Ekel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

 ➠ siehe auch: ekel (Adjektiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈeːkl̩ ]

Silbentrennung

Ekel

Definition bzw. Bedeutung

starker körperlicher Abscheu

Begriffsursprung

Im 16. Jahrhundert aus dem Frühneuhochdeutschem ekel bzw. eckel, aus Mittelniederdeutsch ēkel, mit der Bedeutung Gräuel.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Ekel
Genitivdes Ekels
Dativdem Ekel
Akkusativden Ekel

Anderes Wort für Ekel (Synonyme)

Drecksack (derb):
derb, abwertend: Mensch, der von anderen als widerlich oder gemein wahrgenommen wird
veraltet, nur im Plural: Früchte des Speierlings
Dreckskerl (ugs.):
widerlicher, hinterhältiger Mann
Ekelpaket (ugs.):
unangenehmer, abstoßender Mensch
fiese Möpp (ugs., kölsch)
fieser Typ (ugs.)
Fiesling (ugs.):
Mensch, der wegen seiner Eigenschaften als widerlich angesehen wird
Knilch (ugs.):
umgangssprachlich: unangenehmer Mann
Knülch (ugs.)
Kotzbrocken (ugs.):
Person, die eklig und unausstehlich ist
Pestzecke
Rüpel:
Person, die sich schlecht benimmt/sich ungesittet verhält
Sackgesicht (derb):
Person mit einem unansehnlichen Gesicht
schlimmer Finger (ugs., fig., veraltend)
Schweinebacke (derb):
als Schimpfwort verwendet
Fleisch von der Kinnbacke eines Schweins
Schweinepriester (derb):
eine verachtenswerte männliche Person
übler Bursche
übler Patron
Unsympath:
unsympathische Person; Person, deren Kontakt ein unangenehmes Gefühl hervorruft
widerliche Type
Widerling
widerwärtige Person (Hauptform)
(körperliche) Ablehnung:
negative Reaktion auf eine Sache oder eine Person; Zurückweisung oder Abneigung gegen etwas
(körperliche) Abneigung:
leichter Widerwille gegen etwas oder eine Person, oft ohne das genau begründen zu können
Abscheu:
regional, landschaftlich unterschiedliches Genus: eine starke Abneigung gegen jemanden oder etwas
Aversion:
gehoben: starke Abneigung gegen einen Menschen, eine Handlung oder ein Objekt
Degout (geh., franz.):
starke Abneigung gegen jemanden oder etwas
Ekelgefühl(e):
Gefühl des Ekels
(jemandem ein) Gräuel:
meist Plural: eine erschreckend grausame Handlung, öfters eine Handlung von abnormaler oder illegaler Grausamkeit durch eine bewaffnete Streitmacht gegenüber Zivilisten oder Gefangenen
meist Plural: etwas, das Grauen oder Schrecken verursacht
Sich-Abwenden
Widerwille:
Einstellung/Gefühl einer starken Abneigung gegen jemanden oder etwas
(starke) Antipathie:
Abneigung gegen ein Subjekt oder Objekt
(einen) Horror (haben vor):
aus Erfahrung geborener Schrecken, Schauder
Zustand, der durch etwas Erschreckendes oder Erschauderndes hervorgerufen wird
Widerstreben:
relativ heftige Ablehnung, innerliche Ablehnung

Beispielsätze

  • Schon der Anblick von Kutteln flößt ihr Ekel ein, bei deren Anblick hebt sich ihr der Magen.

  • Vor Ekel verging ihm ganz der Appetit.

  • Das Pflegepersonal lernt, den eigenen Ekel zu überwinden.

  • Maria verspührt Abscheu und Ekel vor Spinnen.

  • Maria sagte, wenn Männer in ihrer Nähe sind, bekommt sie vor Ekel Gänsehaut.

  • Tom funkelte Maria voller Hass und Ekel an.

  • Aas und Politik lösen bei ihr einen unüberwindbaren Ekel aus.

  • Sie empfand einen Gewissen Ekel davor, etwas zu essen.

  • Der Ekel vor dem Schmutze kann so groß sein, dass er uns hindert, uns zu reinigen.

  • Der größte Sinnengenuss, der gar keine Beimischung von Ekel bei sich führt, ist, im gesunden Zustande, Ruhe nach der Arbeit.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Niemand konnte abstreiten, dass ‚Lyrik‘ ein abstoßendes Wort war, ein Wort, das Ekel erregte.

  • Es geht nicht um Provokation oder Ekel.

  • Abscheu und Ekel drückt sich darin aus.

  • Dabei kann es zu chronischen Anspannungszuständen, Ekel, Scham und Ohnmachtsgefühlen kommen.

  • Ich erlebte zeitgleich die sechs ewigen menschlichen Grundemotionen Glück, Trauer, Wut, Angst, Ekel und Überraschung.

