Attitüde

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌatiˈtyːdə]

Silbentrennung

Attide (Mehrzahl:Attiden)

Definition bzw. Bedeutung

Gehoben, Kunst: Einstellung, Haltung, Pose, Gebärde.

Begriffsursprung

Im 18. Jahrhundert von gleichbedeutend französisch attitude entlehnt, dieses von italienisch attitudine

Alternative Schreibweise

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Attitüdedie Attitüden
Genitivdie Attitüdeder Attitüden
Dativder Attitüdeden Attitüden
Akkusativdie Attitüdedie Attitüden

Anderes Wort für At­ti­tü­de (Synonyme)

Charakteranlage
Couleur:
(innerhalb einer gewissen Vielfalt) bestimmte geistig-weltanschauliche, politische, ideologische Ausrichtung, innere Einstellung (einer Person, Personengruppe)
bestimmte kennzeichnende Farbe/n an Kleidungsstücken und Accessoires (vor allem Band, Mütze) einer Studentenverbindung
Gesinnung:
geistige und sittliche Grundeinstellung, Haltung eines Menschen
Grundeinstellung
Haltung:
(bezüglich des Stehens, Gehens oder Sitzens) Art und Weise, den Körper, insbesondere das Rückgrat zu halten; Körperhaltung
das Halten von Tieren/Menschen
innere Haltung
Neigung:
Ergebnis: leichte Schräglage/ Schrägstellung
gefühlsmäßige Hinwendung zu Personen
Standpunkt:
Aspekt, der die Betrachtung von etwas bestimmt, Überzeugung
räumliche Position
Stellung:
Ansicht, Auffassung, Meinung
berufliche Position
Veranlagung:
Festlegung der Umstände und Höhe einer Besteuerung
Neigung zu etwas; Charakterzug (der in seinen Grundzügen angeboren ist)
(das) Auftreten:
Präsentation eines reproduzierenden Künstlers
Verhalten oder Benehmen einer Person in Gesellschaft
Gebaren:
durch bestimmte Besonderheiten gekennzeichnetes Verhalten
Gehabe (geh., abwertend):
meist negativ: (affektiertes) Verhalten
Gestus (geh., bildungssprachlich):
gehoben: Art des Verhaltens gegenüber anderen
Habitus (geh., bildungssprachlich):
äußere Erscheinung eines Lebewesens oder einer Gruppe von Lebewesen
Verhalten eines Lebewesens
Charakter:
eine Zahl als Homomorphismus in den Grundkörper
Gesamtheit der angeborenen und anerzogenen, geistig-seelischen Eigenschaften eines Menschen (Charaktereigenschaften)
Einstellung:
Art und Weise, wie man etwas beurteilt
Aufnahme einer Person in eine freie Arbeitsstelle

Beispielsätze

  • Die Attitüde bezeichnet in der Kunst die Haltung, Stellung oder Lage menschlicher Figuren, die Positur oder eine Gebärde.

  • Es ist eines der Merkmale Lojbans, dass es viele Wörter hat, die Gefühle und die Attitüde ausdrücken.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beim „Fest“ zeigen sie ihre Attitüde schon beim Soundcheck.

  • Die Attitüden der Komödien von 1990 und aus dem Jahr 2021 sind jedoch grundsätzlich verschieden.

  • BoJo ist eben ein echter Flegel, das ist keine Attitüde von ihm.

  • Die Liberalen attestieren seiner Partei wiederum eine „Alles oder nichts“-Attitüde.

  • Auch wenn ihm die sportliche Attitüde nicht fremd ist, liegt die wahre Bestimmung des CT6 im sanften Gleiten auf der Langstrecke.

  • Inmitten sorgfältig inszenierter Katastrophenbilder wirken ihre unernsten Attitüden bizarr wie die Pappfelsen.

  • Auch Ferrari-Pilot Vettel zeigt sich von dieser Attitüde angetan.

  • Die Selbstverliebtheit Meiers Mit dieser konsequent durchgehaltenen Attitüde gelingt dem Architekten ein Doppeltes.

  • Max Raabe war in der Stadthalle wie er immer ist: Freundlich, charmant, kultiviert-schnöselig in der Attitüde und lakonisch im Witz.

  • Albig konterte, Politik müsse mit Gestaltungswillen und Gestaltungskraft gemacht werden und nicht mit der Attitüde eines Mathematikers.

  • Auch fehlt dem Kombi die sportliche Attitüde.

