nichtsdestoweniger
schließlich:
endlich, in letzter Konsequenz
sicher:
bestimmt, gewiss, unzweifelhaft
mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eintreffend
sicherlich:
mit ziemlicher Sicherheit; oftmals eine gewisse Beeinschränkung beinhaltend, die zum Beispiel mit aber angeschlossen wird
trotz alledem
trotz und allem
trotzdem:
dennoch; trotz dieses Umstandes
unbeschadet dessen (fachspr., Amtsdeutsch)
ungeachtet dessen (geh., Jargon, juristisch)
wenigstens:
das kleinste, was nötig ist, ausdrückend: als wenigstes, mindestens
wie auch immer
zugegeben
zugegebenermaßen:
etwas eingestehend; klein beigebend; eventuell kleinlaut seiend; wohl tatsächlich
zumindest:
bestimmte Menge, die auf jeden Fall gegeben ist oder gegeben sein sollte
(aber) klar doch! (ugs.)
(ja) na klar! (ugs.)
(Ja) was denn sonst! (ugs.)
(Ja) was glaubst du denn! (ugs.)
(na) und ob! (ugs.)
aber hallo! (ugs.)
aber immer! (ugs.)
aber sicher!
absolut!:
adverbiell, meist mit Negation: ganz und gar, in vollem Maße
adverbiell: auf jeden Fall
auf jeden Fall!
Das ist doch gar keine Frage! (geh.)
ja klar!
ja watt'denn! (ugs., ruhrdt.)
klaro! (ugs.)
Logisch!
logo! (ugs.)
na sicher! (ugs.)
(Ja / Aber) natürlich! (ugs.):
im Sinne von einfach, ungezwungen
im Sinne von selbstverständlich, klar
No na! (österr.)
selbstredend!:
natürlich, für sich selbst redend, selbstverständlich
(ja / aber) selbstverständlich! (Hauptform):
ohne Weiteres verständlich, sich aus dem Zusammenhang ergebend
sischer dat! (ugs., kölsch)
Was dachtest du denn! (ugs.)
yeah! (ugs., engl.)
eingestandenermaßen (geh.)
zugestandenermaßen (geh.)
auch wenn
(doch) vielleicht:
besonders, unerwartet stark
um die, ungefähr, zirka
wenn auch
Allerdings! (Antwortpartikel)
Durchaus. (Antwortpartikel)
Naja. (Antwortpartikel) (ugs.)
Schon. (Antwortpartikel)

Weitere mögliche Alternativen für frei­lich

gewisslich
zweifellos:
ohne Zweifel
zweifelsohne:
ganz sicher, mit Bestimmtheit, ohne Zweifel

Gegenteil von frei­lich (Antonyme)

kei­nes­falls:
unter gar keinen Umständen

Beispielsätze

  • Man muss die Leistung Kramniks gegen Deep Fritz anerkennen, auch wenn er das Match hoch verloren hat. Freilich muss man auch bemerken, dass er in keiner Partie auf Sieg stand.

  • Freilich mache ich kein Hehl daraus, dass ich meine Frau liebe.

  • Ja freilich bist du schuld daran, wer denn sonst?

  • Eine unbekannte Geliebte hat freilich einen magischen Reiz.

  • Ein solches Vorhaben hat freilich ein revidiertes Budget erforderlich gemacht.

  • Steinigen ist freilich ein gut Teil leichter als überzeugen.

  • Ein Buch ist wie ein Spiegel, wenn ein Affe hineinguckt, so kann freilich kein Apostel herausschauen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bedeutsam sind hier freilich auch die unscheinbaren Partikel „nur“ und „auch“.

  • All dies ist freilich kein Beweis für das Coronavirus als Auslöser der Russischen Grippe.

  • Aktuelle Bilder von chinesischen Impfstraßen zeigen freilich keine sprunghaften Lernerfolge.

  • All das kann freilich die klare Sprache, das unerschrockene Wort nicht ersetzen.

  • Aber die Wissenschaft alleine kann die Zukunft freilich nicht retten.

  • Aber das Ende aller Wirtschaftspolitik hat er nun freilich auch nicht ausgerufen.

  • All diese Maßnahmen würden Frieda selbst freilich wenig nützen, sie ist ja schließlich schon Chefin.

  • Aber freilich verdankt sie ihre gefällige Form vorab kommerziellen Absichten.

  • Abbott stellte freilich die Verpflichtung als eine der größten weltweit dar, ohne rot zu werden.

