schellen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʃɛlən ]

Silbentrennung

schellen

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Türklingel betätigen

  • mit einer kleinen Glocke ein Geräusch erzeugen

  • von technischen Geräten: einen Signalton von sich geben

Begriffsursprung

Schellen entstand über das mittelhochdeutsche schëllen aus dem althochdeutschen skellan. Zu diesen Wörtern bildet das lateinische Verb clangere eine Übersetzungsgleichung.

Konjugation

  • Präsens: schelle, du schellst, er/sie/es schellt
  • Präteritum: ich schell­te
  • Konjunktiv II: ich schell­te
  • Imperativ: schell/​schelle! (Einzahl), schellt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­schellt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für schel­len (Synonyme)

bimmeln (ugs.):
mit einer helltönenden Glocke läuten
die Klingel betätigen
gongen
klingeln (Hauptform):
auf etwas aufmerksam werden
etwas schrillen lassen, sehr häufig die Klingel an einem Eingang
läuten:
(an einem Eingang) akustisch auf sich aufmerksam machen
(an einem Eingang) akustisch Aufmerksamkeit hervorrufen
gehen (Klingel, Telefon) (ugs.):
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
ringen:
die Hände drücken und verdrehen
die Nahkampfsportart „Ringen“ ausführen; sich um etwas balgen

Beispielsätze

  • Schalte den Wecker ein, damit er morgen früh schellt.

  • Die Kinder liefen mit kleinen Glöckchen durch die Straßen und schellten damit.

  • Schelle doch bitte das nächste Mal statt zu klopfen.

  • Das Telefon schellt. Kannst du bitte abnehmen?

  • Tom schellte und Maria öffnete.

  • Es schellte.

  • Sobald es schellte, erhoben wir uns.

  • Hat es schon geschellt?

  • Die Türglocke schellte im Flur.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Hier sind es vor allem die Nebenkosten, die in die Höhe schellen.

  • Danach habe ich an den Türen der Nachbarn geschellt und geklopft.

  • Dies verlangt in erster Linie nach schellen Kommunikationskanälen.

  • Ein Betrüger-Trio hat sogar an der Tür geschellt, um es zuzustellen.

  • Konventionelles Schlagzeug ist langweilig, es soll rasseln, knattern und schellen.

  • Es war noch früh und der Wecker würde erst in einer Stunde schellen.

  • Sie werden an diesem Abend aber ebenfalls noch an fremden Türen schellen.

  • Ladenglocken schellen beim Eintreten, Transparente mit der Aufschrift "Wir sind wieder für Sie da" hängen an den Hauswänden.

  • In jedem Frühsommer schellen die Alarmglocken wegen der wachsenden Zahl von fehlenden Lehrstellen in den neuen Bundesländern.

Häufige Wortkombinationen

  • Glöckchen, Schelle
  • Telefon, Wecker
  • Türklingel, Türglocke, klopfen

Untergeordnete Begriffe

  • abschellen
  • anschellen
  • sturmschellen
  • wachschellen

Übersetzungen

Was reimt sich auf schel­len?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb schel­len be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × L, 1 × C, 1 × H, 1 × N & 1 × S

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von schel­len lautet: CEEHLLNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Essen
  5. Leip­zig
  6. Leip­zig
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Emil
  5. Lud­wig
  6. Lud­wig
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Echo
  5. Lima
  6. Lima
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

schellen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort schel­len kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schellen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schellen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6569580, 2024213, 1639452, 1545881 & 438750. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Matthias von Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Hirzel Verlag, Stuttgart
  2. Gerhard Köbler: Wörterbuch des althochdeutschen Sprachschatzes. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich 1993, ISBN 3-506-74661-8, DNB 931403170
  3. tz.de, 29.07.2022
  4. rp-online.de, 04.05.2017
  5. tecchannel.de, 02.12.2014
  6. ruhrnachrichten.de, 14.05.2013
  7. zeit.de, 03.02.2010
  8. ngz-online.de, 03.05.2006
  9. fr-aktuell.de, 08.01.2004
  10. heute.t-online.de, 03.12.2002
  11. Süddeutsche Zeitung 1995