aufhalten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌhaltn̩ ]

Silbentrennung

aufhalten

Definition bzw. Bedeutung

  • an einem Ort/bei einer Tätigkeit verweilen

  • aufhören

  • etwas im offenen Zustand halten

  • jemanden/etwas nicht weitergehen/weiterfortschreiten lassen

  • schmähend reden

  • sich an einem Ort befinden

Begriffsursprung

Das Wort ist aus dem Präfix auf- und dem Stamm halten zusammengesetzt.

Konjugation

  • Präsens: halte auf, du hältst auf, er/sie/es hält auf
  • Präteritum: ich hielt auf
  • Konjunktiv II: ich hielte auf
  • Imperativ: halte auf! (Einzahl), haltet auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­hal­ten
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­hal­ten (Synonyme)

bleiben:
einen bestimmten Zustand beibehalten
einen Ort beibehalten
herumstehen:
(ohne etwas zu tun) dastehen
ohne Zweck/nutzlos/im Wege stehen
verbleiben:
bei etwas/jemandem bleiben, so bleiben wie es ist
noch übrig sein
verweilen:
gehoben: an einem Ort bleiben
weilen (geh.):
gehoben: sich an einem Ort aufhalten, an einem Ort bleiben
Wurzeln schlagen (ugs., fig., ironisch)
Zeit verbringen
anhalten:
andauern
etwas (an etwas) anhalten: etwas (an etwas) anlegen (z. B. ein Lineal)
behindern:
stören, an etwas hindern, von etwas abhalten
verzögern:
einen Ablauf unterbrechen, so dass ein bestimmtes Ereignis später eintrifft
später eintreffen als geplant
(dort) zu Hause
(irgendwo) gemeldet sein
(seinen) gewöhnlichen Aufenthalt haben (Verwaltungsdeutsch)
ansässig sein
domiziliert sein (schweiz.)
mit Sitz in
residieren:
von regierenden Fürsten, geistlichen Würdenträgern oder ähnlich hochgestellten Personen: einen Ort als Wohnsitz und Amtssitz haben
seinen Wohnsitz haben
wohnhaft (sein):
am genannten Ort wohnend
abfangen:
ein Tier, das angeschlossen wurde, mithilfe des Hirschfängers erlegen
eine Person einholen und überholen, sodass dieser nicht gewinnt
abhalten:
(ein Kleinkind im Freien mit nacktem Podex zum Urinieren) über dem Boden halten
etwas veranstalten
abwehren:
Ablehnung, Widerspruch äußern
eine Bedrohung, einen Schlag oder Ähnliches verhindern
parieren:
ein Pferd zum langsamer Laufen oder Stehen bringen
einen Angriff abwehren
anzutreffen sein
(sich) befinden:
etwas/jemanden einschätzen
irgendwo aufhalten, gegenwärtig sein
(irgendwo) sein:
existieren
Hilfszeitwort zur Bildung zusammengesetzter Zeiten bestimmter Verben
(irgendwo) stecken:
an einem bestimmten Ort sein
etwas in etwas anderes hineindrücken oder einfügen
(Zeit) verbringen:
besonders mit Angaben von Zeit und Zeiträumen (Jugend, Alter, Leben, Ferien, Wochenende, usw.): eine Zeitdauer verstreichen lassen; Zeit für etwas verwenden
Schriftdeutsch, besonders Amtssprache; ansonsten mündlich veraltend
zu finden sein
(seine) Zeit verschwenden (mit)
(seine) Zeit vertrödeln (mit)
(sich) verkünsteln (mit/an) (ugs., regional)
(sich) abgeben (mit) (negativ):
bei Ballspielen den Ball einem Mitspieler zukommen lassen
einen Satz (zum Beispiel im Tennis) oder ein gesamtes Spiel verlieren
seine Zeit verplempern (mit)
Zeit verlieren (mit)
Einhalt gebieten

