aufhören
Verb (Tunwort)
Aussprache
Silbentrennung
Definition bzw. Bedeutung
mit einer Handlung oder Handlungsweise nicht weitermachen
stoppen, enden einer Sache
zu Ende sein
Begriffsursprung
etymologisch: mittelhochdeutsch „ūfhœren“ „beenden“
strukturell: zusammengesetzt aus dem Präfix auf- und dem Verb hören
Nicht bestätigte Herkunft: Möglicherweise stammt die Verwendung dieser Wortkombination aus der urzeitlichen Verhaltensweise, dass man bei Gefahr aufhorchte und sich regungslos verhielt. Man „hörte auf“, um eine mögliche Gefahr zu entdecken. Dieses Verhalten – nichts zu tun, zu stoppen – hat heute mit dem eigentlichen Verb hören nichts mehr zu tun.unbelegt.
Konjugation
- Präsens: höre auf, du hörst auf, er/sie/es hört auf
- Präteritum: ich hörte auf
- Konjunktiv II: ich hörte auf
- Imperativ: hör auf! / höre auf! (Einzahl), hört auf! (Mehrzahl)
- Partizip II: aufgehört
- Hilfsverb: haben
Anderes Wort für aufhören (Synonyme)
- (sich) aufs Altenteil setzen (fig.)
- (sich) aufs Altenteil zurückziehen (fig.)
- (sich) zur Ruhe setzen
- aufhören zu arbeiten
- aufs Altenteil gehen (fig.)
- aus dem Amt scheiden (Beamte)
- aus dem Erwerbsleben ausscheiden (statist.) (fachspr.)
- in den Ruhestand treten
- in Pension gehen
- in Rente gehen
- in Ruhestand gehen
- seine aktive Zeit beenden
- (sich) abgewöhnen:
- dafür sorgen, dass jemand eine Gewohnheit aufgibt
- eine (meist schlechte) Gewohnheit aufgeben
- (eine Gewohnheit / Untugend) ablegen:
- auf schriftliche oder mündliche Weise etwas, was von dem Betreffenden als Beweis für etwas gefordert wird
- ein Kleidungsstück ausziehen
- aufgeben:
- auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
- etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
- beenden:
- mit etwas aufhören, etwas zum Abschluss bringen, eine Tätigkeit einstellen
- bleiben lassen
- bleibenlassen:
- etwas nicht tun, etwas sein lassen
- fahren lassen (geh., altertümlich, dichterisch)
- nicht weiterführen
- nicht weitermachen
- ruhen lassen
- sein lassen (ugs.)
- (einen) Cut machen (ugs.)
- (einer Sache) ein Ende setzen
- abschließen:
- das Öffnen durch Unbefugte mit einem Verschließmechanismus blockieren
- einen Vertrag, Handel oder Ähnliches vereinbaren durchführen
- ad acta legen
- als erledigt behandeln
- beendigen:
- einen Schluss (Ende) herbeiführen, zu einem Abschluss bringen
- den Stecker ziehen (ugs.)
- einen Schlussstrich ziehen (fig.)
- erledigen:
- etwas fertig machen; zu Ende bringen; eine Arbeit tun, die noch aussteht
- Ganovenslang: jemanden umbringen
- abreißen (fig.):
- (Kontakt, Verbindung und Ähnliches) (vorzeitig) beendet werden
- durchtrennt werden (beispielsweise ein Seil, Tau), Kabel)
- nicht fortgesetzt werden
- nicht fortsetzen
- zum Ende kommen
- zum Erliegen kommen
- zum Stillstand kommen
- (den) Bettel hinschmeißen (ugs.)
- (den) Dienst quittieren
- (den) Job an den Nagel hängen (fig.)
- (eine) neue Herausforderung suchen (Bewerbungssprache)
- (sein) Bündel schnüren (fig.)
- (sein) Büro räumen
- (seine) Kündigung einreichen
- (seinen) Abschied nehmen
- (sich) was anderes suchen (ugs.)
- abheuern (fachspr., seemännisch)
- abmustern (fachspr., seemännisch):
- jemanden aus dem Arbeitsverhältnis auf einem Schiff entlassen
- sein Arbeitsverhältnis auf einem Schiff beenden
- ausscheiden:
- als Option nicht zur Verfügung stehen
- aus einem Wettbewerb herausfallen (im Sinne von Disqualifikation oder Niederlage im KO-System)
- das Handtuch werfen (ugs., fig.)
