Kommunismus

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌkɔmuˈnɪsmʊs ]

Silbentrennung

Kommunismus

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bezeugt; vermutlich von: communism oder: communisme entlehnt; beide zu lateinisch: communis = „allgemein, gemeinsam“ gebildet

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Kommunismus
Genitivdes Kommunismus
Dativdem Kommunismus
Akkusativden Kommunismus

Anderes Wort für Kom­mu­nis­mus (Synonyme)

Bolschewismus
Maoismus
Marxismus-Leninismus
Stalinismus:
von Josef Stalin geprägte Ära und Form des Marxismus-Leninismus

Sinnverwandte Wörter

Mar­xis­mus:
eine auf die Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels aufbauende Erkenntnis-, Geschichts-, Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie, wie sich darauf berufende oder daraus ableitende politische Praxis

Gegenteil von Kom­mu­nis­mus (Antonyme)

An­ar­chis­mus:
Politik: Anschauung, die jede Herrschaft über Menschen ablehnt
An­ti­kom­mu­nis­mus:
sich gegen den Kommunismus richtende Haltung
Fa­schis­mus:
(zu Bedeutung verallgemeinert) nationalistische (chauvinistische), antidemokratische, rechtsradikale, antisozialistische und antikommunistische nach dem Führerprinzip organisierte politische Bewegung, Ideologie sowie Herrschaftsform
Herrschaftssystem in Italien von 1922 bis 1945
Feu­da­lis­mus:
feudalistisch geprägte Epoche
lehnsrechtlich fundierter Ordnungsrahmen mit dem Adel als Produktionsmittel besitzenden, dominanten Faktor
Ka­pi­ta­lis­mus:
kein Plural, Wirtschaftsordnung, die sich durch Privateigentum an Produktionsmitteln sowie Produktion für den Markt auszeichnet
Konservativismus
Li­be­ra­lis­mus:
besonders im Individualismus wurzelnde im 19. Jahrhundert in philosophischer, politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht entscheidend prägende Denkrichtung und Lebensform, die Freiheit, Autonomie, Verantwortung und freie Entfaltung der Persönlichkeit vertritt
liberale, freiheitliche Haltung, liberales Wesen
Na­zis­mus:
richtige Benennung, kurz für: Nationalsozialismus
So­zi­a­lis­mus:
ein Konzept der Gesellschaft (in Konkurrenz zu Kapitalismus und Liberalismus und als Vorstufe zum Kommunismus), das auf die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und eine gerechte Verteilung der Güter abzielt
eine Politik, die ideologisch eine Gesellschaft schafft und alles dieser Gesellschaft unterordnet

Beispielsätze

  • Nach dem Sozialismus kommt der Kommunismus.

  • Der Kommunismus analysiert den Kapitalismus und zeigt, wieso dieser untergehen muss.

  • Nach dem 1. Weltkrieg hatte der Kommunismus großen Zulauf.

  • Im Kommunismus gibt es kein privates Eigentum mehr, Alles gehört Allen, jeder trägt mit seinem Können bei und eines jeden Bedürfnisse werden befriedigt.

  • Der Kommunismus hat hier alles kaputtgemacht.

  • Die Furcht vor dem Kommunismus war in jener Zeit sehr groß.

  • Der Kommunismus war ein Alptraum.

  • Der Kommunismus war bloß eine Verschwörungstheorie.

  • Der Kommunismus ist eine Sackgasse.

  • Das Symbol des Kommunismus sind Hammer und Sichel.

  • Das Zeichen des Kommunismus sind Hammer und Sichel.

  • Laut Klaus Schwab ist der Kommunismus eine sehr gute Ideologie.

  • Natürlich waren im Kommunismus auch nicht alle gleich.

  • Der Kommunismus brachte den Menschen neben dem Stehlen und Lügen auch das Zweifeln bei.

  • Im Kommunismus haben die Menschen die Dummheit gemeinsam auf den Wahnsinn gebaut.

  • Der Kommunismus ist die Krankheit dieses Jahrhunderts.

  • Der Schrecken des Kommunismus ist wieder bedrohlich nah.

  • Hammer und Sichel stehen für den Kommunismus.

  • Die fünfhundertjährige aus Holz gebaute Kirche wurde im Kommunismus in Brand gesetzt.

  • Das ist die Wirkung des Kommunismus.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch noch der letzte Einfaltspinsel hatte eine klare handgreiftliche Vorstellung davon, was „Kommunismus“ ist.

  • Der heisse Flirt der Bürgerlichen mit dem sexy Kommunismus ist wohl vorüber.

  • Aber die große Angst vor dem Kommunismus steckt da nicht dahinter.

  • Damit wir nicht die Einschätzung verpassen, was mit Klaus Schwab für ein finsterer Nazi uns den grünen Kommunismus diktieren will?

  • Aber das wäre ja für viele der Horror des Kommunismus!

  • Deutschland, in dem Kapitalismus und Kommunismus zusammenwächst, konzentriert sich in den Medien auf altbewährte Narrative der Spaltung.

  • Auf der einen Seite ist der BDM stockkonservativ, auf der anderen Seite wird staatliches Eingreifen wie im Kommunismus gefordert.

  • Als Vorsitzender der Gewerkschaft Solidarnosc trug Walesa in den 80er Jahren maßgeblich zur Überwindung des Kommunismus bei.

  • Er meinte, der Weltfriede lasse sich nur durch soziale Gerechtigkeit und dieser nur durch den Kommunismus erreichen.

