Krücke

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈkʁʏkə]

Silbentrennung

Krücke (Mehrzahl:Krücken)

Definition bzw. Bedeutung

  • abwertend: ein langsamer Mensch

  • im übertragenen Sinn: ein Hilfsmittel

  • Medizin: mit einem Handgriff versehener Stock für an den Beinen verletzte oder gehbehinderte Personen

Begriffsursprung

Seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: krucke, krücke; althochdeutsch: krucka, altsächsisch: krukka; aus westgermanisch: *krukjō-; mit kriechen (althochdeutsch: kriochan) verwandt

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Krückedie Krücken
Genitivdie Krückeder Krücken
Dativder Krückeden Krücken
Akkusativdie Krückedie Krücken

Anderes Wort für Krücke (Synonyme)

armer Wicht (ugs., veraltend)
Blindgänger (ugs., fig.):
abgeschossener Sprengkörper, der aufgrund eines defekten Zünders oder einer defekten Sprengladung am Detonationspunkt des Ziels nicht explodiert (und für längere Zeit unentdeckt liegen bleibt) *übertragen zu
anorgasmischer Koitus
Dulli (ugs.)
Flasche (ugs., fig.):
ein Gefäß zur Aufbewahrung und zum Transport von Flüssigkeiten oder auch Gasen mit charakteristischer bauchiger, zylindrischer, quaderförmiger oder ähnlicher Form (mit Hals) aus verschiedenem Material wie Glas, Plastik, Metall, Keramik
ein härterer Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht; im Singular wird teilweise noch ein „n“ angehängt: die Flasche(n), der Flasche(n), etc.
Gehhilfe:
orthopädisches Gerät zur Verbesserung der Gehfähigkeit
Gehstock:
Stock, den man beim Gehen benutzt
Handstock
Heini (ugs.)
Hirtenstab:
Krummstab eines Bischofs
Stab eines Hirten
Invalidenstock (ugs.)
Krückmann (veraltend)
Krückstock (ugs.):
Stock mit Handgriff und Armstütze als Gehhilfe für Gehbehinderte
Lellek (ugs.)
Lohle (ugs., schwäbisch)
Loser (ugs., engl.):
Jugendsprache derb: Trottel
Jugendsprache, Yuppiesprache: Verlierer, Versager
Lulli (ugs.)
Lusche (ugs.):
Person, die keine Funktion erfüllt, zu nichts oder wenig zu gebrauchen ist
Spielkarte, die bei der Auszählung keine Punkte bringt (7er, 8er, 9er)
Luschi (ugs.)
Nichtskönner (abwertend)
Niete (ugs., fig.):
abwertend: unfähiger Mensch, Versager
Los ohne Gewinn
Null (ugs., fig.):
abwertend: eine inkompetente Person
die ganze (und je nach Definition natürliche) Zahl, die Kardinalzahl vor der Eins
Nullnummer (ugs.):
Publizistik: eine Nummer einer Zeitung oder Zeitschrift, die der ersten vorausgeht und die meist nicht gekauft werden kann
Sport: Spiel, in dem keine Tore gefallen sind
Nulpe (ugs.):
dummer Mensch
Zigarre
Opfer (ugs., fig., jugendsprachlich):
angelehnt an , jemand der schwach, dumm oder unterlegen ist
die freiwillige Hergabe eines Bauern oder einer Figur in der Erwartung, dadurch einen andersartigen (eventuell größeren) Vorteil zu erreichen (Kompensation erlangen)
Pfeife (ugs., fig.):
Blasrohr des Glasbläsers
die Hupe von Schiffen und Lokomotiven
Pfeifenheini (ugs.)
Schwachmat (ugs.):
umgangssprachlich: feiger, verschüchterter, unfähiger oder dummer Mensch
Spazierstock:
Stock, den man beim Spazierengehen mit sich führt
Stenz (Wandergeselle) (fachspr.):
ein übertrieben auf sein Äußeres (und seine Manieren) achtender Mann, eingebildeter Mann
Zuhälter
Totalausfall (abwertend):
vollständiger Wegfall von etwas
Verlierer(typ) (abwertend):
Person oder Institution, welche in einen Wettkampf oder Wettstreit unterlegen ist
übertragen: Person oder Institution, welche keinen Erfolg haben
Versager (Hauptform):
etwas, das nicht den Anforderungen entspricht und/oder den erhofften Erfolg hat
Person, die sehr häufig nicht das Erwartete erfüllt
Wanderstab:
Stab, auf den man sich beim Wandern stützt
Wanderstock:
Stock, auf den man sich beim Wandern stützt
Waserl (ugs., österr.)
(armes) Würstchen (ugs., fig.):
bedauernd oder geringschätzig: schwacher, benachteiligter Mensch
dünne Brühwurst im Saitling
Wurst (ugs., fig.):
Aufschnitt aus Fleisch
länglicher, wurstförmiger Gegenstand

