Schmäh

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ʃmɛː]

Definition bzw. Bedeutung

  • Fähigkeit zu

  • irreführende Bemerkung

  • witzige Bemerkung

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schmähdie Schmäh/​Schmähs
Genitivdes Schmähsder Schmäh/​Schmähs
Dativdem Schmähden Schmäh/​Schmähs
Akkusativden Schmähdie Schmäh/​Schmähs

Anderes Wort für Schmäh (Synonyme)

Banane (ugs.):
bananenförmige Gürteltasche
längliche, meist gelbe tropische Frucht
Blödsinn:
Quatsch; unsinnige Idee; unglaubhafte Aussage
störende Handlung
Bockmist (ugs.)
Bullshit (derb, engl.)
Driss (ugs.):
Mist, Scheiße
dümmliches Gerede (variabel)
dummes Zeug (ugs.)
Dummfug (ugs.)
Fez (ugs.):
orientalische Kopfbedeckung
Firlefanz (ugs.):
ohne Plural: gedanklicher Unsinn, Spinnerei
ohne Plural: überflüssiges, unnützes Zeug
Gefasel (ugs., abwertend):
unsinniges, irrelevantes oder nerviges Gerede
geistiger Dünnschiss (derb)
geistiger Durchfall (derb)
gequirlte Scheiße (derb)
Heckmeck (ugs.):
umgangssprachlich für unnötige Aufregung, Hektik, Durcheinander, unnötige Umstände
Humbug:
salopp, abwertend: etwas Unglaubwürdiges, Törichtes
Käse (ugs.):
ein festes Milchprodukt
Quark, vor allem in Verbindungen wie Käsekuchen, Käsetorte
Kappes (ugs.):
Botanik: Gemüsepflanze Weißkohl
dummes Zeug
Kasperletheater (ugs.):
kindische Aufführung bei einer ernsthaften Sache
volkstümliche Puppenbühne, auf der Stücke mit dem Kasperle als Hauptfigur aufgeführt werden
Kiki (ugs.):
dummes Zeug, Belanglosigkeiten, Unfug, Unsinn, dumme Kindereien, dummes Gerede, Leichtigkeiten, Kinderspiel, Wertlosigkeiten, wertlose Zugaben, Zutaten
mehr oder minder wertloses Spielzeug, Kinderei, Kinderspiel, Kinderspielzeug, Leichtigkeit
Killefit(t) (ugs., rheinisch):
rheinisch: nutzloses Zeug, Kleinkram
rheinisch: Unfug, Unsinn
Kohl (ugs.):
Speise, die aus der unter beschriebenen Gemüsepflanze besteht
zu den Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae) gehörende Gemüsepflanze (Brassica oleracea)
Kokolores (ugs.):
umgangssprachlich: etwas Unsinniges, Törichtes (Geschwätz)
Krampf (ugs.):
erfolglose oder unverhältnismäßige Bemühung
harte Arbeit, mühselige Anstrengung
Larifari (ugs.):
sinnloses Gerede
umgangssprachlich: unsinniges Tun
Mist (ugs.):
als Schimpfwort bzw. Fluch verwendeter Ausdruck
Mumpitz (ugs.):
Unsinn, den man nicht zu beachten braucht
Narretei (geh., veraltet):
närrisches Verhalten und Ergebnis eines solchen Verhaltens
Nonsens:
etwas Sinnloses; Quatsch
Nonsense (engl.)
Papperlapapp (ugs.):
unsinniges Geschwätz, belangloses Gerede
Pillepalle (ugs.):
eine Kleinigkeit, etwas Unbedeutendes
Pipifax (ugs.):
unwichtige Sache, überflüssiges Beiwerk, (lächerliche) Kleinigkeit, Unsinn
Quark (ugs.):
belanglose, unwichtige Sache
geronnenes, weiß ausgeflocktes Eiweiß (Kasein) der Kuhmilch
Quatsch (ugs.):
Alberei, kindisches Benehmen
breiiger Matsch
Quatsch mit Soße (ugs., berlinerisch)
saudummes Zeug (ugs., süddt.)
Scheiß (derb):
vulgärer Kraftausdruck: Sache, Ding, unangenehme Verhaltensweise oder Situation (meist: über die man sich gerade aufregt)
Scheiße (derb):
etwas Schlechtes, Wertloses, Unsinniges oder auch: Schwierigkeiten
meist feste Ausscheidung des Darmes, Kot
Schmarren (ugs.):
geschmacklose oder minderwertige Ware
süddeutsch, österreichisch: Gericht aus der österreichischen Küche; meist süß, es gibt aber auch deftige Varianten
Schmarrn (ugs.):
geschmacklose oder minderwertige Ware
süddeutsch, österreichisch: Gericht aus der bayrisch-österreichischen Küche; meist süß, es gibt aber auch deftige Varianten
Schmonzes (ugs.):
belangloses, leeres Gerede; Vortäuschungen; Worte, die ergreifen und gefügig stimmen sollen
unnützes Zeug; wertloses Zeug; Kitsch
Schmu (ugs.):
umgangssprachlich: etwas nicht ganz Korrektes; verhältnismäßig harmlose Schwindelei; leichter, kleiner Betrug
Schwachfug (derb)
Schwachsinn (ugs.):
etwas Unsinniges
Geistige Behinderung: Intelligenzquotient von unter 70
Sottise(n) (geh., franz.):
abfällige, stichelnde, verletzende Bemerkung
Dummheit
Stuss (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: etwas, das (ärgerlicherweise) unsinnig geäußert oder getan wurde; etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
Tinnef (ugs.):
umgangssprachlich, abwertend: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes
umgangssprachlich, abwertend: nutzloses Zeug
Unfug:
unsinniger oder ungehöriger Zustand; unsinnige oder ungehörige Handlung
Unsinn (Hauptform):
etwas, das keinen Sinn hat
unüberlegte Handlung

