Radikalität

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌʁadikaliˈtɛːt]

Silbentrennung

Radikalität (Mehrzahl:Radikaliten)

Definition bzw. Bedeutung

Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße rücksichtsloses (radikales) Verhalten zeigt.

Begriffsursprung

Ableitung (Suffigierung) vom Adjektiv radikal mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ität.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Radikalitätdie Radikalitäten
Genitivdie Radikalitätder Radikalitäten
Dativder Radikalitätden Radikalitäten
Akkusativdie Radikalitätdie Radikalitäten

Anderes Wort für Ra­di­ka­li­tät (Synonyme)

Extremismus:
extreme politische Position, Haltung, Richtung
Kompromisslosigkeit
Radikalismus:
radikale Einstellung, rigorose Denk- und Handlungsweise
radikale weltanschauliche Gesinnung
Rücksichtslosigkeit:
Eigenschaft, keine Rücksicht zu nehmen
respektlose Handlung oder Äußerung

Sinnverwandte Wörter

Aus­schließ­lich­keit:
Anspruch oder auch Realität, der Einzigartigkeit; Betonung des Umstandes, dass es keine Alternativen gibt
Durchsetzungskraft
Ein­deu­tig­keit:
allgemein: Eigenschaft von etwas, nur eine Interpretation zuzulassen
Linguistik: genau eine Interpretationsmöglichkeit, speziell von Wörtern oder Sätzen
Erbarmungslosigkeit
Fa­na­tis­mus:
kompromissloser, rücksichtsloser Einsatz dafür, etwas, das man für allein richtig hält, allgemein durchzusetzen
Lückenlosigkeit

Gegenteil von Ra­di­ka­li­tät (Antonyme)

Laschheit
Nach­gie­big­keit:
Eigenschaft von Gegenständen, sich auf Druck hin zu verformen
psychische Verfasstheit, auch mal auf Durchsetzung von Prinzipien, Wünschen oder dergleichen zu verzichten
Se­lek­ti­vi­tät:
Eigenschaft (einer chemischen Reaktion), die Umwandlung des im Fokus stehenden Stoffes zu betreffen (dies durch den Vergleich mit dem gesamten in der Reaktion betroffenen Stoff)
Eigenschaft, Signale trennscharf auseinanderhalten zu können

Beispielsätze

  • Die Radikalität der Cover deutet auch die Schlagkraft des Albums an.

  • Alles war jetzt im Übermaß vorhanden: Klangschönheit, Radikalität, Kontrastreichtum.

  • Auf der linken Seite nimmt die Radikalität zu, wächst das Ressentiment gegen das Eigentum, eine liberale Errungenschaft par excellence.

  • Als junge Frau habe sie dies „als Aufforderung zu Mut und einer gewissen Radikalität“ verstanden, sagte sei einmal.

  • Auch in dieser Erklärung sparte Höcke nicht an Radikalität.

  • Bereits im Roman «Die Klavierspielerin» (1983), von Michael Haneke 2001 kongenial verfilmt, zeigt sich Jelineks atemberaubende Radikalität.

  • Die frühere linke Radikalität war schon vorher aufgegeben worden, aber den angestammt radikalen Laizismus behielt man bei.

  • Aber man kann die Mittelklasse einer Gesellschaft nicht zerstören, ohne Radikalität zu erzeugen.

  • Seine Radikalität soll auch immer ein Zeichen an den Gegner sein: «Dass man gegen uns nichts ausrichten kann.»

  • Was die Radikalität angeht, gibt es eine klare Grenzlinie.

  • Alter stehe eben für Radikalität und Meisterschaft, betont der Musiker immer.

  • David Friedrich Strauß hatte diese methodische Anfrage mit ungewöhnlicher Radikalität gestellt - sachlich erledigt ist sie noch lange nicht.

  • Seit einigen Monaten nun bastelt der Sender mit ungeahnter Radikalität am neuen Sendungsbewusstsein.

