Widerwillen

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ ˈviːdɐˌvɪlən ]

Silbentrennung

Widerwillen

Alternative Schreibweise

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Widerwillen
Genitivdes Widerwillens
Dativdem Widerwillen
Akkusativden Widerwillen

Anderes Wort für Wi­der­wil­len (Synonyme)

Abneigung:
leichter Widerwille gegen etwas oder eine Person, oft ohne das genau begründen zu können
(moralische) Abscheu:
regional, landschaftlich unterschiedliches Genus: eine starke Abneigung gegen jemanden oder etwas
(starke) Antipathie:
Abneigung gegen ein Subjekt oder Objekt
Aversion:
gehoben: starke Abneigung gegen einen Menschen, eine Handlung oder ein Objekt
(moralischer) Ekel:
starker körperlicher Abscheu
(einen) Horror (haben vor):
aus Erfahrung geborener Schrecken, Schauder
Zustand, der durch etwas Erschreckendes oder Erschauderndes hervorgerufen wird
Widerstreben:
relativ heftige Ablehnung, innerliche Ablehnung

Beispielsätze

  • Ich habe Widerwillen gegen Fanatiker.

  • Ich kann Ihren Widerwillen verstehen.

  • Ich kann euren Widerwillen verstehen.

  • Ich kann deinen Widerwillen verstehen.

  • Es ruft in mir Widerwillen hervor.

  • Das Absurde, mit Geschmack dargestellt, erregt Widerwillen und Bewunderung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Da war von «gräulicher Lektüre» die Rede und bösem, monströsem Widerwillen, den seine Erzählung ausgelöst hatte.

  • Ich sah, wie Widerwillen und Verunsicherung in der Miene der jungen Frau um Vorherrschaft rangen.

  • Ihren Widerwillen zeigten die Richter auch bei der Neubesetzung des Landesjustizrates, der über die Richterstellen entscheiden muss.

  • Nur "mit großem Widerwillen" lasse man den 25-Jährigen ziehen, sagte er.

  • Die ersten morgendlichen Trainingseinheiten absolviert er „mit großem Widerwillen“, erst nach einigen Wochen kommt die Motivation zurück.

  • Er arbeitet mit großem Widerwillen als Aushilfe in einem Supermarkt.

  • Die Frage wird sein, wie die Politik auf den Widerwillen der Konsumenten, als Verkehrsversuchskaninchen herzuhalten, reagiert.

  • Knifflig bleibt für die Klubs die Frage, wie stark sie ihre Anhänger zur Kasse bitten können, ohne Widerwillen zu erzeugen.

  • Es gab zu Jahresbeginn ein paar Stadionverbote, ansonsten zeigte die Vereinsspitze eher Widerwillen.

  • Sie werden reizbar und entwickeln einen regelrechten Widerwillen, ja sogar Angst vor der Arbeit", sagt Schottmayer.

  • Mutharikas Widerwillen galt dem Symbol der rot aufgehenden Sonne auf dem offiziellen Tuch.

  • Also hin zu ihm, der schlurfend ankommt und aus seinem leichten Widerwillen keinen Hehl macht.

  • Aus Prag war lange nichts als Widerwillen gegen den EU-Vertrag von Lissabon zu vernehmen.

  • Es folgte eine kleine Lektion in Sachen Aggression und Widerwillen.

  • Quälend ist der MT auch für Journalisten, die jährlich voller Widerwillen neue MT-Schnurren ersinnen müssen.

  • Die Nase saugt das, was die sauerstoffarme Luft bietet, in einer Mischung aus Gier und Widerwillen ein, still und schmerzensreich.

  • Wohin mit dem Widerwillen, der sich an vage Medienerlebnisse klammert?

  • Und das Hochartifizielle verband sich bei Handke stets mit dem entschlossenen Willen zum Widerwillen.

  • Auf Widerwillen stößt auch der Reisende, der im Hauptbahnhof den Preis einer Hin- und Rückfahrt nach Berlin zu eruieren versucht.

  • Die Mutmaßung, dass psychische Störungen eine genetische Basis besitzen können, löst bei vielen Widerwillen, ja auch Empörung aus.

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Wi­der­wil­len be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 2 × L, 2 × W, 1 × D, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × W, 1 × D, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I, R und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von Wi­der­wil­len lautet: DEEIILLNRWW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Ingel­heim
  3. Düssel­dorf
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Wupper­tal
  7. Ingel­heim
  8. Leip­zig
  9. Leip­zig
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ida
  3. Dora
  4. Emil
  5. Richard
  6. Wil­helm
  7. Ida
  8. Lud­wig
  9. Lud­wig
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. India
  3. Delta
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Whis­key
  7. India
  8. Lima
  9. Lima
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

Widerwillen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wi­der­wil­len ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­ge­wi­dert:
von Ekel oder Widerwillen erregt sein
an­stin­ken:
bei jemandem Ekel, Abscheu, Widerwillen oder Ärger erregen
durch­rin­gen:
sich nach Überwindung starken Widerwillens zu etwas entschließen; sich nach (längerem) innerem Ringen dazu überwinden, etwas zu tun
satt­ha­ben:
transitiv: Widerwillen gegen jemanden oder etwas empfinden, genug von jemandem oder etwas haben
scheuß­lich:
Widerwillen, Abscheu erregend
un­gern:
mit Widerwillen
un­ger­ne:
widerwillig, mit Widerwillen
ver­ab­scheut:
etwas oder jemandem stark ablehnend gegenüberstehen; Widerwillen oder Ekel empfindend
ver­hasst:
sehr ungeliebt, bei jemandem großen Widerwillen erregend
zu­rück­sto­ßen:
selten: jemanden mit Ekel, Widerwillen erfüllen

Häufige Rechtschreibfehler

  • Wiederwillen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Widerwillen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Widerwillen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8453269, 3988062, 3988061, 3988059, 2474968 & 2456681. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nd-aktuell.de, 06.05.2022
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  18. berlinonline.de, 10.08.2004
  19. sueddeutsche.de, 01.08.2003
  20. archiv.tagesspiegel.de, 01.04.2003
  21. bz, 17.11.2001
  22. Die Zeit (49/2001)
  23. Welt 1999
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  25. Tagesspiegel 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Die Zeit 1995