- gehen (ugs.):
- (Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
- (der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
- (den Kram) hinschmeißen (ugs.):
- (etwas) irgendwohin werfen, in die Richtung von jemandem oder etwas werfen (schmeißen)
- plötzlich keine Lust mehr auf etwas haben und nicht mehr weitermachen oder durch äußere Umstände gezwungen sein, etwas aufzugeben, nicht mehr weiterzumachen
- in den Sack hauen (ugs., fig.)
- künden (schweiz.):
- eine Aussage über etwas machen (manchmal auch auf indirekte Art und Weise)
- kündigen
- seinen Hut nehmen (fig.)
- (ein Unternehmen) verlassen:
- eine Person verlassen: die Beziehung beenden; jemanden alleine lassen
- einen Ort verlassen: weggehen, sich entfernen
- was Besseres finden
- weggehen (ugs.):
- ausgehen, ein Lokal oder eine Diskothek aufsuchen
- sich entfernen; einen Ort verlassen
- (von etwas) die Finger lassen (ugs.)
- Abstand nehmen (von etwas)
- bleiben lassen (ugs.)
- (sich von etwas) fernhalten (geh.):
- etwas oder jemanden davon abhalten, an einen bestimmten Ort zu gelangen
- sich nicht in die Nähe von etwas begeben
- gar nicht erst versuchen (ugs.)
- (etwas) lassen (ugs.):
- die Beherrschung behalten
- eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
- nicht machen
- nicht tun
- sausen lassen (ugs.)
- unterlassen (Hauptform):
- (meist bewusst) etwas nicht tun (oder nicht mehr tun)
- (sich etwas) verkneifen (ugs.):
- eng, fest zusammenkneifen
- etwas nicht tun, sich etwas nicht gestatten, bei dem man aber einen Impuls, Reiz verspürt, es zu tun
- (ein) Ende haben
- ablaufen (Frist, Zeitabschnitt):
- (eine Strecke) zu Fuß bewältigen
- (Schuhwerk) durch Benutzung verschleißen
- (in bestimmter Weise) ausgehen:
- (Feuer oder Kunstlicht wie Straßenlaternen) erlöschen
- (Geräte) ihre Funktion einstellen
- ausklingen
- auslaufen:
- als Flüssigkeit aus einer Öffnung austreten
- einen Zeitpunkt erreichen, an dem etwas endet, beispielsweise ein Vertrag
- ein (…) Ende finden
- schließen:
- den Verkauf in einem Geschäft temporär einstellen (indem man das Geschäft zumacht)
- ein Geschäft aufgeben; für immer zumachen
- sich neigen (geh.)
- verfallen:
- etwas verfallen: nur noch an etwas bestimmtes denken; begeistert sein von etwas
- jemandem verfallen: vor Liebe/Faszination willenlos werden gegenüber jemandem
- zu Ende gehen
- zu Ende sein (ugs.)
- zur Neige gehen
- (den) Griffel fallen lassen (fig.)
- (es ist) Schicht im Schacht (ugs., Spruch)
- Feierabend machen
- für heute war's das (Spruch)
- Schluss machen
- (den) Stecker ziehen (ugs., fig.)
- aufgeben müssen
- den Geschäftsbetrieb einstellen
- die Tore schließen müssen (fig.)
- eingehen (Kleinbetriebe) (ugs., fig.):
- auf etwas eingehen: näher besprechen, beantworten, thematisieren
- ein Angebot akzeptieren
- (sich) dem Bann einer Sache entziehen (geh.)
- (sich) jemandes Bann entziehen (geh.)
- in Ruhe lassen
- loskommen von (ugs., fig.)
