empfinden

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Emp­fin­den (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɛmˈp͡fɪndn̩ ]

Silbentrennung

empfinden

Definition bzw. Bedeutung

  • ein bestimmtes Gefühl erleben

  • mit den menschlichen Sinnen (etwas) wahrnehmen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch enphinden, ent-finden, althochdeutsch intfindan, ursprünglich eine Zusammensetzung aus dem Präfix ent- und dem Verb finden

Konjugation

  • Präsens: empfinde, du empfindest, er/sie/es empfindet
  • Präteritum: ich emp­fand
  • Konjunktiv II: ich empfände
  • Imperativ: empfinde! (Einzahl), empfindet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: emp­fun­den
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für emp­fin­den (Synonyme)

fühlen:
gefühlsmäßig: sich selbst in einem bestimmten Zustand wahrnehmen
körperlich: per Tastsinn bzw. allgemein über die Haut wahrnehmen oder erkunden
spüren:
etwas körperlich, mit dem Tastsinn wahrnehmen
etwas nicht Gegenständliches erkennen
verspüren:
etwas empfinden, spüren
wahrnehmen:
etwas (beispielsweise eine Möglichkeit) nutzen
für etwas Sorge tragen, sich kümmern um jemanden, sich kümmern um eigene Angelegenheiten

Beispielsätze

  • Die erste Liebe wird allgemein als schön empfunden.

  • Die Kälte empfand man am ganzen Körper.

  • Was hast du empfunden, als er gestorben ist?

  • Ich habe mein Amt immer als Verpflichtung, weniger als Bürde, aber niemals als Freude empfunden.

  • Es wird das unhöflich empfunden, auf andere Leute zu zeigen.

  • Ich empfinde gar nichts für ihn.

  • An deiner Stelle empfände ich genauso.

  • In letzter Zeit empfinde ich alles nur noch als lästig.

  • Maria klagte so wehmütig, dass der Stein erwachte und Mitleid empfand.

  • Ich weiß nicht, wie du empfindest, und will es auch gar nicht wissen!

  • Ich liebe ihn, doch ich weiß nicht, ob er ebenso empfindet.

  • Er empfand große Zuneigung für seine Schwester.

  • Ich denke nicht, dass Tom auch so empfindet.

  • Was haben Sie empfunden, als sie von dem Mord erfahren haben?

  • Wir wissen alle, wie du in Bezug auf Tom empfindest.

  • Ich wollte, dass du weißt, wie ich empfinde.

  • Mutterglück, das ist das, was eine Mutter empfindet, wenn die Kinder abends im Bett sind.

  • Verschweigen Sie nicht, was Sie darüber empfinden!

  • Ob ein Witz als witzig empfunden wird, hängt stark vom Kulturkreis ab.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber die derzeit diskutierten Vorschläge werden als zu krass empfunden.

  • Ähnliches trifft für die Umwelt- und Klimapolitik zu, die nur 30,6 Prozent der Sachsen als besonders wichtig empfinden.

  • Aber Menschen empfinden das zum Teil als Nichteinhaltung der Quarantäne.

  • Aber auch sie erleichtert ihn nicht darum, die käufliche Dame scheint tatsächlich etwas für den Unbeholfenen zu empfinden.

  • Aber selbst mit den Bewachern, die uns Geiseln besser behandelten, habe ich keinerlei Sympathien empfunden.

  • Ältere empfinden es eher belastend Seit 1997 nehme laut IMAS im Land der Eindruck ab, dass mit den Einkaufstouren Strapazen verbunden seien.

  • "56 Prozent empfinden die aktuelle Situation als eine ernsthafte Gefahr für Salzburg und seinen Flughafen", sagt Paischer.

  • Aber die, die eng mit ihm zusammenarbeiten, haben ihn als angenehmen Behördenleiter empfunden, heißt es.

  • Als unerträgliche Belastung empfinden auch viele SPD-Politiker ihren Parteigenossen.