  • Beim Refrain schleicht sich ein leichter Ekel in den Gehörgang: Das ist kein Liebeslied, das ist eine gesungene Perversion.

  • "Der Ekel vor diesem absurd aufgehäuften Zeug" sei schuld daran gewesen.

  • Außerdem spannten die weiblichen Patienten einen Gesichtsmuskel namens "Oberlippenheber" stärker an. So zeigt man Ekel.

  • Es war komisch, meine Rolle mit Ekel und Hass zu spielen.

  • Im Dschungelcamp treffen Silikon, Botox und Affektkontrolle auf ihre natürlichen Feinde: Ekel, Angst und Hunger.

  • Die eintreffenden Duftinformationen erzeugen blitzschnell Gefühle wie Freude, Angst oder Ekel.

  • Wer ist eigentlich egal.User wie Ekel Alfred und rz07 schreiben eben das, was sie denken und vielleicht auch wissen.

  • Das macht ihr doch seit Jahren" Während ich den Satz mit Opa sagte, kam ein schauern, ein Ekel durch ihre Augen.

  • Außerdem ist ein Ekel vor etwas doch gar nicht schlimm!

  • Weit verbreitet sei aber der Ekel vor den achtbeinigen, oft behaarten Tieren.

Häufige Wortkombinationen

  • Ekel einflößen/​erregen; (unwillkürlich) Ekel empfinden/​verspüren; Ekel entwickeln (gegen etwas); bei jemandem Ekel auslösen; (seinen) Ekel zeigen; seinen oder den Ekel überwinden; voll Ekel, voll des Ekels; (der) Ekel überkommt/​ergreift/​überfällt jemanden, der Ekel packt jemanden; vor Ekel sich übergeben müssen; sich vor Ekel abwenden; der Ekel vergällt jemandem etwas
  • Ekel erregend sein
  • umgangssprachlich: einen unwillkürlichen Ekel haben vor …; den Ekel bekommen; jemand wird grün vor Ekel
  • vor oder aus Ekel etwas tun/lassen
  • vulgär: vor Ekel kotzen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ekel?

Anagramme

Wortaufbau

Das Substantiv Ekel be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × K & 1 × L

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L

Das Alphagramm von Ekel lautet: EEKL

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Köln
  3. Essen
  4. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Kauf­mann
  3. Emil
  4. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Kilo
  3. Echo
  4. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

Ekel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ekel kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Aber:
mundartlich Widerstreben, Widerwillen, Ekel
ab­scheu­lich:
Ekel, Abscheu, Widerwillen, Ablehnung erregend
ab­sto­ßend:
Abscheu, Widerwillen oder Ekel erregend
an­stin­ken:
bei jemandem Ekel, Abscheu, Widerwillen oder Ärger erregen
an­wi­dern:
jemandem zuwider sein, jemandem sehr unangenehm sein, bei jemandem Ekel erregen
ekel­haft:
Ekel hervorrufend
ek­lig:
Ekel erregend; widerlich
fies:
Ekel erregend oder auch nur: unangenehm
gräss­lich:
Ekel oder sehr negative Gefühle hervorrufend
schau­ern:
aus einem starken Gefühl wie Angst oder Ekel, aber auch Erregung oder Ehrfurcht heraus einen Schauer spüren, der durch den Körper geht

Buchtitel

  • Der Ekel Jean-Paul Sartre | ISBN: 978-3-49910-581-4
  • Ekel, Hochmut, Haß Aurel Kolnai | ISBN: 978-3-51829-445-1

Film- & Serientitel

  • Das Ekel von Josefa (Film, 1963)
  • Ein charmantes Ekel (Film, 1991)
  • Ekel (Film, 1965)
  • Mein Freund das Ekel (TV-Serie, 2021)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Ekel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Ekel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7051843, 5989878, 3061304, 2847765, 2799007, 2735643 & 2503474. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. welt.de, 22.07.2023
  2. rp-online.de, 30.05.2022
  3. general-anzeiger-bonn.de, 23.05.2020
  4. desired.de, 31.07.2019
  5. freitag.de, 14.07.2018
  6. zuonline.ch, 19.07.2017
  7. derstandard.at, 10.01.2015
  8. science.orf.at, 07.01.2014
  9. fr-online.de, 31.05.2013
  10. zeit.de, 16.01.2012
  11. gartentechnik.de, 02.02.2011
  12. reviersport.de, 07.01.2010
  13. jetzt.sueddeutsche.de, 18.03.2009
  14. jetzt.sueddeutsche.de, 06.06.2008
  15. an-online.de, 05.04.2007
  16. stern.de, 17.11.2006
  17. fr-aktuell.de, 03.02.2005
  18. abendblatt.de, 04.05.2004
  19. berlinonline.de, 27.07.2003
  20. sueddeutsche.de, 14.09.2002
  21. DIE WELT 2001
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. Tagesspiegel 2000
  24. Die Zeit (36/1999)
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995