Nachlässigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈnaːxˌlɛsɪçkaɪ̯t]

Silbentrennung

Nachlässigkeit (Mehrzahl:Nachlässigkeiten)

Definition bzw. Bedeutung

Kritisierbares Handeln, das darin besteht, dass etwas nicht in der an sich erforderlichen Weise getan wird.

Begriffsursprung

Ableitung des Substantivs zu nachlässig mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Nachlässigkeitdie Nachlässigkeiten
Genitivdie Nachlässigkeitder Nachlässigkeiten
Dativder Nachlässigkeitden Nachlässigkeiten
Akkusativdie Nachlässigkeitdie Nachlässigkeiten

Anderes Wort für Nach­läs­sig­keit (Synonyme)

Achtlosigkeit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße nachlässiges, unbedachtes (achtloses) Verhalten zeigt
Fahrlässigkeit:
Handlung, die fahrlässig ist
Gedankenlosigkeit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße ein Verhalten frei von Rücksichten und Verantwortungsübernahme zeigt, das zudem frei von Gedanken an negative Konsequenzen ist
Gleichgültigkeit:
Mangel an jeglichem Interesse an etwas
Leck-mich-am-Arsch-Einstellung (derb)
mangelnde Sorgfalt
Nichtbeachtung:
das absichtsvolle Übergehen/ nicht Befolgen eines Vorschlags, einer Regel oder dergleichen oder einer Person
Schlampigkeit (ugs.):
Eigenschaft, nachlässig/schlampig zu sein
Schludrigkeit (ugs.):
kritisierbares Handeln, das darin besteht, dass etwas nicht in der an sich erforderlichen Weise getan wird
Unachtsamkeit:
Handlung mit mangelnder Sorgfalt, auch deren Ursache und Ergebnis
Ungenauigkeit:
Eigenschaft, Zustand, nicht präzise, genau zu sein, also nur ungefähr zu sein
etwas, das hat
Vernachlässigung:
Einstellung, jemanden oder etwas als geringfügig/unbedeutsam einzustufen und zu missachten

Beispielsätze

  • Aber da gibt es so eine Nachlässigkeit: Man selbst gehört ja nicht dazu, man weiß ja, wo man steht.

  • Das ist jetzt zweimal gut gegangen, ein drittes Mal geht es nicht gut“, ärgerte sich Ünal über die Nachlässigkeiten.

  • Das Robert Koch-Institut erklärt die Ausbrüche vor allem mit der Nachlässigkeit der Deutschen.

  • Doch offenbar siegt noch immer die Nachlässigkeit – und damit die Zellentartung.

  • Auslöser sind meist Nachlässigkeiten bei der Arbeit mit sudo oder mit dem root-Konto.

  • Das wiederum hält Yüksel Koç für eine Nachlässigkeit.

  • Er war neu in Springfield und begann im Atomkraftwerk zu arbeiten, wo ihn Homers Nachlässigkeit ein ums andere Mal auf die Palme brachte.

  • Angefangen hatte es am ersten Spieltag beim 3:5 gegen GC, als drei Gegentore auf grosse Nachlässigkeiten folgten.

  • Aus einigen Nachlässigkeiten in Evertons Abwehr zu Beginn der zweiten Hälfte konnte Arsenal kein Kapital schlagen.

  • In der Nachspielzeit bestraften die Gäste die Nachlässigkeiten der Gastgeber vor dem Tor.

  • Die Nachlässigkeiten in der Abwehr mussten den Verantwortlichen des FC Bayern aber auch im zweiten Durchgang einige Sorge bereiten.

  • Die Verantwortung für die berechtigten Nachlässigkeiten tragen andere u.a. auch Politiker von uns und die sind immer ohne Schuld.

  • »Security ist doch auch ein Verkaufsargument«, wundert sich der VeriSign-Manager über die Nachlässigkeit der Branche.

  • Armut ist Schicksal, ein blödes Gesicht ebenfalls, aber schlecht gekleidet ist einfach nur Nachlässigkeit.

  • Aufgrund dieser Nachlässigkeit hält der Experte das Gros der Sites anfällig für Attacken.

  • Trotz einiger Nachlässigkeiten im Abwehrbereich überzeugten die Gäste mit einem konzentrierten Auftritt.

  • Von den ansonsten harmlosen Saarbrückern wurden diese Nachlässigkeiten kurz vor der Pause bestraft.