  • Auch das Nebeneinander beider Banken unter dem gleichen Dach wird von einigen zunehmend als lästig empfunden.

  • «Wir empfinden Ärger, Verzweiflung und Wut über die Politik, die nur den Wenigen etwas gibt», sagte GSEE-Vorsitzender Yiannis Panagopoulos.

  • Das Magazin "11 FREUNDE" erklärt, warum Karlsruhes Fans für den VfB Stuttgart solche Verachtung empfinden.

  • Es wird empfunden, daß Washington sich aus vielerlei Gründen erst jetzt im Detail mit dem Vorhaben befaßt.

  • Die Unsicherheit, die viele Deutsche empfinden, spielt dafür eine große Rolle.

  • Als stillos, als Vertrauensbruch, gar als Verrat haben das viele empfunden.

  • Zum anderen wird von vielen solche Praxis als diskriminierend und als sich fortsetzende Ausgrenzung empfunden.

  • Aber wenn jemand das Gemauschel öffentlich ausspricht, ist die Aufregung groß, und das offene Wort wird als Tabubruch empfunden.

  • Geräusche unter 20 db werden als Stille empfunden. 20 db entsprechen einem tropfenden Wasserhahn.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf emp­fin­den?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb emp­fin­den be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × D, 1 × F, 1 × I, 1 × M & 1 × P

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × F, 1 × M, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem P und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von emp­fin­den lautet: DEEFIMNNP

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Mün­chen
  3. Pots­dam
  4. Frank­furt
  5. Ingel­heim
  6. Nürn­berg
  7. Düssel­dorf
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Martha
  3. Paula
  4. Fried­rich
  5. Ida
  6. Nord­pol
  7. Dora
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Mike
  3. Papa
  4. Fox­trot
  5. India
  6. Novem­ber
  7. Delta
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

empfinden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort emp­fin­den ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist stei­gend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bren­nen:
für jemanden/etwas eine Zuneigung empfinden
dün­ken:
von jemandem so wahrgenommen, empfunden werden
Eh­re:
innere Würde, die ein Mensch sich selbst gegenüber empfindet
er­freu­en:
eine Sache genießen, für eine Sache Freude, fröhliches Gefühl empfinden
Hoch­ge­nuss:
außerordentliches Wohlbehagen, große Freude, die jemand bei der Wahrnehmung oder dem Konsum von etwas empfindet
krat­zen:
etwas als eher unangenehm empfinden
Pein­lich­keit:
etwas, das als peinlich empfunden wird
Reue­ge­fühl:
Einstellung/Eindruck, man habe sich falsch verhalten und dafür Reue zu empfinden
vor­laut:
meist bezogen auf Kinder: sich in der Art ungefragt äußernd, dass es als störend empfunden wird
Welt­schmerz:
Gefühl der Trauer und schmerzhaft empfundener Melancholie, das jemand über seine eigene Unzulänglichkeit empfindet, die er zugleich als Teil der Unzulänglichkeit der Welt und der bestehenden Verhältnisse betrachtet
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: empfinden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: empfinden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10365510, 8901340, 8888100, 7481880, 7011200, 5152120, 5075450, 3388890, 3344120, 3132990, 3101970, 2887860, 2785180, 2570880, 2298460, 2238550 & 930110. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
  2. hna.de, 11.09.2023
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  4. morgenpost.de, 19.03.2020
  5. morgenpost.de, 29.07.2019
  6. bazonline.ch, 16.05.2016
  7. kurier.at, 19.12.2015
  8. salzburg.com, 30.11.2013
  9. general-anzeiger-bonn.de, 21.09.2011
  10. sat1.de, 06.09.2010
  11. faz.net, 28.08.2009
  12. net-tribune.de, 21.10.2008
  13. spiegel.de, 31.08.2007
  14. welt.de, 21.05.2005
  15. Die Zeit (30/2004)
  16. welt.de, 23.04.2003
  17. bz, 14.04.2001
  18. Berliner Zeitung 2000
  19. Berliner Zeitung 1998