reizen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁaɪ̯t͡sn̩ ]

Silbentrennung

reizen

Definition bzw. Bedeutung

  • (sexuell) anregen, erregen

  • den Gegner zu einem höherwertigen Spiel herausfordern

  • eine entzündungsähnliche Reaktion herbeiführen

  • einen Nervenimpuls auslösen

  • jemandes Interesse wecken

  • provozieren, ärgern

  • Tiere durch Nachahmung charakteristischer Laute anlocken

Begriffsursprung

Aus mhdt. reizen, ahd. reizen. Zu einer Grundlage idg. *rei-d- („reizen“). Das Wort ist seit dem 11. Jahrhundert belegt.

Konjugation

  • Präsens: reize, du reizt/​reizest, er/sie/es reizt
  • Präteritum: ich reiz­te
  • Konjunktiv II: ich reiz­te
  • Imperativ: reize/​reiz! (Einzahl), reizt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­reizt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für rei­zen (Synonyme)

rühren:
bequem stehen
eine Masse durch eine Kreisbewegung durchmischen
(jemandes) Interesse (er)wecken
(jemanden) anmachen (derb):
(ein Gerät) einschalten
(Feuer) anzünden
ansprechen (Sache):
anfangen mit jemandem zu sprechen; mit jemandem ein Gespräch beginnen
auf etwas ansprechen: auf etwas reagieren
(jemanden) anspringen (ugs., fig.):
an jemandem hochspringen
angehen, zu Laufen beginnen
(jemanden) antörnen (ugs.):
Alkohol oder andere Drogen zu sich nehmen und sich damit berauschen
die Sinne reizen, auf positive Art in eine gute Laune versetzen, manchmal auch: sexuell erregen
faszinieren:
fesselnde Wirkung haben; jemanden für sich begeistern
in seinen Bann ziehen
Interesse entfachen
neugierig machen
verlocken:
einen Reiz ausstrahlen (locken), etwas Bestimmtes zu tun
ärgern:
(jemanden) necken, Ärger verursachen
sich ärgern: durch etwas gestört sein
belästigen:
jemanden aktiv stören und bei demjenigen ein Unwohlsein erzeugen
feigeln (ugs., Salzburg)
sekkieren (österr.):
auf lästig werdende Art und Weise nachdrücklich, hartnäckig bemüht sein, jemanden zu einem bestimmten Handeln zu bewegen
jemandem (heftig) mit etwas zusetzen oder durch etwas seelische Schmerzen zufügen, jemanden innerlich stark beunruhigen

Weitere mögliche Alternativen für rei­zen

anspornen:
dem Pferd die Sporen geben
jemanden dazu treiben, sich mehr anzustrengen
aufstacheln:
jemanden mit Worten reizen und versuchen, ihn zu einer (eher negativ gesehenen) Handlung zu treiben
jemanden motivieren/drängen Leistung zu zeigen
erregen:
etwas hervorrufen, einen bestimmten (auffälligen) Zustand erzeugen
jemanden oder sich in Unruhe oder Ärger versetzen; jemanden aktivieren; jemanden (sexuell) stimulieren
irritieren:
reizen, erregen
von einer Sache ablenken; die Konzentration stören
stimulieren:
eine Reaktion provozieren

Beispielsätze

  • Sie reizten ihn so lange, bis er die Beherrschung verlor und zuschlug.

  • Die Aufgabe reizt mich.

  • Ihr Auge ist nur gereizt, nicht entzündet.

  • Der Nerv wurde künstlich gereizt.

  • Ihre runden Formen reizten ihn.

  • Er musste erst noch lernen, wie man richtig reizt.

  • Er wirkt gereizt.

  • Dieser Rasierschaum reizt mir die Haut.

  • Dieser Rasierschaum reizt meine Haut.

  • Die Reibung reizte meine empfindliche Haut.

  • Ein Sonnenbrand reizt die Haut.

  • Asiaten reizen Maria nicht.

  • Das wird sie nur noch mehr reizen.

  • Hier sind alle gereizt.

  • Tom ist ganz schön gereizt.

  • Tom ist gereizt, nicht wahr?

  • Es reizt mich, Drogen zu probieren, aber ich weiß, ich sollte das nicht tun.

  • Ehrlich gesagt, du bist gereizt.