Sinnverwandte Wörter

Stock:
kegelförmiges Wurfgerät für das Spiel auf Eis oder Asphalt
kurz für: Stockwerk
Stüt­ze:
Bauteil, der Teile eines Gebäudes trägt
Einrichtung oder Person, die anderen Personen beisteht

Redensarten & Redewendungen

  • an Krücken gehen

Beispielsätze

  • Zur Zeit muss er an Krücken gehen.

  • Seit ich mir beide Beine gebrochen habe, gehe ich auf Krücken.

  • Ich weiss nicht, wo ich die Krücke hingetan habe, hast du sie vielleicht gesehen?

  • Ein junges Mädchen auf Krücken fragte Tom, wo er wohne.

  • Als ich Tomas das letzte Mal sah, war er auf Krücken.

  • Wo sind meine Krücken?

  • Ich muss Krücken nehmen.

  • Tom braucht Krücken, um sich fortzubewegen.

  • Uns hilft nicht, wer uns Krücken leiht, sondern wer uns Gehen lehrt.

  • Redlichkeit ist eine Bettlerin, die an einer Krücke geht, Schelmerei eine Fürstin mit einer Krone.

  • Es ist besser, in dieser Welt mit Krücken zu gehen, als in der anderen auf Schinderkarren gefahren zu werden.

  • Lässt Gewalt sich blicken, geht das Recht auf Krücken.

  • Je krummer das Holz, desto besser die Krücke.

  • Bildung ist eine Krücke, mit der der Lahme den Gesunden schlägt, um zu zeigen, dass er auch bei Kräften sei.

  • Ich gehe zurzeit leider an zwei Krücken.

  • Ken ging auf Krücken.

  • Als ich Tom zuletzt gesehen habe, ging er an Krücken.

  • Ich bin auf Krücken gelaufen seit ich mir den Fuß gebrochen hatte.

  • Als er sich sein Bein brach, musste er drei Monate lang Krücken verwenden.

  • Ken läuft an Krücken.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die zweite Halbzeit verfolgte der Kapitän mit bandagiertem Knöchel und Krücken an seiner Seite von der Schalker Bank aus.

  • Aufgrund des Datenschutzes sei etwa die Corona-Warn-App „nur eine Krücke“.

  • Aber das sind Krücken, die ich gewissermaßen kontrollieren kann.

  • An Krücken und mit einer Beinschiene zeigte sich RBB-Moderatorin Britta Steffenhagen (42) in ihrer TV-Sendung „Abendshow“.

  • Als Zeichen seines Überlebenswillens hielt dieser unter Applaus des ganzen Hauses seine Krücken hoch.

  • Aber das ist nach der Zeit an den Krücken auch kein Wunder“, erklärt Horn.

  • Bei der Abfahrt war sein rechter Fuß dick eingewickelt, auf Krücken stieg er wieder in den Teambus.

  • Karl Neuhaus geht an Krücken, er hat sich bei der Arbeit ein Bein gebrochen, doch das kümmert ihn wenig im Moment.

  • Aigner bremst nicht: „Zwei Tage nach der OP habe ich die Krücken weggeschmissen.

  • Dem 65-jährigen Mann, der mit zwei Gehhilfen unterwegs war, näherte sich von hinten ein roter Pkw und fuhr gegen eine seiner Krücken.

  • » Stocker lächelte nett zurück, aber murmelte vor sich hin: «Nein, ich laufe aus Spass mit Krücken durch die Gegend.

