kraftlos

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkʁaftˌloːs ]

Silbentrennung

kraftlos

Definition bzw. Bedeutung

Ohne Kraft, mit nur sehr wenig Kraft.

Begriffsursprung

Ableitung zum Substantiv Kraft mit dem Derivatem (Suffix) -los.

Steigerung (Komparation)

  1. kraftlos (Positiv)
  2. kraftloser (Komparativ)
  3. am kraftlosesten (Superlativ)

Anderes Wort für kraft­los (Synonyme)

blass:
von geringer, schwacher Farbstärke
blutarm:
farblos, unscheinbar, blass
mit einem Mangel an Blut bzw. roten Blutkörperchen
saftlos
schlaff (ugs.):
ohne Festigkeit, ohne Spannung
adynamisch (fachspr., medizinisch)
schwach:
in niedriger Konzentration
mangelhafte Leistung beschreibt ein Substantiv
gebrechlich:
körperlich beeinträchtigt
hinfällig:
nicht mehr aktuell
schwach von Alter
kränkelnd:
latent/leicht krank seiend
kränklich:
dazu neigend, häufig krank zu werden oder zu sein; für Krankheiten anfällig
labil:
Physik: leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen
Psychologie: leicht von außen zu beeinflussen; schwach
mürbe:
dem Zerbröseln nahe
nach großer Anstrengung ohne Elan, kraftlos
schwächlich:
einen dürftigen Inhalt besitzend
einen schwachen Charakter besitzend
(es .. einfach) nicht mehr gehen (ugs.)
abgeschlafft
alle (ugs.):
mitteldeutsch und norddeutsch, leer, nicht mehr vorrätig
ausgelutscht (ugs.):
(durch Saugen/Lutschen) verbraucht; ohne Geschmack
körperlich erschöpft; keine Energie mehr habend
ausgepowert (ugs.)
daneben (ugs.):
als Konjunktion verwendet: neben dem eben genannten auch noch
neben etwas oder jemandem
down (ugs., veraltend):
deprimiert bis depressiv
duhne (ugs., rheinisch)
fix und foxi (ugs., scherzhaft, veraltet)
geschafft (ugs.):
nach einer Anstrengung erschöpft, kraftlos
groggy (ugs.):
nur prädikativ, Boxen: schwer angeschlagen, nicht mehr zum Kämpfen fähig
nur prädikativ, umgangssprachlich: schwer angeschlagen, erschöpft, müde, abgekämpft
in den Seilen hängen (ugs.)
kaputt (ugs.):
Ehe, zwischenmenschliche Beziehung: völlig zerrüttet, zerstört
in einem schadhaften oder funktionslosen Zustand
keine Energie mehr haben
lasch:
landschaftlich: fade, ungewürzt, schal
ohne Spannkraft; schlaff, matt, energielos
lurig (ugs., rheinisch)
matt:
mit Anzeichen von Ermüdung oder Erschöpfung, mitnichten lebhaft oder rege
nicht durchsichtig, nur durchscheinend
nüntig (ugs., schweiz., selten, vorarlbergerisch)
ohne Saft und Kraft (ugs.)
platt (ugs.):
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
ohne Erhebung, in die Breite gehend
saft- und kraftlos
schlapp:
keine Energie habend, erschöpft
locker ohne Spannung herabhängend
die Flügel hängen lassen (ugs.)
die Ohren hängen lassen (ugs.)
entmutigt sein
mutlos sein
blutleer (fig.):
im übertragenen Sinne: leblos, nicht lebendig wirkend
ohne Blutzufuhr
papieren (fig.):
auf Papier geschrieben
aus Papier bestehend
unlebendig
dünn:
kraftlos, leise
viel Wasser oder Flüssigkeit enthaltend; wenig gehaltvoll an Nährstoffen
fade:
auf Ereignisse, Zeitabschnitte, Veranstaltungen und dergleichen bezogen: ohne Abwechslung und dadurch langweilig
auf geschaffene Dinge, insbesondere auch Kunstwerke, bezogen: ohne viel Farbe, viel Form oder etwas anderes Interessantes
labberig (Kaffee, Brühe) (ugs.)
labbrig (ugs.)
lau (geh.):
von einer mittleren Temperatur zwischen kühl und warm
schlabberig (Brei, Suppe) (ugs.)
wässrig:
übertragen: ohne oder mit wenig Geschmack; nicht aromatisch
viel Wasser enthaltend; mit einem hohen Wasseranteil
brüchig (Stimme):
leicht zu Brüchen führend; Brüche aufweisend
von Beziehungen, Vereinbarungen etc.: wenig haltbar
flatternd (fig.)
gebrochen:
Farbe: mit einem hohen unbunten Anteil
Mensch: dauerhaft aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht
zittrig:
häufig zitternd
flügellahm:
übertragen: ohne Kraft, ohne Energie
wegen einer Verletzung der Flügel nicht fähig zu fliegen
letschert:
geschmacklos, zu weich, nicht mehr knusprig (in Bezug auf Lebensmittel)
müde, schlapp

Gegenteil von kraft­los (Antonyme)

kräf­tig:
gut und gesund entwickelt; ausgeprägt
im Ausdruck und Verhalten recht grob, derb
kraft­voll:
voll von, an Kraft
stark:
äußeren Einflüssen, Belastungen standhaltend (aufgrund von Größe, Dicke oder Ähnlichem)
bei Maskulina und Neutra durch die Endung „-s“/„-es“ im Genitiv Singular gekennzeichnet

Beispielsätze

  • Die Königin war blass und winkte nur ab und zu kraftlos aus ihrer Pferdekutsche.

