Tirade

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ tiˈʁaːdə ]

Silbentrennung

Einzahl:Tirade
Mehrzahl:Tiraden

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Im 18. Jahrhundert von französisch tirade „länger anhaltendes Ziehen“ oder „lang gezogener Vortrag“ entlehnt, das auf italienisch tirata „Ziehung, Zug, Strecke“ zurückgeht, einem Substantiv zu frühromamisch tirare „ziehen, sich hinziehen“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Tiradedie Tiraden
Genitivdie Tiradeder Tiraden
Dativder Tiradeden Tiraden
Akkusativdie Tiradedie Tiraden

Anderes Wort für Ti­ra­de (Synonyme)

Erguss:
Austreten einer Flüssigkeit in einen anderen Bereich
Hervortreten von Gefühlen in Worten
Redefluss:
ununterbrochenes, zügiges Reden
Redeschwall:
ununterbrochener, wortreicher Redefluss
Sermon:
abwertend: weitschweifige, langweilige Rede
veraltet, Religion, Christentum: Rede, in der die biblische Botschaft verkündet wird
Suada:
langatmige Rede, Redeschwall
Überredungskunst
Suade
Wortfülle
wortreiche Rede
Wortschwall:
ununterbrochener, wortreicher Redefluss
(kritische) Abrechnung (mit jemandem / etwas):
Berechnung von Kosten, Aufwand, Verbräuchen, Mengen
Vergeltung für empfundenes Unrecht
heftige Kritik (Hauptform)
Pauschalkritik
Rundumschlag
Sprunglauf:
das Springen von einer Sprungschanze, Skispringen
Suada/Suade

Sinnverwandte Wörter

Worterguss

Beispielsätze

  • Er war froh, den Tiraden seiner Ehefrau entkommen zu sein.

  • Die Tirade müssen wir noch etwas üben.

  • Klopstocks Oden sind schöne prächtige Tiraden der Phantasie, so voller Empfindung, dass man oft gar nichts dabei empfindet.

  • Was mich zu Tode langweilte, waren vor allem die Tiraden des Lehrers.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Julian, mir Deinen Tiraden aus dem dritten Kreis der Hölle bist Du kein Christ sondern einfach nur ekelhaft.

  • Ein Politiker stört im Rat permanent mit rassistischen und sexistischen Tiraden.

  • Am Tatort fanden die Ermittler Zettel mit arabischen Tiraden.

  • Nach dieser Tirade schaute Sebastian sie schon fast liebevoll an und stammelte: „Ich danke dir.

  • Fragen zu der Aussage des Whistleblowers beantwortet der Anwalt immer und immer wieder mit Tiraden über Joe Biden und den Sender CNN.

  • "Shut up and dribble" war ja nur das Ende einer Tirade.

  • So verwies er darauf, dass der Zeuge inzwischen einen Mann geheiratet habe und offenbar über die Tiraden von Adkins erbost gewesen sei.

  • Seiner Frau Coleen waren die Tiraden gegen ihren Ehemann am Montag genug.

  • "Ihr Kapitalismus ist so natürlich wie Polyester" war eine der harmloseren Tiraden.

  • Auf der offiziellen FN-Webseite hatte sich der Vater zu Tiraden gegen prominente Kritiker hinreißen lassen.

  • Am Tag eins nach der Tirade fielen die Reaktionen gestern erwartungsgemäß zweigeteilt aus.

  • Aber den Verlust an friedlicher Entfaltung zum Anlass ihrer Tiraden zu nehmen, das ist nicht mein Weltbild.

  • Am 15. Abschlag habe ich mich ordentlich beschimpft.? Die Tirade zeigte Wirkung: Ein Birdie am 15. Loch gab Woods die Kontrolle zurück.

  • Von den Tiraden der Kritiker haben sie sich noch nie abschrecken lassen.

  • Solch hässliche Tirade hat man noch nicht erlebt, wie da verantwortungslos über Nordhoff hergezogen wird.

  • Der zweite Band ist hecklastig, hinten überladen mit Rechtfertigungen und kurvenden Tiraden auf sämtliche Unbill der Gegenwart.

  • Vor allem die Szene vor dem Spiegel, diese Tirade gegen die Stadt und ihre Bewohner.

  • Doch seit einiger Zeit punktet er vor allem bei den Nationalisten durch seine anti-vietnamesischen Tiraden.

  • Doch dann hatte sie nur wieder die gewohnten Tiraden zu notieren: hinter all dem Unheil gähnte Leere!

  • So klang Westerwelles Antwort auf die Tirade des israelischen Premiers fast entschuldigend.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ti­ra­de?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Ti­ra­de be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × I, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem I und A mög­lich. Im Plu­ral Ti­ra­den an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Ti­ra­de lautet: ADEIRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ingel­heim
  3. Ros­tock
  4. Aachen
  5. Düssel­dorf
  6. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Ida
  3. Richard
  4. Anton
  5. Dora
  6. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. India
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Delta
  6. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort Ti­ra­de (Sin­gu­lar) bzw. 7 Punkte für Ti­ra­den (Plural).

Tirade

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ti­ra­de kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Tirade. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Tirade. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2591033 & 1499707. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  12. maerkischeallgemeine.de, 21.02.2013
  13. faz.net, 05.01.2008
  14. tagesspiegel.de, 14.08.2007
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  16. fr-aktuell.de, 18.02.2004
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  21. welt.de, 28.05.2002
  22. Junge Welt 2001
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  24. Die Zeit (27/2000)
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Berliner Zeitung 1999
  27. Tagesspiegel 1998
  28. TAZ 1996
  29. Welt 1995