Knilch

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ knɪlç ]

Silbentrennung

Einzahl:Knilch
Mehrzahl:Knilche

Definition bzw. Bedeutung

umgangssprachlich: unangenehmer Mann

Begriffsursprung

Seit dem 20. Jahrhundert bezeugt; Herkunft unsicher; vergleiche Knülch

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Knilchdie Knilche
Genitivdes Knilchsder Knilche
Dativdem Knilchden Knilchen
Akkusativden Knilchdie Knilche

Anderes Wort für Knilch (Synonyme)

Bazi (ugs., bayr., österr.):
abwertend: Bayer
bairisch-österreichisch, salopp: pfiffiger, durchtriebener Bursche
Bengel:
umgangssprachlich frecher, ungehobelter Junge
Drecksack (derb):
derb, abwertend: Mensch, der von anderen als widerlich oder gemein wahrgenommen wird
veraltet, nur im Plural: Früchte des Speierlings
Drecksblag (derb, stark abwertend)
Dreckskerl (ugs.):
widerlicher, hinterhältiger Mann
Dreikäsehoch (ugs.):
kleines Kind (besonders ein Junge), das sich wie ein Erwachsener gibt
(das) Ekel (ugs.):
starker körperlicher Abscheu
Ekelpaket (ugs.):
unangenehmer, abstoßender Mensch
fiese Möpp (ugs., kölsch)
fieser Typ (ugs.)
Fiesling (ugs.):
Mensch, der wegen seiner Eigenschaften als widerlich angesehen wird
Flegel:
bäuerliches Handgerät mit einem Stiel und einer Keule zum Trennen (Dreschen) der Getreidekörner vom Stroh
junger Mann, der sich schlecht oder unhöflich benimmt
Fratz (süddt.):
freches, ungezogenes Kind
niedliches, liebenswertes Kind
Frechdachs (ugs.):
freches, vorlautes Kind
Frechling
Frechmops (ugs.)
Früchtchen (ugs.):
Botanik: Teil einer Sammelfrucht
ungezogenes Kind oder Jugendlicher
Hundskrüppel (ugs., bairisch):
boshafter, hinterhältiger Kerl
Knülch (ugs.)
Kotzbrocken (ugs.):
Person, die eklig und unausstehlich ist
Lausbub
Lausbube:
scherzhaft: männliches Kind, das Streiche spielt; übertragen auch Erwachsener
Lausebengel:
frecher und ungezogener, aber häufig auch pfiffiger Junge; häufig abwertend gemeint, seltener wohlwollend
Lauser (ugs.)
Lorbass (ostpreußisch):
regionales Schimpfwort für eine Person, mit freundlichem Unterton (Ruhrgebiet, Ostpreußen)
Lümmel (ugs., veraltend):
für bis : nur für männliche Personen
Seglersprache: Verbindung zwischen Baum und Mast, häufig mittels eines Zapfens und einer Aufhängung; Lümmelbeschlag
Pestzecke
Racker (ugs.):
Kind, das sich Unsinn ausdenkt und vollführt
Range (veraltet):
mundartlich, übertragen: unartiges Kind
ursprüngliche Bedeutung, Schimpfwort, femininum: läufiges Mutterschwein
Rotzbengel (ugs.)
Rotzblag (ugs., ruhrdt.)
Rotzbubi (ugs.)
Rotzgöre (ugs.):
freches Mädchen
Rotzjunge (ugs.)
Rotzlöffel (ugs.):
Schimpfwort, derb, abwertend: Person, meistens ein Kind oder Jugendlicher, der frech, dreist, arrogant und unbelehrbar auftritt, aber auch wehleidig, widerspenstig und weinerlich
Rotznase (ugs.):
ein kleines (unerzogenes, freches) Kind
eine mit Nasenschleim triefende Nase
Rüpel:
Person, die sich schlecht benimmt/sich ungesittet verhält
Sackgesicht (derb):
Person mit einem unansehnlichen Gesicht
Schelm:
durchtriebener, unehrlicher Mensch
Mensch, der gerne scherzt und neckt
Schliffel (ugs., altbairisch, veraltet)
schlimmer Finger (ugs., fig., veraltend)
Schlingel:
scherzhaft: Kind (meist männlich), das Streiche spielt; übertragen auch Erwachsener
Schweinebacke (derb):
als Schimpfwort verwendet
Fleisch von der Kinnbacke eines Schweins
Schweinepriester (derb):
eine verachtenswerte männliche Person
Strolch:
kleiner, raffinierter Junge
kleinkriminelle Person
übler Bursche
übler Patron
Unsympath:
unsympathische Person; Person, deren Kontakt ein unangenehmes Gefühl hervorruft
widerliche Type
Widerling
widerwärtige Person (Hauptform)

Beispielsätze

Zwischen Mehl und Milch, macht so mancher Knilch

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Kein Wunder, mit dem Pädothema haben die Knilche gern internalisierte Verquickungen.

  • Zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch eine riesengroße Kleckerei" oder die "Vogelhochzeit" gelang ihm der Erfolg.

  • Und dieser Knilch entschuldigt sich noch zigmal vor der Kamera dafür, daß er sie geküßt hat.

  • Ich hätte den Knilch anzeigen müssen!

  • Vielleicht weiß sie auch was über diesen Knilch, was uns weiterhelfen könnte.

  • Er bezeichnete Schröder als "Knilch".

  • Vater David: "Warum will die unbedingt einen Knilch heiraten, der so alt ist, dass er ihr Vater sein könnte?"

Übersetzungen

Was reimt sich auf Knilch?

Wortaufbau

Das Isogramm Knilch be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × K, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × N

Das Alphagramm von Knilch lautet: CHIKLN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Nürn­berg
  3. Ingel­heim
  4. Leip­zig
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Nord­pol
  3. Ida
  4. Lud­wig
  5. Cäsar
  6. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Novem­ber
  3. India
  4. Lima
  5. Char­lie
  6. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort Knilch (Sin­gu­lar) bzw. 15 Punkte für Knil­che (Plural).

Knilch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Knilch kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • Verhasster Knilch – Feuchtschnäuzige Kuh liebt Hackfressenwolf (Kurzdoku, 2023)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Knilch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Knilch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. queer.de, 13.12.2017
  4. loomee-tv.de, 22.11.2017
  5. blogigo.de, 06.03.2012
  6. ngz-online.de, 01.04.2006
  7. ngz-online.de, 13.01.2006
  8. ln-online.de, 29.05.2002
  9. BILD 1999