Weitere mögliche Alternativen für auf­hal­ten

aufhören:
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
blocken:
die Entstehung verhindern oder mindestens hemmen
einen Angriff des Gegners verhindern, oder den Gegner am Ballbesitz hindern
blockieren:
(mental, intransitiv) sich innerlich gegen etwas wehren
(Weg, Straße und Ähnliches) unpassierbar machen
festhalten:
an etwas festhalten: ein Konzept beibehalten
auf ein Speichermedium aufzeichnen
hemmen:
etwas hindern
hindern:
bewirken, dass das Besagte nicht geschieht
für be- oder verhindern
offenhalten:
eine Vakanz, Stelle, Position nicht besetzen; unbesetzt sein lassen
etwas geöffnet lassen und nicht schließen; offen/auf lassen
sich befinden
stauen:
den (Verkehrs-)Fluss zum Erliegen bringen
die Bewegung von etwas (einer Flüssigkeit) unterbinden
stehen bleiben:
(in einer vertikalen Position) zurückgelassen werden
im Stillstand verharren
stoppen:
aufhören etwas zu tun oder dazu gebracht werden, mit etwas aufzuhören
mit einer Stoppuhr die genaue Zeit nehmen
verhindern:
bewirken, dass etwas nicht geschieht oder dass jemand etwas nicht tun kann
zurückhalten:
die eigenen Gefühle nicht offen zeigen, seine Verhaltensweise mäßigen
etwas nicht zur Schau stellen, unterdrücken, bändigen

Gegenteil von auf­hal­ten (Antonyme)

durch­las­sen:
etwas eintreten, hindurch treten, passieren lassen
jemandem den Durchgang erlauben (örtlich und übertragen)
ge­hen:
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
las­sen:
die Beherrschung behalten
eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
schlie­ßen:
den Verkauf in einem Geschäft temporär einstellen (indem man das Geschäft zumacht)
ein Geschäft aufgeben; für immer zumachen
zu­ma­chen:
schließen
sich beeilen

Beispielsätze

  • Heinrich hielt Helga die Tür auf.

  • Das Einsatzkommando konnte gerade noch rechtzeitig aufgehalten werden.

  • Horst hat sich lange an dieser Aufgabe aufgehalten.

  • Jetzt halt aber mal auf! Du kannst doch nicht in einem fort von diesem Unfall erzählen!

  • Richard hält sich gern in seinem Garten auf.

  • Sie werden ihn nicht aufhalten können.

  • Ihr werdet ihn nicht aufhalten können.

  • Wir müssen ihn aufhalten.

  • Ich wurde aufgehalten.

  • Sie muss aufgehalten werden.

  • Er muss aufgehalten werden.

  • Sie kann nichts aufhalten.

  • Euch kann nichts aufhalten.

  • Uns kann niemand aufhalten.

  • Ich werde euch aufhalten.

  • Ich habe Tom nicht aufgehalten.

  • Wer sich auf deutschen Bahnhöfen im Warmen aufhalten will, der muss zahlen.

  • Wie können wir Tom aufhalten?

  • Wir müssen Tom aufhalten.

  • Das wird mich nicht aufhalten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • An der Blockadeaktion hatten vier Männer und zwei Frauen im Alter von 20 bis 73 Jahren teilgenommen und damit den Berufsverkehr aufgehalten.

  • Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Fliegen am Rand aufhalten und gar nicht erst zur eigentlichen Falle gelangen.

  • Aber die Katastrophe lässt sich nicht mehr aufhalten.

  • Ab 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen dürfen sich im öffentlichen Raum nur noch zehn Personen gemeinsam aufhalten.

  • "Als Drittstaatler dürfte sich Herr White eigentlich nur drei Monate in Deutschland aufhalten", gibt der Diplom-Sozialpädagoge zu bedenken.

  • Aber das Wasser und das Volk kann man nicht aufhalten.

  • Aber er will sich öffentlich nicht lange mit Wundenlecken aufhalten.

  • Aber offenbar will Galvez nicht mehr und wenn das so ist, nun - Reisende soll man nicht aufhalten.

  • Aber auch er konnte den bisher erfolgreichsten Spieler der kicker eSport Cups nicht aufhalten.

