ausbrechen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌbʁɛçn̩ ]

Silbentrennung

ausbrechen

Definition bzw. Bedeutung

  • auch übertragen: sich aus Mauern, Gittern, Gefängnis, Konventionen oder Ähnlichem befreien

  • aus dem Magen hochwürgen

  • Gegenstände entfernen

  • In etwas ausbrechen: eine bestimmte Stimmung annehmen.

  • plötzliches Beginnen eines neuen Ereignisses, zum Beispiel von Krieg, Brand, Krankheit oder Vulkantätigkeitkeine Verbformulierung

  • sich seitwärts aus der ursprünglich vorgesehenen Richtung bewegen

Begriffsursprung

Ableitung (Derivation) des Verbs brechen mit dem Präfix aus-.

Konjugation

  • Präsens: breche aus, du brichst aus, er/sie/es bricht aus
  • Präteritum: ich brach aus
  • Konjunktiv II: ich bräche aus
  • Imperativ: brich aus! (Einzahl), brecht aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­bro­chen
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für aus­bre­chen (Synonyme)

zum Ausbruch kommen
aufbranden (Jubel, Beifall) (geh.)
entbrennen (Streit):
mit Wucht und Energie beginnen (häufig über Gespräche, Gefechte oder Ähnliches)
sehr starke (positive, aber auch negative) Gefühle, Leidenschaft für etwas entwickeln
(sich) entladen:
etwas, das beladen ist, zum Beispiel ein Fahrzeug, von der Last/Ladung befreien
freisetzen
(sich) entzünden (auch übertragen: Streit .. an):
anfangen zu brennen; Feuer fangen
durch etwas hervorgerufen werden, entstehen
herausbrechen
herausschießen
heraussprudeln
hervorbrechen:
durch ein Hindernis brechend plötzlich erscheinen
Gefühlen]]}} plötzlich hervorkommen, auftreten
hervorkommen:
aus dem Schutz von etwas nach vorne/außen treten und sichtbar werden
hervorschießen
(sich) lösen:
eine Aufgabe, ein Problem bewältigen
eine Fahrkarte, ein Ticket kaufen
losbrechen:
etwas gewaltsam abbrechen
plötzlich und intensiv beginnen
sprießen:
neu entstehen
zu wachsen beginnen, keimen; austreiben
aufkommen:
entstehen
in Gebrauch kommen oder Mode werden
auftreten (Hauptform):
auf einer öffentlichen Veranstaltung erscheinen; die Bühne betreten; ein Konzert geben
durch einen Tritt öffnen
einsetzen:
ein Mittel oder ein Werkzeug bereitstellen oder verwenden
ein Teil passend zu einem Ganzen hinzufügen (zum Beispiel Pflanzen auf einem Areal eingraben; Fische in ein Gewässer, Wild in ein Revier einbringen)
eintreten:
auf jemanden/etwas eintreten; Hilfsverb „haben:“ mit dem Fuß gegen eine Person oder ein Tier treten
eintreten in …; Hilfsverb „sein:“ einen Raum betreten
entstehen:
durch etwas hervorgerufen werden
seine Existenz beginnen
es kommt zu
schlagend werden (österr.)
sich einstellen
sich ereignen
sich ergeben
(sich) einen Weg in die Freiheit verschaffen
(aus dem Gewahrsam) entkommen:
eine bedrohliche oder unangenehme Situation verlassen, hinter sich lassen, vermeiden
türmen:
aus Gefangenschaft fliehen, sich der Gefangennahme oder einer anderen sehr unangenehmen Situation entziehen

Weitere mögliche Alternativen für aus­bre­chen

abbrechen:
aufhören, verstummen
durch Krafteinwirkung abgetrennt werden
anfangen:
intransitiv, örtlich: beginnen, seinen Ausgangspunkt haben
intransitiv, zeitlich: beginnen, seinen Ausgangszeitpunkt haben
auskotzen:
etwas durch Kotzen wieder aus dem Magen hervorbringen
seinen Magen durch Kotzen völlig entleeren
befreien:
aus einer Zwangslage entkommen
etwas Störendes überwinden; von etwas Störendem loskommen
entfernen:
Abstand nehmen; sich von etwas wegbewegen
hinwegnehmen oder herausnehmen; dafür sorgen, dass jemand oder etwas nicht da ist
erbrechen:
etwas gewaltsam öffnen
etwas oral aus dem Magen ausscheiden
fliehen:
schnelles Verlassen eines Ortes beispielsweise aufgrund befürchteter Gefahr
veraltet, poetisch: fliegen
herauswürgen/rauswürgen

Gegenteil von aus­bre­chen (Antonyme)

be­en­den:
mit etwas aufhören, etwas zum Abschluss bringen, eine Tätigkeit einstellen
blei­ben:
einen bestimmten Zustand beibehalten
einen Ort beibehalten

Beispielsätze

  • Gestern ist einer meiner Zähne ausgebrochen.

  • Die drei Gefangenen brachen des Nachts aus der JVA aus.

  • In der letzten Nacht brach er all das gute Essen wieder aus.

