verabschieden

Aussprache

Silbentrennung

Definition bzw. Bedeutung

• durch spezielle Handlungen gegenüber einer abreisenden Person dieser Grüße und Wünsche mit auf den Weg geben

• durch spezielle Handlungen gegenüber einer Person dieser deutlich machen, dass man sich von ihr entfernen wird

• ein Gesetz oder Ähnliches beschließen

• jemandes Arbeits- oder Dienstverhältnis (feierlich) beenden

Begriffsursprung

Konjugation

• Präsens: verabschiede, du verabschiedest, er/sie/es ver­ab­schie­det
• Präteritum: ich ver­ab­schie­de­te
• Konjunktiv II: ich ver­ab­schie­de­te
• Imperativ: verabschied/​verabschiede! (Einzahl), ver­ab­schie­det! (Mehrzahl)
• Partizip II: ver­ab­schie­det
• Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­ab­schie­den (Synonyme)

(die) Zustimmung geben

(einer Sache) seine Zustimmung erteilen

(sein) Okay geben (ugs.)

(sein) Placet geben (geh.)

(sein) Plazet geben (geh.)

(seinen) Segen geben

abnicken (ugs.):

meist ohne Einwände und/oder Kritik sein Einverständnis geben

absegnen:

einen Plan, ein Vorhaben bewilligen

billigen:

etwas befürworten, begrüßen, gutheißen

etwas genehmigen

(die) Erlaubnis erteilen

einwilligen:

seine Zustimmung zu etwas geben

erlauben:

jemandem die Zustimmung oder die Möglichkeit geben

genehmigen:

insbesondere von behördlicher Seite erlauben, gestatten, akzeptieren, bewilligen

nachträglich seine Zustimmung erteilen

grünes Licht geben (ugs.)

in Kraft setzen

zustimmen:

erklären, dass man mit einer schriftlich oder mündlich gemachten Aussage in Übereinstimmung steht, dass man den Inhalt anerkennt

Abschied nehmen

Adieu sagen

auf Wiedersehen sagen

(sich) empfehlen (geh.):

anzuraten, geraten, nutzbringend, nützlich, von Vorteil sein

einen guten Eindruck hinterlassen

Lebewohl sagen

scheiden (geh., veraltet):

etwas von etwas: unterscheiden

sich entfernen, fortgehen; auch euphemisch: sterben

Tschüs sagen

(ein Vorhaben) nicht weiterverfolgen

(sich etwas) aus dem Kopf schlagen (fig.)

(sich etwas) in die Haare schmieren können (derb, fig.)

(sich etwas) von der Backe putzen (ugs., salopp)

abhaken (können) (ugs.):

mit einem Häkchen versehen

übertragen: für erledigt erklären

(sich etwas) abschminken (ugs., fig.):

Schminke entfernen

von einer Idee Abstand nehmen

knicken können (ugs., salopp)

nicht weiter d(a)rüber nachdenken (ugs.)

vergessen (können):

(lange) nicht mehr bekannt/beachtet/wahrgenommen, für längere Zeit ganz und gar aus dem Sinn gekommen

in Moment/bestimmter Situation nicht daran gedacht, nicht daran erinnert

(den) Geist aufgeben (fig.)

(die) Grätsche machen (ugs., fig.)

ausfallen:

auf biologischem Wege verlieren

aus der Verteidigung heraus angreifen

es nicht mehr tun

nicht mehr funktionieren (Hauptform)

nicht mehr gehen

nicht mehr laufen

nicht mehr wollen (ugs., fig.)

(innerlich) Abstand gewinnen (fig.)

loslassen (fig.):

den Griff um etwas lösen, etwas nicht mehr festhalten

jemanden oder etwas nicht mehr zurückhalten

beschließen:

etwas beenden, abschließen

etwas entscheiden, eine Entscheidung treffen, einen Beschluss fassen

entlassen:

jemandem die Arbeitsstelle kündigen

jemandem erlauben zu gehen

Gegenteil von ver­ab­schie­den (Antonyme)

ab­leh­nen:

zu etwas nein sagen; etwas zurückweisen oder missbilligen

auf­he­ben:

ein Verbot oder eine Beschränkung abschaffen

etwas behalten bzw. nicht wegwerfen

be­grü­ßen:

etwas oder jemanden positiv annehmen; akzeptieren

jemanden mit einem Gruß willkommen heißen

ein­stel­len:

etwas (eine Tätigkeit) nicht mehr ausüben

jemanden als Arbeitnehmer aufnehmen

Beispielsätze

• Mit einer kleinen Feier wurde die Schuldirektorin heute Vormittag in den Ruhestand verabschiedet.

• Ich verabschiede mich mit einer Umarmung von meiner Frau.

• übertragen: Nach längerer Zeit hatte er sich von seinen schlechten Gewohnheiten verabschiedet (= hatte die Gewohnheiten aufgegeben).

• Der Bundestag hat ein Gesetz verabschiedet, das die Benutzung eines Handys ohne Freisprecheinrichtung während des Autofahrens verbietet.

• Wir brachten unsere Gäste zum Zug und verabschiedeten sie herzlich.

• Ich muss mich heute schon zeitig verabschieden (= ich muss eher gehen).

• Nach dem Krieg wurde mein Urgroßvater als Hauptmann aus dem aktiven Militärdienst verabschiedet.

• übertragen: Das Auto springt nicht an. Die Batterie hat sich wohl verabschiedet (= funktioniert nicht mehr).

• Stefan ist direkt nach Hause gegangen, nachdem er sich von Amelia verabschiedet hat.

• Es ist Zeit, uns zu verabschieden.

• Tom verabschiedete sich von seinen Freunden und stieg ins Flugzeug.

• Tom verabschiedete sich von seiner Familie und seiner Frau in dem Gedanken, sie möglicherweise niemals wiederzusehen.

• Tom verabschiedete sich von seiner Schwester.

• Ich habe mich ganz unauffällig von der Welt verabschiedet, und kein Schwein hat es gemerkt.

• Er verabschiedete sich von den Schülern.

• Du musst dich allmählich gedanklich davon verabschieden, diesen Wettbewerb noch zu gewinnen.

• Tom wollte das alte Jahr zusammen mit Maria verabschieden.

• Tom ging, ohne sich von Maria zu verabschieden.

• Er hat sich noch nicht einmal von mir verabschiedet.

• Auch wenn man sich verabschieden muss, darf man weiter lieben!

Häufige Wortkombinationen

• sich/jemanden eilig verabschieden, höflich verabschieden
• sich/jemanden mit einem Händedruck verabschieden, mit einem Kuss verabschieden

Übersetzungen

• Baskisch: esan
• Dänisch: afskedige
• Englisch:
  • say goodbye
  • take leave
• Französisch:
  • dire au revoir
  • prendre congé
• Italienisch:
  • congedarsi
  • accomiatarsi
• Kurmandschi: xatir xwestin
• Neugriechisch: αποχαιρετώ (apocheretó)
• Niederländisch: afscheid nemen
• Norwegisch: si adjø
• Polnisch: pożegnać
• Portugiesisch: despedir-se
• Rumänisch: despărți
• Russisch: прощаться
• Schwedisch:
  • ta avsked
  • avskeda
• Spanisch: despedirse
• Tschechisch: rozloučit se

Wortaufbau

Worthäufigkeit