Prädikat

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [pʁɛdiˈkaːt]

Silbentrennung

Prädikat (Mehrzahl:Prädikate)

Definition bzw. Bedeutung

  • bezüglich der Qualität: Bewertung, Note, Zensur

  • Linguistik/Sprachwissenschaft: Satzaussage; syntaktische Funktion des verbalen Satzgliedes, das eine Aussage über das Subjekt macht und mit ihm kongruiert.

  • Logik: Prädikatenlogik: eine Funktion in die Menge der Wahrheitswerte; der Teil einer Aussage, durch den etwas über etwas ausgesagt wird.

  • Philosophie: Eigenschaft; Kategorie

  • Rangbezeichnung, Adelstitel (zum Beispiel „Max von Mustermann“)

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert von gleichbedeutend lateinisch praedicatum entlehnt, das zu dem Verb praedicare „bekanntmachen“ gehört; vergleiche Prädikament.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Prädikatdie Prädikate
Genitivdes Prädikatsder Prädikate
Dativdem Prädikatden Prädikaten
Akkusativdas Prädikatdie Prädikate

Anderes Wort für Prä­di­kat (Synonyme)

Aussagekern
Satzaussage:
Sprachwissenschaft: deutsche Bezeichnung für Prädikat; syntaktische Funktion des verbalen Satzgliedes, das eine Aussage über das Subjekt macht und mit ihm kongruiert
Gütesiegel:
Zeichen, das auf die Hochwertigkeit (Güte) einer bestimmten Ware hindeutet
Gütezeichen:
Zeichen, das auf die Hochwertigkeit (Güte) einer bestimmten Ware hindeutet
Qualitätssiegel:
Zeichen, das auf die Hochwertigkeit (Güte) von etwas hindeutet
Zertifikat:
amtliche oder fachmännische Bescheinigung
Befähigungsnachweis

Weitere mögliche Alternativen für Prä­di­kat

Adelsprädikat:
Namenszusatz bei Nachnamen von Adeligen, der als Präposition die zugehörig zu einem Ort angibt
Benotung
Beurteilung:
beurteilendes Schriftstück; Wertung
das Beurteilen, die Einschätzung
Bewertung:
Vorgang, der den Wert von etwas abschätzt, festlegt
Note:
charakteristischer Stil einer Person oder Sache
ein Schriftstück oder ein Druckwerk mit Notenliteratur
Rang:
hinterer, erhöhter Besucherbereich im Kino oder Theater
Platzierung in einem Wettbewerb
Titel:
Auszeichnung einer Person
Grundlage und Voraussetzung für die Zwangsvollstreckung durch die Justiz, insbesondere ein Urteil
Zensur:
besonders staatliche, aber auch von religiösen Institutionen durchgeführte Kontrolle und etwaige Anpassung oder Verbot von Presse, Kunst, Rundfunk, Filmen und anderen Medienerzeugnissen, sowie Briefen und ähnlichen Korrespondenzen nach sittlichen, religiösen oder politischen Kriterien
Institution, die mit der Ausführung der in beschriebenen Maßnahmen beauftragt ist

Gegenteil von Prä­di­kat (Antonyme)

ad­ver­bi­a­le Be­stim­mung:
Linguistik: grammatische Funktion von Satzgliedern, die darin besteht, eine Aussage über Ort, Zeit, Umstand oder Ursache zu machen.
Ob­jekt:
astronomisches Objekt, Himmelsobjekt
Gegenstand, auf den sich jemand bezieht, auf den das Denken oder Handeln ausgerichtet ist
Prä­di­kats­no­men:
Linguistik: Satzglied, das sich auf das Subjekt oder Objekt eines Satzes bezieht
Sub­jekt:
abwertend: Mensch
das handelnde Ich als Träger von Zuständen

Beispielsätze

  • Bei einem prädikatenlogisch formalisierten Satz Mf (z.B. Frank ist ein Mensch) ist M (…ist ein Mensch) das Prädikat bezogen auf f (Frank).

  • Im Beispiel "Mein Bruder hat eine neue Freundin." ist "hat" das Prädikat. ("Mein Bruder" = Subjekt, "eine neue Freundin" = Objekt).

  • Wenn ich sage "Ich bin ein Mensch", schreibe ich mir das Prädikat "Mensch" zu.

  • Dieser Wein verdient ein besonders hohes Prädikat.

  • Im Beispiel "Mein Bruder ist toll" ist "ist" das Prädikat und "toll" das "prädikative Adjektiv" (Prädikativum).

  • Wo ist in diesem Satz das Prädikat?

  • Der Film wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet.

  • Wie kann man sinnvolle Sätze in zwar begrenzte, aber unverständliche Prädikate zerlegen?

  • Deutsche Sätze nach dem Schema SPO, Subjekt Prädikat Objekt, sind im Allgemeinen leichter zu verstehen als solche mit anderer Reihenfolge.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alle tragen das Prädikat „Herausragend“.

  • Alleine einen Parteitag in Kalkar abhalten zu dürfen, reicht für dieses Prädikat nicht aus.

  • Als einziger Reifen erhielt er das Prädikat »sehr empfehlenswert«.

  • Desweiteren sei gesagt das gewissen Karikaturen das Prädikat der Meinungsfreiheit verliehen wird und anderen mit Entrüstung entgegnet wird.

  • Bei den Akkordeonspielern gab es drei Mal das Prädikat„ausgezeichnet“, fünf Mal ein „sehr gut“ und einmal die Wertung „gut“.

  • Die Qualität der Weine sollen vor einer Neuaufnahme drei Jahre lang beobachtet werden, bevor das Prädikat “Erste Lage” vergeben wird.