- sich losreißen (von) (fig., Hauptform)
- nicht mehr (ein)nehmen
- (es) gut sein lassen
- (etwas) drangeben (ugs., regional)
- nicht länger tun
- nicht weiter tun
- (es) ist vorbei mit
- (sich) geben (ugs.):
- da sein; vorhanden sein
- jemandem etwas reichen bzw. in die Nähe oder Hände legen
- (sich) verlieren:
- einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat
- etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden
- aufhören zu (+ Infinitiv)
Gegenteil von aufhören (Antonyme)
- anfangen:
- intransitiv, örtlich: beginnen, seinen Ausgangspunkt haben
- intransitiv, zeitlich: beginnen, seinen Ausgangszeitpunkt haben
- beginnen:
- etwas in Gang setzen, etwas starten, etwas anfangen
- sich in Bewegung setzen, starten, anfangen
- fortfahren:
- einen Ort mit einem Fahrzeug verlassen
- einen Vorgang, eine Tätigkeit, einen Prozess nach einer Unterbrechung wieder beginnen
- fortsetzen:
- an etwas, das begonnen wurde, anschließen und weiterführen, weiterverfolgen
- weitermachen:
- fortfahren etwas zu tun
Redensarten & Redewendungen
- Da hört sich doch alles auf
Beispielsätze
Die Band hört um Mitternacht auf zu spielen.
Schon mal ans Aufhören gedacht?
Beim Bach dahinten hört das Grundstück auf.
Der Film hört gleich auf.
Der Regen hat aufgehört.
Hier hört Deutschland auf und Dänemark fängt an.
Ich höre auf zu rauchen.
Hier hört meine Geduld auf!
Warum haben Sie aufgehört, diese Sprache zu lernen?
Sie konnte nicht aufhören zu lachen.
Johannes hat mit dem Rauchen aufgehört.
Wir sollten aufhören, uns zu sehen.
Hat es schon aufgehört zu regnen?
Sie müssen aufhören, in der Vergangenheit zu leben.
Tom konnte nicht aufhören zu lachen.
Immer wenn ich anfange zu atmen, kann ich nicht mehr aufhören.
Warum hast du nicht aufgehört?
Das muss aufhören!
Sami sollte aufhören, so nervös zu sein.
Vor zwei Monaten habe ich mit dem Rauchen aufgehört.
Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft
Aber dann hieß es nach und nach, dass einige aufhören werden.
Beide verlieren sich aus den Augen, dennoch kann Andreas nicht aufhören, den Schulfreund auf kompetitive Weise zu idealisieren.
Also aufhören, so lange Knochen, Gelenke, Bänder und Sehnen noch intakt sind.
Aber in Wahrheit konnte ich einfach nicht aufhören zu filmen, und da sah Harvey halt die Kosten aus dem Ruder laufen.
Aber dazu müsste man aufhören sich selbst der Nächste zu sein und sich als Nabel der Welt zu betrachten.
"Ich habe 50 Zigaretten am Tag geraucht, die habe ich dann auf 10 reduziert und dann ganz aufgehört", erzählte Fedder.
Aber dafür müsste sie erst einmal aufhören, zu lügen und – vor allem – sich selbst etwas vorzulügen.
Weil der alte Caterer aus persönlichen Gründen aufgehört hat, hatte der Förderverein der Ederseeschule nach einer neuen Lösung gesucht.
Als Grund für die Trennung sagte er: "Manchmal sollte man im Leben aufhören, wenn es am schönsten ist."
«Ich will, dass solche Machenschaften aufhören, deshalb mache ich sie jetzt öffentlich», wurde der 36-Jährige zitiert.
Wenn wir daran nicht mehr glauben, können wir hier aufhören.
Tatsächlich hätten die beleidigenden Angriffe auf ihren Verlobten und sie nach ein paar Tagen aufgehört.
Die Komische Oper hat sicher nicht aufgehört, vom ganz großen, glanzvollen Um- und Neubau zu träumen.
Actionszenen machen mir nicht so viel aus, aber ich habe aufgehört, Basketball und Squash zu spielen.
Nach fünf Minuten sollte die Gans zu brennen aufgehört haben.
Das wird aufhören, da wird ein Stück Normalität einkehren, notgedrungen, aber sicherlich auch nicht zum Schaden des Fußballs insgesamt.
Ab welchem Alter soll denn dann bei den Menschen der Alterungsprozess aufhören?
"Dann werde ich aufhören", verriet der dreimalige Wimbledonsieger, der insgesamt 49 Titel gewann.
"Das Schmetterlingsfangen im Kohlenkeller muß aufhören", hat er dem Magazin zufolge gesagt.
So hat die 20 Jahre dauernde Beziehung der MBO zu La Baule in Frankreich aufgehört, als die Kontaktlehrerin versetzt wurde.
Als die Linke auf ihrem Marsch durch die Institutionen bei der pensionsberechtigten Stelle anlangte, hat sie sofort aufgehört zu lesen.