  • Er habe ein Werk "von größter Radikalität und Formenvielfalt" geschaffen.

  • Boykott erinnert mit seiner Radikalität historisch an die Exkommunikation und an die Verrufserklärungen im Mittelalter.

  • Denn inzwischen steht die CDU-Vorsitzende für eine Agenda, deren Radikalität sich nur auf den ersten Blick nicht erschließt.

  • Mit Radikalität hat das nichts zu tun.

  • Ruhig ist Langs Minimalismus und zugleich von durchdringender Radikalität.

  • Nur wenige Kritiker erkannten in dieser Radikalität den eigentlichen Wert.

  • Sie spiegeln vor allem den Geist links-republikanischer Radikalität.

  • Trotz der Radikalität der Lösung für den Bereich des Hauptbahnhofs bietet "Frankfurt 21" keine Vorteile für den Frankfurter Osten.

  • Kaum ein Hauch von Radikalität ist im Inneren zu spüren, hier waltet unangefochten der Geist des biedersten Siedlungsbaus.

  • "Das Problem der Frauen aus den Entwicklungsländern ist oft ihre Radikalität", sagt Suzanne Desbiens.

  • Etwas in jedem Fall, das in seiner Radikalität und unerschrockenen Wahrhaftigkeit nicht zu verdauen ist und "sehr brüchig" bleibt.

  • Denn "die Bewohner unterscheiden sich in einer Radikalität, die in anderen Gegenden zum Bürgerkrieg führen würde".

  • Dada, Futurismus, Bruitismus sind Begriffe, die ihrer Radikalität längst verlustig gegangen sind.

  • Statt Martha Grahams kompromißloser Radikalität und Formstrenge dominieren nun Pathos und artifizielle Details.

  • Zu oft werde die AMGT in die Nähe von Fanatikern gerückt - 'und dabei unterbinden wir jede Radikalität bei unseren Mitgliedern'.

Häufige Wortkombinationen

  • chirurgische, operative Radikalität

Was reimt sich auf Ra­di­ka­li­tät?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Ra­di­ka­li­tät be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × I, 2 × T, 1 × Ä, 1 × D, 1 × K, 1 × L & 1 × R

  • Vokale: 2 × A, 2 × I, 1 × Ä
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × D, 1 × K, 1 × L, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A, ers­ten I, zwei­ten A und zwei­ten I mög­lich. Im Plu­ral Ra­di­ka­li­tä­ten zu­dem nach dem Ä.

Das Alphagramm von Ra­di­ka­li­tät lautet: AAÄDIIKLRTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Aachen
  3. Düssel­dorf
  4. Ingel­heim
  5. Köln
  6. Aachen
  7. Leip­zig
  8. Ingel­heim
  9. Tü­bin­gen
  10. Umlaut-Aachen
  11. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Anton
  3. Dora
  4. Ida
  5. Kauf­mann
  6. Anton
  7. Lud­wig
  8. Ida
  9. Theo­dor
  10. Ärger
  11. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Alfa
  3. Delta
  4. India
  5. Kilo
  6. Alfa
  7. Lima
  8. India
  9. Tango
  10. Alfa
  11. Echo
  12. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort Ra­di­ka­li­tät (Sin­gu­lar) bzw. 22 Punkte für Ra­di­ka­li­tä­ten (Plural).

Radikalität

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ra­di­ka­li­tät kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Die Radikalität des Alters Margarete Mitscherlich | ISBN: 978-3-59618-956-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Radikalität. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Radikalität. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. faz.net, 24.02.2022
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  5. taz.de, 18.01.2017
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  10. spiegel.de, 19.01.2012
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  16. Die Zeit (12/2004)
  17. Die Zeit (38/2003)
  18. sueddeutsche.de, 22.07.2003
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  21. fr, 19.09.2001
  22. DIE WELT 2001
  23. FREITAG 2000
  24. Junge Welt 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995