  • "Da gelten die Prinzipien des Kommunismus", sagt Redakteur Matteo Bartocci.

  • Berlusconi ist seinerzeit innerhalb der P2 mit dem Ziel angetreten, den Kommunismus zu verhindern.

  • Obwohl gleicher Ausgangspunkt, trennen sich an dieser Stelle die Wege zwischen Kapitalismus und Kommunismus.

  • Aber waren Sie im Nachhinein vielleicht doch zu wenig kritisch gegenüber den Leuten aus der DDR-Führung und mit dem Kommunismus insgesamt?

  • So stelle ich mir den Kommunismus vor.-Undifferenziert-Augen geradeaus-Wir nehmen es von denen, die für ihr Geld noch gearbeitet haben-.

  • Außerdem war da natürlich der Druck aus den USA, als die Westdeutschen im Kampf gegen den Kommunismus gebraucht wurden.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Kom­mu­nis­mus?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Kom­mu­nis­mus be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × M, 2 × S, 2 × U, 1 × I, 1 × K, 1 × N & 1 × O

  • Vokale: 2 × U, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 3 × M, 2 × S, 1 × K, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M, ers­ten U und ers­ten S mög­lich.

Das Alphagramm von Kom­mu­nis­mus lautet: IKMMMNOSSUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Mün­chen
  4. Mün­chen
  5. Unna
  6. Nürn­berg
  7. Ingel­heim
  8. Salz­wedel
  9. Mün­chen
  10. Unna
  11. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Martha
  4. Martha
  5. Ulrich
  6. Nord­pol
  7. Ida
  8. Samuel
  9. Martha
  10. Ulrich
  11. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. Mike
  4. Mike
  5. Uni­form
  6. Novem­ber
  7. India
  8. Sierra
  9. Mike
  10. Uni­form
  11. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

Kommunismus

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kom­mu­nis­mus kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

An­ti­kom­mu­nis­mus:
sich gegen den Kommunismus richtende Haltung
an­ti­kom­mu­nis­tisch:
gegen den Kommunismus gerichtet, gegen den Kommunismus eingestellt
Kom­mu­ne:
verallgemeinert aus [1cii)], veraltet: die politische Bewegung des Kommunismus
Kom­mu­nist:
Anhänger des Kommunismus
Kom­mu­nis­tin:
Anhängerin des Kommunismus
kom­mu­nis­tisch:
den Kommunismus betreffend, nach den Grundsätzen des Kommunismus
Kul­tur­re­vo­lu­ti­on:
Grundvorstellung des Kommunismus, nach der der neue Mensch geschaffen wird
post­kom­mu­nis­tisch:
nach der Zeit des Kommunismus
rechts:
zum politisch rechten Spektrum gehörend, welches insbesondere Kommunismus und Sozialismus ablehnt
Trotz­kis­mus:
von dem russischen Revolutionär Leo Trotzki und seinen Anhängern begründete Form des Kommunismus

Buchtitel

  • Der grüne Kommunismus und die Diktatur der Minderheiten Wolfgang Gedeon | ISBN: 978-3-98195-520-0
  • Der Kommunismus Domenico Losurdo | ISBN: 978-3-89438-815-7
  • Die Stunde des Kommunismus Andreas Wirsching | ISBN: 978-3-11138-227-2
  • Kommunismus Bini Adamczak | ISBN: 978-3-89771-231-7
  • Kosmotechnik und Kommunismus Yuk Hui, Junius Frey | ISBN: 978-3-75180-554-4
  • Marxismus – Leninismus – Kommunismus – Faschismus Friedrich Pohlmann | ISBN: 978-3-89085-989-7
  • Tanz den Kommunismus Henryk Gericke | ISBN: 978-3-95732-584-6

Film- & Serientitel

  • Aufstieg und Fall des Kommunismus (Minidoku, 2017)
  • Chinas Jahrhundert des Kommunismus (Doku, 2021)
  • Chuck Norris und der Kommunismus (Doku, 2015)
  • Der Kommunismus – Geschichte einer Illusion (Dokuserie, 2006)
  • Der Pop im Kommunismus (Doku, 2022)
  • Kommunismus und Fußball (Doku, 2006)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kommunismus. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kommunismus. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12233781, 12197165, 12196814, 12196750, 12194614, 12017448, 12017446, 11828651, 11529044, 11453421, 11379196, 11183990, 11026670, 10795252, 10043412 & 8384455. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. jungefreiheit.de, 08.02.2023
  4. woz.ch, 22.12.2022
  5. braunschweiger-zeitung.de, 09.09.2021
  6. freitag.de, 02.11.2020
  7. spiegel.de, 28.07.2019
  8. theeuropean.de, 17.12.2018
  9. spiegel.de, 28.09.2017
  10. nzz.ch, 17.06.2016
  11. zeit.de, 26.03.2015
  12. abendblatt.de, 23.06.2014
  13. derstandard.at, 22.11.2013
  14. feedsportal.com, 08.10.2012
  15. tagesanzeiger.ch, 21.02.2011
  16. handelsblatt.com, 23.03.2010
  17. jungewelt.de, 28.01.2009
  18. presseportal.de, 04.03.2008
  19. n-tv.de, 02.05.2007
  20. gea.de, 24.10.2006
  21. archiv.tagesspiegel.de, 22.08.2005
  22. Neues Deutschland 2004
  23. sueddeutsche.de, 26.03.2003
  24. welt.de, 23.06.2002
  25. DIE WELT 2001
  26. FREITAG 2000
  27. Welt 1998
  28. Rheinischer Merkur 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995