Gedankenlosigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈdaŋkn̩loːzɪçkaɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Gedankenlosigkeit
Mehrzahl:Gedankenlosigkeiten

Definition bzw. Bedeutung

Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße ein Verhalten frei von Rücksichten und Verantwortungsübernahme zeigt, das zudem frei von Gedanken an negative Konsequenzen ist.

Begriffsursprung

Ableitung (Suffigierung) vom Adjektiv gedankenlos mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -igkeit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Gedankenlosigkeitdie Gedankenlosigkeiten
Genitivdie Gedankenlosigkeitder Gedankenlosigkeiten
Dativder Gedankenlosigkeitden Gedankenlosigkeiten
Akkusativdie Gedankenlosigkeitdie Gedankenlosigkeiten

Anderes Wort für Ge­dan­ken­lo­sig­keit (Synonyme)

Achtlosigkeit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße nachlässiges, unbedachtes (achtloses) Verhalten zeigt
Fahrlässigkeit:
Handlung, die fahrlässig ist
Gleichgültigkeit:
Mangel an jeglichem Interesse an etwas
Konfusion:
Zustand des Durcheinanders oder der Verwirrung
Konzentrationsschwäche:
Mangel an der Fähigkeit, sich situationsgerecht auf etwas zu konzentrieren
Leck-mich-am-Arsch-Einstellung (derb)
mangelnde Sorgfalt
Nachlässigkeit:
kritisierbares Handeln, das darin besteht, dass etwas nicht in der an sich erforderlichen Weise getan wird
Nichtbeachtung:
das absichtsvolle Übergehen/ nicht Befolgen eines Vorschlags, einer Regel oder dergleichen oder einer Person
Schlampigkeit (ugs.):
Eigenschaft, nachlässig/schlampig zu sein
Schludrigkeit (ugs.):
kritisierbares Handeln, das darin besteht, dass etwas nicht in der an sich erforderlichen Weise getan wird
Unachtsamkeit:
Handlung mit mangelnder Sorgfalt, auch deren Ursache und Ergebnis
Ungenauigkeit:
Eigenschaft, Zustand, nicht präzise, genau zu sein, also nur ungefähr zu sein
etwas, das hat
Vernachlässigung:
Einstellung, jemanden oder etwas als geringfügig/unbedeutsam einzustufen und zu missachten
Verstörtheit
Verwirrung:
geistige Unklarheit
Mangel an Ordnung
Zerfahrenheit
Zerstreutheit:
Eigenschaft/Verfassung, unkonzentriert/zerstreut zu sein

Sinnverwandte Wörter

Be­den­ken­lo­sig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße Verhalten frei von Bedenken und Rücksicht zeigt
Ge­wis­sen­lo­sig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße ein Verhalten frei von Rücksichten und Verantwortungsübernahme (Gewissen) zeigt
Hem­mungs­lo­sig­keit:
Haltung/Verhalten, die von keinen moralischen, rechtlichen oder sonstigen, allgemein akzeptierten Prinzipien kontrolliert werden
Im­pul­si­vi­tät:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße ungebremstes, spontanes (impulsives) Verhalten zeigt
Leicht­fer­tig­keit:
Neigung zu unüberlegtem, riskanten Verhalten
Leicht­sin­nig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße mit Risiken verbunden ist und von wenig Verantwortungsübernahme zeugt
Lieb­lo­sig­keit:
neutrale oder ablehnende Haltung anderen gegenüber, die keine Spur von Sympathie erkennen lässt
Pflicht­ver­ges­sen­heit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße mangelndes Pflichtbewusstsein zeigt, zugewiesene Aufgaben werden nicht oder nicht richtig erfüllt
Pfu­sche­rei:
Handlungsweise oder Ergebnis einer solchen Handlung, die in deutlichem Maße unprofessionelle, mangelhafte (gepfuschte) Arbeitsweise aufzeigt
Rück­sichts­lo­sig­keit:
Eigenschaft, keine Rücksicht zu nehmen
respektlose Handlung oder Äußerung
Skru­pel­lo­sig­keit:
Fehlen/Mangel an Rücksichtnahme
Sorg­lo­sig­keit:
Einstellung/Gefühl, sich keine Sorgen machen zu müssen
Un­auf­merk­sam­keit:
mangelnde Sorgfalt bei der gezielten Wahrnehmung der Umwelt
Unbedachtheit
Unbedachtsamkeit
Un­be­küm­mert­heit:
psychischer Zustand, nicht beschwert/bekümmert zu sein
Unbesonnenheit
Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit:
Eigenschaft, verantwortungslos zu handeln

Gegenteil von Ge­dan­ken­lo­sig­keit (Antonyme)

Acht­sam­keit:
innere Einstellung und Bereitschaft, das wahrzunehmen, was einem begegnet
Auf­merk­sam­keit:
kein Plural: gezielte Wahrnehmung der Umwelt
kleines Geschenk, das jemandem bei einem Zusammentreffen übergeben wird
Bedachtsamkeit
Rück­sicht:
selten: Rückblick auf etwas, das schon vergangen ist
wohlwollendes Verhalten gegenüber jemandem oder etwas unter Beachtung der Umstände
Sorg­falt:
gewissenhaftes, wohldurchdachtes Vorgehen

Beispielsätze

  • Aus Gedankenlosigkeit knallte sie die Kellertür einfach hinter sich zu, vergessend, dass diese dann von außen nicht mehr zu öffnen war.

  • Es gibt Menschen, die Ablenkung brauchen für ihre Gedankenlosigkeit.

  • Es war eine schiere Gedankenlosigkeit, die Kinder allein zu lassen.