  • Kreative Künstler nutzten die Gunst der Stunde und die Nachlässigkeit der BSR.

  • Eine derartige Nachlässigkeit, meinten die Frankfurter Richter, könne allenfalls eine Abmahnung rechtfertigen.

  • Denn ein großer Teil der Milliardenschäden geht auf das Konto der Nachlässigkeit.

  • Doch er zeigte Führungsqualitäten: Mal wies er Mitspieler bei Nachlässigkeiten zurecht, mal lobte er lauthals für ein gutes Zuspiel.

  • Zu viel Komfort und Nachlässigkeit hätten eine frühzeitige Konsolidierung verhindert.

  • Besonders verärgert war der Franzose über die Nachlässigkeiten seiner hünenhaften Abwehr.

  • Vorausgesetzt, daß es keine Absicht war, hat man es mit krimineller Nachlässigkeit zu tun.

  • Doch bei Altbauten gebe es "große Nachlässigkeiten".

  • Rechnen Sie mit Nachlässigkeit anderer.

  • Das OLG sah im Verhalten der Frau nur "eine leichte Nachlässigkeit".

  • Bright (81.) bestrafte mit dem Ausgleichstreffer diese Nachlässigkeit und Überheblichkeit.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Nach­läs­sig­keit be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × S, 1 × A, 1 × Ä, 1 × C, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × N & 1 × T

  • Vokale: 2 × I, 1 × A, 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem H, ers­ten S und G mög­lich. Im Plu­ral Nach­läs­sig­kei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Nach­läs­sig­keit lautet: AÄCEGHIIKLNSST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Aachen
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Leip­zig
  6. Umlaut-Aachen
  7. Salz­wedel
  8. Salz­wedel
  9. Ingel­heim
  10. Gos­lar
  11. Köln
  12. Essen
  13. Ingel­heim
  14. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Anton
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Lud­wig
  6. Ärger
  7. Samuel
  8. Samuel
  9. Ida
  10. Gus­tav
  11. Kauf­mann
  12. Emil
  13. Ida
  14. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Alfa
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. Lima
  6. Alfa
  7. Echo
  8. Sierra
  9. Sierra
  10. India
  11. Golf
  12. Kilo
  13. Echo
  14. India
  15. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄
  13. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 28 Punkte für das Wort Nach­läs­sig­keit (Sin­gu­lar) bzw. 30 Punkte für Nach­läs­sig­kei­ten (Plural).

Nachlässigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Nach­läs­sig­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­schen­ken:
Sportjargon: ein Spiel, Match oder Rennen unnötig oder aus Nachlässigkeit verlieren; auch: sich kampflos geschlagen geben oder gar nicht erst antreten
Bocks­beu­tel:
veraltet: Nachlässigkeit, Schlendrian
La­xi­tät:
Nachlässigkeit, ohne Stränge, ohne feste Grundsätze
nach­sit­zen:
wegen einer Nachlässigkeit zusätzliche Zeit für eine Sache aufbringen
Spiel­feh­ler:
Nachlässigkeit, Ungeschicklichkeit, Unkorrektheit, Versehen eines Spielers bei einem Spielgeschehen
straff:
sehr gut organisiert; keinen Raum für Nachlässigkeiten lassend, nichts Überflüssiges
ver­murk­sen:
etwas (durch Nachlässigkeit oder auch Unvermögen) so falsch machen, dass das Ergebnis nicht zu gebrauchen ist
ver­schlam­pen:
etwas durch Nachlässigkeit verlegen und nicht wiederfinden
ver­schlu­dern:
etwas durch Nachlässigkeit verderben
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Nachlässigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Nachlässigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. aachener-zeitung.de, 17.10.2022
  2. bo.de, 20.11.2021
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  4. nzz.ch, 12.08.2019
  5. pcwelt.de, 03.03.2018
  6. spiegel.de, 10.09.2017
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  9. kicker.de, 06.04.2014
  10. schwaebische.de, 30.09.2013
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  13. feedproxy.google.com, 10.11.2010
  14. focus.de, 07.08.2009
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  17. ngz-online.de, 11.09.2006
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  20. archiv.tagesspiegel.de, 31.07.2003
  21. sueddeutsche.de, 06.09.2002
  22. sz, 01.12.2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Welt 1998
  26. BILD 1997
  27. Welt 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995