Einfaltspinsel

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaɪ̯nfalt͡sˌpɪnzl̩ ]

Silbentrennung

Einfaltspinsel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Narr, Dummkopf, beschränkter, törichter Mensch.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus dem Substantiv Einfalt, dem Fugenelement -s und dem Substantiv Pinsel in der Bedeutung Mensch (ursprünglich „niederträchtiger Mensch, Geizhals“). Der Begriff Einfaltspinsel taucht erstmals Mitte des 18. Jahrhunderts auf und fand in der Studentensprache Verbreitung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Einfaltspinseldie Einfaltspinsel
Genitivdes Einfaltspinselsder Einfaltspinsel
Dativdem Einfaltspinselden Einfaltspinseln
Akkusativden Einfaltspinseldie Einfaltspinsel

Anderes Wort für Ein­falts­pin­sel (Synonyme)

('ne) hohle Nuss (ugs.)
(eine) geistige Null (ugs.)
Armer im Geiste (bibl.) (geh.)
armer Irrer (ugs.)
Armleuchter (ugs.):
ein abgeschwächtes Schimpfwort
Gestell, das mit Kerzen oder Leuchten versehen ist
Arschkrampe (derb)
Bekloppter (ugs.)
Blitzbirne (ugs., ironisch)
Blödel (ugs.)
Blödi (ugs.)
Blödian (ugs.):
dummer Mensch
Blödmann (ugs.):
Schimpfwort; beleidigend: ein vermeintlich unwissender, ungebildeter, ignoranter Mann
Dackel (ugs., abwertend, schwäbisch):
kleiner Hund, der traditionell zur Jagd eingesetzt wird
Dämel (ugs., regional)
Dämlack:
eine ungeschickte oder dumme, meist männliche Person
dämlicher Hund (ugs., veraltend)
Denkzwerg (ugs.)
Depp (ugs.):
Mensch mit geringerer Intelligenz oder Vernunft als die Allgemeinheit
Dödel (derb):
männliches Geschlechtsteil
wenig intelligenter, einfältiger Mensch
Dösbaddel (ugs., norddeutsch)
Döskopp (ugs., norddeutsch)
Dolm (ugs., österr.)
Dulli (ugs.)
Dummbart(el) (ugs.)
dumme Nuss (ugs.)
Dummerjan (veraltet)
dummes Schaf (ugs.)
Dummkopf (Hauptform):
beleidigend: dummer Mensch
Dummrian (ugs.)
Dumpfbacke (ugs.):
naive, törichte und dumme Person, die es an jeglichem Einfühlungsvermögen gegenüber Mitmenschen fehlen lässt
Dumpfbatz (derb)
Dussel (ugs.):
ungeschickter Mensch
Eierkopp (ugs., norddeutsch)
Eiernacken (ugs.)
en Beschmierten (ugs., ruhrdt.)
Esel (ugs.):
der Bestrafung (besonders beim Militär und in Schulen) dienendes nach oben hin spitzwinklig zulaufendes Gestell (in Form eines stilisierten Eselsrückens), auf das sich die zu Strafenden setzen mussten
durch das Treten von Pedalen angetriebenes Fahrzeug mit zwei in einer Spur hintereinander angebrachten Rädern
Flachpfeife (ugs.):
Person, die sich trotz Unkenntnis des Themas in einen Diskurs einmischt
Flitzpiepe (ugs., abwertend):
umgangssprachlich landschaftlich, insbesondere norddeutsch & mitteldeutsch: Mensch, der nicht ernst genommen wird
geistiger Tiefflieger (ugs.)
Gonzo (abwertend)
Halbdackel (derb, schwäbisch, stark abwertend):
abwertend, schwäbisch: Schimpfwort in etwa mit der Bedeutung Vollidiot im Deutschen
Halbgescheiter
Hein Blöd (ugs., regional)
Heini (ugs., veraltet)
Hirni (ugs.):
Mensch, der nichts Gescheites im Kopf hat
Hohlbirne (ugs.)
Hohlfigur (ugs.)
Hohlkopf (ugs.):
dummer Mensch
Holzkopf (ugs.):
ein Kopf aus Holz, ein hölzerner Gegenstand in Form eines Kopfes
umgangssprachlich: ein Mensch, der sich besonders dumm anstellt
Honk (ugs.):
ein Mensch, der sich nicht besonders klug anstellt
Hornochse (ugs.):
jemand, der eine große Dummheit begangen hat; jemand, der einfältig und unverständig ist
Horst (ugs.):
Forstwirtschaft: mehrere dicht stehende Bäume
Nest eines Greifvogels
Idiot (derb):
ein an Idiotie leidenden Mensch
ein vermeintlich dummer, wenig intelligenter, unwissender Mensch
keine Leuchte (ugs.)
Klappspaten (ugs.):
Militär: kleiner Handspaten, dessen Spatenblatt umgeklappt werden kann, um so die Länge zu verkürzen
Knallcharge (geh.):
abwertend: ein Schauspieler in einer Rolle, die plumpe, derbe Komik und Überzeichnung aufweist
übertragen, abwertend: wenig intelligente, dumme Person
Knallidiot (ugs.)
Knallkopf (ugs.):
jemand, der vom Sprecher als nicht sonderlich intelligent oder kompetent angesehen wird
Kretin (geh., franz.):
abwertend: unfähiger Dummkopf, Idiot
Medizin: jemand, der an Kretinismus leidet
Lapp (derb, österr.)
Löli (Lööli, Lööl, Löu) (ugs., schweiz.):
abwertend: dummer oder ungeschickter, tölpelhafter Mensch
Minderbemittelter
Napfsülze (ugs.)
Narr (geh.):