  • Wegen zu hoher Kurvengeschwindigkeit brach das Fahrzeug an der Hinterachse aus.

  • Bei der Vernehmung brach sie in Tränen aus.

  • Die gefährliche Geflügelgrippe bricht immer wieder in Asien aus.

  • Das Publikum brach in Gelächter aus.

  • Kurz nach ihrem 20. Geburtstag brach sie aus ihrem bürgerlichen Leben aus.

  • Das Feuer ist im Antiquitätenladen ausgebrochen.

  • Kurz nachdem das Feuer ausgebrochen war, flog die Tankstelle in die Luft.

  • Warum ist dieser Krieg ausgebrochen?

  • Die Verbrecher sind aus dem Gefängnis ausgebrochen.

  • In der Zeitung stand, in Afrika sei schon wieder ein Krieg ausgebrochen.

  • Der Sonne geht es gut, auch wenn sie neulich ausgebrochen ist.

  • Ich weiß nicht, ob ein Dritter Weltkrieg ausbrechen wird.

  • In einem Hotel bei uns in der Nähe ist ein Feuer ausgebrochen.

  • Die Schüler sind in Gelächter ausgebrochen.

  • Auch wenn Orkane ausbrechen, ich bin der Frühling meiner Zukunft, der nach jedem Winter wieder aufblüht.

  • Ich will nicht in Tränen ausbrechen.

  • In Japan ist der Ontake ausgebrochen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am 18. August ist im US-County Spokane in Washington ein Flächenbrand ausgebrochen.

  • Am 3. Januar war ein Feuer in einem Technikraum des Bahnhofs ausgebrochen.

  • Aichtal - In einer Doppelhaushälfte in der Schillerstraße im Stadtteil Grötzingen ist am Freitagnachmittag ein Feuer ausgebrochen.

  • Aber in Deutschland ist diese neue Krankheit ausgebrochen, deren Inkubationszeit fünf Tage beträgt.

  • Am 1. August war ein Gefangener der JVA Frankfurt- Preungesheim ausgebrochen.

  • Am Dienstagabend ist in einem Flüchtlingsheim der Caritas in Hard ein Feuer in einem Kellerabteil ausgebrochen.

  • Als anschließend ein lauter Knall zu hören war, sei Panik ausgebrochen und die Menschen seien zu den Ausgängen gestürmt.

  • Allein im Hause Romeo scheint der Generationenkonflikt nie ausgebrochen zu sein.

  • Aber auch wenn Trainer Markus Gisdol mutmaßlich nicht in Jubel ausgebrochen ist - der Abgang wirkt diesmal irgendwie normal.

  • Allerdings ist es gar früh ausgebrochen.

  • Aber erst wenn die Kurse über 47,41 Euro ausbrechen könnten, bestünde wieder größeres Aufwärtspotential.

  • In einem 152 Meter hohen Wohn- und Geschäftsgebäude im Zentrum Istanbuls ist am Dienstag ein Feuer ausgebrochen.

  • Aber wir müssen nicht in Panik ausbrechen.

  • Als potenziell aktiv werden laut GFZ Vulkane eingestuft, die in den vergangenen 10 000 Jahren mindestens einmal ausgebrochen sind.

  • Das Feuer sei in einer Wohnung im vierten Stock ausgebrochen und werde als „verdächtig“ eingestuft, sagte Polizeipräsident Wayne Chance.

Häufige Wortkombinationen

  • in Gelächter ausbrechen; in Tränen ausbrechen

Wortbildungen

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­bre­chen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von aus­bre­chen lautet: ABCEEHNRSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Ber­lin
  5. Ros­tock
  6. Essen
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Berta
  5. Richard
  6. Emil
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Bravo
  5. Romeo
  6. Echo
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

ausbrechen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­bre­chen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Aus­bre­cher­kö­nig:
Person, die wiederholt aus einem Gefängnis ausbrechen konnte
Brand­fall:
Situation, in der ein Feuer ausgebrochen ist
Brand­ge­fahr:
das Risiko, dass ein Feuer ausbrechen kann
Brand­ri­si­ko:
Gefahr, dass ein Brand ausbricht oder, wenn ausgebrochen, hohe Schäden verursacht
ent­fes­seln:
übertragen: von Kontrolle befreien, ausbrechen lassen
ent­flam­men:
Hilfsverb sein: ausbrechen
Feu­er­ge­fahr:
Gefahr, die vom leichter Entzündlichkeit ausgeht; Gefahr, dass ein Feuer ausbrechen könnte
froh­lo­cken:
in Freude ausbrechen
Kriegs­be­reit­schaft:
der Zustand (einer Armee oder eines Staates), bereit zu sein, dass jeden Augenblick Krieg ausbrechen kann

Buchtitel

  • Der Frieden ist ausgebrochen Willi Weitzel | ISBN: 978-3-95939-216-7
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausbrechen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausbrechen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11881521, 11779626, 10854726, 10470337, 10011907, 9638541, 8735895, 8610581, 7060131, 6849567, 6699174 & 6551822. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995