  • Auch Daten eines NAS können von überall nahezu in Echtzeit geöffnet werden – als ob man sich im Netzwerk aufhalten würde.

  • Alleine in der ersten Halle kann man sich Stunden aufhalten, um alle Details zu entdecken und Informationen zu lesen.

  • Aber wenn man bedenkt, dass Millionen Menschen sich draussen aufhalten, ­geschieht sehr wenig.

  • Aber aufhalten soll man ziehende nie.

  • Muslime dürfen sich in jedem beliebigen Land aufhalten, solange sie ihren religiösen Hauptpflichten nachkommen können.

  • Der Unbekannte hatte sich nach Polizeiangaben anscheinend länger im Garten aufgehalten und wollte noch in den Keller des Hauses gehen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­hal­ten be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem F und L mög­lich.

Das Alphagramm von auf­hal­ten lautet: AAEFHLNTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Ham­burg
  5. Aachen
  6. Leip­zig
  7. Tü­bin­gen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Hein­reich
  5. Anton
  6. Lud­wig
  7. Theo­dor
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Hotel
  5. Alfa
  6. Lima
  7. Tango
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

aufhalten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­hal­ten kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Asyl:
Rechtssprache; kein Plural: Schutz (insbesondere vor politischer Verfolgung), der an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Gebiet gewährt wird, indem die verfolgte Person sich dort aufhalten darf
Frem­den­lis­te:
Liste von nicht einheimischen Personen, die sich vorübergehend am Ort, zum Beispiel in einem Hotel, aufhalten
he­r­aus­fal­len:
(ungeplant nach unten weg) aus etwas herauskommen, wo sich etwas vorher im Inneren aufgehalten hat
he­r­um­trei­ben:
sich ziellos bewegen, sich an keinem bestimmten Ort aufhalten
ku­pie­ren:
einen Krankheitsprozess aufhalten oder unterdrücken (Medizin)
Rau­cher­in­sel:
begrenzter Bereich, in dem sich Personen zum Rauchen aufhalten dürfen
Re­bel­len­ge­biet:
Areal, in dem sich viele Rebellen aufhalten und das auch meist von diesen kontrolliert/beherrscht wird
Saal­die­ner:
jemand, der angestellt ist, sich um einen Raum/Saal und die Personen zu kümmern, die sich in ihm aufhalten
um­trei­ben:
unterwegs sein, sich aufhalten und dort zu Fuß bewegen
War­te­be­reich:
bestimmter Bereich, in dem man sich aufhalten kann, während man auf etwas wartet

Buchtitel

  • Niemand kann es mehr aufhalten Eiichiro Oda | ISBN: 978-3-55175-806-4

Film- & Serientitel

  • Bilal – Keine Ketten können dein Herz aufhalten (Film, 2015)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufhalten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufhalten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12391546, 12391544, 10084886, 9998830, 9955286, 8842850, 8470376, 8470374, 8246290, 7500204, 7441624, 6767496, 6670530, 6669710 & 6645480. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. merkur.de, 12.06.2023
  2. nordbayern.de, 25.08.2022
  3. derstandard.at, 08.12.2021
  4. welt.de, 21.10.2020
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  6. focus.de, 23.10.2018
  7. ka-news.de, 29.03.2017
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  9. esport.kicker.de, 16.11.2015
  10. feedsportal.com, 25.07.2014
  11. abendblatt.de, 25.05.2013
  12. beobachter.ch, 01.06.2012
  13. bernerzeitung.ch, 06.04.2011
  14. islam.de, 15.07.2010
  15. augsburger-allgemeine.de, 18.08.2009
  16. stimme.de, 07.12.2008
  17. faz.net, 20.04.2007
  18. welt.de, 07.09.2006
  19. spiegel.de, 28.04.2005
  20. welt.de, 10.06.2004
  21. spiegel.de, 06.03.2003
  22. heute.t-online.de, 25.08.2002
  23. Die Welt 2001
  24. Tagesspiegel 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Rheinischer Merkur 1997
  27. Rhein-Neckar Zeitung, 04.04.1996
  28. Die Zeit 1995