  • Der Heimat- und Zitherverein "Birgland" erhielt dafür das Prädikat "Hervorragend" mit einer Urkunde.

  • Beobachter sprachen ihr bereits das Prädikat «Partei der Dorfbewohner» zu.

  • Aber gerade aus tourismuspolitischer Sicht kann ein solches Prädikat wirtschaftlich von Bedeutung sein.

  • Sie sind nicht oscarverdächtig und erhalten von Filmkritikern nur selten das Prädikat "sehenswert".

  • Info Mitte Januar zehn europäische Campingplätze mit einem besonderen Prädikat.

  • Auch vier Zweitliga-Clubs erhielten wie Twente das Prädikat «gut».

  • Galt das Team 2009 noch als überraschender Underdog, schraubt das Prädikat "Vizemeister" die Hoffnungen in Orlando in die Höhe.

  • Das Ergebnis war feinstes Hurra-Eishockey, das zumindest einigen Unterhaltungswert bot, ansonsten aber das Prädikat vogelwild verdiente.

  • Der Kinder- und Jugendfilm "Mozart in China" erhielt ebenfalls das höchste Prädikat.

  • Es ist Mitglied in der Vereinigung der Charta-Weingüter und im Verband Deutscher Prädikats - und Qualitäts-Weingüter.

  • Autor Hilsenrath und der Schauspieler Bodo Primus erhielten für ihre Leistungen das Prädikat "Beste Unterhaltung".

  • Beim Hauptsatz steht das Prädikat normalerweise in der Mitte, also hinter dem Subjekt und vor dem Objekt.

  • Kam bislang ein Prädikat?

  • Unaufdringlich, echt, inhaltsreich - das sind die Prädikate, die das Stück auszeichnen.

  • Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dies eine deutsche Spielerin sein, wobei die Auswahl unter dem Prädikat "sehr gut" nicht sehr groß ist.

  • Die Filmbewertungsstelle hat bis heute rund 23 000 Filme begutachtet und rund zwei Drittel davon mit ihrem Prädikat ausgezeichnet.

  • Auch hier also entschied die DDR, wer das Prädikat Opfer verdiente - und wer nicht.

  • Zur Belohnung dürfen sich viele mit dem Prädikat "Kanzlerfreund" schmücken.

  • Das Spiel verdient wirklich das abgedroschene Prädikat "richtungsweisend".

  • Die Kollegen haben sich das Prädikat "süß und kein bißchen defizitär" verdient.

  • In 13 Kategorien wetteiferten 129 Laienorchester um die Prädikate, darunter 15 Zupforchester.

  • Das Prädikat "erhaltenswert" bedeutet, daß ein Abriß zwar nicht verboten ist, aber nicht gewünscht wird.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Prä­di­kat?

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Prä­di­kat be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × Ä, 1 × D, 1 × I, 1 × K, 1 × P, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × Ä, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × K, 1 × P, 1 × R, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem Ä und I mög­lich. Im Plu­ral Prä­di­ka­te zu­dem nach dem A.

Das Alphagramm von Prä­di­kat lautet: AÄDIKPRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Aachen
  4. Düssel­dorf
  5. Ingel­heim
  6. Köln
  7. Aachen
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Richard
  3. Ärger
  4. Dora
  5. Ida
  6. Kauf­mann
  7. Anton
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Echo
  5. Delta
  6. India
  7. Kilo
  8. Alfa
  9. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Prä­di­kat (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Prä­di­ka­te (Plural).

Prädikat

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Prä­di­kat kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Hilfs­verb:
Linguistik: Verb, das als grammatisches Wort nur zusammen mit anderen Ausdrücken ein Prädikat bildet
Ko­pu­la:
die Verben "sein", "bleiben" und "werden", deren Funktion darin gesehen wird, eine Verbindung zwischen Subjekt und Prädikatsnomen zu bewirken
Glied, das Subjekt und Prädikat zu einer Aussage verbindet
Merk­mal:
logisches Prädikat einer statistischen Einheit (= eines Merkmalsträgers), beispielsweise „Zahlungsbereitschaft“ zur statistischen Einheit „Kunde“
Mo­da­li­täts­verb:
Gruppe von Verben, die mit anderen Verben zusammen das Prädikat bilden und im Unterschied zu Modalverben den Infinitiv mit zu anschließen. Sie dienen dem Ausdruck der Stellungnahme des Sprechers (der Modalität) zu dem, was geäußert wird
Par­ti­zip:
infinite Verbform, die als Teil des Prädikats oder als Adjektiv verwendet werden kann. Die Bezeichnung Partizip weist darauf hin, dass es an den Eigentümlichkeiten des Verbs und denen des Adjektivs gleichzeitig partizipiert, also gewissermaßen als Mittelwort eine Mittelstellung einnimmt.
Prä­di­ka­ti­on:
Bestimmung eines Begriffs durch ein Prädikat
Prä­di­kats­wein:
ein Qualitätswein, der mit einem Prädikat ausgezeichnet ist
Prä­di­ka­tiv:
Linguistik/Sprachwissenschaft: Teil des Prädikats, der sich auf das Sub- oder Objekt eines Satzes bezieht
Prä­di­ka­ti­vum:
Sprachwissenschaft: Teil des Prädikats, der sich auf das Sub- oder Objekt eines Satzes bezieht
Sub­jekt:
Satzglied, über das im Prädikat eine Aussage gemacht wird und das mit dem Verb im Numerus kongruiert.
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Prädikat. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Prädikat. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10780915, 2924475, 789305 & 733647. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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