  • Der Junge mit Krücke gewinnt.

  • Stress an Krücken Vor dem Auftritt von Eminem kam Stress, der wegen einem Rückenleiden an Krücken ging.

  • An einer Krücke verließ Hambüchen schließlich die riesige Arena.

  • Auf Krücken kam das Opfer zum Prozess, begleitet von Angehörigen.

  • Eine Krücke hilft ihm, sich Schritt für Schritt fortzubewegen.

  • Dabei wurde er von einer Frau mit einer Krücke traktiert.

  • Der Spieler hat am 27. Dezember einen Vertrag auf Schalke unterschrieben, kam zur Vertragsunterzeichnung auf Krücken.

  • An Krücken verließ Kapitän Frank de Boer humpelnd die Stätte der Niederlage.

  • Nun geht er langsam an Krücken.

  • Für Brasilienreisende, die einen Rollstuhl oder Krücken mitnehmen können, entstehen keine Kosten.

  • Denn trotz Afghanistan und Nahost gilt: Außenpolitik hier zu Lande kann auf Dauer nur mithilfe der Krücke Europa funktionieren.

  • Da nestelt ein jovialer Mann fortwährend am Hemdknöpfen und Gürtel, fährt sich eine elegant gekleidete Frau mit Krücke nervös an die Nase.

  • Wird er die Krücken jemals wieder los?

  • Zu Foto von Klinsmann auf Krücken: "18.30 Uhr.

  • Der Mann mit der Krücke heißt Irek Lehmann, ihm ist ein Auto über den Fuß gefahren.

  • Etwa Venus Lacey, die als Kind an Krücken ging und deshalb in Anlehnung an den Filmhelden Forest Gump auch Venus "Gump" Lacey genannt wird.

  • Vor dem Großen Finale ein bewegender Moment: Unter Trommelwirbel betritt auf Krücken der 16jährige Timmy Barelli die Manege.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

  • Achselkrücke
  • Holzkrücke
  • Unterarmkrücke

Übersetzungen

Was reimt sich auf Krücke?

Wortaufbau

Das Substantiv Krücke be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × K, 1 × C, 1 × E, 1 × R & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × K, 1 × C, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ü

Das Alphagramm von Krücke lautet: CEKKRÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Unna
  4. Chem­nitz
  5. Köln
  6. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Richard
  3. Über­mut
  4. Cäsar
  5. Kauf­mann
  6. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Romeo
  3. Uni­form
  4. Echo
  5. Char­lie
  6. Kilo
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort Krücke (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Krü­cken (Plural).

Krücke

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Krücke kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Krücke Peter Härtling | ISBN: 978-3-40778-178-9

Film- & Serientitel

  • Krücke (Film, 1993)
  • Wie man auf den Kilimanjaro steigt – mit und ohne Krücken (Doku, 2022)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Krücke. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Krücke. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10140375, 9943241, 8556489, 8306921, 8279425, 7784568, 7452905, 6017129, 5341973, 5177604, 3382934, 3089585, 2550693, 2277715, 2231439, 1207964, 926096, 890561 & 522838. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  3. wa.de, 17.04.2022
  4. handelsblatt.com, 28.02.2021
  5. focus.de, 02.11.2020
  6. bz-berlin.de, 27.04.2019
  7. nzz.ch, 31.01.2018
  8. pnp.de, 01.02.2017
  9. heute.at, 14.06.2016
  10. bernerzeitung.ch, 21.01.2015
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  12. general-anzeiger-bonn.de, 29.03.2013
  13. nzz.ch, 24.02.2012
  14. welt.de, 29.12.2011
  15. tagesanzeiger.ch, 11.07.2010
  16. sport.zdf.de, 11.10.2009
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  19. pnp.de, 27.06.2006
  20. fr-aktuell.de, 02.03.2005
  21. fr-aktuell.de, 02.07.2004
  22. berlinonline.de, 27.08.2003
  23. f-r.de, 12.12.2002
  24. sz, 02.11.2001
  25. Tagesspiegel 2000
  26. BILD 1999
  27. BILD 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Stuttgarter Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995