Sympathie

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ zʏmpaˈtiː ]

Silbentrennung

Einzahl:Sympathie
Mehrzahl:Sympathien

Definition bzw. Bedeutung

Positive Einstellung zu einer Sache oder Person.

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundertvon lateinisch sympathia entlehnt, das auf altgriechisch συμπάθεια „Mitgefühl, Mitleiden“ zurückgeht, eine Ableitung von pathos „Erleiden, Erdulden, Gemütsbewegung, Affekt, Leidenschaft“ mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) sym „mit“.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Sympathiedie Sympathien
Genitivdie Sympathieder Sympathien
Dativder Sympathieden Sympathien
Akkusativdie Sympathiedie Sympathien

Anderes Wort für Sym­pa­thie (Synonyme)

Geneigtheit (geh., dichterisch)
Verbundenheit:
Einstellung/Gefühl der Zusammengehörigkeit mit jemandem/etwas
Einstellung/Gefühl, jemandem dankbar/verpflichtet zu sein
Wohlwollen:
positive Einstellung gegenüber jemandem oder etwas
Zugehörigkeitsgefühl
Zuneigung:
Plural selten: Gefühl der Freundschaft, Liebe für jemanden
Faible (für) (franz.):
Vorliebe, Neigung, Schwäche für etwas oder jemanden; nicht unbedingt begründbare/leicht übertrieben positive Einstellung zu etwas
Hang (zu):
kein Plural: starke Neigung, Tendenz zu etwas
natürliche Form einer Böschung, abfallendes Gelände, (süddeutsch) Halde
Neigung:
Ergebnis: leichte Schräglage/ Schrägstellung
gefühlsmäßige Hinwendung zu Personen
Prädilektion (geh., veraltet)
Präferenz (fachspr.):
Bevorzugung, Vorzug
Schwäche (für):
besondere Neigung zu etwas
charakterlicher Mangel
Vorliebe:
ein besonderes Interesse für eine Person oder Sache
Anklang:
Assoziation mit ähnlichen Lauten
Zustimmung, Beifall
Zustimmung:
Aussage, dass man mit einer Meinung, einer Tat, einem Plan einverstanden ist
Mitgefühl:
Teilnahme am Leid anderer

Gegenteil von Sym­pa­thie (Antonyme)

Ab­leh­nung:
negative Reaktion auf eine Sache oder eine Person; Zurückweisung oder Abneigung gegen etwas
Ab­nei­gung:
leichter Widerwille gegen etwas oder eine Person, oft ohne das genau begründen zu können
An­ti­pa­thie:
Abneigung gegen ein Subjekt oder Objekt

Beispielsätze

  • Meine Sympathie gilt den kämpferischen Eltern.

  • Es besteht ein großer Unterschied zwischen Sympathie nur aus Höflichkeit und ehrlich empfundener Sympathie.

  • Wenn das aufrechte Herz mit dem scharfen Verstand humorvoll zusammen treffen ist die Sympathie geboren.

  • Vertrauen ist das Ergebnis aus Sympathie und Optimismus.

  • Tom hegte keine Sympathie für Maria, fand jedoch anrührende, menschliche Worte am Sarg der Verstorbenen.

  • Ich wollte Sympathie.

  • Durch sein langes Zögern hat sich Tom sämtliche Sympathien bei Maria verscherzt.

  • Der Rebell in mir empfindet viel Sympathie mit den Streikenden.

  • Tom empfindet auch keine besondere Sympathie für Sie.

  • Menschen, die einen ähnlichen Charakter haben, empfinden Sympathie füreinander.

  • Empathie ist nicht das Gleiche wie Sympathie.

  • Durch sein souveränes Verhalten ist Tom deutlich in meiner Sympathie gestiegen.

  • Nach den jüngsten Vorkommnissen ist Tom wieder deutlich in meiner Sympathie gefallen.

  • Man findet oft, dass aus Sympathie Liebe wird.

  • Maria sagte mir, sie habe eine große Sympathie für den Konfuzianismus.

  • Zu jener Zeit betrachtete ihn Maria ohne jedwedes Interesse, ohne Argwohn und ohne Sympathie.

