Primitivität

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌpʁimitiviˈtɛːt]

Silbentrennung

Primitivität (Mehrzahl:Primitiviten)

Definition bzw. Bedeutung

Eigenschaft/Haltung/Umstand, in deutlichem Maße wenig entwickeltes, wenig verfeinertes, wenig zivilisiertes (primitives) Verhalten/Merkmale zu zeigen, etwas, das auf einfachstem Niveau stattfindet.

Begriffsursprung

Ableitung (Suffigierung) vom Adjektiv primitiv mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ität.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Primitivitätdie Primitivitäten
Genitivdie Primitivitätder Primitivitäten
Dativder Primitivitätden Primitivitäten
Akkusativdie Primitivitätdie Primitivitäten

Sinnverwandte Wörter

Arm­se­lig­keit:
Armseligsein; Eigenschaft, armselig, elend, ärmlich zu sein
Eigenschaft, armselig, erbärmlich, jämmerlich, unzureichend zu sein
Blauäugigkeit
Bru­ta­li­tät:
brutales Verhalten, gewalttätige Handlung
kein Plural: die Eigenschaft, brutal zu sein
Ein­fach­heit:
die Eigenschaft, einfach zu sein
Einfältigkeit
Erdverbundenheit
Fru­ga­li­tät:
Eigenschaft, die in deutlichem Maße bescheidenes, unaufwendiges (frugales) Auftreten zeigt
Gut­gläu­big­keit:
die Eigenschaft, bei anderen von Aufrichtigkeit und guten Absichten auszugehen; unvoreingenommen Glauben zu schenken
Na­i­vi­tät:
abwertend: Vorgehen oder Denkweise, die von mangelnder Erfahrung und/oder Sachkenntnis zeugt, wodurch Situation nicht angemessen beurteilt werden
argloses Vorgehen oder Denkweise ohne Hintergedanken
Schlicht­heit:
Eigenschaft, schlicht (einfach, nicht komplex) zu sein
Ur­sprüng­lich­keit:
Eigenschaft, wenig/gar nicht weiterentwickelt/verfälscht zu sein
Urtümlichkeit

Gegenteil von Pri­mi­ti­vi­tät (Antonyme)

Avanciertheit
Ex­klu­si­vi­tät:
Eigenschaft, die betont, dass etwas außergewöhnlich, erlesen und/oder nur für einen kleinen Kreis zugänglich (exklusiv) ist
Ex­t­ra­va­ganz:
außergewöhnliche und meist übertriebene Sache oder Handlung
außergewöhnliches, ausgefallenes Aussehen/Wesen
Ma­nie­ris­mus:
gekünsteltes Verhalten
Kunstgeschichte allgemein: Endphase einer Kunstepoche, Kunst des Niedergangs, Niedergangskunst
Üp­pig­keit:
Eigenschaft, üppig zu sein
Zivilisiertheit

Beispielsätze

  • Die Primitivität und die ungezügelte Rohheit spricht für sich!

  • Die Primitivität der Festung Europa steht in voller Blüte.

  • Was Welke bringt ist keine Satire, sondern das Feinste an geistiger Primitivität.

  • Schlichtheit, die nichts mit Primitivität gemein hat.

  • Die Dummheit und Primitivität der Leute wird in der Presse wiedergegeben indem sie jetzt versuchen Schumi fertigzumachen.

  • Da könnte man ja demnächst Darkthrone in ihrer Primitivität als moderne Form des Dadaismus präsentieren.

  • Jettel ist zunächst entsetzt von der Primitivität des Lebens hier und dem sozialen Abstieg.

  • Sie hat mit uns die Primitivität und Einfachheit weitgehend geteilt.

  • Es gibt erstaunlich viele, die Einfachheit mit Primitivität gleichsetzen und angelesene Klugheit mit Intellekt verwechseln.

Was reimt sich auf Pri­mi­ti­vi­tät?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Pri­mi­ti­vi­tät be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × I, 3 × T, 1 × Ä, 1 × M, 1 × P, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 4 × I, 1 × Ä
  • Konsonanten: 3 × T, 1 × M, 1 × P, 1 × R, 1 × V
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten I, zwei­ten I, drit­ten I und vier­ten I mög­lich. Im Plu­ral Pri­mi­ti­vi­tä­ten zu­dem nach dem Ä.

Das Alphagramm von Pri­mi­ti­vi­tät lautet: ÄIIIIMPRTTTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Ros­tock
  3. Ingel­heim
  4. Mün­chen
  5. Ingel­heim
  6. Tü­bin­gen
  7. Ingel­heim
  8. Völk­lingen
  9. Ingel­heim
  10. Tü­bin­gen
  11. Umlaut-Aachen
  12. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Richard
  3. Ida
  4. Martha
  5. Ida
  6. Theo­dor
  7. Ida
  8. Vik­tor
  9. Ida
  10. Theo­dor
  11. Ärger
  12. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Romeo
  3. India
  4. Mike
  5. India
  6. Tango
  7. India
  8. Vic­tor
  9. India
  10. Tango
  11. Alfa
  12. Echo
  13. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 27 Punkte für das Wort Pri­mi­ti­vi­tät (Sin­gu­lar) bzw. 29 Punkte für Pri­mi­ti­vi­tä­ten (Plural).

Primitivität

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Pri­mi­ti­vi­tät kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Primitivität. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. focus.de, 13.06.2021
  2. freitag.de, 06.07.2018
  3. presseportal.de, 17.12.2016
  4. openpr.de, 27.02.2014
  5. feedsportal.com, 20.04.2010
  6. whiskey-soda.de, 20.08.2009
  7. Die Zeit (01/2002)
  8. TAZ 1997
  9. Berliner Zeitung 1996