farblos

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfaʁpˌloːs ]

Silbentrennung

farblos

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung vom Stamm des Substantivs Farbe mit dem Ableitungsmorphem -los.

Steigerung (Komparation)

  1. farblos (Positiv)
  2. farbloser (Komparativ)
  3. am farblosesten (Superlativ)

Anderes Wort für farb­los (Synonyme)

08/15:
umgangssprachlich, gewöhnlich, nichts Besonderes
gesichtslos (Hauptform):
ohne besondere Eigenschaften, ohne Charakteristika; meist im Zusammenhang mit Menschen, Orten oder Gebäuden gebraucht
nichtssagend:
aus keiner oder wenig Aussage bestehend
ohne Ausstrahlung
ohne Flair
unscheinbar:
nicht auffällig, leicht zu übersehen
blässlich
blass:
von geringer, schwacher Farbstärke
bleich:
eine blasse oder verblasste, sehr helle, unintensive Farbe habend
fahl:
(auf nicht schöne Weise) ohne kräftige Farbe, farbenarm, blass, fast farblos
(bis ins 17. Jahrhundert geläufig); in Bezug auf Haar und Bart: blond
farbarm
glanzlos
matt:
mit Anzeichen von Ermüdung oder Erschöpfung, mitnichten lebhaft oder rege
nicht durchsichtig, nur durchscheinend
dröge:
langweilig, uninteressant
trocken
eintönig:
ohne oder arm an Abwechslung
fad (ugs., österr.):
geschmacklos, wässrig
österreichisch, süddeutsch, übertragen: langweilig
fade:
auf Ereignisse, Zeitabschnitte, Veranstaltungen und dergleichen bezogen: ohne Abwechslung und dadurch langweilig
auf geschaffene Dinge, insbesondere auch Kunstwerke, bezogen: ohne viel Farbe, viel Form oder etwas anderes Interessantes
geisttötend
grau:
ohne Steigerung: in einer Farbe, die eine Mischung aus schwarz und weiß ist, gehalten
übertragen: eigenschaftslos
grau in grau
kontrastarm:
wenige Kontraste aufweisend
langatmig:
ausführlich, viel zu sehr ins Detail gehend
langweilig:
eintönig, uninteressant
sich über eine lange Zeitspanne erstreckend
monoton:
eintönig, einförmig, langweilig
Mathematik, von Funktionen oder Zahlenfolgen: ständig steigend oder ständig fallend
öde:
frei von Anregungen oder interessanten Inhalten
gärtnerisch, landwirtschaftlich ungenutzt, nicht nutzbar
ohne Höhen und Tiefen
reizlos:
ohne Anziehungskraft, ohne Reiz
schal:
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
schnöde:
beleidigend, demütigend, unanständig, verletzend
verachtenswert, erbärmlich, niederträchtig
spannungsarm:
nur wenig Spannung (Erregung, Neugier, Interesse) hervorrufend
über eine geringe elektrische Spannung verfügend
stupide:
von Personen: beschränkt, dumm
von Tätigkeiten: eintönig, langweilig, stumpfsinnig
trist:
so, dass es wenige Reize ausübt; langweilig, öde, karg
von schlechter, niedergedrückter Stimmung; traurig
trocken (ugs.):
(nach Alkoholproblem) keinen Alkohol mehr trinkend
dürr, verdorrt, verdörrt
trostlos:
deprimierend schlecht
durch nichts und niemanden Trost findend; verzweifelt
wenig aufregend
s/w
schwarz/weiß:
aus den beiden Komponenten schwarz und weiß bestehend
angepasst:
(von Personen) häufig : sich aus opportunistischen Gründen mit etwas arrangiert / abgefunden habend
eingestellt auf die Umstände, entsprechend von Wünschen eingestellt
harmlos:
keine Steigerung möglich: völlig unschädlich und ungefährlich, frei von Aggressionen
ohne größere schädliche Wirkungen oder schlimme Folgen
konturlos:
ohne Konturen, keine Konturen habend
lieb und nett (aber…)
nach nichts aussehen(d) (ugs.)
nette(r) (Junge) von nebenan (variabel)
nicht besonders in Erscheinung tretend
ohne Ecken und Kanten
unauffällig:
keine Aufmerksamkeit auf sich ziehend
unspektakulär:
kein besonderes Aufsehen erregend; sich nicht in besonderer Art und Weise absetzend, auffallend
in Grautönen
ohne Farbe
unbunt:
nicht bunt
unfarbig
achromatisch:
den Effekt unterschiedlicher Brechung von Lichtstrahlen verschiedener Wellenlänge korrigierend

Beispielsätze

  • Das Holz wird mit farblosem Lack überzogen.

  • Wasser ist eine farblose Flüssigkeit.

  • Die Ballettaufführung war farbloser als jemals zuvor.

  • Wasser ist eine farblose Flüssigkeit.

  • Wasser ist geschmacklos, geruchlos und farblos.

  • Die Frau auf der Holzbank nippte am Wein, schlang ein farbloses Tuch um ihre Schultern und schlug fröstelnd beide Beine übereinander.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Hauptsache, er ist farblos und lichtdurchlässig.