  • Er folgte ihren Worten mit einem Gesichtsausdruck voller vorgetäuschter Sympathie.

  • Michail Gorbatschow, welcher die Welt in den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts veränderte, genießt im eigenen Land keine große Sympathie.

  • In zwischenmenschlichen Beziehungen gibt es nichts Wichtigeres als die Fähigkeit, Sympathie zu wecken.

  • Ein Funken Sympathie kann rasch eine Liebesflamme entzünden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber eben kaum Sympathie für die Terroristen der Hamas.

  • Auf dem Bücherregal stehen politische Biografien und Werke etwa von Thomas Mann („Ich habe seit langem eine besondere Sympathie zu ihm“).

  • Auch in Mecklenburg-Vorpommern gebe es eher Sympathie für Laschet.

  • Alle waren sich sicher: Da steckt mehr als nur Sympathie hinter.

  • Auf sozialen Medien soll er zudem Sympathie für rechte Rockbands bekundet haben.

  • Aber er verhinderte nötige Zinserhöhungen, wohl weil er fürchtete, dadurch an Sympathien zu verlieren.

  • Aber nicht, weil sie meine tiefen Sympathien hatte, es war eine reine Protestwahl.

  • Aber ich bin erstaunt: Jetzt auf meine alten Tag' plötzlich so eine Welle der Sympathie.

  • Also ganz so, wie auch ein Mensch je nach Sympathie dem einen grosszügig, dem andern aber verschwenderisch vorkommen mag.

  • "Affentennis" reicht mir nicht aus, um Sympathie mit einer Randsportart zu entwickeln.

  • Auch in der Bundesrepublik genoss Pol Pot seinerzeit Sympathien, so etwa beim Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW).

  • Doch die offenkundigen Sympathien Gaucks für eine wehrhafte, selbstbewusste Demokratie störte auch viele Sozialdemokraten.

  • 1967 waren die Sympathien in der westeuropäischen Bevölkerung auf Seiten Israels.

  • Friesenheim hat sich mit diesem Kurs viele Sympathien erworben.

  • Dass er den verantwortlichen Bundeswehr-Offizier nicht im Regen stehen lässt, sichert ihm die Sympathie der Truppe.

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Albanisch: keqardhje (weiblich)
  • Bosnisch: simpatija (weiblich)
  • Chinesisch: 同情 (tóngqíng)
  • Englisch:
    • sympathy
    • liking
  • Esperanto: simpatio
  • Finnisch: sympatia
  • Französisch: sympathie (weiblich)
  • Friaulisch: simpatie (männlich)
  • Italienisch: simpatia (weiblich)
  • Japanisch: 情け
  • Lettisch: simpātija
  • Mazedonisch: симпатија (simpatija) (weiblich)
  • Neugriechisch: συμπόνια (symponia)
  • Niederländisch: sympathie (weiblich)
  • Norwegisch: sympati (männlich)
  • Polnisch: sympatia (weiblich)
  • Portugiesisch: simpatia (weiblich)
  • Rätoromanisch: simpatia (weiblich)
  • Rumänisch: milă (weiblich)
  • Russisch: симпатия (weiblich)
  • Schwedisch: sympati
  • Serbisch: симпатија (simpatija) (weiblich)
  • Serbokroatisch: симпатија (simpatija) (weiblich)
  • Slowakisch: sympatia (weiblich)
  • Slowenisch: simpatija (weiblich)
  • Spanisch: simpatía (weiblich)
  • Tschechisch: sympatie (weiblich)
  • Türkisch:
    • anlayış
    • sempati
  • Ungarisch: szimpátia
  • Venezianisch: sinpatia (weiblich)
  • Vietnamesisch: thông cảm
  • Walisisch: cydymdeimlad (männlich)
  • Weißrussisch: сімпатыя (weiblich)

Was reimt sich auf Sym­pa­thie?