  • Vor der ersten Tasse Kaffee ist Tom morgens immer etwas gereizt.

  • Maria sagte, dass sie gereizt sei.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber nicht nur die reizen Villeneuve.

  • China reagiert auf Taiwan-Besuche ausländischer Politiker stets äußert gereizt.

  • Bundesländer, die es reizen würde, die Gelegenheit beim Schopf zu packen, um ihren Einfluss zu vergrößern.

  • An der Stelle waren sich alle einig, daß er darauf schon einigermaßen gereizt reagieren würde.

  • Als ein russischer Journalist nach den Berichten über eine Hacker-Zentrale der CIA in Deutschland fragt, ist die Stimmung erneut gereizt.

  • Aber dann gelingt es ihnen doch noch, ihn zu reizen.

  • Aber mich haben Herausforderungen immer schon gereizt“, sagte er in einem Interview in der „tz“.

  • Dass sie sehr gereizt reagieren, sobald man sie auf den grossen Alkoholkonsum anspricht.'

  • Allerdings reizen die wenigsten Anwender die Möglichkeiten einer Textverarbeitung aus.

  • Auf derlei Anmaßungen reagiert Schumacher mittlerweile sehr gereizt.

  • Aber trotzdem habe ich nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass es mich nochmals reizen würde.

  • Die Champions League hat mich nie gereizt

  • Seitdem wartet er wie schon so oft auf den Ruf aus der Bundesliga, "die mich reizen würde".

  • Ozon kann in höheren Konzentrationen die Atemwege reizen, die Lunge schädigen und auch zu Ernte- und Waldschäden beitragen.

  • Spitzenpolitiker der CDU reagierten gereizt auf Glos' Äußerungen.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf rei­zen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb rei­zen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × I, 1 × N, 1 × R & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × R, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von rei­zen lautet: EEINRZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Zwickau
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Emil
  3. Ida
  4. Zacharias
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Echo
  3. India
  4. Zulu
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

reizen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort rei­zen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bren­nen:
die Haut, Augen oder Schleimhäute reizen
fau­chen:
etwas gereizt, erregt, scharf sagen
Ge­ruchs­teil­chen:
Biochemie: sehr kleine, elementare Teilchen die den Geruchssinn reizen
Heu­schnup­fen:
Pollenallergie; saisonaler allergischer Schnupfen, der entsteht, wenn Allergene die Nasenschleimhaut reizen
in­ner­vie­ren:
bildungssprachlich: anregen, reizen, Auftrieb geben, zu Handlungen veranlassen
ir­ri­tier­bar:
leicht von einer Sache abzulenken; leicht aus dem Konzept zu bringen; leicht zu reizen
ne­cken:
jemanden auf eine milde Art ein wenig reizen, bzw. jemanden freundschaftlich „ärgern“
reiz­bar:
leicht zu reizen, zum Jähzorn neigend
Trä­nen­gas:
chemische Waffe, die die Schleimhäute reizt
zer­gen:
mitteldeutsch, nordostdeutsch: zum Zorn reizen

Buchtitel

  • Wütend, traurig und gereizt Dörte Grasmann, Tanja Legenbauer, Martin Holtmann | ISBN: 978-3-80172-511-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: reizen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: reizen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12427555, 11854588, 11854587, 11670312, 11531660, 11024096, 10648007, 10460632, 10146536, 10034890, 9941982, 8989384, 8873615 & 7754987. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. motorsport-total.com, 21.02.2023
  3. hersfelder-zeitung.de, 13.12.2022
  4. sn.at, 08.12.2020
  5. spiegel.de, 09.04.2018
  6. morgenpost.de, 09.03.2017
  7. eurotopics.net, 17.08.2016
  8. focus.de, 15.11.2015
  9. zeit.de, 26.11.2014
  10. linux-community.de, 14.05.2013
  11. feedsportal.com, 16.12.2011
  12. blick.ch, 28.05.2009
  13. welt.de, 23.02.2008
  14. onsport.t-online.de, 07.09.2007
  15. n-tv.de, 20.07.2006
  16. berlinonline.de, 07.01.2005
  17. sueddeutsche.de, 04.08.2003
  18. Die Zeit (36/2001)
  19. DIE WELT 2000
  20. Die Zeit (24/1998)
  21. Stuttgarter Zeitung 1995