  • Das Paar dürfte zu viel Kohlendioxid – ein farbloses Gas, das bei Verbrennungs- und Vergärungsprozessen entsteht – eingeatmet haben.

  • Ist der Inhalt zu allgemein, farblos oder schlecht formuliert, wird es oft von den Personalern erst gar nicht zu Ende gelesen.

  • Das ist wichtig, um beispielsweise eine farblose TV-Szene aus den 1960er-Jahren zu simulieren.

  • Ammoniak ist ein farbloses, stechend riechendes Gas.

  • Das ist ein farbloses, nicht brennbares, geruchloses und ungiftiges Gas, das sich aus Kohlenstoff und Sauerstoff zusammensetzt.

  • Die Butter in einem Topf zerlassen und die Zwiebelwürfel darin 5 Minuten farblos dünsten.

  • Ich habe auch einen farblosen Stift genommen!

  • Fuss- und Fingernägel dürfen nur farblos lackiert sein.

  • Noch mehr Sorgen als die maue Punkteausbeute machen im Kölner Lager aber die konstant farblosen Darbietungen.

  • Hillside Su Cool und farblos wie fettarme Milch: die Zimmer im „Hillside Su

  • Dies ergiebt einen farblosen Überzug (Glanz) und bei der nächsten Reinigung lässt sich der Schmutz viel leichter entfernen.

  • Buemis noch unerfahrener Stallgefährte Jaime Alguersuari (19./+ 2,685/34 Runden) blieb vor eigenem Publikum fehler-, aber auch farblos.

  • AP - vor 37 MinutenFrankfurt/Main (AP) Kohlendioxid oder Kohlenstoffdioxid ist ein farbloses, nicht brennbares und leicht säuerliches Gas.

  • Diese geschmack- und farblose Notlösung gibt es in weiblich nicht.

  • Ein Rätsel für Biologen, denn bei den meisten anderen Pflanzen ist der Blütensaft farblos.

  • In allen diese Fällen haben wir es mit an sich farblosen oder allenfalls einfarbigen Substanzen zu tun - Wasser, Öl, Seife oder Tee.

  • Zitronensäure (C6H8O7) ist ein farbloser, wasserlöslicher Feststoff.

  • Im anderen stecken - farblose - Kondome, die eher eine freundliche Geste sind.

  • Das farblose Brüssel überrascht mit einer bunten Idee.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm farb­los be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × F, 1 × L, 1 × O, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × F, 1 × L, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem B mög­lich.

Das Alphagramm von farb­los lautet: ABFLORS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Aachen
  3. Ros­tock
  4. Ber­lin
  5. Leip­zig
  6. Offen­bach
  7. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Anton
  3. Richard
  4. Berta
  5. Lud­wig
  6. Otto
  7. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Alfa
  3. Romeo
  4. Bravo
  5. Lima
  6. Oscar
  7. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

farblos

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort farb­los kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ba­ryt:
farblos, weißes bis rötliches Mineral, Bariumsulfat, das in der chemischen Industrie eingesetzt wird
blut­arm:
farblos, unscheinbar, blass
Cu­ma­rin:
natürlich vorkommender, aromatischer sekundärer Pflanzenstoff mit eigentümlichem, angenehm würzigem Geruch; farblos, mit brennend schmeckende Prismen, mit süßem, würzig, heuartigem Geruch, mehr siehe: Kumarin
Ma­g­ne­sit:
Mineral, welches entweder weiß-gelblich oder farblos ist
Moh­ren­kopf:
Turmalin, der farblos oder zartgrün ist und ein braunes Ende hat
Quarz:
Mineral, das in reinem Zustand farblos und durchscheinend ist und aus Siliziumdioxid besteht
Stick­stoff­was­ser­stoff­säu­re:
Chemie: Säure aus Stickstoff und Wasserstoff, die farblos ist und stechend riecht
Weiß­glas:
Glas, das wenig Eisenoxid enthält und deshalb farblos ist

Buchtitel

  • Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki Haruki Murakami | ISBN: 978-3-44274-900-3
  • Haus Nr. 8. Eine farblose Familie Patrick Wirbeleit | ISBN: 978-3-94869-002-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: farblos. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: farblos. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11943545, 10558089 & 938468. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. frag-mutti.de, 30.05.2023
  2. krone.at, 13.08.2022
  3. augsburger-allgemeine.de, 02.03.2021
  4. spiegel.de, 27.11.2018
  5. shz.de, 25.07.2017
  6. wolfsburger-nachrichten.de, 06.11.2016
  7. stern.de, 07.11.2015
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  12. frag-mutti.de, 08.06.2010
  13. tip-f1.de, 21.08.2009
  14. de.news.yahoo.com, 16.08.2008
  15. jetzt.sueddeutsche.de, 06.04.2007
  16. spiegel.de, 02.03.2006
  17. welt.de, 18.05.2005
  18. archiv.tagesspiegel.de, 04.08.2004
  19. Die Zeit (39/2003)
  20. welt.de, 12.05.2002
  21. Die Welt 2001
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. DIE WELT 2000
  24. Tagesspiegel 1999
  25. Junge Freiheit 1998
  26. Spektrum der Wissenschaft 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995