heizen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Hei­zen (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈhaɪ̯t͡sn̩ ]

Silbentrennung

heizen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • der Ausdruck stammt aus der Zeit der Dampflokomotiven

  • Mittelhochdeutsch heizen, althochdeutsch heizēn, germanisch *haitija- „heizen, heiß machen“, belegt seit dem 10. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: heize, du heizt, er/sie/es heizt
  • Präteritum: ich heiz­te
  • Konjunktiv II: ich heiz­te
  • Imperativ: heiz/​heize! (Einzahl), heizt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­heizt
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für hei­zen (Synonyme)

erhitzen:
durch Zufuhr von Wärme heiß machen
erwärmen:
positive(re) Einstellung zu etwas gewinnen
warm machen; die Temperatur erhöhen
heiß machen
(einen) heißen Reifen fahren (ugs.)
brausen:
laute gleichmäßige Geräusche von sich geben
meist reflexiv: duschen
brettern (ugs.):
schnell fahren
donnern (ugs.):
(etwas) laut und mit Wucht schlagen
als Folge eines Blitzes ein lautes Geräusch verursachen
düsen (ugs.):
sich rasch, eilig fortbewegen
fahren wie der Henker (ugs.)
fahren wie der Teufel (ugs.)
fahren wie ein Geisteskranker (ugs.)
fahren wie ein Henker (ugs.)
fahren wie ein Verrückter (ugs.)
fahren wie eine gesengte Sau (ugs.)
fegen (ugs., fig.):
mit einem Besen entfernen
sich sehr schnell fortbewegen
flitzen:
sich schnell vorwärts bewegen
jagen:
einen Menschen verfolgen
Jagd ausüben, Tier verfolgen und erlegen
kacheln (ugs.):
transitiv, Hilfsverb „haben“: etwas mit Kacheln verkleiden
umgangssprachlich, intransitiv, Hilfsverb „sein“: sich (schnell) fahrend fortbewegen, (schnell) an einen bestimmten Ort fahren
preschen:
sich eilig fortbewegen, sich sehr schnell irgendwohin bewegen (laufen, fahren, reiten oder Ähnliches)
rasen:
sich (übermäßig) schnell bewegen
wüten, toben
rauschen (ugs.):
brünstig sein
ein gleichförmiges Geräusch machen
sausen (altmodisch):
Hilfsverb haben, landschaftlich (besonders in der Schweiz), in Bezug auf Getränke wie Most oder Federweißer: sehr stark gären, viel Schaum entwickeln
Hilfsverb haben, meist nur unpersönlich: ein scharfes Geräusch verursachen, das gleichmäßig an- und abschwillt und an Reibung erinnert
schießen:
(günstig) erwerben
(schnell) wachsen
schnell fahren (Fahrzeug) (Hauptform)
stochen (ugs., regional):
die Glut (eines Herdfeuers) durch Stochern anfachen und ein Feuer schüren
übertragen, Koblenzisch: etwas anheizen, etwas total ausreizen
zischen (ugs.):
intransitiv, Hilfsverb haben: ein Geräusch machen wie Luft, die durch eine enge Öffnung strömt
intransitiv, Hilfsverb haben: in scharfem Ton mehr oder weniger flüsternd reden
auf die Tube drücken (ugs., sprichwörtlich)
aufdrehen (ugs.):
die aufzuwendende Kraft erhöhen
drehend öffnen
Gas geben

Weitere mögliche Alternativen für hei­zen

anwärmen:
sich langsam einfühlen, eingewöhnen oder einarbeiten
Wärme zuführen; etwas mit ein wenig Wärme versorgen
befeuern:
etwas mit Brennstoff versorgen, beheizen
etwas, einen Ort zum Zweck der Navigationshilfe für Flugzeuge, Schiffe mit einem Leuchtfeuer ausstatten, versehen
feuern:
heizen, ein Feuer machen und es unterhalten
mit Kraft werfen oder schmeißen

Gegenteil von hei­zen (Antonyme)

küh­len:
kühl machen; Temperatur (von etwas, das warm oder heiß ist) vermindern
schlei­chen:
lautlos gehen
nur langsam vorankommen

Beispielsätze

  • Wir heizen das Haus mit Gas.

  • Jetzt muss man wieder heizen.