Sinnverwandte Wörter

Mut­ter­witz:
natürliche Veranlagung, Sachverhalte schnell zu begreifen, zu beurteilen und/oder auf solche schlagfertig zu reagieren
Poin­te:
aufschlussreicher, unvorhergesehener Gipfel/Kulminationspunkt einer Erzählung/Entwicklung
Veräppelung
Ver­ar­schung:
salopp: (scherz- oder boshafte) bewusste Täuschung, um jemandem zu schaden oder ihn zu ärgern

Beispielsätze

  • Ich bin gern mit ihm zusammen, er hat einen echt guten Schmäh.

  • Glaub ihm das nicht! Er war nie in China. Das war bloß ein Schmäh.

  • Wir mussten alle lachen, er hat einen echt guten Schmäh gemacht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Songs von Voodoo Jürgens, in allerbreitestem Wiener Unterschicht-Dialekt, tun weh und haben Schmäh.

  • Da drängt sich die Frage auf: Kommt der Schmäh im heutigen Fußball zu kurz?

  • Da hilft es, wenn einem der Schmäh nicht ausgeht.

  • Dabei pflegte Feingold zeitlebens einen charmanten Schmäh.

  • Auch Hartwich spart nicht mit inkorrekten Schmähs.

  • Immer wieder verfielen die beiden Kontrahenten im Lauf der Diskussion ins Du-Wort und gönnten sich auch den einen oder anderen Schmäh.

  • Kern machte einen Schmäh und fragte Häupl: "Haben die hier heute Frei- Gspritzten, weil so viele Leute sind?"

  • Es war ja nur Schmäh, Herr Erdoğan!

  • In unserem Team gibt es keine Gruppen und wenn der Schmäh rennt, sind alle dabei.

  • Das könnte vielleicht der Schmäh sein, mit dem die Rechtsanwälte ihren Mandaten Aktivität demonstrieren, obwohl es aussichtlos ist.

  • Dieses Vorwärts-in-die-Vergangenheit beginnt beim Schmäh Foda 2.0 und endet im erstarrten 4-2-3-1 der Blackies.

