wellen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvɛlən ]

Silbentrennung

wellen

Definition bzw. Bedeutung

  • die Form so verändern, dass ein wellenförmiges Muster des Auf und Ab entsteht

  • ein Material durch Krafteinwirkung so verformen, dass ein wellenförmiges Muster des Auf und Ab entsteht

  • Haar: in leichte Locken (Wellen) legen

  • rollen, wälzen, eine Rolle um die eigene Achse drehen

Begriffsursprung

vom Substantiv Welle

Konjugation

  • Präsens: welle, du wellst, er/sie/es wellt
  • Präteritum: ich well­te
  • Konjunktiv II: ich well­te
  • Imperativ: well/​welle! (Einzahl), wellt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­wellt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für wel­len (Synonyme)

in Wellenform bringen
ondulieren (Haare) (Hauptform):
das Haar (mit der Brennschere) in Wellen legen
wallen:
in Bezug auf Flüssigkeiten: sich heftig bewegen
über Stoff, Haare, gehoben: in Wellen und Wogen sich bauschend herabhängen
wellig machen
wogen:
große Wellen machen
sich wellenförmig hin und her oder auf und nieder bewegen

Sinnverwandte Wörter

auf­dre­hen:
die aufzuwendende Kraft erhöhen
drehend öffnen
ein­dre­hen:
ein Körperglied/Körperteil drehend nach innen zur Körpermitte hin bewegen
eine Richtungsänderung durchführen
kräu­seln:
etwas in lockere Falten legen
sich ringeln und spitzig werden, etwas zarte Wellen entstehen lassen
krau­sen:
einen Teil des Gesichts: verziehen, wodurch ein (oft ablehnendes/fragendes) Gefühl ausgedrückt wird
in Falten legen, lockig oder kraus machen; kräuseln
krin­geln:
sich spiralförmig verformen
so sehr lachen, dass man den Oberkörper absenkt
lo­cken:
jemanden mit Hilfe eines Versprechens zu einer Handlung bewegen
Kleinkind auf den Arm nehmen, in den Armen wiegen
plät­ten:
nord- und mitteldeutsch: bügeln
platt machen
rin­geln:
sich in Bögen oder spiralförmig formen
so formen, dass das Ende den Anfang berührt und ein Ringel entsteht
rol­len:
Aussprache des Buchstaben "r" mit Vibrieren der Zungenspitze oder Vibrieren der Uvula
das Trällern eines Vogels
ver­bie­gen:
aus der (richtigen) Form bringen (so dass etwas nicht mehr so wie zuvor zu nutzen ist)
aus der (richtigen) Form geraten (so dass etwas nicht mehr so aussieht, wie zuvor, sondern eine Biegung aufweist)
ver­wer­fen:
(nach reiflicher Überlegung) etwas aufgeben, nicht weiter verfolgen, weil es als nicht mehr annehmbar, brauchbar, durchführbar, geeignet, tauglich, realisierbar oder dergleichen befunden wird
ablehnen, zurückweisen, weil die geforderte Berechtigung fehlt
ver­zie­hen:
aus der Form geraten
bewirken, dass etwas aus der Form kommt
wäl­zen:
behandeln
eine Sache mit Kraft drücken und schieben, indem sie sich dreht
wer­fen:
erzeugen, verursachen, zu einer neuen Situation führen, zum Beispiel einen Schatten werfen oder Licht auf etwas werfen (siehe auch Redewendungen)
etwas in eine bestimmte Richtung schleudern

Gegenteil von wel­len (Antonyme)

glät­ten:
eine noch nicht perfekte Arbeit überarbeiten
jemandes Zorn oder Erregung vermindern

Beispielsätze

  • Der Plastikfußboden in der Küche hatte sich gewellt.

  • In den Teig so lang Mehl einkneten, bis man ihn gut wellen kann.

  • Das Blech wird der Länge nach vom Zinkwalzwerk gewellt.

  • Wenn die Strömung über den Sandgrund zieht, wellt sie den Boden und er zeigt die typischen Rippelmarken.

  • Immer wenn es regnet, wellt sich mein Haar.

  • Wir könnten Ihr Haar einmal wellen, ich zeige Ihnen, wie man eine Wasserwelle legt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Je nach Sorte sind die Blätter leicht gezahnt, gewellt oder auch gekräuselt.

  • Natürlich nicht die Dauerwelle von früher, sondern eine softere Variante – Undercut und oben gewellt.

  • Sie würden dabei helfen „die Ursprünge neuer Infektionsspitzen und -wellen zu erkennen.

  • Ihre braunen Haare trug sie offen und sanft gewellt - genau wie ihre Schwägerin in spe, Herzogin Kate (36).

  • Die Fremdkörper sind demnach etwa vier Zentimeter lang und gewellt.

  • Sie sind zwar ein bisschen gewellt, aber alle Ecken sind noch dran.

  • Klangcollage, -flächen, -wellen und Klangspuren füllen eine ganze Wand.

  • Darunter leiden die Zettel in den Vitrinen, die sich wellen.

  • Es scheint vielmehr, als würde die Ebene ständig von unter der Grasnarbe dahin sausenden Projektilen gewellt, die den Gehenden überholen.

  • Die Astronomen wissen schon seit langem, daß die Milchstraße in den äußeren Regionen leicht gewellt ist - ähnlich wie eine Hutkrempe.

  • Wie bei der Alu-Schale ist der Boden gewellt, so daß sich in den Vertiefungen das Fett sammelt.

  • Der Boden ist gewellt, weil's schöner so ist.

  • Das interessiert Architekturphotographen, denn sie mögen es nicht, wenn gerade Linien gebogen oder gewellt abgebildet werden.

Häufige Wortkombinationen

  • das Haar, das Papier wellt sich
  • die Haare wellen

Wortbildungen

  • wellern
  • Well­fleisch
  • Wellflüssigkeit
  • Welllotion
  • Wellmittel
  • Wellpappe
  • Wellung

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Homophone

Was reimt sich auf wel­len?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb wel­len be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 1 × N & 1 × W

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von wel­len lautet: EELLNW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Leip­zig
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Lud­wig
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. Lima
  4. Lima
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

wellen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort wel­len kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kor­ken­zie­her­lo­cke:
eine lange Haarsträhne, die wie ein Korkenzieher gewellt ist

Buchtitel

  • Eat well, feel better Carolin Kotke | ISBN: 978-3-83388-179-4
  • Simply living well Julia Watkins | ISBN: 978-3-44239-375-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: wellen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: wellen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. focus.de, 21.06.2021
  2. wp.de, 13.12.2021
  3. come-on.de, 28.09.2020
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  6. feedsportal.com, 11.06.2013
  7. schwaebische.de, 09.07.2012
  8. Berliner Zeitung 1999
  9. Welt 1999
  10. Spektrum der Wissenschaft 1998
  11. TAZ 1997
  12. TAZ 1996
  13. Süddeutsche Zeitung 1995