  • Gedankenlosigkeit ist die Tochter der Herzlosigkeit.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Genau an dieser Stelle herrscht aber weiter Sprach- und Gedankenlosigkeit in Washington.

  • Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit oder Unwissenheit – Blinkmuffel sind ein alltägliches Ärgernis.

  • Diese Architektur auch noch Zuckerbäckerstil zu nennen, sei eine Gedankenlosigkeit, meint Oelmann.

  • Diese Gedankenlosigkeit ist tödlich für manche Patienten, die auf ein neues Organ angewiesen sind.

  • Offensichtlich in Gedankenlosigkeit überfuhr er mit unverminderter Geschwindigkeit die dortige Stoppstelle.

  • Der republikanische Kandidat John McCain stehe für eine Gedankenlosigkeit in der Umweltpolitik.

  • Sagt ein Athlet nichts zur Situation in China, wird er wegen Gedankenlosigkeit kritisiert.

  • Denn die Zweibeiner neigen dazu, Pflanzen und Tiere zu quälen, sei es aus Gedankenlosigkeit, Bosheit oder Eigennutz.

  • Unsicherheit und Angst, Gedankenlosigkeit und Desinteresse bestimmen den Alltag.

  • Viele der Beherbergungsbetriebe, die sich für den Wettbewerb angemeldet hatten, patzten durch Ignoranz oder Gedankenlosigkeit.

  • Nein, der bittere Nachgeschmack resultiert aus der Gedankenlosigkeit, mit welcher der soziale Frieden gefährdet wird.

  • So viel Gedankenlosigkeit ist geradezu bedrückend.

  • Oder entschlüpfte ihr aus Gedankenlosigkeit eine falsche Floskel?

  • An der Stelle dem ganz konventionellen Tabu der Positivität nachzugeben, das ist eine Gedankenlosigkeit, die über den Spaß geht.

  • Giersberg erkennt in den oft durch Unachtsamkeit und Gedankenlosigkeit verursachten Schäden "mangelnden Respekt vor dem Weltkulturerbe".

  • Ich hasse am Theater Schlendrian und Schlamperei, Gedankenlosigkeit und Dummheit.

  • Hinter der perfekten Hülle, unter der makellosen Oberfläche tritt bestenfalls geordnete Gedankenlosigkeit zutage.

  • Doch darf man sich wohl über die Gedankenlosigkeit wundern, mit der die Helfer zu Werke gingen.

  • Bestenfalls ist es einfach nur Gedankenlosigkeit, die beide in die Schlagzeilen treibt.

  • Diskriminierung entsteht oft aus Arroganz oder Gedankenlosigkeit.

  • Eher durch jene Gedankenlosigkeit, die unsere Ganglien partiell lahmzulegen pflegt, wenn wir Entschlußkraft demonstrieren wollen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ge­dan­ken­lo­sig­keit?

Wortaufbau

Das sechssilbige Substantiv Ge­dan­ken­lo­sig­keit be­steht aus 17 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × G, 2 × I, 2 × K, 2 × N, 1 × A, 1 × D, 1 × L, 1 × O, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 3 × E, 2 × I, 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × G, 2 × K, 2 × N, 1 × D, 1 × L, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, ers­ten N, zwei­ten N, O und zwei­ten G mög­lich. Im Plu­ral Ge­dan­ken­lo­sig­kei­ten nach dem ers­ten E, ers­ten N, zwei­ten N, O, ers­ten G und zwei­ten I.

Das Alphagramm von Ge­dan­ken­lo­sig­keit lautet: ADEEEGGIIKKLNNOST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Düssel­dorf
  4. Aachen
  5. Nürn­berg
  6. Köln
  7. Essen
  8. Nürn­berg
  9. Leip­zig
  10. Offen­bach
  11. Salz­wedel
  12. Ingel­heim
  13. Gos­lar
  14. Köln
  15. Essen
  16. Ingel­heim
  17. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Dora
  4. Anton
  5. Nord­pol
  6. Kauf­mann
  7. Emil
  8. Nord­pol
  9. Lud­wig
  10. Otto
  11. Samuel
  12. Ida
  13. Gus­tav
  14. Kauf­mann
  15. Emil
  16. Ida
  17. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Delta
  4. Alfa
  5. Novem­ber
  6. Kilo
  7. Echo
  8. Novem­ber
  9. Lima
  10. Oscar
  11. Sierra
  12. India
  13. Golf
  14. Kilo
  15. Echo
  16. India
  17. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄ ▄
  10. ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  13. ▄ ▄
  14. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 27 Punkte für das Wort Ge­dan­ken­lo­sig­keit (Sin­gu­lar) bzw. 29 Punkte für Ge­dan­ken­lo­sig­kei­ten (Plural).

Gedankenlosigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­dan­ken­lo­sig­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gedankenlosigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gedankenlosigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5507815, 2294194 & 1790864. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. presseportal.de, 14.04.2018
  2. focus.de, 01.09.2017
  3. tagesspiegel.feedsportal.com, 10.08.2014
  4. rssfeed.sueddeutsche.de, 02.07.2011
  5. schwaebische.de, 22.04.2010
  6. kurier.at, 29.08.2008
  7. szon.de, 30.03.2008
  8. fr-aktuell.de, 28.01.2005
  9. fr-aktuell.de, 19.05.2005
  10. Die Zeit (04/2004)
  11. fr-aktuell.de, 04.07.2004
  12. abendblatt.de, 31.03.2004
  13. archiv.tagesspiegel.de, 12.05.2003
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. FREITAG 2000
  16. Berliner Zeitung 1999
  17. Berliner Zeitung 1998
  18. Welt 1997
  19. Die Zeit 1995