Konsens

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ kɔnˈzɛns ]

Silbentrennung

Einzahl:Konsens
Mehrzahl:Konsense

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von gleichbedeutend lateinisch: consensus, im 15. Jahrhundert entlehnt; zu dem Verb consentire = übereinstimmen; aus dem Präfix con- = mit, zusammen und dem Verb sentire = empfinden, fühlen, wahrnehmen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Konsensdie Konsense
Genitivdes Konsensesder Konsense
Dativdem Konsensden Konsensen
Akkusativden Konsensdie Konsense

Anderes Wort für Kon­sens (Synonyme)

Einhelligkeit
Einigkeit:
die generelle Übereinstimmung oder die Übereinstimmung in einer bestimmten Frage
Einklang:
im Einklang mit etwas: Übereinstimmung, Harmonie; in einem Zustand, in dem sich zwei Dinge miteinander so vereinbaren lassen, dass sie nicht widersprüchlich sind
Musik: Zusammenklang zweier oder mehrerer Stimmen auf dem gleichen Ton oder im Oktavabstand
Einmütigkeit
Einstimmigkeit
Eintracht:
ein Asteroid
gleiche Ansicht/Gesinnung
Einvernehmen:
gleiche Einstellung von Personen zu etwas
Gleichgestimmtheit
Harmonie:
gute Übereinstimmung, vor allem zwischen Partnern
Musik: Wohlklang von Akkorden/Tönen
Konformismus
Konformität:
Übereinstimmung im Handeln und/oder Denken
Konsensus:
Übereinstimmung
traute Harmonie (geh., ironisch)
Übereinkommen:
einig werden
Ergebnis einer Einigung, Abmachung
Übereinstimmung:
eine Einigung zwischen Parteien
eine Gleichheit bestimmter Werte oder Fakten
Zustimmung:
Aussage, dass man mit einer Meinung, einer Tat, einem Plan einverstanden ist
(allgemein) akzeptiert (sein):
etwas mit seinen Besonderheiten und Eigenarten angenommenes; etwas, was zumindest hingenommen wird, wenn es vielleicht auch nicht unumschränkt bejaht wird
es herrscht Einigkeit
Mainstream (sein):
Sammelbegriff für Kultur oder Einstellungen, die einem Großteil der Bevölkerung (oder einer bestimmten Gruppe) zugänglich und verständlich oder zueigen ist
nicht in Frage gestellt werden
nicht in Frage stehen
sich einig sein (in)
übereinstimmen (in):
mit jemandem einer Meinung oder Ansicht sein
sich inhaltlich gleichen oder ähneln
unbestritten (sein)
unstrittig (sein):
meinungsgleich sein

Weitere mögliche Alternativen für Kon­sens

Einwilligung:
deutsches Bürgerliches Recht: vorherige Zustimmung
die Handlung, etwas zu genehmigen, das einen betrifft (normalerweise nach einer Bitte oder Anfrage)
Erlaubnis:
Genehmigung von etwas, Einverständnis mit etwas; Bestätigung, dass etwas Bestimmtes getan werden darf
Verwaltungsakt, mit dem dem Bürger unter einem präventiven Verbot mit Erlaubnisvorbehalt stehende Vorhaben und Betätigungen gestattet werden, ohne bestimmte Vorhaben oder Betätigungen per se zu verbieten, sondern nur, um der Behörde im jeweiligen Einzelfall die Prüfung darüber zu ermöglichen, ob das Vorhaben oder die Betätigung gegen materielles Recht verstößt
Genehmigung:
Erteilung oder Vorliegen einer Erlaubnis, etwas zu tun
nachträgliche Zustimmung
Plazet:
Erklärung des Einverständnisses

Gegenteil von Kon­sens (Antonyme)

Ab­leh­nung:
negative Reaktion auf eine Sache oder eine Person; Zurückweisung oder Abneigung gegen etwas
Dis­sens:
unterschiedliche Auffassung, Meinung
Un­ei­nig­keit:
keine Übereinstimmung in einer bestimmten Frage
Ver­wei­ge­rung:
Ablehnung von etwas Erwünschtem

Beispielsätze

  • Na, hoffentlich herrscht jetzt ein Konsens. Anscheinend hat das Gegenüber mir zugestimmt.

  • Ohne den Konsens meines Chefs kann ich das Bauteil nicht bestellen.

  • Es besteht kein Konsens darüber, was mit Gewissen gemeint ist.

  • Nach endlosen Diskussionen reift ein Konsens.

  • Anfangs dachte ich, wir könnten einen Konsens finden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • »Aber Konsens war wichtig und keine Gewalt gegen Menschen«, betont Zschoge.

  • Auch wenn die Meinungen zum Thema grösstenteils auseinanderdriften, finden die Komitees in gewissen Sachen einen Konsens.

  • Alle versuchten, zu einem Konsens zu kommen, und man habe gesehen, dass das auch gelingen könne, sagte Streeck weiter.