  • Mann, der heizt vielleicht die Straße lang!

  • Der Backofen muss mehrere Stunden vorher geheizt werden.

  • In unserem Klima muss man im Winter heizen und im Sommer bewässern.

  • Wir heizen mit Holz.

  • Im Dorf heizen wir die Häuser noch mit Holz.

  • Ende Mai muss man immer noch heizen!

  • Wir heizen mit russischem Gas.

  • Wir heizen mit Gas.

  • Ich habe es, ohne zu heizen, durch den Winter geschafft.

  • Die Räume werden nur bei Benutzung geheizt.

  • Ich heize nicht ihr Haus.

  • Dieser Radiator kann nicht das ganze große Zimmer heizen.

  • Den Ofen heizt man nur, dass er wieder wärme.

  • Sie heizte das Esszimmer im Winter.

  • Wessen Ofen geheizt ist, der meint, es sei allenthalben Sommer.

  • Wir heizen unseren Kachelofen mit Buchenholz.

  • Ein Radiator heizt das Zimmer.

  • Ich heize das Zimmer.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ab wann darf wie geheizt werden?

  • Aber was solls ein Großteil kann sich heizen bei diesen Preisen für Gas / Heizöl / Benzin / Strom eh schon nicht mehr leisten.

  • Speziell in Frankreich ist der Stromverbrauch hoch, weil dort viel mit Strom geheizt wird.

  • Sie heizen bei tiefen Temperaturen den Motor vor und verbessern auf diese Weise sein Startverhalten.

  • Bei eisiger Kälte mit Temperaturen bis zu minus 19 Grad konnten am Montag 16 Schulen nicht ausreichend geheizt werden und mussten schließen.

  • Hier hat die Technik große Fortschritte gemacht: Ältere Kraftwerke heizen den Wasserdampf auf 500 bis 550 Grad Celsius hoch.

  • Sie heizen die Irakis für ihre eigenen Zwecke auf.

  • Einer der Öltanks im Keller ist immer noch nicht funktionstüchtig, nicht in allen Räumen kann geheizt werden.

  • "Laut Pachtvertrag ist der Pächter verpflichtet, die Räume angemessen zu heizen", sagte Dreiers Anwältin Kirsten Schimmelpenning.

  • "Bei der Kälte mußte man ja mindestens zweimal am Tag heizen, um es einigermaßen warm zu haben", sagt sie.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf hei­zen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb hei­zen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × N & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × N, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von hei­zen lautet: EEHINZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Zwickau
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Emil
  3. Ida
  4. Zacharias
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Echo
  3. India
  4. Zulu
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

heizen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort hei­zen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

durch­hei­zen:
(in einem bestimmten Zeitraum) ununterbrochen heizen
heiz­bar:
so, dass es geheizt werden kann
Heiz­lüf­ter:
elektrisch betriebenes Gerät, mit dem man einen Raum heizen kann
un­heiz­bar:
so, dass es nicht geheizt werden kann
Wär­me­pum­pe:
Gerät mit einem Kompressor, das Gebäude heizt, indem es Wärmeenergie von außen (beispielsweise aus der Luft oder dem oberflächennahen Erdboden) mit Hilfe einer im Kreislauf gepumpten Flüssigkeit überträgt

Buchtitel

  • Als Oma noch mit Kohlen heizte Willi Fährmann | ISBN: 978-3-76661-715-6
  • Die Vulkanos heizen ein! Franziska Gehm | ISBN: 978-3-78558-280-0
  • Mit Holz heizen Christa Klus-Neufanger | ISBN: 978-3-80017-967-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: heizen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: heizen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12204265, 12100027, 12081078, 10049882, 10016930, 10016928, 4119212, 4098173, 3667769, 3059766, 2233293, 2196669, 1944196, 1902335, 1821821 & 1713347. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. fr.de, 25.03.2023
  3. focus.de, 10.11.2021
  4. handelsblatt.com, 08.02.2012
  5. autosieger.de, 03.09.2010
  6. finanznachrichten.de, 12.01.2009
  7. nrz.de, 12.04.2007
  8. spiegel.de, 03.09.2004
  9. heute.t-online.de, 27.11.2002
  10. bz, 06.01.2001
  11. Berliner Zeitung 1996