Bedenkenlosigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [bəˈdɛŋkn̩loːzɪçkaɪ̯t]

Silbentrennung

Bedenkenlosigkeit

Definition bzw. Bedeutung

Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße Verhalten frei von Bedenken und Rücksicht zeigt.

Begriffsursprung

Ableitung (Suffigierung) vom Adjektiv bedenkenlos mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -igkeit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Bedenkenlosigkeit
Genitivdie Bedenkenlosigkeit
Dativder Bedenkenlosigkeit
Akkusativdie Bedenkenlosigkeit

Sinnverwandte Wörter

Acht­lo­sig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße nachlässiges, unbedachtes (achtloses) Verhalten zeigt
Fahr­läs­sig­keit:
Handlung, die fahrlässig ist
Ge­dan­ken­lo­sig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße ein Verhalten frei von Rücksichten und Verantwortungsübernahme zeigt, das zudem frei von Gedanken an negative Konsequenzen ist
Ge­wis­sen­lo­sig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße ein Verhalten frei von Rücksichten und Verantwortungsübernahme (Gewissen) zeigt
Gleich­gül­tig­keit:
Mangel an jeglichem Interesse an etwas
Hem­mungs­lo­sig­keit:
Haltung/Verhalten, die von keinen moralischen, rechtlichen oder sonstigen, allgemein akzeptierten Prinzipien kontrolliert werden
Im­pul­si­vi­tät:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße ungebremstes, spontanes (impulsives) Verhalten zeigt
Leicht­fer­tig­keit:
Neigung zu unüberlegtem, riskanten Verhalten
Leicht­sin­nig­keit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße mit Risiken verbunden ist und von wenig Verantwortungsübernahme zeugt
Lieb­lo­sig­keit:
neutrale oder ablehnende Haltung anderen gegenüber, die keine Spur von Sympathie erkennen lässt
Nach­läs­sig­keit:
kritisierbares Handeln, das darin besteht, dass etwas nicht in der an sich erforderlichen Weise getan wird
Pflicht­ver­ges­sen­heit:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße mangelndes Pflichtbewusstsein zeigt, zugewiesene Aufgaben werden nicht oder nicht richtig erfüllt
Pfu­sche­rei:
Handlungsweise oder Ergebnis einer solchen Handlung, die in deutlichem Maße unprofessionelle, mangelhafte (gepfuschte) Arbeitsweise aufzeigt
Ra­di­ka­li­tät:
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße rücksichtsloses (radikales) Verhalten zeigt
Rück­sichts­lo­sig­keit:
Eigenschaft, keine Rücksicht zu nehmen
respektlose Handlung oder Äußerung
Skru­pel­lo­sig­keit:
Fehlen/Mangel an Rücksichtnahme
Sorg­lo­sig­keit:
Einstellung/Gefühl, sich keine Sorgen machen zu müssen
Un­auf­merk­sam­keit:
mangelnde Sorgfalt bei der gezielten Wahrnehmung der Umwelt
Unbedachtheit
Unbedachtsamkeit
Un­be­küm­mert­heit:
psychischer Zustand, nicht beschwert/bekümmert zu sein
Unbesonnenheit
Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit:
Eigenschaft, verantwortungslos zu handeln

Gegenteil von Be­den­ken­lo­sig­keit (Antonyme)

Bedachtsamkeit
Rück­sicht:
selten: Rückblick auf etwas, das schon vergangen ist
wohlwollendes Verhalten gegenüber jemandem oder etwas unter Beachtung der Umstände
Sorg­falt:
gewissenhaftes, wohldurchdachtes Vorgehen

Beispielsätze

  • Mit beispielloser Bedenkenlosigkeit verfolgte sie ihre Pläne und setzte sie ihre Vorstellungen in die Praxis um.

  • Die Bedenkenlosigkeit, mit der man einfach direkt behauptete, der Brand sei angelegt worden, grenzte an politische Dummheit.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Nur eins scheint klar: Trunksucht, Gewalt und zynische Bedenkenlosigkeit, die Heimsuchungen des russischen Dorfes, haben Pate gestanden.

  • Es hat mit Entschiedenheit, ja Bedenkenlosigkeit in das Verhältnis der literarischen Genres zueinander sowie in deren Theorie eingegriffen.

  • Wenn ein Mensch solche Taten von einer Bedenkenlosigkeit sondergleichen begeht, muss man fragen, ob das eigentlich normal ist.

  • Der Streifen "Die Mumie" ist jedoch in den USA äußerst erfolgreich gelaufen und hat die völlige Bedenkenlosigkeit seiner Macher belohnt.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das sechssilbige Substantiv Be­den­ken­lo­sig­keit be­steht aus 17 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × E, 2 × I, 2 × K, 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × L, 1 × O, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 4 × E, 2 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × K, 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × L, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, ers­ten N, zwei­ten N, O und G mög­lich.

Das Alphagramm von Be­den­ken­lo­sig­keit lautet: BDEEEEGIIKKLNNOST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Düssel­dorf
  4. Essen
  5. Nürn­berg
  6. Köln
  7. Essen
  8. Nürn­berg
  9. Leip­zig
  10. Offen­bach
  11. Salz­wedel
  12. Ingel­heim
  13. Gos­lar
  14. Köln
  15. Essen
  16. Ingel­heim
  17. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Dora
  4. Emil
  5. Nord­pol
  6. Kauf­mann
  7. Emil
  8. Nord­pol
  9. Lud­wig
  10. Otto
  11. Samuel
  12. Ida
  13. Gus­tav
  14. Kauf­mann
  15. Emil
  16. Ida
  17. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Delta
  4. Echo
  5. Novem­ber
  6. Kilo
  7. Echo
  8. Novem­ber
  9. Lima
  10. Oscar
  11. Sierra
  12. India
  13. Golf
  14. Kilo
  15. Echo
  16. India
  17. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄
  13. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 28 Punkte für das Wort.

Bedenkenlosigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Be­den­ken­lo­sig­keit kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Bedenkenlosigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. welt.de, 05.01.2007
  2. sueddeutsche.de, 20.08.2003
  3. Die Welt 2001
  4. Rhein-Neckar Zeitung, 02.06.1999