Häufige Wortkombinationen
- das Gewitter, der Regen hört auf
- mit dem Rauchen, Trinken aufhören
Übersetzungen
- Baskisch: gelditu
- Englisch:
- cease
- stop
- quit
- Esperanto: ĉesi
- Finnisch: lopettaa
- Französisch:
- cesser
- finir
- arrêter
- Hebräisch: להפסיק (lehafsik) (weiblich)
- Interlingua:
- cesar
- cessar
- Italienisch:
- cessare
- finire
- terminare
- smettere
- dimettersi
- Japanisch: 止める
- Katalanisch: deixar
- Klingonisch:
- mev
- bup
- Komorisch: ziia (uziia)
- Neugriechisch:
- σταματώ (stamató)
- τελειώνω (telióno)
- Norwegisch: slutte
- Polnisch:
- przestać
- przestawać
- Portugiesisch: deixar
- Rumänisch: întrerupe
- Russisch:
- прекратить
- закончить
- Schwedisch:
- sluta
- hålla upp
- upphöra
- Spanisch:
- dejar
- terminar
- Tschechisch:
- přestávat
- přestat
- Ungarisch: abbahagy
Wortaufbau
Das dreisilbige Isogramm aufhören besteht aus acht Buchstaben und setzt sich wie folgt zusammen: 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × Ö, 1 × R & 1 × U
- Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × Ö, 1 × U
- Konsonanten: 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × R
- Umlaute: 1 × Ö
Eine Worttrennung ist nach dem F und Ö möglich.
Das Alphagramm von aufhören lautet: AEFHNÖRU
Buchstabiertafel
Entsprechend der deutschen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung (DIN 5009:2022-06) wird das Verb folgendermaßen buchstabiert:
- Aachen
- Unna
- Frankfurt
- Hamburg
- Umlaut-Offenbach
- Rostock
- Essen
- Nürnberg
In Deutschland ebenfalls geläufig ist die Buchstabierung nach dem postalischen Buchstabieralphabet von 1950:
- Anton
- Ulrich
- Friedrich
- Heinreich
- Ökonom
- Richard
- Emil
- Nordpol
International ist das englischssprachige ICAO-Alphabet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) anerkannt:
- Alfa
- Uniform
- Foxtrot
- Hotel
- Oscar
- Echo
- Romeo
- Echo
- November
Heute vorwiegend nur noch als Funkfeuer in der Luft- und Schifffahrt gebräuchlich ist der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt):
- ▄ ▄▄▄▄
- ▄ ▄ ▄▄▄▄
- ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
- ▄ ▄ ▄ ▄
- ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
- ▄ ▄▄▄▄ ▄
- ▄
- ▄▄▄▄ ▄
Scrabble
Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.
Bitte jedoch stets das offizielle Scrabble-Regelwerk (z. B. zu Vor- und Nachsilben) beachten!
Worthäufigkeit
Das Tuwort aufhören entspricht dem Sprachniveau A1 (Sprachniveaustufen nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen ) und kam im letzten Jahr häufig in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit ist ungefähr gleichbleibend. Dies hat eine Auswertung mehrerer Millionen Beispielsätze ergeben.
Vorkommnisse im Sprachwörterbuch
- aufklären:
- von Sachverhalten: aufhören, ungeklärt zu sein
- auslachen:
- aufhören zu lachen
- auslesen:
- aufhören, etwas zu lesen
- ausschlagen:
- intransitiv: mit dem Schlagen aufhören
- aussterben:
- durch das Fehlen von Nachkommen aufhören zu existieren
- austräumen:
- zu Ende träumen; aufhören zu träumen; die Realität erkennen
- extinkt:
- Biologie: aufgehört habend, sich (als Population) fortzupflanzen und somit zu existieren
- hinübergehen:
- aufhören zu leben
- stillstehen:
- aufhören, sich zu bewegen oder (von Maschinen) zu arbeiten
- beim Stehen aufhören, sich zu bewegen; (fast) regungslos dastehen
- wegsterben:
- (relativ plötzlich und schnell) aufhören zu leben
Buchtitel
- Eine tapfere Leber hat aufgehört zu arbeiten
- Wo die Spuren aufhören
Film- & Serientitel
- Tausend Wolken des Friedens belagern den Himmel, Liebe, Du wirst nie aufhören, Liebe zu sein (Film, 2003)
Häufige Rechtschreibfehler
- aufhöhren