  • Aber freilich erfolgten die ersten Schuldzuweisungen rasch.

  • Aber Einfluss nehmen auf Entscheidungen könne die Kommune freilich nicht.

  • Auch in den vergangenen – freilich eher schwierigen – vier Börsenwochen sollten die Kurse zumindest nicht an Wert verloren haben.

  • Als Krisenreaktion wurde daraufhin das gesamte Netzwerk abgeschaltet – freilich ohne über die Hintergründe zu informieren.

  • Es bleibt der freilich recht zwiespältige Trost, dass die Filmtrilogie mit Vergebung beendet ist.

  • Damit kassierten die Banker freilich weniger als halb so viel wie vor zwei Jahren.

  • Auflösen freilich kann er den Widerspruch nicht, vielmehr stürzt er sich umgehend auf das Thema Sicherheit.

  • Das freilich reicht nicht, um das palästinensische Volk von den Vorzügen eines Verhandlungskurses zu überzeugen.

  • Besser wäre es freilich, wenn sie endlich auch Gehör fände.

  • Das war freilich lange Zeit anders.

  • Zu solch sachlichen Einwänden freilich gesellen sich mitunter persönliche Angriffe.

Übersetzungen

Was reimt sich auf frei­lich?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Adverb frei­lich be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × L & 1 × R

  • Vokale: 2 × I, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von frei­lich lautet: CEFHIILR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Ros­tock
  3. Essen
  4. Ingel­heim
  5. Leip­zig
  6. Ingel­heim
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Richard
  3. Emil
  4. Ida
  5. Lud­wig
  6. Ida
  7. Cäsar
  8. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Romeo
  3. Echo
  4. India
  5. Lima
  6. India
  7. Char­lie
  8. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

freilich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Umstands­wort frei­lich kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­tö­nungs­par­ti­kel:
nicht flektierbares Wort, das ein Sprecher dazu verwendet, eine Äußerung in den Interaktionszusammenhang einzubinden und das auf gemeinsames Wissen, auf Annahmen oder Erwartungen verweist, sich auf eine vorangegangene Äußerung bezieht oder die Haltung zu einer Aussage verdeutlicht; zum Beispiel auch, da, denn, doch, eben, eigentlich, einfach, einmal, etwa, freilich, halt, immerhin, irgendwie, jedenfalls, nämlich, schließlich, wohl
Mo­dal­par­ti­kel:
Linguistik: nicht flektierbare Wörter, die ein Sprecher dazu verwendet, um eine Äußerung in den Interaktionszusammenhang einzubinden. Sie verweisen auf gemeinsames Wissen, auf Annahmen oder Erwartungen, beziehen sich auf eine vorangegangene Äußerung oder verdeutlichen die Haltung zu einer Aussage. Beispiele sind auch, da, denn, doch, eben, eigentlich, einfach, einmal, etwa, freilich, halt, immerhin, irgendwie, jedenfalls, nämlich, schließlich, wohl usw.
Satz­par­ti­kel:
Linguistik/Sprachwissenschaft: nicht flektierbare Wörter, die ein Sprecher dazu verwendet, um eine Äußerung in den Interaktionszusammenhang einzubinden. Sie verweisen auf gemeinsames Wissen, auf Annahmen oder Erwartungen, beziehen sich auf eine vorangegangene Äußerung oder verdeutlichen die Haltung zu einer Aussage. Beispiele sind auch, da, denn, doch, eben, eigentlich, einfach, einmal, etwa, freilich, halt, immerhin, irgendwie, jedenfalls, nämlich, schließlich, wohl usw.
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: freilich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: freilich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10852311, 3896773, 3495848, 3010333 & 2633565. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. faz.net, 15.12.2023
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  3. wienerzeitung.at, 19.02.2021
  4. kurier.at, 12.04.2020
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  9. heise.de.telepolis.feedsportal.com, 09.09.2015
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  12. boerse-online.de, 19.06.2012
  13. nordbayern.de, 28.04.2011
  14. kino-zeit.de, 21.06.2010
  15. welt.de, 26.06.2009
  16. taz.de, 05.08.2008
  17. fr-online.de, 20.11.2007
  18. gea.de, 07.05.2006
  19. welt.de, 06.08.2005
  20. archiv.tagesspiegel.de, 18.02.2004
  21. heise.de, 12.08.2003
  22. Neues Deutschland, 03.12.2002
  23. jw, 07.06.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Welt 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Die Zeit 1995