  • Maradona spazierte häufig mit der Attitüde eines Rockstars durch sein bewegtes Leben.

  • Auffällig anders sind aber der Hang zum Lo-Fi und die etwas weniger düstere Attitüde.

  • Die Geschmeidigkeit von Disco kopulierte mit der rüden Attitüde von Punk.

  • Ein knapper werdendes Angebot treibt die Preise und verführt manchen Jungstar zur Attitüde.

  • Viele Westler fremdeln, wenn sie in den Osten fahren, weil sie vor der antibürgerlichen Attitüde zurückschrecken.

  • Bei aller rührenden Attitüde aber gelingen TINC vorzügliche Rocksongs, die niemals in schroffer Tristesse stecken bleiben.

  • Hilfreich ist, dass Villepin sich die Attitüde des Rechtbehaltens erspart und den Amerikanern nicht ihre verlorenen Illusionen hinreibt.

  • Lomborg erklärt diese Diagnose für falsch, so sein Anspruch, deshalb die herabsetzende Attitüde.

  • Er blinkt nach rechts, aber bei Lichte besehen ist es vor allem die Attitüde, die diesen Eindruck erweckt.

  • Und dann die Attitüde: "Hier spüre ich eine andere Attitüde, die von der Größe der Stadt kommt, und von ihrem Schicksal."

  • Auf der Insel sei Golf ein Volkssport ohne Attitüden, jeder könne einfach spielen, ob Profi oder Anfänger, "wie hier in Mitte eben auch".

  • Doch nicht nur die Martha Graham-Schüler sehen sich den fragwürdigen Arabesquen und Attitüden eines Alleintänzers hilflos ausgeliefert.

  • Mit dieser Attitüde reißt Clemenceau die Massen mit und gewinnt den Krieg - doch verliert er den Frieden.

  • Es fehlt nur noch die Attitüde früherer Jahre, in denen er Fragesteller mit dem Satz "Die Frage ist falsch gestellt" beschied.

  • Speer nimmt das mit einer herablassenden Attitüde entgegen.

  • Mit tänzerisch federnder Attitüde begleitete Kamioka die Solistin Sabine Meyer beim Klarinettenkonzert in A-Dur von Mozart.

  • Keine Pose, keine Attitüde, das zählt nicht im Märchen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf At­ti­tü­de?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv At­ti­tü­de be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × T, 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × I & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × Ü
  • Konsonanten: 3 × T, 1 × D
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T, I und Ü mög­lich. Im Plu­ral At­ti­tü­den an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von At­ti­tü­de lautet: ADEITTTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Tü­bin­gen
  3. Tü­bin­gen
  4. Ingel­heim
  5. Tü­bin­gen
  6. Umlaut-Unna
  7. Düssel­dorf
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Theo­dor
  3. Theo­dor
  4. Ida
  5. Theo­dor
  6. Über­mut
  7. Dora
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Tango
  3. Tango
  4. India
  5. Tango
  6. Uni­form
  7. Echo
  8. Delta
  9. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort At­ti­tü­de (Sin­gu­lar) bzw. 14 Punkte für At­ti­tü­den (Plural).

Attitüde

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen At­ti­tü­de kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

po­sie­ren:
sich in gekünstelter Attitüde geben
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Attitüde. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Attitüde. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4187622. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  2. bnn.de, 24.07.2022
  3. welt.de, 20.11.2021
  4. spiegel.de, 22.08.2019
  5. welt.de, 02.01.2018
  6. n-tv.de, 02.11.2017
  7. winfuture.de, 19.07.2016
  8. motorsport-magazin.com, 24.11.2015
  9. abendblatt.de, 12.10.2014
  10. kurier.at, 15.03.2013
  11. focus.de, 03.05.2012
  12. feedsportal.com, 07.09.2011
  13. n24.de, 07.06.2010
  14. laut.de, 05.06.2009
  15. fr-online.de, 22.03.2007
  16. spiegel.de, 13.12.2006
  17. spiegel.de, 20.08.2005
  18. welt.de, 21.05.2004
  19. sueddeutsche.de, 15.11.2003
  20. sueddeutsche.de, 06.11.2002
  21. Die Zeit (51/2001)
  22. sz, 24.08.2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. DIE WELT 2000
  25. Junge Freiheit 1999
  26. Welt 1998
  27. Rheinischer Merkur 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Die Zeit 1995