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Sym­pa­thie be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × M, 1 × P, 1 × S, 1 × T & 1 × Y

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × Y
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × M, 1 × P, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem M und A mög­lich. Im Plu­ral Sym­pa­thi­en zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Sym­pa­thie lautet: AEHIMPSTY

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Ypsi­lon
  3. Mün­chen
  4. Pots­dam
  5. Aachen
  6. Tü­bin­gen
  7. Ham­burg
  8. Ingel­heim
  9. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Ysi­lon
  3. Martha
  4. Paula
  5. Anton
  6. Theo­dor
  7. Hein­reich
  8. Ida
  9. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Yan­kee
  3. Mike
  4. Papa
  5. Alfa
  6. Tango
  7. Hotel
  8. India
  9. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort Sym­pa­thie (Sin­gu­lar) bzw. 25 Punkte für Sym­pa­thi­en (Plural).

Sympathie

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sym­pa­thie kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Char­meur:
Mann, der durch gute soziale und kommunikative Fähigkeiten anderen Menschen geschickt Komplimente macht und dabei Sympathie für seine eigene Person oder eine Sache erzeugt
ein­neh­men:
jemanden für sich einnehmen: die Sympathie von jemandem gewinnen
gern ha­ben:
jemanden oder etwas mögen; Zuneigung oder Sympathie für jemanden empfinden
Kat­zen­freund:
(männliche) Person, die große Sympathien für Katzen hegt
Lieb­lo­sig­keit:
neutrale oder ablehnende Haltung anderen gegenüber, die keine Spur von Sympathie erkennen lässt
Sa­lon­kom­mu­nis­mus:
abwertend: Sympathie für eine kommunistische Gesellschaftsordnung; schließt mit ein, dass die Sympathie vorgetäuscht sei, reale Bedingungen dieser Gesellschaftsform aber ignoriert
Stock­holm-Syn­drom:
Psychologie / Kriminologie: Die psychologische Tatsache, dass sich Opfer von Schwerstverbrechen (Entführungen, Banküberfälle etc.), die sich in einer als lebensbedrohlich und ausweglos empfundenen Situation befinden, Sympathie für die Täter empfinden und sich mit diesen solidarisieren.
Sym­path:
Person, die bei anderen Leuten Sympathie hervorruft
sym­pa­thisch:
zu Sympathien motivierend; charmant, nett
zu­ju­beln:
jemandem durch Rufe und Gesten Anerkennung und Sympathie bezeugen

Buchtitel

  • Literarische Sympathien oder industrielle Buchmacherei. Ein Beitrag zur Geschichte der neueren englischen Lexicographie Johann Gottfried Flügel | ISBN: 978-3-38653-284-6

Film- & Serientitel

  • Jud Süß – Sympathie für den Teufel (Film, 2010)
  • Sympathie für den Tod (Kurzfilm, 2010)

Häufige Rechtschreibfehler

  • Symphatie
  • Symphatien (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Sympathie. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Sympathie. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3399965, 10759976, 8836711, 8408863, 7369819, 6793890, 4327901, 3661557, 3399902, 3236031, 3133259, 3133258, 3089697, 2851860, 2717378, 2696521, 2627764, 2438474 & 1966607. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. sueddeutsche.de, 29.11.2023
  3. saechsische.de, 19.12.2022
  4. rp-online.de, 19.04.2021
  5. desired.de, 24.07.2020
  6. welt.de, 15.12.2019
  7. tagesspiegel.de, 20.08.2018
  8. tagesspiegel.de, 10.09.2017
  9. blick.ch, 25.03.2016
  10. nzz.ch, 14.07.2015
  11. spiegel.de, 28.11.2014
  12. medienanalyse-international.de, 25.05.2013
  13. nzz.ch, 16.06.2012
  14. feedsportal.com, 24.09.2011
  15. spiegel.de, 28.07.2010
  16. tagblatt.de, 04.12.2009
  17. nzz.ch, 17.04.2008
  18. aller-zeitung.de, 06.02.2007
  19. handelsblatt.com, 26.08.2006
  20. spiegel.de, 22.10.2005
  21. Die Zeit (02/2004)
  22. tagesschau.de, 29.05.2003
  23. netzeitung.de, 28.05.2002
  24. bz, 06.11.2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995