  • Nach zwei Tagen Brechdurchfall fühlt sich Heinz heute immer noch ziemlich kraftlos.

  • Sie sind kraftlos.

  • Ich fühle mich kraftlos.

  • Maria ist kraftlos.

  • Es schmerzt, in einem gar so kraftlosen Jahrhundert zu leben.

  • Seine in den Gedankenkosmos erhobenen Arme fielen kraftlos nach unten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Doch Spahn wirkte müde, fast kraftlos.

  • Diese ist mal mehr oder wenig aufwendig, aber immer ziemlich kraftlos.

  • Der Frust, nichts Kritisches sagen zu können, und die Akkordarbeit von 5 bis 17 Uhr machten ihn kraftlos.

  • Bei seinem WM-Kampf wirkte Stäbler deutlich kraftloser als sein Rivale.

  • Die TSG wirkte kraftlos und viel zu unentschlossen.

  • "Die Partei ist nicht saft- und kraftlos", sagte Bartsch der "Thüringer Allgemeinen".

  • Der Nazismus war eine kraftlose Nachahmung der realen historischen Praxis des britischen kolonialen Rassismus.

  • Saft- und kraftlos schleppte er sich in seinen drei Spielen über den Rasen und schied mit seinem Team aus.

  • Die Haare sind streng nach hinten gebunden, kraftlos hängen ihre Arme herab.

  • Anstatt dieser Herkulesaufgabe gerecht zu werden, nur kraftlose Platituden.

  • Der Deutsche Meister wirkte ausgepumpt, kraftlos und unkonzentriert.

  • Aber der Freund ist kraftlos, er gibt sich der unmöglichen Liebe zu seiner Stiefmutter Elisabeth hin.

  • Kurze Gegenbewegungen erwiesen sich allesamt als kraftlos.

  • Stuttgart kam letztlich auch gegen kraftlos wirkende Hausherren zustande.

  • Siegen enttäuschte auf der ganzen Linie, wirkte nach dem am Donnerstag hart erkämpften 1:1 gegen Hansa Rostock müde und kraftlos.

  • Sein Brustkorb hob und senkte sich, unrhythmisch und kraftlos, mit langsamen Keuchen schnappte er nach Luft.

  • Er ist depressiver, kraftloser.

  • Der Kopf baumelt kraftlos über dem Hals, seine Schritte sind zusammengestaucht.

  • Seit diesem Tag hängt der rechte Arm von Gisela Heller kraftlos herunter.

  • Das Organ flickt den Schaden notdürftig durch kraftloses Bindegewebe - manchmal auf der Fläche eines Bierdeckels.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm kraft­los be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × F, 1 × K, 1 × L, 1 × O, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × K, 1 × L, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich.

Das Alphagramm von kraft­los lautet: AFKLORST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Frank­furt
  5. Tü­bin­gen
  6. Leip­zig
  7. Offen­bach
  8. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Richard
  3. Anton
  4. Fried­rich
  5. Theo­dor
  6. Lud­wig
  7. Otto
  8. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Fox­trot
  5. Tango
  6. Lima
  7. Oscar
  8. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

kraftlos

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort kraft­los kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­ge­spannt:
aufgrund Anstrengung kraftlos, ohne Energie, Erholung brauchend
as­the­nisch:
schwach, kraftlos, matt
ent­kräf­ten:
jemandem oder etwas die Kraft nehmen, kraftlos machen
er­schöp­fen:
müde und kraftlos werden, seine Kräfte verlieren
küm­mern:
kraftlos vor sich hin vegetieren (bei Mensch, Tier, Pflanze), auch in übertragener Bedeutung
mat­schig:
(als Mensch) kraftlos durch Überanstrengung
mü­de:
kraftlos, ohne Kraft
spack:
norddeutsch: dünn, kraftlos, mager
spackig:
bezogen auf Holz: kraftlos aufgrund Austrocknung, Rissigkeit, Verwitterung, Fäulnis
wa­cke­lig:
umgangssprachlich: schwach, kraftlos
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: kraftlos. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: kraftlos. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7121069, 7016190, 4797572, 2708121 & 938475. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. merkur.de, 19.05.2022
  2. latina-press.com, 10.10.2021
  3. kurier.at, 23.06.2020
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  12. wz-newsline.de, 03.10.2008
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  16. Die Zeit (17/2004)
  17. sueddeutsche.de, 05.07.2003
  18. sueddeutsche.de, 31.05.2002
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  22. DIE WELT 2000
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995