  • Aber deswegen ist es noch kein innerparteilicher Konsens.

  • Aber ein ARD-Vorsitzender ist nicht Chef der neun Landesrundfunkanstalten, wir entscheiden im Konsens.

  • All das ist Konsens in CDU und CSU.

  • Allerdings beschleunigte sich das Wachstum mit 5,7 Prozent (Konsens: 4,2 Prozent) im dritten Quartal um einiges stärker als gedacht.

  • Allerdings gibt es derzeit in der NATO keinen Konsens über eine neue Rüstungskontrollinitiative.

  • Ratspräsident Donald Tusk ruft alle Beteiligten auf, schnell zu einem Konsens zu finden.

  • 100 zusätzliche Beamte Konsens wurde Wigand zufolge auch über eine interdisziplinär besetzte Generaldirektion für den Strafvollzug erzielt.

  • Analysten hatten im Konsens nur mit 7 Cent gerechnet.

  • Der Regierungsbeauftragte für die neuen Länder Christoph Bergner(CDU) hält einen Konsens in dieser Frage noch im Jahr 2013 für möglich.

  • Aber vielleicht ist der Konsens zu diesen Fragen auch kurzsichtig, ja von Vorurteilen getragen.

  • In Flandern ist es weitgehend Konsens, Belgien in eine Konföderation stark autonomer Teilstaaten umzuwandeln.

  • Das von First Call ermittelte Konsens stellte 1 Cent in Aussicht.

  • Die Aufgabe sei nun, die Interessen von Wirtschaft und Bürgern so miteinander zu kommunizieren, dass ein Konsens entstehe.

  • Irgendwo dazwischen muss sich ein Konsens bilden.

  • Der Konsens lautet auf stabile Zinsen", sagte Michael Widmer von Macquarie Bank.

  • Ohne eine Formulierung, in die die Kosten der Vereinigung hineininterpretiert werden konnten, war der Konsens mit ihm nicht zu machen.

  • Der Prüfstein für diesen Konsens wird das konkrete Handeln sein.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kon­sens?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Kon­sens be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 2 × S, 1 × E, 1 × K & 1 × O

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × S, 1 × K

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich. Im Plu­ral Kon­sen­se zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Kon­sens lautet: EKNNOSS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Nürn­berg
  4. Salz­wedel
  5. Essen
  6. Nürn­berg
  7. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Nord­pol
  4. Samuel
  5. Emil
  6. Nord­pol
  7. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. Novem­ber
  4. Sierra
  5. Echo
  6. Novem­ber
  7. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Kon­sens (Sin­gu­lar) bzw. 12 Punkte für Kon­sen­se (Plural).

Konsens

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kon­sens kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

kleins­ter ge­mein­sa­mer Nen­ner:
minimaler Konsens, minimale Gemeinsamkeit, der am wenigsten ambitionierte Kompromiss
kon­sens­fä­hig:
in der Lage, einen Konsens herbeizuführen
re­vi­si­o­nis­tisch:
den Revisionismus betreffend; sich auf die Vergangenheit beziehende Meinungen ausdrückend oder danach so handelnd, das die Meinungen oder das Handeln nicht dem wissenschaftlichen, geschichtlichen oder politischen Konsens entsprechen
Ver­stän­di­gung:
das Finden eines Konsenses

Buchtitel

  • Der politische Konsens Tobias Braun | ISBN: 978-3-83767-202-2
  • Konsens ist sexy Nadine Primo | ISBN: 978-3-74740-512-3
  • Modernes Regieren und Konsens Jan Schneider | ISBN: 978-3-53116-398-7

Häufige Rechtschreibfehler

  • Konsenz
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Konsens. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Konsens. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10490825, 2800268 & 1807896. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  3. nd-aktuell.de, 28.04.2023
  4. tagblatt.ch, 22.04.2022
  5. n-tv.de, 30.12.2021
  6. zeit.de, 14.01.2020
  7. meedia.de, 13.12.2019
  8. morgenpost.de, 15.06.2018
  9. cash.ch, 10.10.2017
  10. merkur.de, 15.04.2016
  11. tagesspiegel.feedsportal.com, 09.07.2015
  12. oe24.at, 12.07.2014
  13. nachrichten.finanztreff.de, 22.01.2013
  14. presseportal.de, 01.10.2012
  15. welt.de, 25.10.2011
  16. neues-deutschland.de, 14.06.2010
  17. boerse-go.de, 30.07.2009
  18. tagesspiegel.de, 14.07.2008
  19. tagesspiegel.de, 18.11.2007
  20. handelsblatt.com, 08.08.2006
  21. welt.de, 22.03.2005
  22. fr-aktuell.de, 11.12.2004
  23. Die Zeit (30/2003)
  24. finanznachrichten.de, 11.04.2002
  25. Die Zeit (48/2001)
  26. DIE WELT 2000
  27. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998
  28. Welt 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995