ein Mensch, der sich unklug/unvernünftig verhält
Gaukler und Spaßmacher an einem Fürstenhof oder komische Figur im Theater
Niete (ugs., fig.):
abwertend: unfähiger Mensch, Versager
Los ohne Gewinn
Nullchecker (ugs., jugendsprachlich)
Pannemann (ugs.)
Pappnase (ugs.):
meist rote Knollennasen-Attrappe aus Pappmaché, wie sie häufig von Clowns getragen wird
Piesepampel (ugs.)
Rindvieh (ugs.):
dumme, ungeschickte Person, über die man sich ärgert
einzelnes Rind
Sacklpicker (ugs., österr.):
wienerisch, derb: Gefängnisinsasse
Schnellmerker (ugs., ironisch)
Schwachkopf (ugs.):
abwertend, Schimpfwort: Person, die man für geistig minderbemittelt hält; jemand, der nichts begreift
Schwachmat (ugs.):
umgangssprachlich: feiger, verschüchterter, unfähiger oder dummer Mensch
Spacko (ugs.):
Schimpfwort; umgangssprachlich: jemand, der dumm, uncool, unfähig oder merkwürdig ist
Spast (ugs., jugendsprachlich)
Spasti (derb):
jemand, der an einer spastischen Krankheit leidet
Person, deren Verhalten und Handeln als unvorstellbar töricht eingestuft wird
Spaten (ugs.):
äußerst dummer Mensch
schaufelähnliches Werkzeug zum Umgraben der Erde
Spatzenhirn (ugs.):
starker Mangel an geistigen Fähigkeiten
Stoffel (ugs.):
ungeschickter Mensch; Person, die sich ungeschickt ausdrückt, sodass sie oft/leicht falsch verstanden werden kann; aber auch ein ungehobelter, unhöflicher Mensch
Strohkopf (ugs.)
taube Nuss (ugs.)
Tepp (ugs.)
Todel (ugs., österr.)
Tölpel:
Meeresvogel der Familie Sulidae
plumper, ungeschickter, meist dummer Mensch
Torfkopf (ugs.):
beleidigendes, abfälliges Schimpfwort: Mensch, der nicht richtig nachdenkt oder nachgedacht hat
Torfnase (ugs., ostfriesisch):
dummer, einfältiger Mensch
Trottel (ugs.):
ein nicht sehr kluger oder nur wenig gebildeter, einfältiger Mensch
schwachsinniger Mensch, ein unter Kretinismus leidender Mensch
trübe Tasse (ugs.)
Tuppe (ugs., kärntnerisch)
Volldepp (ugs.)
Vollidiot (derb):
beleidigend: sehr dumme Person
Vollpfosten (ugs.):
sehr dummer Mensch; Beleidigung/Titulierung
Vollspast (derb)
Volltrottel (derb)
Zipfelklatscher (ugs., süddt.)
(ein) schlichtes Gemüt
(sehr) einfach gestrickt (verhüllend)
dümmlich:
dumm wirkend; albern, töricht
dusselig (ugs.):
landschaftlich: benommen, betäubt
salopp: nicht intelligent
dusslig (ugs.):
mit leichten Wahrnehmungstörungen
nicht intelligent, geistig schwach
einfach gestrickt (fig.)
einfältig:
keinen Argwohn zeigend; sich viel gefallen lassend
nicht sehr schlau, nicht besonders klug, geistig ein wenig beschränkt
(ein) Gimpel:
Bräutigam, Werber, Brautwerber
einfältiger Mensch
(ein) Mondkalb:
dummer, einfältiger Mensch
missgebildete Leibesfrucht, Mole
nicht scharfsinnig
(ein) Schäfchen (ugs., fig.):
kleines Schaf
Kosewort (meist für ein Kind)
(ein) Schaf (fig.):
gutmütiger, dummer Mensch; Dummkopf
Paarhufer, der als Lieferant für Wolle, Fleisch und Milch dient
(im Denken) schwerfällig:
langsam, ohne Leichtigkeit
(ein) Simpel (sein):
umgangssprachlich: naiver Mensch, schlicht denkender Mensch
stumpfsinnig:
ohne intellektuellen Anspruch
Teilnahmslosigkeit, Gleichgültigkeit zeigend
töricht:
besonders seltsam, unsinnig oder ärgerlich wirkend
keinen Argwohn zeigend; nicht besonders schlau, klug
unbedarft:
leicht in die Irre zu führen; über wenig Erfahrung und/oder Kenntnis verfügend
verständnislos:
ohne Verständnis
von schlichter Denkungsart
armer Tropf (veraltend)
Kamel (ugs.):
großes Säugetier, das in Wüsten und Steppen beheimatet ist und als Last- und Reittier dient
Schimpfwort: Trottel
Kleingeist:
Person, die sehr engstirnig oder geistig beschränkt ist
Tor (dichterisch):
durch den Schiedsrichter bestätigte Tatsache, dass ein Spieler das Spielgerät (Ball, Scheibe, Ring) regelkonform über die Torlinie des unter genannten Tores untergebracht hat
ein durch eingesteckte Stangen markierten Durchgang
Schildbürger:
Bürger des fiktiven Orts Schilda
derb: Person, die naiv, töricht und engstirnig ist
Spießbürger:
Person, die sich durch ein hohes Maß an Engstirnigkeit auszeichnet
Blauäugiger
Naivling:
umgangssprachlich, abwertend: Person, die sich naiv verhält; Person, die Situationen nicht richtig einschätzen kann
Lulu:
abwertend: (physisch und/oder psychisch) schwacher, ängstlicher, feiger Mensch.
männliches (regional auch weibliches) Geschlechtsteil

