Gebaren

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

 ➠ siehe auch: ge­ba­ren (Verb)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈbaːʁən ]

Silbentrennung

Gebaren

Definition bzw. Bedeutung

Durch bestimmte Besonderheiten gekennzeichnetes Verhalten.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch gebāren, althochdeutsch gibāren, belegt in einer Handschrift des 11./12. Jahrhunderts

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gebaren
Genitivdes Gebarens
Dativdem Gebaren
Akkusativdas Gebaren

Anderes Wort für Ge­ba­ren (Synonyme)

Attitüde (geh., bildungssprachlich, franz.):
gehoben, Kunst: Einstellung, Haltung, Pose, Gebärde
Auftreten:
Präsentation eines reproduzierenden Künstlers
Verhalten oder Benehmen einer Person in Gesellschaft
Benehmen:
Form der Mitwirkung bei einem Rechtsakt, weniger als Einigung oder Absprache
Gesamtheit der Umgangsformen, des Verhaltens, der menschlichen Handlungsweisen
Betragen:
Umgangsform einer Person
Gehabe (geh., abwertend):
meist negativ: (affektiertes) Verhalten
Gestus (geh., bildungssprachlich):
gehoben: Art des Verhaltens gegenüber anderen
Habitus:
äußere Erscheinung eines Lebewesens oder einer Gruppe von Lebewesen
Verhalten eines Lebewesens
Handeln:
das gemeinsame Festlegen eines Preises
das, was jemand in einer bestimmten Situation tut
Handlungsweise:
Art und Weise, wie man etwas tut
Tun:
Tat oder Tätigkeit
Tun und Lassen (ugs.)
Verhalten:
das, was jemand tut oder lässt und auf welche Weise
Gesamtheit aller von außen beobachtbaren Äußerungen eines Lebewesens
Verhaltensweise:
Art und Weise, wie sich jemand aufführt/gibt

Beispielsätze

  • Sein infantiles Gebaren hinterließ einen nachhaltig negativen Eindruck beim gesamten Team.

  • Johannes’ Gebaren war irgendwie sonderbar.

  • Es ist kein sündigeres Wort als die dreiste Verleumdung und kein sündigeres Gebaren als die unerbittliche Härte.

  • Wir waren überrascht von seinem Gebaren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Beschluss verurteilt dieses Gebaren und setzt ein Stoppsignal.

  • Denn mit der Zeit änderte sich selbstredend der Erfahrungshorizont der Kandidatinnen und Kandidaten - und mit ihm ihr Gebaren.

  • Das könnte mit dem finanziellen Gebaren des spanischen Vizemeisters zu tun haben.

  • Das ist schon ein seltsames Gebaren, die eigenen Mitarbeiter ins Messer laufen zu lassen und den Dieb der Steuer-CDs zu schützen.

  • Daraufhin gab es einen Appell von mehr als 100 Mitgliedern der AfD, die sich scharf gegen sein Gebaren richteten.

  • Das Gebaren von Trump, Putin, Johnson und Co. zeigt: Wer sich als Politiker nicht an Fakten hält, kann es heute weit bringen.

  • Auch in der Diplomatie sind Gaben für den Gastgeber oder Gast ein übliches Gebaren.

  • Aber was haben die Anwälte mit dessen Gebaren zu tun?

  • Gastkommentar zu den Balkan-Staaten Abkehr von der Demokratie Die Haltung der EU stützt das autoritäre Gebaren der Politiker auf dem Balkan.

  • Dem 2011 gewählten Ankwab wurde überdies ein zunehmend autoritäres Gebaren vorgeworfen.

  • Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ hätte Seehofer über das Gebaren der Mandatsträger schon seit längerem im Bilde sein können.

  • Sein Gebaren hat eine über Jahre gewachsene, gute Reputation für immer beschädigt.

  • Microsoft legt da ein anderes Gebaren an den Tag, wofür sie auch schon öfter bestraft wurden.

  • Danke, Stuttgarter Zeitung, daß sie diesen Artikel über das Gebaren der Deutschen Bundesbahn im Umgang mit Steuergeldern veröffentlichen.

  • SWR-Intendant Voß will die Kritik des RTL-Stars am Gebaren der Öffentlich-rechtlichen Sender nicht hinnehmen.

  • Viel mehr konzentriert sich der Manager auf das Gebaren der kompletten Mannschaft.

  • Sein kühles Gebaren während seiner finalen Fernsehansprache war nur Fassade.

  • Beresowskij förderte zunächst die Karriere Wladimir Putins, warf ihm aber später undemokratisches Gebaren vor und brach mit ihm.

  • Vielleicht lag es an dem majestätischen Namen und Gebaren, dass ich sie bisher eigentlich nicht mochte.

  • Dass die Notwendigkeit für Subventionen mit diesem Gebaren immer mehr unterhöhlt wird, scheint in Berlin niemanden zu stören.

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ge­ba­ren?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ge­ba­ren be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × G, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und A mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­ba­ren lautet: ABEEGNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ber­lin
  4. Aachen
  5. Ros­tock
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Berta
  4. Anton
  5. Richard
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Bravo
  4. Alfa
  5. Romeo
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

Gebaren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­ba­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­schup­sen:
jemanden mit unlauterem, aber nicht ernsthaft kriminellem, Gebaren um kleinere Geldbeträge bringen
Ge­we­se:
oftmals abwertend: Aufhebens, Gebaren
Hu­sche:
hysterischer Homosexueller mit femininem Gebaren
In­fer­na­li­tät:
veraltend: höllische Verruchtheit, teuflisches Gebaren
Slap­stick­ko­mö­die:
Theaterstück oder Film, in denen vor allem durch die Darstellung körperlicher Aktionen, wie absurden Unfällen oder übertriebenem Gebaren zum Lachen angeregt werden soll

Häufige Rechtschreibfehler

  • Gebären
  • Gebahren
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gebaren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gebaren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11148684, 10799742 & 604058. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. nd-aktuell.de, 16.06.2023
  3. n-tv.de, 02.02.2022
  4. kurier.at, 01.03.2021
  5. focus.de, 16.05.2020
  6. merkur.de, 13.07.2019
  7. welt.de, 19.02.2018
  8. kicker.de, 23.01.2017
  9. landbote.ch, 10.08.2016
  10. nzz.ch, 26.10.2015
  11. nzz.ch, 01.06.2014
  12. tagesspiegel.feedsportal.com, 24.05.2013
  13. manager-magazin.de, 25.10.2012
  14. sueddeutsche.de, 08.01.2010
  15. stuttgarter-zeitung.de, 13.12.2009
  16. netzeitung.de, 15.01.2007
  17. fr-aktuell.de, 10.12.2005
  18. heute.t-online.de, 09.08.2004
  19. berlinonline.de, 15.07.2003
  20. tagesspiegel.de, 30.03.2002
  21. DIE WELT 2001
  22. bz, 03.08.2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Junge Welt 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995