  • Einen Filipe Luis nach dieser Bombensaison mit Athl. Madrid zu Hause zu lassen ist auch kein schlechter Schmäh.

  • Nicht Schmäh, nicht Schmarrn.

  • Das Publikum wiederum steht auf seinen Schmäh.

  • Das Rezept: "Man muss bei Verschiebungen noch Schmäh führen können.

  • Er hat nachher zu mir gesagt: "Du musst die Lehrer bluffen und hinter ihrem Rücken Schmäh führen".

  • Kommst ned mit dem Schweizer Schmäh, das ist etwas anderes!

  • Schmäh führen bedeutet, dass die Art, wie man etwas sagt, immer genauso wichtig ist wie das, was man sagen will.

  • Nicht nur, manches Mal auch wars so etwas wie Wiener Schmäh.

  • Dem original zähen Schmäh sei Dank sind Lendls Wiener Wurzeln nicht zu verkennen.

  • An die Turn- und Sportfeste der DDR-Zeit erinnert sich Wolfgang Schmäh (67 Jahre).

  • Ein Vetreter des Wiener Schmäh als Respektsperson?

  • Der Haushofmeister (André Jung) verschenkte den Schmäh, die arrogante Schnöselhaftigkeit seiner Figur.

  • Es war ein Haider- kompatibler Schmäh, der aus der sozialdemokratischen Hochburg Kärntens direkt in die Wohnzimmer transportiert wurde.

  • So hört er sich also an, der weltberühmte Wiener Schmäh, jene hintergründige Art der Konversation.

  • Wichtig ist, daß die Filme einen Schmäh haben.

  • Der Wiener Schmäh wurde sein Erkennungszeichen, auf der Straße sprachen ihn die Leute mit "Herr Marek" an.

  • Was sie aber nicht davon abhält, Menschen und Zeitereignisse mit ätzendem "Schmäh" zu belegen.

Häufige Wortkombinationen

  • einen guten Schmäh haben
  • einen Schmäh erzählen, einen Schmäh machen
  • Schmäh führen, einen Schmäh reißen, der Schmäh rennt

Wortbildungen

Was reimt sich auf Schmäh?

Wortaufbau

Das Substantiv Schmäh be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × H, 1 × Ä, 1 × C, 1 × M & 1 × S

  • Vokale: 1 × Ä
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × C, 1 × M, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ä

Das Alphagramm von Schmäh lautet: ÄCHHMS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Mün­chen
  5. Umlaut-Aachen
  6. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Martha
  5. Ärger
  6. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Mike
  5. Alfa
  6. Echo
  7. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

Schmäh

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schmäh kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Schmäh Edwin Baumgartner | ISBN: 978-3-53262-812-6

Film- & Serientitel

  • Die Kunst, die Hysterie und ein wenig der Schmäh – Die Stadt Salzburg und ihre Festspiele (Doku, 2009)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schmäh. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schmäh. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. noen.at, 20.04.2022
  2. volksblatt.at, 14.12.2021
  3. nachrichten.at, 30.10.2020
  4. kleinezeitung.at, 20.09.2019
  5. derstandard.at, 18.01.2018
  6. salzburg24.at, 25.09.2017
  7. krone.at, 11.04.2017
  8. diepresse.com, 14.04.2016
  9. ruhrnachrichten.de, 14.09.2016
  10. kleinezeitung.at, 29.10.2015
  11. fm4.orf.at, 06.10.2015
  12. derstandard.at, 18.06.2014
  13. taz.de, 11.06.2014
  14. feedproxy.google.com, 27.03.2013
  15. kleinezeitung.at, 04.02.2013
  16. text.derstandard.at, 20.09.2011
  17. diepresse.com, 31.12.2011
  18. archiv.tagesspiegel.de, 09.02.2004
  19. abendblatt.de, 08.02.2004
  20. sueddeutsche.de, 09.01.2003
  21. lvz.de, 24.04.2002
  22. sz, 19.12.2001
  23. sz, 20.08.2001
  24. Junge Welt 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995