Gegenteil von Ein­falts­pin­sel (Antonyme)

Ge­nie:
ohne Plural: außergewöhnliche geistig schöpferische Fähigkeit
Person mit außergewöhnlichen geistig schöpferischen Fähigkeiten
In­tel­li­genz­bes­tie:
umgangssprachlich ironisch: nicht sehr intelligenter Mensch
umgangssprachlich: hochintelligenter Mensch

Beispielsätze

  • Du kleiner Einfaltspinsel!

  • Tom ist ein unglaublicher Einfaltspinsel.

  • Wann werden die Einfaltspinsel die Welt erben?

  • „Hier kann man“, so sprach dieser Einfaltspinsel, „erstmalig sehen, wie eine Wald ganz von selbst heranwächst.“

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch noch der letzte Einfaltspinsel hatte eine klare handgreiftliche Vorstellung davon, was „Kommunismus“ ist.

  • Der gefeuerte Einfaltspinsel Grindel war nur das Bauernopfer.

  • Ihr fehle die Auseinandersetzung mit der AfD, „weil es etablierten Parteien nicht gelingt, rhetorischen Einfaltspinseln entgegenzutreten.

  • Denn nur komplette Einfaltspinsel könnten auf die Idee kommen, da wahllos Songs drauf zu klatschen.

  • Bullenschein Damien Hirst, Damien Schmirst: Jeder Einfaltspinsel kann einen Totenschädel mit Diamanten bekleben.

  • Er wirft dem Alleswisser Mangel an Differenziertheit vor und nennt ihn einen Einfaltspinsel.

  • Tom Hanks gibt sich einmal mehr als Einfaltspinsel mit Witz.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Ein­falts­pin­sel be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 2 × L, 2 × N, 2 × S, 1 × A, 1 × F, 1 × P & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × L, 2 × N, 2 × S, 1 × F, 1 × P, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten S und zwei­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von Ein­falts­pin­sel lautet: AEEFIILLNNPSST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Frank­furt
  5. Aachen
  6. Leip­zig
  7. Tü­bin­gen
  8. Salz­wedel
  9. Pots­dam
  10. Ingel­heim
  11. Nürn­berg
  12. Salz­wedel
  13. Essen
  14. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Fried­rich
  5. Anton
  6. Lud­wig
  7. Theo­dor
  8. Samuel
  9. Paula
  10. Ida
  11. Nord­pol
  12. Samuel
  13. Emil
  14. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Fox­trot
  5. Alfa
  6. Lima
  7. Tango
  8. Sierra
  9. Papa
  10. India
  11. Novem­ber
  12. Sierra
  13. Echo
  14. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄ ▄
  12. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

Einfaltspinsel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ein­falts­pin­sel ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­de­rit:
ein einfältiger Mensch, ein Einfaltspinsel

Häufige Rechtschreibfehler

  • Einfallspinsel
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Einfaltspinsel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Einfaltspinsel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4378049, 3074478 & 2857386. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9
  2. jungefreiheit.de, 08.02.2023
  3. hna.de, 18.10.2019
  4. fit4russland.com, 15.03.2016
  5. n-tv.de, 04.07.2010
  6. nachrichten.finanztreff.de, 17.12.2009
  7. sueddeutsche.de, 30.08.2006
  8. berlinonline.de, 08.10.2004