prellen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈpʁɛlən ]

Silbentrennung

prellen

Definition bzw. Bedeutung

  • an etwas aufschlagen/von etwas zurückgeworfen werden

  • die Rechnung in einem Restaurant nicht bezahlen

  • jemanden trickreich und arglistig um die Rückzahlung eines Geldbetrages bringen

  • stumpf verletzen; eine Prellung zufügen

  • Technik: als Schalterkontakt nachfedern

Konjugation

  • Präsens: prelle, du prellst, er/sie/es prellt
  • Präteritum: ich prell­te
  • Konjunktiv II: ich prell­te
  • Imperativ: prelle! (Einzahl), prellt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­prellt
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für prel­len (Synonyme)

(jemandem) das Fell über die Ohren ziehen (ugs., fig.)
(jemanden) erleichtern um
abcashen (ugs.):
sich etwas aneignen, häufig auf unkorrekte oder skrupellose Weise
abkassieren (ugs.):
intransitiv oder transitiv, abwertend: einen ungerechtfertigt hohen Geldbetrag für etwas verlangen und erhalten
intransitiv oder transitiv: einen bestimmten Geldbetrag für etwas (Leistung, Ware) verlangen und erhalten
abziehen (ugs.):
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
abzocken (ugs.):
Deutschland, Schweiz; salopp: jemandem etwas mit List und Hinterhältigkeit bzw. in betrügerischer Weise abnehmen
Deutschland, Schweiz; salopp: überhöhte Preise verlangen
auftreffen (auf):
auf eine Fläche treffen, aufprallen, aufschlagen
(jemanden) ausnehmen:
eine Person oder einen Gegenstand ausschließen oder abweichend von einer Regel behandeln
Eingeweide eines getöteten Tieres entfernen
Geld aus der Tasche ziehen (ugs., fig.)
(jemanden) ausnehmen wie eine Weihnachtsgans
prallen:
intensiv strahlen, stark scheinen
mit großer Wucht auf/gegen etwas stoßen
(jemanden) schröpfen (fig.):
Baumrinde schräg einschlitzen
das Wachstum von Jungpflanzen absichtlich einschränken
stoßen (an, gegen) (Hauptform):
an etwas angrenzen
auch übertragen benutzt: etwas durch einen Stoß zu einer anderen Stelle bewegen
zusammenstoßen (mit):
im Gehen oder Laufen oder Fahren mit Wucht gegen etwas prallen, stoßen
mit jemandem in Streit geraten

Gegenteil von prel­len (Antonyme)

zah­len:
eine Gegenleistung für Erhaltenes abliefern, um einen Ausgleich herzustellen
Geld für eine Ware oder Leistung geben

Beispielsätze

  • Ich musste mit dem Turnen zwei Wochen aussetzen, da ich mich am Schienbein schmerzlich geprellt hatte.

  • Wenn eine Taste einer Tastatur prellt, dann registriert der Computer bei einem Tastendruck fälschlicherweise zwei oder mehr Tastendrücke.

  • Als der Gast die Zeche prellte, rief der Wirt die Polizei.

  • Da ich die Spur verloren hatte, prellte ich mit der Stoßstange den Zaunpfahl, der in einem beinahe wieder schönen Schauspiel in tausend Teile zerbarst.

  • Nachdem er ihm das Geld geliehen hatte, wurde er um die Rückzahlung geprellt.

  • Der Mann hat im Restaurant die Zeche geprellt.

  • Maria prellt die Zeche.

  • Er hat einfach die Zeche geprellt.

  • Wer absichtlich die Zeche prellt, erhält unumgänglich Hausverbot.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die perfide Masche, ältere Menschen mit der Sorge um ihre Liebsten um ihr Erspartes zu prellen.

  • Dabei hatte sich die 42-jährige Frau aus dem Altkreis die Schulter geprellt.

  • Die 14% interne Verschuldung kann man ja den Anlegern prellen wenns noetig wird.

  • Als er dort wieder die Zeche prellen wollte, riefen die Inhaber die Polizei.

  • Der Staat wird erpresst um Fördergelder geprellt.

  • Dabei wurden die Deutsche Bahn und andere Abnehmer von Gleisen und Weichen durch überhöhte Rechnungen geprellt.

  • Die Sozialkassen wurden um 17 Millionen Euro geprellt.

  • Er vertritt regelmäßig Anleger, die von dubiosen Finanzfirmen geprellt worden sind.

  • Die Credit Suisse hatte Schuldtitel von National Century an den Kapitalmarkt gebracht, mit denen Anleger um Milliarden geprellt wurden.

  • Er soll in den Jahren 2003 und 2004 Investoren in Europa um über 100 Millionen Dollar geprellt haben.

  • Den Anfang machte Bernard Madoff, der im bislang weltweit größten Schneeballsystem Anleger um rund 65 Mrd. Dollar geprellt hat.

  • Das Knie ist nur geprellt, Ehelechner muss einige Tage pausieren.

  • Bis Freitag heißt es für sie jetzt: laufen, fangen, prellen und Konditions-, Koordinations- oder Taktiktraining.

  • Die vier Topmanager des Geldtransportfirma haben über Jahre hinweg mehr als 1000 Kunden um 270 Millionen Euro geprellt.

  • Die Heros-Manager müssen sich seit Dienstag vor Gericht verantworten, weil sie Kunden um rund 250 Mill. Euro geprellt haben sollen.

  • Bande soll Versicherungen mit vorgetäuschten Unfällen geprellt haben.

  • Um die Fortsetzung des Artikels "Schwarzfahrer am Steuer prellen das Land um 50 Millionen Euro" zu lesen, klicken Sie bitte hier.

  • Die Polizei fahndet nach einem Trickbetrüger, der mit zwei Komplizen einen 90-Jährigen um mehrere 10 000 Euro geprellt haben soll.

  • Die beiden BBVI-Manager hatten vor der Strafkammer gestanden, die BBVI beim Kauf von Immobilien um 23 Mio. DM geprellt zu haben.

  • Die Begründung: Er trug die Hauptverantwortung dafür, dass die Caritas in Trier um 38 Millionen Mark geprellt wurde.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf prel­len?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb prel­len be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 1 × N, 1 × P & 1 × R

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von prel­len lautet: EELLNPR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Ros­tock
  3. Essen
  4. Leip­zig
  5. Leip­zig
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Richard
  3. Emil
  4. Lud­wig
  5. Lud­wig
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Romeo
  3. Echo
  4. Lima
  5. Lima
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

prellen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort prel­len kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: prellen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: prellen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7843178, 7038761, 1402007 & 590842. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 22.10.2023
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  6. spiegel.de, 29.06.2017
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  10. tagesanzeiger.ch, 29.07.2012
  11. handelsblatt.com, 11.01.2010
  12. kicker.de, 03.11.2009
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  14. welt.de, 24.05.2007
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  18. archiv.tagesspiegel.de, 12.06.2003
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  20. DIE WELT 2001
  21. Berliner Zeitung 1999
  22. BILD 1998
  23. Berliner Zeitung 1997
  24. TAZ 1996
  25. Stuttgarter Zeitung 1995